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Habe keine Ausraster

Laura-chan

Neues Mitglied
Liebe Community,
ich bin weiblich, 17 Jahre, auf den Autismusspektrum + ADHS und habe noch nie in meinen Leben einen Ausraster/Wutanfall gehabt. Dass ich einfach laut werde, um mich schlage oder einfach meine Gefühle hinausschreien habe ich kein einziges mal gemacht, auch nicht in meiner gesammten Kindheit. Das einzige was ich gemacht habe, war normal zu weinen. Aktuell ist es so, dass ich 2 x im Jahr einen mehrstündigen Breakdown habe wo ich nur herumweine. Ich weiß, dass Ausraster etwas gutes sind, um Gefühle rauszulassen und ich merke, dass es schlimm ist, dass ich das nie habe. Ich habe verdammt viele Aggressionen in mir angestaut, welche ich in Form von Selbstzerstörung gegen mich richte, da ich nicht weiß, was ich sonst damit tun soll. Ich fühle mich seit Jahren so, dass ich schreien will, aber nicht kann, etwas in mir will alles um mich herum umschmeißen, schreien, irrational sein. Mein ganzes Leben lang habe ich kein einziges mal aus Frust geschrien, da ich keinen stören will, habe nicht gesagt dass mich keiner versteht und ich mich abgefuckt fühle, da ich meinen Mitmenschen nicht ein schlechtes Gefühl geben will, noch nie beispielsweise eine Tasche umgeworfen, wegen dem Gedanken, dass es im Endeffekt eh nichts bringt, außer dass ich möglicherweise den Gegenstand beschädige.
Ich weiß, dass ich einmal versuchen sollte meinen Frust rauszulassen, aber ich weiß nicht wie. Ich weiß nicht wie es geht, ich denke mir, dass es sowieso nichts bringen wird und ich nur andere stören werde, ich will aber andererseits nicht mehr ruhig sein, ich will nicht andere jedes mal vor mich setzen, ich will einmal in meinen Leben schreien so laut ich will, ich will nicht mehr immer das brave Mädchen sein, ich will in der Schule ausflippen, ich will meine Möbel umschmeißen, ich will schreien und dass mich jemand hört, aber trotzdem hält mich meine ganze Persönlichkeit davon ab dies umzusetzen und ich habe keinen Plan was ich machen soll. Ich fühle mich so, als könnte ich es nie rauslassen, ich kann es wirklich nicht.
P.S.: Meine Familie hat nie meine Gefühle unterdrückt, es war das 7 Jahre lange Mobbing
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Grüß Dich unbekannterweise:)

Offensichtlich kennst Du Dich mit Deiner Persönlichkeit sehr gut aus und hast Gründe gefunden, warum etwas so ist wie es ist.

Ich frage mich im Moment, warum Du Dich für "brav" hältst.
Brav in dem Sinne, dass du braver als andere bist oder zu sein hast.
Und dass Du, wenn Du Deine Haltung aufgibst, einen Schritt in Richtung "sein wie alle" gehen würdest.

Ich muss das nachfolgende so theoretisch und sachlich verfassen, weil ich nur Argumente aber keine Gefühle anbringen möchte.

Wenn ich mir vorstelle, dass Du Dich ändern würdest und ich Dich danach kennen lernen würde, so würde ich Dich wohl ablehnen, weil Du Ausraster zulässt und nicht beherrschst.
Ich bevorzuge Dich also so, wie du bist.
Da Du aktuell so bist, wie man es von anderen auch erwarten würde, würdest Du Dich verschlechtern, wenn Du Dich änderst.
Da andere Ausraster ebenfalls nicht unkontrolliert zulassen, muss es eine Möglichkeit geben, dass man sich abreagiert, ohne Ausraster geschehen zu lassen.

Du müsstest also überlegen, ob es Dir gelingt, körperliche Gewalt anzuwenden, die gegen ein legales Ziel gerichtet ist. Es käme dann auf das gleiche hinaus was Du brauchst, nämlich ein Ventil für Wut.

Leute, die dieses Ventil nicht haben, rasten aus; Leute die dieses Ventil gezielt benutzen, nennen sich Sportler.

Leider bin ich bezüglich Deiner Situation Laie, drum ist meine Idee wohl allzu einfach:

Stell Dir vor, es gäbe etwas, was Du legal tun kannst und was Dich körperlich enorm anstrengt. Stell Dir dann vor, Du könntest eine gewisse Spitzenleistung innerlich mit irgendeinem Frustereignis verknüpfen.

Dann könnte folgendes eine Lösung sein:

Du läufst schon 15 Minuten und legst zu Ende des Trainings einen Sprint ein. Der Sprint wird gezielt damit verknüpft, dass Dich irgend etwas extrem geärgert hat.
Schreien übrigens kannst Du ebenfalls dann dabei, wenn Du zB eine Laufstrecke wählst, wo es niemanden gibt, der sich darüber Sorgen machen würde.

Etwas weiteres ergibt sich zB im Boxsport. Du kannst im Training starke Schläge gegen einen Boxsack führen, warum Du so stark schlägst, ist nur Dein Ding. Wenn es dann jedoch einen Wettkampf gibt, gibt es allerdings Regeln. Verletzen möchte man absichtlich niemanden.

Selbstverteidigung, aber auch Körperbewusstein bringt übrigens Selbstbewusstsein und hilft gegen Mobbing.

Melde Dich mal kurz, wenn Du die Argumente und Idee gut findest.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Kätzin

Aktives Mitglied
Hallo,

wenn ich nur wütend / frustriert bin (ohne Überforderung, Reizüberflutung oder so) dann hilft mir schreiben sehr gut. Ich bin zwar im kreativen Schreiben recht aktiv, aber manchmal geht das nicht, dann schreibe ich mir einfach alles von der Seele, was mich gerade belastet.

Wutanfälle hängen bei mir immer mit Überforderung, Reizüberflutung und dem "es aushalten müssen" und "funktionieren müssen" zusammen. Leider mache ich mir da selbst zu viel Druck, auch bei Leuten, bei denen ich weiß, dass ich sagen kann, wenn ich etwas nicht schaffe. Aber das ist einfach noch so drin. Dann brülle und weine ich auch. Gegenstände werfe / zerstöre ich nie. (Das halte ich nicht aus. Ich weine schon, wenn aus Versehen eine Tasse zu Bruch geht.)
 

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