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Hass auf Arbeit generell

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Gast

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Hallo,

mein Problem mag bescheuert klingen, aber ich habe wirklich ein Problem damit in die Arbeit zu gehen. Dabei liegt es jetzt nicht daran, dass mir die Arbeit nicht gefällt, die ist schon in Ordnung, es ist weniger die Tätkeit die ich hasse, sondern viel mehr die Arbeit an sich. Das ich 8 Stunden meines Tages damit verschwenden muss, und dann kaum noch Freizeit habe, kaum Zeit für mich habe. Am Sonntag könnte ich heulen, weil das Wochenende vorbei ist und manchmal kann ich mich gar nicht aufs Wochenende freuen, weil ja dann gleich wieder Montag ist und ich wieder arbeiten muss. In der früh frage ich mich jeden Tag, wie ich es nur bis halb 5 aushalten soll, und wann endlich wieder Wochenende und wann endlich wieder Urlaub ist. Und der ist natürlich dan auch immer zu schnell rum.
Wenn ich daran denke, dass das jetzt noch mind. 40 Jahre so weiter geht, da kriege ich regelrecht Panik.

Das Problem ist, dass mir den ganzen Tag nix tun, außer lesen, zeichnen, malen, musik hören, mir auch nach langer Zeit noch taugt. Mir wirds davon weder langweilig noch sonst irgendwas, ich genieße das eher. Jeden Tag 8 h arbeiten empfinde ich als regelrechte Tortur. Dabei ist die Tätigkeit interessant, abwechslungsreich, und hab ein gutes Arbeitsklima, da kann ich mich ja eigentlich gar nicht beschweren.

Ich sage mir schon immer, dass es sein muss, dass es jedem genauso geht und ich kein Einzelschicksal bin und auch das ich mir so das Leben selbst zur Hölle mache. Aber ich bekomme es einfach nicht hin.

Und wenn ich ehrlich bin finde ich einfach keine Lösung, und es belastet mich wirklich sehr. Ich möchte endlich, das arbeiten gehen für mich einfach normal wird, es keine tortur mehr ist usw.

Hoffe ihr habt vielleicht noch Tipps wie man sich selbst austricksen kann... So kann es einfach nicht weiter gehen, ich fühle mich total leer und abgestumpft, dabei habe ich erst vor 4 Wochen die neue Stelle angefangen und war davor 4 Monate auf Jobsuche, ausgeruht bin ich auf alle Fälle. Davor war ich topfit, da fühlte ich mich voller Energie und alles super, und das ist von heute auf Morgen total verschwunden.

Liebe Grüße
 
Stell doch mal die Frage wieviele arbeiten würden wenn sie nicht müssten. Also vom Sinn des Lebens her betrachtet stimme ich dir auf jeden Fall zu 🙂
Viele schuften aufs Älterwerden zu und manche gehen dann später in die Altersarmut. Und ansonsten kann man sowieso nichts mitnehmen. Manchmal frage ich mich auch wozu eigentlich den Großteil des Lebens mit arbeiten verbringen?

Ich bin zudem der Meinung es ginge auch alles ruhiger und relaxter, aber heutzutage darf morgen nichts mehr so sein wie es vorgestern war. Und du bist wie ich sehe eines der Opfer. Wer hat festgelegt dass es täglich 8 Stunden sein müssen, wer dass man im Prinzip nur knapp 30 Tage des Jahres wirklich leben kann?

Ich denke aber dass wird noch schlimmer, und du bist nicht der Erste, der das System hinterfragt.
 
Hallo, Gast,
es gibt Umstände, die wir ändern können.
Dann gibt es Umstände, die wir nicht ändern können.
Und es braucht Klugheit, das eine vom anderen zu trennen.

Die Frage, die ich mir stellen würde, lautet: Macht die Situation etwas mit Dir - oder machst Du etwas mit der Situation?

Es kann doch nur positiv werden, wenn Du handelst und die Situation so gut wie möglich für Dich nutzt.
Und dabei ist der falsche Ansatz etwas ändern zu wollen, was sich nicht ändern lässt - es sei denn, Du
gewinnst im Lotto oder ehelichst einen reichen Prinzen.

Aber eines kannst Du machen: Du kannst Deinen Fokus auf das richten, was für Dich gut ist und Dir Freude bereitet. Egal welche guten Dinge Dir passieren werden: Urlaub, Wochenende, gute Freunde.... es lässt sich alles schlecht reden mit dem Hinweis, dass danach irgendwas Schlimmes kommen wird. Nach meinem Verständnis ist es derzeit so, dass Du Dir selbst alles was schön ist madig machst, indem Du Deinen Fokus auf Negatives richtest.

Hilfe zur Ausrichtung Deines Fokus auf das Gute könntest Du Dir selbst geben, indem Du bewusst dankbar bist für jede schöne Minute, für jeden netten Kollegen, für jede freie Minute die Du mit schönen Hobbies verbringst. Ohne Dankbarkeit fehlt die Fähigkeit, Gutes zu geniessen.

LG, Nordrheiner
 
Ich denke das ist ein generelles Problem der Arbeitswelt. Ich finde, dass Menschen zu den passenden Jobs geführt werden sollten, für die sie geeignet sind und sich auch wirklich motivieren können. Da müsste meines Erachtens viel mehr kommen vom Staat oder wem auch immer. Es gibt sicherlich einige, die unglücklich mit ihren Job sind und ich denke das muss nicht sein. (Ich habe die Idee im Anime Psycho Pass gesehen, wens intressiert 😀 )

Ich konnte bei deinem Fall nicht so richtig rauslesen, was so die Ursachen für deinen Hass, Frust auf Arbeit sind. Ich muss zu mir sagen, dass ich ja als Student auch schon gearbeitet hatte und es mir auch nicht so gefallen hat. Und ich glaube, dass ich mir es selber noch nicht richtig klar gemacht habe, warum dies so ist. Ich denke es könnte dir wirklich etwas helfen zu versuchen Ursachen (über Brainstorming Technik oder so) zu erörtern, die zu diesem Phänomen führen.

Bei mir würde ich sagen besteht ein großer Teil der Motivation für Arbeit darin, dass ich einen wirklichen Sinn für diese Arbeit sehe. Außerdem mag ich es, wenn ich mich wirklich auch weiterentwickeln kann, v.a. geistig und interessante Erkenntnisse hinzugewinnen könnte. Außerdem - glaube ich - fehlten mir auch einfach Menschen, die mir mir auf einer Wellenlänge sind, und mich wirklich verstanden haben und sich für meine Ideen begeistert haben. Freiheit, Freie Wissenschaft und Forschung fehlten mir auch.

Ich würde dir vorschlagen, mal über mögliche Ursachen nachzudenken und aufzuschreiben und vielleicht auch hier zu posten, damit man dann an dieser Stelle weiter diskutieren kann. Interessant wäre sicherlich auch, um welchen Beruf es sich handelt, inwiefern du dafür qualifiziert bist usw.

Liebe Grüße
 
Das Problem der Arbeitswelt ist, dass man von seinem Geld heute nicht mehr gut leben kann. Das geht selbst mir so, die noch einigermaßen gut verdient (im Vergleich zu meinen Bekannten). Allerdings bringe ich meinem AG fünfmal soviel Umsatz im Monat wie ich ihm koste... Das hinterlässt einen faden Nachgeschmack.

Ich frage mich heutzutage häufig wie manche Menschen über die Runden kommen!
Arbeit bedeutet für mich, dass ich meine Lebenszeit gegen Geld tausche. Wenn ich aber von diesem materiellen Gut nicht sorgenfrei Leben kann, stimmt irgendetwas nicht an diesem Deal.

Außerdem können arrogante Chefs, die dem Bildungsprekariat entstammen, einem das Leben schwer machen. Hinzu kommen nervende Kollegen und meistens sucht man nebenbei noch einen neuen Job - in der Hoffnung einen besseren "Sklavenhalter" zu finden. So geht das Leben den Bach runter. Manchmal habe ich keinen Bock mehr. Hätte ich nicht verschiedene finanzielle Verpflichtungen, würde ich an manchen Tagen am liebsten ALG II beantragen und die Sache wäre erledigt.

Das ist nun absichtlich etwas zynisch geschrieben. Ich denke aber, ihr wisst was ich meine!
 
Ich denke aber, ihr wisst was ich meine!

Absolut !

Gestern habe ich den Beitrag bei Stern TV gesehen, wo bei der Post plötzlich Mitarbeiter in einer andere Gesellschaft transferiert werden und von heute auf Morgen weniger Geld, kein Weihnachtsgeld etc. bekommen sollen.

Die Begründungen des Chefs waren haarsträubend. Hauptsache er wird immer reicher. Von wegen Kosten blablabla... Für die gleiche Arbeit soll nun der Arbeitnehmer viel weniger bekommen. Wie wäre es wenn die ganz oben mal ein paar Mark abgeben?

Kann man aktuellen Statistiken glauben geht nur jeder 7te einigermaßen gerne zur Arbeit.

Die meisten Menschen die ich kenne kommen einfach klar, d.h. sie dümpeln halt immer irgendwo am unteren Limit herum, das betrifft auch die etwas besser Verdienenden. Reichtümer kann sich so gut wie niemand anschaffen, schon gar nicht mehr in Zeiten in denen das Geld real eher jedes Jahr weniger wird.
 
Ich kann es durchaus verstehen, dass man Arbeitszeit als Lebensdiebstahl empfindet. Mal ehrlich 8 Stunden und mehr täglich.... dazu die täglichen Notwendigkeiten um den Haushalt und am Abend haut man sich nur noch auf die Couch oder vor den PC.

Um die Höhe des Einkommens geht es den meisten dabei gar nicht. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass man sich an Mehreinkommen schnell gewöhnt. Die Motivation in einem neuen Job besser zu verdienen ist schnell wieder weg.

Was hilft, es sicherlich der Versuch Arbeit nicht als Störfaktor im Leben zu sehen. Arbeit bedeutet oft auch soziale Kontakte, Freunde, Bekanntschaften. Viele Paare lernen sich auf der Arbeit kennen. Je nach Arbeit ist diese auch herausfordernd, spannend und zwingt einen das Leben zu ordnen. Wer kennt das nicht im Urlaub: Man schläft bis mittags und kriegt trotz freiem Tag nix getan. Mit Arbeit stehe ich morgens um 6 auf und mir ist eigentlich nie langweilig, weil ich einen Lebensmittelpunkt habe.

Mit Arbeit kann man auf Ziele hinarbeiten, diese sollte man sich auch setzen. In diesem Jahr möchte ich meinen Vorgarten neu gestalten und ohne Arbeit hätte ich nicht das notwendige Geld. Da ich im Büro sitze, empfinde ich körperliche Arbeit in meiner Freizeit sogar als positiv und freue mich den ganzen Tag darauf.

Ich glaube es wird allgemein unterschätzt, dass wir Menschen das Gefühl dringend brauchen nützlich zu sein. Wenn ich gearbeitet habe schmeckt mit manchmal sogar das Essen besser, weil ich das Gefühl habe "ich habs mir verdient". Als ich meinen Zivildienst abgeleistet habe habe ich freiwillig den Dienst um einen Monat verlängert, weil meine erste richtige Arbeitsstelle erst 4 Monate später anfing.

Es ist aber ohne Frage wichtig, dass wir die richtige Arbeitsstelle haben. Arbeit, die nicht langweilt. Arbeit, die fordert aber nicht überfordert und unsere Stärken und Wünschen entspricht. Auch einfach Verkäufertätigkeiten können glücklich machen, wenn man gerne Kontakte mit Menschen hat.

Ich persönlich fand es in meinem Leben gar nicht so leicht herauszufinden, was ich will. Mein Traumberuf war lange Architekt bis ich bei einem Praktikum herausfand, dass der Beruf nix für mich ist. Und viele enden sicher in Berufen, die sie als gewöhnlich oder langweilig empfinden. Wobei man nicht den Traumberuf braucht um glücklich zu sein, schließlich ist der Beruf zwar ein großer aber eben doch nur ein Teil des Lebens.
 
Mal ehrlich 8 Stunden und mehr täglich.... dazu die täglichen Notwendigkeiten um den Haushalt und am Abend haut man sich nur noch auf die Couch oder vor den PC.

Mit dem morgentlichen und abendlichen Stau werden daraus oft schnell mehr als 9 Stunden, und du hast völlig recht, es ist jeden Tag dasselbe. Was willst du auch abends unter der Woche noch groß reißen. Samstags ist man dann halbwegs ausgeschlafen, dann stehen Dinge an die unter der Woche nicht gehen. Ruck-Zuck ist wieder Sonntag und die Motivation für Montag ist wieder auf dem Tiefpunkt.

Ich finde man "verschwendet" zuviel Lebenszeit für die Arbeit. Und die Gesichter morgens im Stau geben mir eigentlich recht. Bzw. ich finde dass sich Arbeit für die meisten Menschen nicht so auszahlt dass sie im Laufe des Lebens ordentlich davon zehren können.

Und frage ich im Bekanntenkreis wer seine Arbeit mit Leidenschaft macht, sehe ich häufig ein Stirnrunzeln.
 

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