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Hänge fest - Selbstläufer war einmal

Tippy

Neues Mitglied
Hey an Alle,
ich lese hier seit einiger Zeit mit und glaube, die Probleme ähneln sich, wobei jedes Schicksal wiederum individuell ist. Ich habe jetzt den letzten Pinselstrich in meiner Eigentumswohnung getan, der Umzug ist fertig und ich bin endlich zuhause. Älter Bude, recht klein mit 60qm aber immerhin "Mein". Ich hab einen sicheren Job, mit dem ich gut verdiene, öffentlicher Dienst, stinklangweilig, komische Kollegen (Neid, Eifersucht, unsinniger Konkurrenzgedanke, Gerüchtebrodeln,.....), zu denen ich dank Home Office seit Anfang des Jahres zum Glück wenig Kontakt haben muss, das war vorher anders.

Ich hatte eine ähnliche Situation schon mal, 2017 habe ich einen sicheren Job verlassen, habe mich mal treiben lassen, hatte diverse Jobs, auch im öff. Dienst, aber befristet, mit viel Action, u.a. war ich auch in der Privatwirtschaft für 1 Jahr, wir hatten dort viel Spaß mit den Kollegen, jeder Tag war inhaltlich abwechslungsreich, man lernte ständig neue Leute kennen und ich erinnere mich an ein Meeting, bei dem eine Kollegin einer anderen Firma meinte "Du musst doch lediglich die Hand ausstrecken, und hast fünf Frauen an jeder hängen". Ich erinnere mich an diesen Satz, weil sie ihn mir später noch mal per Whatsapp schrieb 2020 und ich neulich diese ur-alte Nachricht las und mir denke "Wie kam sie damals auf sowas", es läuft bei mir alles andere als rund und von selbst. Oder war das vielleicht einmal?

2017 ging gerade meine vier Jahre dauernde Beziehung vorbei, es ergab sich bei mir aber ständig etwas Neues, ohne Zutun, ohne Online irgendwo angemeldet zu sein, einfach im Fitness Studio gewesen, neue Kurse besucht, mal beim Einkaufen jemanden getroffen, irgendwie stand ich ständig mit jemandem in Kontakt, wobei man dazu sagen muss, das Meiste mit Bestand ergab sich einfach über den Job, über den ich einfach viele Menschen, auch Frauen, kennengelernt habe. Zu einigen dieser Leute, meist aber Männern, habe ich bis heute einen Draht und wir treffen uns ab und zu mal.

In den letzten Zügen der Pandemie 2021 habe ich den Job gewechselt, bei dem ich bis heute hängen geblieben bin, solide, gut verdienend, langweilig. Ein geschlossener Kreis, Arbeiten 3 Tage von daheim, 2 Tage im Büro, man trifft maximal 5 Leute dort, alles Leute, die absolut nicht auf meiner Linie und Wellenlänge liegen, teilweise deutlich jünger als ich aber verbittert und frustriert, da sie recht wenig im Einstiegsgehalt verdienen, teils befristete Verträge haben und sich irgendwie mehr vom Leben versprochen haben. Ich halte mich fern von diesen Leuten, nachdem ich gemerkt habe, wie die drauf sind. Feiern, auch Weihnachtsfeiern meide ich.

Ich merke zunehmend, dass das leben seit Corona, seit dem Jobwechsel, seit diesem Einschnitt in die Gesellschaft, für mich auch anders ist. Es ist alles andere als ein Selbstläufer. Die wenigen Leute in meinem Umfeld melden sich von sich aus überhaupt nicht mehr, fragen nicht mehr nach wie es einem geht, zum Geburtstag erhält man mal hier oder mal da ein paar Glückwünsche und sonst hat sich alles ziemlich verlaufen.

Auch der Aufbau neuer Kontakte fällt mir deutlich schwerer, ich kassiere erheblich mehr Körbe, auch bei Frauen, aber auch in Bezug auf die Anbahnung neuer Kumpel-Kontakte, wo es früher auf gleiche oder vergleichbare Weise ein absolut Leichtes war, mit den Leuten außerhalb des Punktes, an dem man sie immer wieder mal traf, sie daheim auf ein Bier einzuladen oder mal zusammen weg zu gehen. Ich habe das Gefühl, seit 3-4 Jahren ist mein Umfeld mit einem Schlag extrem träge geworden. Entweder ich bilde mir das ein oder es ist etwas Anderes.

Jedenfalls muss ich sagen, hat sich extrem viel verändert seither. Ich hab natürlich auch versucht, neue Wege zu gehen, habe bei einem Sprachkurs um die Ecke mein Englisch aufgefrischt, was ja immer geht, aber der Trainer meinte, er habe den Kurs nur stattfinden lassen, weil er selbst mal wieder Lust drauf hatte, die Teilnehmerzahl von eigentlich 24 hat sich gerade mal auf 13 reduziert, von denen wiederum waren die meisten Pflichtteilnehmer vom Arbeitgeber für irgendwelche Zertifikate, ein geschlossener Haufen, der mehr gefehlt hat als anwesend war. Es hat Spaß gemacht, aber nur des Inhaltes wegen, nicht wegen den Leuten, die selbst nach dem Kurs keine Lust auf nur ein Wort zuviel hatten, sondern nur heim wollten. Am Ende saß der Kursleiter zum Abschluss mit mir und noch einer Teilnehmerin allein in der Kneipe, auf ein Abschlussgetränk.

Hat sich was verändert, hat sich die Gesellschaft verändert, bin ich nur lediglich hängen geblieben und mein Umfeld hat sich weiter entwickelt, ich hab keine Ahnung, jedenfalls merke ich, es ist verdammt schwer geworden.

Mein Job ist zwar langweilig, lässt mir aber finanziell und zeitlich große Freiheiten. Über einen Wechsel hatte ich mal nachgedacht, aber das wäre dumm jetzt zu der Situation, wo ich meine Wohnung noch ein wenig abtragen muss. Zumal es auch keine Garantie ist, dass der nächste Job wieder so abwechslungsreich mit guten Kollegen wird, wie der davor, der leider nur befristet war, weshalb ich auch raus bin.

Vielleicht hilft mir mal der Austausch mit Euch, wie ihr das so erlebt?

Ich war immer jemand, der super schnell Anschluss fand, vor 10 Jahren, vor 5 Jahren, aber seit einigen wenigen Jahren überhaupt nicht mehr, oder es fällt extrem schwer. Die Leute, so mein Eindruck, sind mit sich zu Gange und beschäftigt. Weniger offen für Neues.

Manchmal hilft ja auch das Re-Aktivieren alter Kontakte, dachte ich mir. Obwohl ich nie mit jemandem schlecht verblieben bin, habe ich einige meiner ehemaligen Freunde, Bekannte, Kollegen angeschrieben, einfach mal um zu hören wie es ihnen geht. Teilweise kam nichts zurück oder an der Art merkte man, dass sie kein Interesse haben am Kontakt. Mit zweien wollte ich mich treffen, der eine sagte kurz vorher ab, weil seine Freundin etwas mit ihm machen wollte, und den anderen hatte ich keine lust förmlich für ein Treffen zu überreden.
 
Ich war immer jemand, der super schnell Anschluss fand, vor 10 Jahren, vor 5 Jahren, aber seit einigen wenigen Jahren überhaupt nicht mehr, oder es fällt extrem schwer. Die Leute, so mein Eindruck, sind mit sich zu Gange und beschäftigt. Weniger offen für Neues.
Die sind schon offen für Neues, jedoch eher mit Blick auf Heirat und Familiengründung.
Das sind sehr neue, aufregende Erfahrungen.
Ab einem gewissen Alter kassiert man Körbe, wenn man Frauen angräbt. Was mit 25 noch niedlich ist, wirkt mit 40 peinlich.
Ich würde mir erstmal überlegen, was ich wirklich will.
Und dann darauf hinarbeiten.
Auch der Aufbau neuer Kontakte fällt mir deutlich schwerer, ich kassiere erheblich mehr Körbe, auch bei Frauen,
Kontakte finden sich über gemeinsame Interessen, Hobbys.
Hat sich was verändert, hat sich die Gesellschaft verändert, bin ich nur lediglich hängen geblieben und mein Umfeld hat sich weiter entwickelt, ich hab keine Ahnung, jedenfalls merke ich, es ist verdammt schwer geworden.
Alles verändert sich.
 
Die sind schon offen für Neues, jedoch eher mit Blick auf Heirat und Familiengründung.
Das sind sehr neue, aufregende Erfahrungen.
Ab einem gewissen Alter kassiert man Körbe, wenn man Frauen angräbt. Was mit 25 noch niedlich ist, wirkt mit 40 peinlich.

Du meinst also mit 40, die ich noch nicht geknackt habe, wirkt ansprechen peinlich? Wie lernen Dann Männer mit 50 noch Frauen kennen?

Geht hier übrigens nicht ums Dating, daher habe ich das Posting auch nicht in dieser Rubrik verfasst. Sondern es geht allgemein um Menschen.

Und nicht jeder um mich herum heiratet oder gründet Familie. Die meisten, die das vor hatten, haben das schon getan.
 
Ich fühle mit dir.

Alles verändert sich.
Alles wiederholt sich.
Neue Jobs oder neie Ppsitionen im Job, nach einigen Wochen das Selbe in grün.

Wo man früher noch mit Begeisterung drüber gelacht hat, hat man heute höchstens noch ein mikdes Lächeln für übrig. Denn es ist im wahrsten Sinne des Wortes lächerlich geworden.
Alles ist krampfig geworden.
Man hat vielleicht viel mehr Abhângigkeiten aufgebaut. Die Welt dreht sich nicht mehr nur um einen selbst. Zuviel "funkt dazwischen".

Auswandern: Keine Option.
Sabatical: Ebenso nicht. Denn danach wiederholt sich wieder alles...

Fruher hatte man noch Spaß daran, mit Kumpels um die Häuser zu ziehen, Party zu machen, Frsuen anzuflirten.
Heute überlegt man es sich 3 msl "ob sich das überhaupt rechnet"...

Usw. Usf.... Never ending story.
Der Kreislauf geht so weiter bis man nicht mehr da ist.
 
Hmm, gerade wenn das private Umfeld eher locker läuft, also man nicht vergeben oder verheiratet ist, ist der Job nicht nur Job, sondern oft mehr im Leben, also manchmal sogar Lebensmittelpunkt.

Nicht so leicht, gerade was alte Kontakte betrifft, ist das Problem, dass du nicht weiß, in welcher Phase die gerade stecken, ich verzichte auch gerne auf den ein oder anderen Kontakt von früher, wenn ich gerade keine Zeit habe.

Leider ist es oft so, dass man nicht immer zum passenden Zeitpunkt alte Kontakte wieder auffrischt.

Ab einem gewissen Alter kassiert man Körbe, wenn man Frauen angräbt. Was mit 25 noch niedlich ist, wirkt mit 40 peinlich.

Ich lese hier nirgends eine Art und Weise heraus, mit der er Frauen "angegraben" hat. Abgesehen davon, woher weißt du, was auf Frauen peinlich wirkt und woher weißt du, dass er 40 ist?
 
Naja, du hast eine Eigentumswohnung gekauft, andere würden sagen: Der hat sich aber weiter entwickelt, und ich häng noch in meiner Mietwohnung fest. Es ist also immer eine Sache der Perspektive und Betrachtung, würde ich mal sagen.

Ich habe allerdings auch festgestellt, dass Events seit Corona weg gefallen sind oder schlechter besucht sind, weil die Leute einfach weniger Geld in der Tasche haben. Die Gastronomie läuft punktuell gut, aber es gab und gibt genug, die jetzt noch pleite machen und dicht machen, weil die Gäste fortbleiben. Guck die mal die Wirtschaft an. Wenn die nicht gut läuft, bleiben die Leute tendenziell eher daheim.

Ich habe während Corona festgestellt, dass viele aus unserem Fitness Studio ausgetreten sind und auch aus Vereinen raus sind, aus finanziellen Gründen und auch, weil sie gemerkt haben, sie können sich auch anders organisieren. Bei uns haben sich viele Fahrräder gekauft und fahren selbst bei winterlichen Temperaturen draußen herum.

Singles haben sich komplett isoliert, und Paare auf sich fixiert. Ja, nicht wenigen haben in der Tat in der Pandemie Nachwuchs gezeugt oder sich getrennt, weil sie sich auf den Keks gingen.

Ist einfach eine schwierige Zeit im Alter von 35plus. Einfacher ist es zu zweit, Anschluss zu finden. Aus dem Grunde ist es eigentlich einfacher mit der Partnersuche zu beginnen statt Freundessuche, denn Freunde in dem Alter neu finden ist erheblich schwieriger.

(...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fühle mit dir.

Alles verändert sich.
Alles wiederholt sich.
Neue Jobs oder neie Ppsitionen im Job, nach einigen Wochen das Selbe in grün.

Wo man früher noch mit Begeisterung drüber gelacht hat, hat man heute höchstens noch ein mikdes Lächeln für übrig. Denn es ist im wahrsten Sinne des Wortes lächerlich geworden.
Alles ist krampfig geworden.
Man hat vielleicht viel mehr Abhângigkeiten aufgebaut. Die Welt dreht sich nicht mehr nur um einen selbst. Zuviel "funkt dazwischen".

Auswandern: Keine Option.
Sabatical: Ebenso nicht. Denn danach wiederholt sich wieder alles...

Fruher hatte man noch Spaß daran, mit Kumpels um die Häuser zu ziehen, Party zu machen, Frsuen anzuflirten.
Heute überlegt man es sich 3 msl "ob sich das überhaupt rechnet"...

Usw. Usf.... Never ending story.
Der Kreislauf geht so weiter bis man nicht mehr da ist.

Schön zusammengefasst. Man ist nicht mehr so offen und nicht mehr so unbefangen, das merke ich natürlich auch in meinem Umfeld. Egal ob Männer, Frauen, Nachbarn, Freunde, Flirts, Sportkollegen.

Ich habe mal mit einem Kumpel gesprochen, der ist 60 Jahre alt und sagt, er sei online auf verschiedenen Apps unterwegs. Er ist verheiratet, das ist so sein sicherer Hafen. Die Apps, die er nutzt, Meet Five oder so Ähnlich, richten sich aber in der Tendenz eher an ältere Menschen. Vielleicht gibt es sowas auch für Jüngere.

@Pogodio
Kann ich leider auch sagen, seit Corona scheinen viele gemerkt zu haben, dass an sich auf Familie besinnt, auf den engsten Kreis und nicht mehr. Wobei auch bei mir viele Freundschaften zu der Zeit zerbrochen sind, Impfung ja oder nein, Coronagegner oder nicht, da wurden viele Gräben gezogen, so mein Gefühl, insgesamt durch die Gesellschaft und natürlich herunter gebrochen auch auf den kleinen Kreis im Umfeld.
 

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