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Habe mich nicht gewehrt.

MiniminiMaus

Neues Mitglied
Als ich 16 war habe ich in einem Camp einen Mann/Jungen, ich denke er war um die 20 Jahre, kennengelernt. Noch am selben Abend sind wir im Camp herumgelaufen haben wir geflirtet, uns geküsst...
Letztlich wollte er Sex. Ich habe mehrfach Nein gesagt, er hat zunächst versucht mich weiterzubedrängen und überreden. Ich blieb bei nein. Mehrfach! Akzeptiert hat er dies nicht. Am Ende habe ich aufgegeben und ihn machen lassen. Körperlich wehren konnte ich mich nicht. Es ging mental nicht. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, mit einer Mischung aus Angst, Scham, Sorge und die Gegenreaktion. Es hat sich ein bisschen angefühlt wie Totstellen. Ich war nun völlig passiv. Hab nichts mehr gesagt, getan. Ich habe es also teilnahmslos geschehen lassen, wollte einfach nur dass es endlich vorbei ist. Es war mein erstes Mal.

Ich fühle mich mies und weiß nicht, wie ich es einordnen soll. Ich verstehe nicht, wieso ich nichts gemacht habe. Ich bin auch sonst ruhig und versuche aggressiven Situationen lieber aus den Weg zu gehen. Aber ich merke, ich habe es falsche gemacht. Nun fühlt es sich wirklich mies an und ich trage daran die Schuld, weil ich mich nicht gewehrt hab. Dafür verachte ich mich selbst.

Es bedrückt mich sehr, da dies nicht die einzigste Situation war, in der sich jemand etwas von mir nahm und ich erstarrt bin. Ich weiß nicht, wem ich mich anvertrauen soll. Vielleicht übertreibe ich ja innerlich mit meinen Gefühlen. Aber manchmal zerreißt es mich fast.

Was denkt ihr über das alles?
 

Rosy80

Mitglied
Dich trifft keinerlei Schuld! Er hat sich gegen deinen Willen geholt, was er wollte. Er ganz allein ist schuld!
Viele Frauen erstarren, wenn ihnen so etwas passiert. Das ist nicht aussergewöhnlich.

Du solltest dich an eine Opferberatungsstelle wenden. Bitte tu das unbedingt! Du brauchst professionelle Hilfe, auch um zu lernen, dich gegen Übergriffe jeglicher Art zur Wehr zu setzen.
 

dreampudelchen

Aktives Mitglied
Oh wie schrecklich, dass du das erleben musstest.

Du warst damals 16. Wie alt bist du denn heute?

Du hast absolut keine Schuld daran. Du warst ihm körperlich unterlegen und hast dich so verhalten, wie du am "sichersten" durch die Situation durch kommst.
 

MiniminiMaus

Neues Mitglied
Du warst damals 16. Wie alt bist du denn heute?


Es ist schon ein paar Jahre her. Inzwischen bin ich selber Mama. Leider kommt es immer wieder hoch. Ich würde es am Liebsten vergessen. Ich habe es nie wirklich aufgearbeitet, weil ich nicht darüber reden konnte. Ich fühle mich leer und verletzt, wenn ich daran denke und bin wütend auf mich, dass ich so fühle. Ich gebe mir nicht das Recht so zu fühlen, denn ich hätte doch nur schreien müssen oder aggressiver wehren. Ich hätte einfach ganz brav nicht mit einem flirten dürfen. Nach meinem Emofinden steht es mir nicht zu, dass ich mich schlecht fühle wegen der Situation.

Und ich habe es die Jahre darauf nicht beherrscht gemacht: Mit 18: Der Onkel meines Ex-Freundes war kurz mit mir allein in seiner Wohnung als mein Freund was aus dem Auto holte: Er kommt von hinten umklammert mich fest und geht in meine Hose. Er war stärker als ich,bewegen ging nicht, auch wenn ich versucht habe meine Arme zu befreien, aber wieso konnte ich nicht einfach nach meinem damaligen Freund rufen? Statt dessen habe ich nur gebetet, dass er schnell zurückkommt. Kam er zum Glück auch.

Ich wünsche mir heute nur, dass mein Kind stärker ist als ich, solltees jemals in irgendeine schwierige Situatiom kommen.
 

momo28

Moderator
Teammitglied
Bitte liebe M-Maus (ich mag nicht Mini... verwenden) wende dich an einen Psychotherapeuten.
Oder gibt es in deiner Umgebung den Verein "Frauen helfen Frauen und Mädchen" oder "Wildwasser"?
Wende dich dort hin und schildere deine Problematik.

Du warst nicht Schuld. In keinem der beiden Fälle.
Deine Strategie, die du angewendet hast, war Selbstschutz. Nur so konntest du das aushalten.
 

Youshri

Aktives Mitglied
Ich wünsche mir heute nur, dass mein Kind stärker ist als ich, solltees jemals in irgendeine schwierige Situatiom kommen.
Das genügt leider nicht. Du solltest schon dem Rat von Rosy80 folgen, selbst, wenn die Geschehnisse schon längere Zeit zurückliegen. Ansonsten könnte es gut sein, dass Du, mehr oder weniger unbewusst, Deine Ohnmacht auf Dein Kind überträgst. Und genau das willst Du doch vermeiden. Nimm also ruhig Hilfe an, allein schon aus Liebe zu Deinem Kind.
 

Rose

Urgestein
Und das ist, was ich fühle. Ich hätte mich doch einfach nur wehren müssen oder es zumindest versuchen. Es steht mir nicht zu mich als Opfer zu fühlen, denn ich habe aufgegeben und es geschehen lassen.
Doch das steht dir zu. Du hast dich ruhig verhalten um den Täter nicht zu provozieren. Um zu überleben. Meist sind Männer einfach stärker.
 

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