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Halbschwester schreibt mir Mails

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Aber das mache ich doch gerade. Ich lass die Dinge auf mich zukommen, bis zu der Grenze, die ich jetzt schon ziehe. Immerhin bestimme ich auch die Kontaktmöglichkeiten, mehr als E-Mail gibt es nicht. Trotz der Tatsache, dass explizit die Handynummer angegeben wurde.

Ich ziehe einfach im Vorfeld schon die Grenzen: Kein persönliches Treffen, keine Telefonate oder SMS, keine Bilder oder sonst was.

Nur E-Mails.
 
Es ist mir wichtig, damit das von Anfang klar ist. Damit es da gar keinen falschen Hoffnungen gibt. Und überhaupt, ich frage mich, warum jetzt?

Wollen die irgendwas von mir?

Am besten wäre es, wenn die sagen, dass ...... irgendwie krank ist und eine Niere oder so braucht Unwahrscheinlich, aber man darf ja wohl noch träumen dürfen. 😀
 
Ich finde auch, dass ich das richtig mache. Ich könnte es auch gar nicht anders machen. Selbst wenn alle meine Annahmen falsch sind, aber das sind sie nicht, dann würde ich es als eine Art Verrat ansehen.

Meine Stiefmutter ist vor 5 Jahren gestorben.

Nun sage ich nicht, dass sie perfekt war. Sie hatte auch ihre Fehler, wie jeder andere Mensch auch. Aber sie war da.
 
Darauf kann ich aber ehrlich verzichten.

Ich meine, ich denke ich kann es nachvollziehen. Wenn sie eine gute Beziehung zu ihrer Mutter hatte, davon gehe ich mal aus, dann ist dieser Teil ja etwas, was sie begrüßt, womit sie positives verbindet.

Dann wohl auch zu mir, denn die einzige Verbindung zu mir, besteht ja durch ihre Mutter.

Das heißt, es gibt wahrscheinlich eine positive Grundeinstellung.

Bei mir ist es allerdings genau umgekehrt, denn ich verbinde damit nichts positives. Ich habe eine negative Grundeinstellung dazu und genau deshalb, ist außer den E-Mails zur Stillung meines Informationsbedürfnisses, nicht mehr drin.

PS: ich bin locker, Darkside.



Naja man kann nichts erzwingen, wenn Du keinen näheren kontakt magst, ist das eben so.
Vielleicht würde es Dir aber sogar gut tun um Deine Vergangenheit zu verarbeiten.Diese negativen Gefühle die Du hast in Verbindung mit ihr könnten vielleicht durch Gespräche beseitigt werden..Warum willst Du ihr nicht die Chance geben Dich kennen zu lernen, Du hast dabei doch nichts zu verlieren,aber gewinnen kannst Du vielleicht eine Menge dadurch.
Möchte sie auch zu Deinem Bruder Kontakt haben, und was hält der von all dem?





LG
Lena
 
Ich fahre gleich zu meinem Bruder und erzähle ihm davon. Ich denke, dieser Kontaktwunsch ihrerseits gilt generell für alle drei von uns, warum auch nicht? Nur von mir hatte sie halt die Mail-Adresse.
 
Kannst du dir vorstellen, dass sich ein Mensch, der als Kind unter der familiären Situation vermutlich sehr gelitten hat, einfach nur schützen will.

"Ich empfinde / fühle nichts" ist doch lediglich Ausdruck von Vermeidung weiterer leidvoller Erfahrungen.

Gruß
Sisandra

Natürlich kann ich mir das vorstellen. Aber was bedeutet das genau? Dass es besser ist, sich auf ewig zu schützen?

Selbstverständlich kannst du dein ganzes Leben damit verbringen, zu verdrängen und dich zu schützen und letztendlich, bleibt es jedem selbst überlassen, was er tut.

Trotzdem, ich bin der Ansicht, dass es einen Menschen weiterbringt, aus so einer Verfassung auszubrechen. Denn eigentlich, ist es das "verletzte Kind", das nicht erwachsen werden will. Ganz grob gesagt natürlich.

Ein erwachsener Mensch, der für sich emotional sorgen kann und nicht alles intellektualisieren muss, erweitert sein Blickfeld und hört auf nur sich zu sehen.
 
Tja, Neuigkeiten, Leute:

Ich war eben bei meinem Bruder und habe ihm die ganze Sache erzählt. Seine Freundin war auch da und hat es uns richtig gedrängt, dort mal anzurufen und zu fragen, wieso man die Mail geschickt hat? Nach all den Jahren auf einmal Kontakt suchen......

Wir wollten es anfangs nicht, aber haben dann hinterher nachgegeben. Zumindest in dem Sinne, dass wir erlaubt haben, dass sie dort anruft.

Das hat sie dann getan und gefragt, warum die Mail gekommen ist?
Die Antwort: Weil meine Mutter tot ist.

Sie ist schon im März verstorben, an einer Lungenkrankheit.

10 Minuten später habe ich angerufen und mir mehr Infos hab geben lassen. Wie gesagt, sie ist im März nach einer Lungenkrankheit gestorben. Ich hab gefragt, wo sie liegt und jetzt kommt es: Das ist kein Witz, so hat man mir das am Telefon gesagt, sie hat ihren Körper an diese Ausstellung von diesem Plastinator gespendet.

Glaube ich zumindest.

Am Telefon hat mir meine Halbschwester gesagt, dass sie in irgendeiner Ausstellung ist. Dass das ihr Wunsch gewesen ist. Und das ist die einzige Ausstellung, die ich kenne.

Naja, meine Halbschwester lebt jetzt mit ihrer Schwester und ihrem Vater, der wohl vorher nicht bei ihnen gelebt hat, in der Wohnung weiter.

Meine richtige Schwester lebt dort auch noch. Aber wie man mir sagte, zieht sie dort bald aus.

Meine Halbschwester ist 16 und irgendwie was sie am Telefon ziemlich verschüchtert, was verständlich ist.

Ich hab dann das Telefonat höflich beendet mit dem Satz: Man hört voneinander.

Wie ich mich fühle? Ich fühle mich ehrlich gesagt so, wie ich es vorhergesagt habe. Da ist nichts. Da ist wirklich gar nichts. Als sei eine Fremde gestorben, war sie ja auch.

Bei meinen beiden Brüdern, den dritten haben wir dann angerufen und er ist gekommen, ist es genauso. Nichts. Wir haben nach der Nachricht vollkommen normal weitergemacht. Ich hab gesagt, dass ich gleich noch einkaufen muss. Mein Bruder hat sich an den PC gesetzt und mein anderer Bruder hat vom Geschäft erzählt.

Die einzige, die wirklich ein bisschen geschockt war, war die Freundin meines Bruders. Die hat uns ungläubig angesehen, als wir ganz normal weitermachten.

Das mag sich für viele kalt und herzlos anhören, aber da ist einfach nichts. Ich hätte mich heute mehr aufgeregt, wenn ich mein Handy verloren hätte oder 30 Rock keine fünfte Staffel bekommen hätte!

Objektiv traurig, aber ich kann da nicht etwas hervor zaubern, was da einfach nicht ist.

PS: Interessantes Detail am Rande: Meine Stiefmutter ist auch im März gestorben.

PPS: Bitte keine Kondolenzen. Ich fühle mich nicht traurig. Es ist nicht nötig.
 
Meine Stiefmutter ist vor 5 Jahren gestorben.

Nun sage ich nicht, dass sie perfekt war. Sie hatte auch ihre Fehler, wie jeder andere Mensch auch. Aber sie war da.
Du hast keine Trauer über den Tod Deiner Mutter und sie lässt sich nicht begraben. Das ergänzt sich doch wunderbar.

Auch der Vorwurf, sie war nicht da findet in ihrem Wunsche, plastiniert zu werden eine Entsprechung. Ihr präparierter Körper IST NOCH da und wird von manchen Menschen beguggt.

Ne Arme Seele(tm)...

Des Menschen Leben ist wie Gras, er blüht wie die Blume des Feldes. Weht der Wind über sie, so ist sie dahin. Der Ort, an dem sie stand, weiss nichts mehr von ihr. (So wars jedenfalls vor der Zeit der Plastinationsausstellungen.)
 
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