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Haben wir als Eltern versagt?

Hallo Amerikanerin,

sehr sehr sehr viele junge Menschen leben heutzutage so.

Ich weiß nicht. Ich kenne weit mehr Leute, die in dem Alter verheiratet sind, als solche mit ständig wechselnden Partnern.
Alkoholexzess am Wochenende ist leider bei etlichen normal, wobei das aber mit zunehmendem Alter im weniger wird. Alkoholexzess unter der Woche ist imho in keinem Alter normal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ab einem bestimmten Alter sind Kinder für ihr Leben und ihre persönlichen Eigenschaften selbst verantwortlich.
Selbst wenn man "als Eltern versagt" haben sollte (was ich sehr drastisch formuliert finde - ich glaube, niemand versagt als Elternteil, der bewusst, sorgsam und zugewandt agiert), ist man für den Lebenswandel von Endzwanzigern/Mittdreißigern nicht verantwortlich.

Wobei ich Partys, Tattoos und wechselnde Jobs persönlich eher undramatisch finde, wenn das alles ist, woran es krankt.

Eltern müssen nur so gut sein wie nötig, nicht so gut wie möglich. Die Welt ist unvollkommen und wo sollen Kinder lernen, sich mit der unvollkommenen Welt zu arrangieren wenn nicht an den eigenen Eltern?
Die These ist nicht von mir, ich habe allerdings vergessen, woher ich sie habe.
Aber ich habe es immer als erleichternd empfunden, ich habe sowohl ein eigenes Elternthema als auch ein eigenes Kinderthema.
Vielleicht hilft diese Sichtweise dir auch ein bisschen.
 
Auch wenn es euch nicht gefällt. Eure Kinder sind erwachsen, ausgezogen und leben ihr eigenes Leben. Wenn natürlich dein Mann glaubt, sich vor seiner Familie für die Kinder schämen zu müssen, dann ist das sein Problem. Ihr könnt ihnen nicht euren Lebensentwurf aufdrücken und ihr könnt auch bedingt auf sie einwirken. Wenn der Kontakt erhalten bleiben soll, dann könnt ihr ja nichts anderes machen, als sie zu akzeptieren.
 
Man lebt ja bis zu einem gewissen Alter zuhause,irgendwann kam doch sicher das Thema Ausbildung auf?
Wenn sie noch daheim wohnten,hat man auch noch gewissen Einfluß darauf oder sind sie mit 16 ausgezogen?
Meine Tochter hatte mit Anfang 20 erst eine Ausbildung gemacht,sie wollte unbedingt diesen einen lernen,aber total überlaufen und schlußendlich sich umorientiert.
Man hätte schon mal ein wenig drängen können,so lange sie noch daheim wohnten und den Schulabschluss gemacht haben,eine Ausbildung zu machen.
Zu spät ist nie etwas,mal so ein Beispiel dafür:In der Berufsschule war mit ihr einer zusammen,der wollte erst die Welt kennen lernen,mal hier,mal da gearbeitet und mit 27 hatte er dann mal das Bedürfnis eine Ausbildung zu machen,so kann es auch gehen.
 
Deine Kinder leben schon eine ganze Weile ihr eigenes Leben, finanziell von euch unabhängig (ist das richtig?). Dennoch treibt dich etwas um. Wieso?

Wir waren diesbezüglich aber immer ein gutes Team und hatten dabei ein gutes Gleichgewicht.

Hast du mal die Kinder gefragt, jeden einzeln, wie sie das jeweils empfinden?

Mein Mann ist mittlerweile so enttäuscht, dass er nicht möchte, dass seine Familie in Ägypten etwas davon erfährt.

Er schämt sich für seine Kinder.
Das ist hart.
Sie sollten wohl ein Leben nach seinen Vorstellungen und Erwartungen führen.
Eine solche Haltung kann immer spürbar sein und etwas mit Kindern machen.

Das wichtigste ist anscheinend Party machen und trinken. Am Wochenende in der Woche.
Die Partnerinnen und Partner werden öfters gewechselt als Unterwäsche.

In diesem Alter nicht unbedingt ungewöhnlich.
Wenn der Rest des Lebens funktioniert, sie keine finanzielle Unterstützung von euch erwarten, ist das auch allein ihre Sache.

Ich weiß auch nicht, woher das Geld für Feiern, Urlaub, Tattoos usw. kommt.

Würde mich auch sorgen.
Dennoch, es ist ihr Leben.

Hättest du einen begründeten Verdacht, dass etwas Illegales im Raum stehen könnte, könntest du nur deutlich machen - was grundsätzlich sowieso klar sein sollte, wenn dies der Fall wäre - dass eure Tür immer für sie offen steht, ihr zuhört und da seid, wenn eure Hilfe gebraucht wird.
Im Fall des Falles ginge es bei dieser Hilfe aber nicht darum, Konsequenzen abzuwenden.

Sie haben beide keine Ausbildung,

Wie konnte es dazu kommen?
Noch dazu bei beiden?
Was ist da passiert?
Denn da lief es ja noch:
Wir haben immer darauf geachtet, dass die Schule gut läuft.

Habt ihr auch mal etwas gefordert?
Wenn nötig energisch?
Konsequenzen angekündigt und dann verlässlich durchgezogen?
Oder war dir/euch das nicht möglich?

Das wichtigste ist anscheinend Party machen und trinken. Am Wochenende in der Woche.
Die Partnerinnen und Partner werden öfters gewechselt als Unterwäsche. Ich weiß schon gar nicht mehr, wer gerade zusammen oder getrennt ist oder nur Sex oder Freundschaft+. Ich blicke da nicht mehr durch. Das kann sich quasi täglich ändern.
Die einzige Konstante sind Tattoos. Von Kopf bis Fuß ist da kaum noch eine freie Stelle.
Ich weiß auch nicht, woher das Geld für Feiern, Urlaub, Tattoos usw. kommt. Sie haben beide keine Ausbildung, ständig wechselnde Gelegenheitsjobs oder immer neue Ideen. Es wird sich selbstständig gemacht, und 2 Monate später ist alles wieder ganz anders.
Die Wohnung ist nicht richtig eingerichtet. Es sieht dauerhaft so aus, als wäre man gerade ausgezogen und müsste sich erst noch einen eigenen Hausstand aufbauen.

Insgesamt klingt das für mich nach mehr als nur jung und etwas austoben.
Verloren. Auf der Suche, ohne Halt zu finden in sich und im Leben. Strukturlos.


Regeln, Grenzen, ein klarer Rahmen, innerhalb dessen es Spielraum gibt, gibt Kindern Halt auf ihrer Suche nach Sicherheit, Geborgenheit, ihrem Weg.

(Angekündigte) Angemessene Konsequenzen erleben zu dürfen bedeutet, die Eltern als verlässlich, glaubwürdig, zuverlässig wahrnehmen zu können. Das schenkt Sicherheit.

Das Bild dafür ist für mich ein starker Baum. Fest verwurzelt, immer da, breitet er seine Äste schützend aus. Sich nicht biegend und beugend wie ein zartes, nicht standhaftes, standfestes Bäumchen, sondern mit festem Stamm, tief verankert mit starken Wurzeln.
Ich bin da. Ich gebe die Regeln vor. Auf mich kannst du dich verlassen. Bei mir bist du sicher.


Ich versuche zu verstehen, wieso dich das so umtreibt.

Wie war denn eure Paarbeziehung?
Gab es da größere Probleme, die eine Belastung für die Kinder hätte sein können?


Und perfekt gibt's nicht, jeder macht als Eltern Fehler, große und kleine. Wir sind nur Menschen. Wir dürfen Fehler machen. Auch wenn es schmerzt.
Und wir können diese Fehler benennen, uns dafür entschuldigen. Das tiefe Bedauern darüber zeigen, dass wir es damals nicht besser konnten. Nur versuchen konnten, unser Bestes zu geben. Aus Liebe. Was manchmal nicht reicht.

Man kann den Hund nicht zum Jagen tragen.
Bei erwachsenen Kindern noch für irgendein Verhalten zu sorgen, wenn die das nicht selbst wollen, ist schlicht nicht möglich.

Bis 'Kinder' ihre erste Ausbildung in der Tasche haben, sind Eltern mindestens finanziell verpflichtet, das ist so festgeschrieben, mit Einschränkungen.
Da wäre ich notfalls mit dem Gewehr hinter dem Hund gestanden, sprich, hätte neben anderem auch Druck aufgebaut.

Wenn so gar nichts fruchtet, ist natürlich nichts mehr zu machen. Auf meine Kosten leben hätte ich jedoch nicht zugelassen, sondern sie dann ins Leben und aus dem Nest geschubst.
Manchmal kann das helfen, einen wichtigen Lernschritt nachzuholen.

Wenn nun aber beide ihr Leben selbst finanzieren sehe ich da kein Problem, mit dem @Amerikanerin sich jetzt noch beschäftigen müsste. Und doch arbeitet da etwas in dir, @Amerikanerin .
Die Frage ist, warum.
 
Wieso habt ihr als Eltern nicht dafür gesorgt, dass beide eine Ausbildung machen?

Hey, wie würdet ihr denn euer Verhältnis jetzt beschreiben? Ist es vertrauensvoll? Hast du mit ihnen darüber geredet, dass ihr es als Problem seht? Habt ihr weitere Familie in Deutschland?

Ich würde übrigens den Kinder gegenüber keinesfalls erwähnen, dass du denkst, dass ihr habt versagt. Das ist hart für Kinder.

Man lebt ja bis zu einem gewissen Alter zuhause,irgendwann kam doch sicher das Thema Ausbildung auf?
Wenn sie noch daheim wohnten,hat man auch noch gewissen Einfluß darauf oder sind sie mit 16 ausgezogen?
Meine Tochter hatte mit Anfang 20 erst eine Ausbildung gemacht,sie wollte unbedingt diesen einen lernen,aber total überlaufen und schlußendlich sich umorientiert.
Man hätte schon mal ein wenig drängen können,so lange sie noch daheim wohnten und den Schulabschluss gemacht haben,eine Ausbildung zu machen.
Zu spät ist nie etwas,mal so ein Beispiel dafür:In der Berufsschule war mit ihr einer zusammen,der wollte erst die Welt kennen lernen,mal hier,mal da gearbeitet und mit 27 hatte er dann mal das Bedürfnis eine Ausbildung zu machen,so kann es auch gehen.

Deine Kinder leben schon eine ganze Weile ihr eigenes Leben, finanziell von euch unabhängig (ist das richtig?). Dennoch treibt dich etwas um. Wieso?



Hast du mal die Kinder gefragt, jeden einzeln, wie sie das jeweils empfinden?



Er schämt sich für seine Kinder.
Das ist hart.
Sie sollten wohl ein Leben nach seinen Vorstellungen und Erwartungen führen.
Eine solche Haltung kann immer spürbar sein und etwas mit Kindern machen.



In diesem Alter nicht unbedingt ungewöhnlich.
Wenn der Rest des Lebens funktioniert, sie keine finanzielle Unterstützung von euch erwarten, ist das auch allein ihre Sache.



Würde mich auch sorgen.
Dennoch, es ist ihr Leben.

Hättest du einen begründeten Verdacht, dass etwas Illegales im Raum stehen könnte, könntest du nur deutlich machen - was grundsätzlich sowieso klar sein sollte, wenn dies der Fall wäre - dass eure Tür immer für sie offen steht, ihr zuhört und da seid, wenn eure Hilfe gebraucht wird.
Im Fall des Falles ginge es bei dieser Hilfe aber nicht darum, Konsequenzen abzuwenden.



Wie konnte es dazu kommen?
Noch dazu bei beiden?
Was ist da passiert?
Denn da lief es ja noch:


Habt ihr auch mal etwas gefordert?
Wenn nötig energisch?
Konsequenzen angekündigt und dann verlässlich durchgezogen?
Oder war dir/euch das nicht möglich?



Insgesamt klingt das für mich nach mehr als nur jung und etwas austoben.
Verloren. Auf der Suche, ohne Halt zu finden in sich und im Leben. Strukturlos.


Regeln, Grenzen, ein klarer Rahmen, innerhalb dessen es Spielraum gibt, gibt Kindern Halt auf ihrer Suche nach Sicherheit, Geborgenheit, ihrem Weg.

(Angekündigte) Angemessene Konsequenzen erleben zu dürfen bedeutet, die Eltern als verlässlich, glaubwürdig, zuverlässig wahrnehmen zu können. Das schenkt Sicherheit.

Das Bild dafür ist für mich ein starker Baum. Fest verwurzelt, immer da, breitet er seine Äste schützend aus. Sich nicht biegend und beugend wie ein zartes, nicht standhaftes, standfestes Bäumchen, sondern mit festem Stamm, tief verankert mit starken Wurzeln.
Ich bin da. Ich gebe die Regeln vor. Auf mich kannst du dich verlassen. Bei mir bist du sicher.


Ich versuche zu verstehen, wieso dich das so umtreibt.

Wie war denn eure Paarbeziehung?
Gab es da größere Probleme, die eine Belastung für die Kinder hätte sein können?


Und perfekt gibt's nicht, jeder macht als Eltern Fehler, große und kleine. Wir sind nur Menschen. Wir dürfen Fehler machen. Auch wenn es schmerzt.
Und wir können diese Fehler benennen, uns dafür entschuldigen. Das tiefe Bedauern darüber zeigen, dass wir es damals nicht besser konnten. Nur versuchen konnten, unser Bestes zu geben. Aus Liebe. Was manchmal nicht reicht.



Bis 'Kinder' ihre erste Ausbildung in der Tasche haben, sind Eltern mindestens finanziell verpflichtet, das ist so festgeschrieben, mit Einschränkungen.
Da wäre ich notfalls mit dem Gewehr hinter dem Hund gestanden, sprich, hätte neben anderem auch Druck aufgebaut.

Wenn so gar nichts fruchtet, ist natürlich nichts mehr zu machen. Auf meine Kosten leben hätte ich jedoch nicht zugelassen, sondern sie dann ins Leben und aus dem Nest geschubst.
Manchmal kann das helfen, einen wichtigen Lernschritt nachzuholen.

Wenn nun aber beide ihr Leben selbst finanzieren sehe ich da kein Problem, mit dem @Amerikanerin sich jetzt noch beschäftigen müsste. Und doch arbeitet da etwas in dir, @Amerikanerin .
Die Frage ist, warum.
Das Thema Ausbildung oder Studium kam natürlich auf. Beide haben Abitur gemacht, aber was danach passiert, war erstmal unwichtig. Das wichtige war, dass man erstmal lebt und sich austobt. Und dann sind beide schon mit 18 quasi direkt nach dem Schulabschluss ausgezogen.

Es war auch nicht neu, dass sie ihr Geld selber verdienen mussten. Es gab Taschengeld, als sie noch zuhause gewohnt haben, aber das war begrenzt. Jedes Wochenende feiern gehen, konnte damit nicht gedeckt werden.

Es gab bei uns auch immer Regeln, Aufgaben usw. Das lief meistens auch alles gut. Natürlich gab es mal Streit oder Diskussionen, aber alles harmlos. Wir mussten nie harte Konsequenzen ziehen.

Das Verhältnis im Moment ist gemischt. Wir sehen uns ab und zu und telefonieren auch mal. Ich weiß aber nur grob, was in deren Leben passiert. Ich habe manchmal das Gefühl, dass sie uns nur die Hälfte erzählen. Ich weiß z.B. auch nicht so genau, was und wo sie arbeiten.
 
Hallo!

Aus meiner Sicht und nach dem, was du hier geschrieben hast, habt ihr als Eltern nicht versagt.

Vielleicht haben eure Kinder manches als zu streng betrachtet in ihrer Kindheit und Jugend und sind deswegen dann recht schnell ausgezogen? Da kann es schon sein, dass ihr als Eltern etwas als okay und normal betrachtet habt, was sie als streng empfunden haben.

Allerdings kann ich nirgends an dem, was du schreibst, feststellen, dass sie extrem gelitten haben. Und vom Alter her sind beide heute schon so lange erwachsen, dass sie selbst verantwortlich sind.

Vielleicht kann man da auch unterscheiden: Dass sie beide keine Ausbildung gemacht haben, ist schade. Aber dazu hättet ihr sie schlecht zwingen können.

Tattoos sind Geschmackssache. Ich bin 22, gehöre also auch zur sehr jungen Generation und brauche das absolut nicht. Andere mögen es. Wechselnde PartnerIn, das ist auch persönliche Lebensführung. Dass muss dir und deinem Mann nicht gefallen, aber ihr müsst es akzeptieren.

Dass ihr so wenig von den beiden wisst, gerade was Arbeit angeht, ist natürlich schade. Ist denn von euch beiden der Wunsch nach mehr Kontakt da oder denkst du, mehr Kontakt wäre dann vielleicht auch mehr Stress, weil Welten aufeinander prallen?

Dass dein Mann Schwierigkeiten hat, mit der Familie in Ägypten darüber zu reden, verstehe ich. Da prallen natürlich Welten aufeinander. Wichtiger ist aber in meinen Augen sowieso, wie steht er hier zu den beiden? Wie läuft es ab, wenn sie mal zu Besuch kommen?

Alles Gute!
 
Ich finde es interessant, dass beide den gleichen Weg gingen,obwohl sie vom Alter und Geschlecht verschieden sind. Sind sie sehr eng miteinander? Beide die gleichen Vorlieben Tatoos, Partys, oft wechselnde Partner. Ich kennen das so nicht , meine Geschwister und ich sind unterschiedlich , haben unterschiedliche Interessen und sind früh oder spät zu Hause ausgezogen. Meine beiden Kinder sind noch minderjährig, aber ich kann mir gar nicht vorstellen, dass sie später alles gleich machen
 

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