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Hardtwaldklinik Bad Zwesten - Erfahrungen?

S

sabini

Gast
Wow, das sind ja enstetzliche Erfahrungen.

Was Personalmangel so mit den Patienten macht, ist schon bezeichnend. Man sollte das mal vielleicht öffentlich machen, in die Zeitung bringen oder so.
 
F

Felsenbirne

Gast
Ich habe nun mehrfach sowohl bei der behandelten Ärztin als auch bei der Therapeutin um einen Termin beim Oberarzt gebeten (nur mit Terminvergabe möglich) und werde immer wieder vertröstet. Auch werde ich gefragt, um was es genau ginge. Wenn ich sage, dass ich das Gespräch suche, weil es mir hier sehr schlecht geht und ich mich hier komplett fehlbehandelt fühle, blocken sie ab und wollen, dass ich das mit der Therapeutin bespreche. Das habe ich aber bereits und sie nimmt mich in meinem Anliegen absolut nicht ernst. Sie meint, es sei normal, dass man sich erstmal schlechter fühlt. Dass ich das Medikament wegen der Diss von heute auf morgen absetzen musste und ich da nun Schwierigkeiten habe, darauf geht sie nicht ein. Es heißt, man solle hier Selbstfürsorge betreiben, wenn ich aber sage, dass ich ganz sicher nicht an der Bewegungstherapie in Form von Schwimmen teilnehme und das auch ganz sicher nicht probieren werde (im Badeanzug vor zig fremden Männern) dann wird mir das so ausgelegt, als müsste ich mich nur "einfach" trauen. In der Therapiestunde fing meine Therapeutin ganz plötzlich ohne Vorwarnung an, mit mir Psychodrama zu machen. Ich sollte meiner Angst und dem Ekel begegnen. Das hat mich so aus der Bahn geworfen, dass jetzt ständig meine Haut brennt und ich es kaum hinbekomme meine Hände zu berühren. Ich bin innerlich so gestresst, dass ich amok laufen könnte. Aber natürlich bleibe ich geduldig, höflich, klein. Ich fühle mich hilflos und nicht ernst genommen ubd völlig fehl an diesem Ort. Ich bitte um Entlassung, aber es heisst, ich soll versuchen die Zeit zu nutzen, um wieder in den Kontakt zu kommen mit Menschen. Das geht aber nicht, wenn ich mich so schlecht, so permanent neben der Spur, so zersplittert und so unsicher fühle. Und es geht erst recht nicht, wenn man immer wieder jeden Tag die Erfahrung macht, dass man in den 15 Minuten die das Schwesternzimmer am Tage ohnehin nur besetzt ist, ständig nur mit schlechter Laune angeraunzt wird. Da traue ich mich schon gar nicht mehr hin, mache alles mit mir aus, halte Übelkeit einfach aus, renne den ganzen Tag mit Skills durch die Gegend, um nicht völlig den Boden zu verlieren...
Fehlerkulur gibt es hier nicht. Fehler werden einfach unter den Teppich gekehrt oder dem Patienten aufgebürdet. Auskünfte bekomnt man kaum, da traut sich das Pflegepersonal offenbar nicht etwas verbindliches zu sagen.
Was kann ich tun, wenn sie weder der Entlassung zustimmen noch ein Gespräch mit dem Oberarzt ermöglichen? Habe ich ein Recht auf ein solches Gespräch?
 
F

Felsenbirne

Gast
Habe mich jetzt zum Oberarzt durchgebissen. Es ist unglaublich, wie versucht wurde, dies zu verhindern. Da wurde ich belogen, er hätte keine Sprechstunde zur Zeit, alles nur mit der Termin. Den Termin gab man mir aber nicht, stattdessen sollte ich mit der Therapeutin sprechen, etc. Die aber schlägt genau in die Kerbe, mit der ich ohnehin Probleme habe. Ich sprach ja nun oft mit ihr, dass ich gehen möchte und ich mich hier fehl am Platz fühle. Aber anstatt mein Anliegen ernst zu nehmen, sagte sie mir nur, dass das negative Konsequenzen für mich haben werde...
Im Gespräch will sie mich ständig dazu zwingen, mich zu öffnen. Da greift sie schon auch mal zu Methoden, die mich unter Druck setzen. Sie sagt, ja wenn ich ihr nichts erzähle, dann müsse sie das im Bericht vermerken oder dass so ein Aufentht ja teuer sei und ich dadurch Ressourcen verschwende... Auch vergleicht sie ständig ihre Erfahrungen mit meinen und wählt dabei eine Sprache, die mich extrem triggert. Da sagte sie wortwörtlich zu mir, ja ich habe meine ptbs ja selbst bei mir diagnostiziert und ich lag ja auch schon halb tot auf dem OPTisch und sehen Sie, ich kriege es ja auch hin.
Ich finde das ganz schrecklich, dass sie vergleicht. Und mir das Gefühl gibt, ich stelle mich nur an.
Ich habe zum zweiten Mal das Gespräch zum Pastor gesucht, dort kann ich offen sprechen und er auch. Und auch er hat mich darum gebeten, nicht an meiner Wahrnehmung zu zweifeln und eingeräumt, dass hier zur Zeit der Wurm drin sei und vieles nicht gut läuft.

Als ich nun das Gespräch beim Oberarzt hatte, räumte er ein, dass er von Beginn an schon zu meiner Therapeutin gesagt hat, dass er befürchtet, dass ich hier - aufgrund der unzumutbaren Zustände zur Zeit - nicht gut aufgehoben bin. Er war entsetzt darüber, dass behauptet wurde, er hätte zur Zeit keine Sprechstunde, was nicht stimmt und hatte vollstes Verständnis dafür, dass diese Thetapeutin mir nicht gut tut.
Ich werde nun kommende Woche endlich entlassen, ohne Nachteile, und gehe erstmal zurück auf den Schrebergarten. Mal sehen, was dann kommt.
Ich möchte mir die Patientenakte abfotografieren, aber das wird mir verweigert. An wen wende ich mich da? An den Datenschutzbeauftragten?
 
F

Felsenbirne

Gast
Warum muss ich immer erst ungemütlich werden, um ernst genommen zu werden? Warum reicht ein Bitten und Reden nicht aus? Es widerspricht komplett meiner Natur, weil ich im Grunde sehr harmoniebedürftig bin und niemanden an den Karren fahren will. Aber irgendwie scheint mein Bitten nie durchzudringen. Auch mein guter Freund hatte damals meine Bitten einfach ignoriert, bis ich dann doch sauer wurde. Warum muss man so sehr kämpfen, um gehört zu werden? Ist Höflichkeit denn gar nicht mehr gesellschaftsfähig? :(
 
F

Felsenbirne

Gast
So, ich bin heute auf Wunsch bzw. Nachdruck entlassen worden. Meine ehemalige Psychiaterin hatte sich für mich eingesetzt, nachdem ich sie um Hilfe bat. Ich habe dort auch einen Notfalltermin nächste Woche, obwohl ich in diese Stadt eigentlich nicht mehr möchte. Mal sehen, wie das für mich wird.
Die Patientenakte wollte man mir weder vor Ort mitgeben, noch durfte ich sie einsehen. Obwohl dies mein Recht ist. Nun werde ich sie nachträglich schriftlich anfordern. Meine Wahrnehmung ist absolut in Ordnung. Jetzt im Nachhinein habe ich viele Bewertungen gelesen und was dort steht spiegelt exakt das wieder, was ich dort auch erlebte. Und auch der recht junge und erst neue Oberarzt ließ mich wissen, dass ich mir da vertrauen kann. Es ist nicht immer die eigene Krankheit, auf die man wahrgenommene Missstände schieben kann. Es gibt auch wirklich schlechte Kliniken, Ärzte und Therapeuten. Ich bin froh, nun dort weg zu sein, bevor es noch schlechter geworden wäre.
Ein Zuhause habe ich noch nicht, aber jetzt kommt der Frühling und dann ist es vielleicht nicht mehr so kalt. Geholfen hat mir das alles dort nicht, im Gegenteil. Ich hänge nach wie vor im Kopf in der Vergangenheit und kann nicht abschließen. Äußerlich ja, aber innerlich nicht. Und das seit nun beinahe einem Jahr. Und niemand kann mir sagen, wie ich das schaffe, wie ich meine Leichtigkeit wieder bekomme. Ich werde nicht jünger, die Zeit läuft davon, das Leben an mir vorbei..
Die Nervenschmerzen konnten die Ärzte natürlich auch nicht beseitigen. Alles mehr Schein als Sein.
Eine Frau dort in dieser Klinik, der geht es seit 7 Jahren schlecht. Sie hat ähnliches mit Menschen, ähnliche Enttäuschungen und Vertrauensbrüche hinter sich, war aber diejenige, die dem ganzen ein Ende setzte. Eine richtig lange Zeit, das macht mir Angst. In diesen Tagen wünsche ich mir manchmal Putin setzt allem ein Ende, denn ich bin zu blöd und mache trotzdem immer und immer weiter.
 

tork

Aktives Mitglied
Ich will Deine Erfahrungen nicht schmälern @Felsenbirne. Das war sicherlich alles sehr unschön was Du in der HWKII mitmachen musstest. Möchte nur anmerken, dass ich eine gute Bekannte habe, die schon öfters dort auf der Traumastation war und der es, soweit das bei einer Klinik geht, immer wieder gefiel. Zuletzt war sie irgendwann im letzten Jahr da.

Ich selbst hatte letztes Jahr auch beantragt dort aufgenommen zu werden, wurde aber abgelehnt...
 

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