Wegen Überschreitung der maximalen Zeichenzahl teile ich meine Antwort in zwei Beiträge auf.
Was ich hier komisch finde - Du scheinst Dich gegen Geschlechtsverkehr zu sträuben.
Dann sprichst Du über Deine Jungfräulichkeit, als ob Du ein Verbrechen verübt hättest, da Du Dich in die Enge getrieben fühlst und es ihr beichten musst ....
Weder die eine noch die andere Sichtweise stimmt irgendwie nicht.
Wünscht Du Dir denn, endlich Deine Jungfräulichkeit zu verlieren? Dann wärest Du ja von Deiner Scham darüber befreit. Also, was willst Du?
Ich wünsche mir die Jungfräulichkeit zu verlieren, damit es im Leben endlich vorangeht. An erster Stelle ist das allerdings nicht. Mein größerer Wunsch ist es eine Partnerin zu finden und dann alles seinen Lauf nehmen zu lassen. Vielleicht sind wir in einem Jahr wieder getrennt, vielleicht trennen wir uns in zehn Jahren. Vielleicht machen wir uns in 20 Jahren einen romantischen Abend zu zweit, nachdem wir unsere gemeinsamen Kinder zu ihren Großeltern gebracht haben. Ich will keine Beziehung erzwingen, aber nichts von all dem wird passieren, wenn ich es nicht zulasse, dass sich mehr entwickelt.
Das Hindernis auf dem Weg dorthin, das ich aus meiner Perspektive sehe, sind die Jungfräulichkeit, meine fehlende sexuelle Erfahrung und die Sorge, dass sie es mir übel nimmt, dass ich mit der Wahrheit spät rausrücke und sie zuvor diesbezüglich ihrem Eindruck nach getäuscht haben könnte, weil es möglicherweise so gewirkt hat, dass ich bereits Erfahrungen beim Sex und Beziehungen habe.
Das ist der nackte Gedankenprozess.
Ich würde es erstmal mit Händchen halten und übers Haar streichen versuchen.
Da kann man sich schon mal gut fühlen, weiß ob man dem anderen näher kommen darf und ob es auf Gegenliebe stößt.
Sowas würde ich auch machen, wenn es in die Situation passt. Nicht noch nen Monat warten, das ist klar, dann ist es irgendwann zu spät. Ich denke ich werde den richtigen Moment erkennen und ihr Verhalten auch richtig deuten. Wenn ich das mache, ist das der erste Schritt dafür, dass mehr zwischen uns beiden wird. Damit wähle ich den Weg mit den oben genannten Hindernissen, die mir Probleme bereiten.
Ich verstehe nicht, wieso es ein Problem sein sollte, wenn du dich nicht gleich als Jungfrau outest. Vor allem nicht, wenn sie nicht direkt fragt. Das ist doch keine Täuschung.
Würde ich das jetzt einfach grundlos sagen, dann würde sie sich sofort denken können, warum ich das sage. Sollte es so sein, dass sie wirklich nie mehr von mir wollte, zerstört das die sich neu festigende Freundschaft. Zwar wäre in dem Fall nie etwas zwischen uns beiden geworden, aber ich hätte eine wundervolle gute Freundin verloren.
Ist doch ganz einfach. Ehrlich währt am längsten. Sage ihr einfach so wie es ist und dann wirst du sehen wie sie reagiert.
Den richtigen Zeitpunkt dazu muss ich finden und leider ergab sich nie eine Gelegenheit. Ein Mal neulich hatte ich versuche es vorsichtig anzudeuten, aber darauf sprang sie überhaupt nicht an und dann gabs schon gleich ein neues Thema.
Damit, dass es dein 1. Mal ist würde ich jetzt nicht hausieren gehen. Auf Nachfrage kannst du das ja sagen und ehrlich sein.
An die große Glocke will ich es nicht hängen, richtig. Früher oder später kommt es aber raus. Und dann kann es Krach geben. Ich finde, dass es sehr wichtig ist sowas zu kommunizieren. Vor allem dann, wenn die Möglichkeit besteht, dass sie mich wegen vorheriger Aussagen, die ich aus Eigenschutz tätigen musste, falsch verstanden hat und nun einen anderen Eindruck hat.
Willst du überhaupt Sex oder hast du eher das Gefühl es wollen zu müssen? Dein ganzer Text klingt nämlich eher so, als würdest du dir selbst ein Bein stellen wollen damit es bloß nicht dazu kommt. Was völlig okay wäre, Sex ist ohnehin total überbewertet, aber vielleicht solltest du diese Frage erst mal für dich klären.
Früher habe ich stumpf Sex gewollt. Da war ich jung und dumm und wusste es nicht besser. Mittlerweile weiß ich, dass Sex nicht alles ist, aber trotzdem ein wichtiger Teil einer Beziehung. Ich will Sex, weil ich eine schöne Beziehung führen möchte. Ich möchte eine liebevolle Beziehung mit intimen Momenten. Momente, in denen man Zärtlichkeiten austauscht und beide Geborgenheit fühlen, weil sie merken, dass sie sich lieben und füreinander da sind. Für die gelegentliche sexuelle Befriedigung wird Sex sicherlich schön sein, aber auch für die Momente, in denen man die Liebe zueinander zeigt, ist er ein wichtiger Akt.
Wenn es mir nur um Sex ginge, wäre ich längst in ein Bordell gegangen. Stumpfen liebelosen Sex will ich aber nicht.
Aber der Gedanke ist in deinem Kopf. Der kommt nicht von nichts. Du wünscht dir, dass da mehr entstehen könnte, sonst gäbe es diese Gedanken gar nicht.
Korrekt, der Gedanke ist da. Er bestimmt aber nicht alles. Irgendwann im Laufe einer Kennenlernphase stellt man sich die Frage, ob man sich mehr vorstellen kann. An dem Punkt bin ich und das beantworte ich klar mit JA. Ich kann mir mehr vorstellen und würde mich sehr freuen. Aber es ist noch so früh, dass ich nicht hoffnungslos verliebt bin und auch damit zufrieden bin, wenn sich das nur in die freundschaftliche Richtung entwickelt. Eine gute Freundin zu haben ist auch eine schöne Sache.
Sicher ist, dass ich mich mehr freuen würde, wenn da mehr entsteht und darum möchte ich die Gelegenheiten ermöglichen, durch die sich mehr entwickeln kann, sollte ihrerseits auch Interesse bestehen.
Wie fühlten sich diese Treffen für dich an?
Beim ersten Treffen war ich völlig überwältigt und war in den ersten Momenten durcheinander. Das lag aber auch daran, dass wir uns zum ersten Mal gesehen haben. Insgesamt bin ich sehr glücklich gewesen und habe jede Minute genossen und fand es schade, wenn es dann zu Ende war. Von ihr weiß ich, dass sie auch sehr aufgeregt war, wie sie mir gesagt hat.
An den Orten, an denen wir zusammen waren, habe ich in den Tagen danach auch noch einige Male an sie denken müssen und ich war traurig darüber, dass das nun im jetzigen Moment Vergangenheit ist. Aber das war nur in den ersten Tagen so.
Spätestens da habe ich gemerkt, dass ich mir wirklich mehr vorstellen kann, es aber trotzdem noch nicht so ist, dass ich mir nichts anderes mehr vorstellen kann.
Du wünscht dir, dass sie Interesse an dir als Mann hat.
Und schreckst wegen der Angst zurück, gestehst nicht mal vor dir selbst deine Hoffnungen wirklich ein, sondern willst sie unterdrücken, dir verbieten.
Aus Angst.
Das ist richtig. Alleine für das Selbstwertgefühl ist es von großer Bedeutung zu wissen, dass jemand Interesse hat. Ich schrecke zurück und trete wegen der Angst auf die Bremse. Darum suche ich Hilfe hier bei euch.
Wer bestimmt dein Leben?
Du oder die Angst?
Wer sollte es bestimmen?
Im jetzigen Moment bestimmt die Angst alles Weitere. Ich muss mein Leben bestimmen. Aber die Angst zu bewältigen erfordert ihr zu einem richtigen Zeitpunkt die Wahrheit zu gestehen und zu lernen, wie Geschlechtsverkehr und alles drumherum funktioniert.
Möglicherweise ist es nur freundschaftlich, vielleicht sieht sie in dir aber auch den Mann, der mehr als ein Freund werden könnte.
Von hier nicht zu beurteilen.
Ja ich weiß. Aus der Ferne ist das nicht zu beurteilen. Ich sehe viele Anzeichen, die darauf schließen lassen, dass auch sie sich mehr vorstellen kann. Wir schreiben auch manchmal bis tief in die Nacht hinein und planen schon unserer nächstes Treffen, an dem wir sehr viel miteinander machen möchten und auf das wir beide uns schon sehr freuen.
Aber ich kann mich auch mit allem irren und das ist nur freundschaftliche Freude. Ich möchte aber zulassen, dass es mehr ist, wenn es sich so ergeben sollte. Das werde ich merken, wenn wir uns wieder sehen.
Willst du nun der Angst das Feld überlassen?
Dir selbst so diese wundervolle Chance zerstören durch passives Verharren?
Auf keinen Fall. Ich möchte nicht mehr so wie in der Vergangenheit Chancen verpassen. Dass ich hier mit euch schreibe, sollte Zeichen genug dafür sein, dass ich daran etwas ändern möchte.
Darum will ich nicht passiv verharren, sondern aktiv werden und wie bereits gesagt, blockieren mich die Ängste wegen der Jungfräulichkeit, der mangelnden sexuellen Erfahrung und der Sorge, dass sie sich getäuscht fühlen könnte.
Man bereut nichts mehr als das, was man nicht getan hat.
Eine meiner Entscheidungen, die für einige andere Menschen gut war, mir jedoch die mir wichtigste Chance nahm, traf ich nicht mutig, sondern ich ließ neben Vernunft Ängste entscheiden.
Kann ich verstehen. Die bisherigen Chancen, die ich hatte, bereue ich auch sehr. Besonders eine aus längst vergangener Zeit, aber dafür war ich im Geiste noch nicht reif genug.