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Guter Mensch - Konzept

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_Tsunami_

Urgestein
Kann es einen guten Menschen außerhalb der Religion und eines gerechten Glaubens überhaupt geben?

~~~

Alternativ gefragt: Wie bezieht ein Atheist seine Grundlagen für Gutheit?
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Kann es einen guten Menschen außerhalb der Religion und eines gerechten Glaubens überhaupt geben?

~~~

Alternativ gefragt: Wie bezieht ein Atheist seine Grundlagen für Gutheit?
Da fühle ich mich doch direkt angesprochen.

Okay, ich gehöre keiner Glaubensgemeinschaft an, bin zwar christlich sozialisiert, aber mein Glaube an höhere Mächte war nie sehr ausgeprägt. Ich weiß nicht, ob ich ein guter Mensch bin, das müssen andere beurteilen.

Aber ich wundere mich immer wieder über die Verbindung "Glaube = Moral". Erst die Angst vor einem höheren Wesen würde Menschen dazu bringen, sich ethisch zu verhalten.

Tja, ich möchte niemandem zu nahe treten, der an einen Gott/ Göttin glaubt. Sicher, sämtliche Glaubensgemeinschaften bieten ein moralisches Grundgerüst. Aber richten sich unsere eigenen Wertmassstäbe allein nach solchen Vorgaben?

Wir richten unser Verhalten nach einem gültigen Rechtssystem aus, nach kulturellen Normen, nach Normen, die uns die Eltern mitgegeben haben - und auch nach einem persönlichen moralischen Kompass für Gerechtigkeit und Werte.

Okay, löst noch nicht die Frage nach dem " guten Menschen".

Gut sein, oder Gutes tun?

Warum sollte ein Mensch, der nicht an Gott glaubt, keine Werte haben? Das würde wohl bedeuten, dass alle Atheisten moralische Wracks sind?
 
Zuletzt bearbeitet:

_Tsunami_

Urgestein
Sorry, wenn das etwas abwegig klingen mag, aber erinnere gerade eine auf Wahrheit beruhende Geschichte, welche im Rechtskundeunterricht an der Harvard-Universität gerne mal angeführt wird.

Es geht um eine fünfköpfige Mannschaft auf einem Rettungsboot auf hoher See. Die Nahrungsmittel sind erschöpft und es wird gewissermaßen dem sicheren Tod entgegengepaddelt.

Es stellt sich nun die Frage, wie es es weitergehen soll, wie man überleben kann.

Die eine Möglichkeit wäre, dass man nach dem Losverfahren entscheidet, wer sich als Nahrungsmittel zu Verfügung stellt, die andere wäre, dass sich jemand freiwillig zur Verfügung stellt.

Im vorgenannten Fall hat der Kapitän entschieden, wer geopfert wird. So ernährten sie sich also. Ein paar Tage später wurden sie von einem Frachter gerettet und auf Festland vor Gericht gestellt.

~~~

Wie hättet ihr entschieden?

Die Verteidigung der Überlebenden wahr wohl, dass der geopferte Matrose im Gegensatz zu allen anderen keine Familie hatte, und somit das geringste Opfer gewesen sei.
 

_Tsunami_

Urgestein
Sorry, wenn das etwas abwegig klingen mag, aber erinnere gerade eine auf Wahrheit beruhende Geschichte, welche im Rechtskundeunterricht an der Harvard-Universität gerne mal angeführt wird.

Es geht um eine fünfköpfige Mannschaft auf einem Rettungsboot auf hoher See. Die Nahrungsmittel sind erschöpft und es wird gewissermaßen dem sicheren Tod entgegengepaddelt.

Es stellt sich nun die Frage, wie es es weitergehen soll, wie man überleben kann.

Die eine Möglichkeit wäre, dass man nach dem Losverfahren entscheidet, wer sich als Nahrungsmittel zu Verfügung stellt, die andere wäre, dass sich jemand freiwillig zur Verfügung stellt.

Im vorgenannten Fall hat der Kapitän entschieden, wer geopfert wird. So ernährten sie sich also. Ein paar Tage später wurden sie von einem Frachter gerettet und auf Festland vor Gericht gestellt.

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Wie hättet ihr entschieden?

Die Verteidigung der Überlebenden wahr wohl, dass der geopferte Matrose im Gegensatz zu allen anderen keine Familie hatte, und somit das geringste Opfer gewesen sei.
Sorry, assoziativ:

"You not only did not go to Harvard law school, you haven't even gone to any law school."
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Sorry, wenn das etwas abwegig klingen mag, aber erinnere gerade eine auf Wahrheit beruhende Geschichte, welche im Rechtskundeunterricht an der Harvard-Universität gerne mal angeführt wird.

Es geht um eine fünfköpfige Mannschaft auf einem Rettungsboot auf hoher See. Die Nahrungsmittel sind erschöpft und es wird gewissermaßen dem sicheren Tod entgegengepaddelt.

Es stellt sich nun die Frage, wie es es weitergehen soll, wie man überleben kann.

Die eine Möglichkeit wäre, dass man nach dem Losverfahren entscheidet, wer sich als Nahrungsmittel zu Verfügung stellt, die andere wäre, dass sich jemand freiwillig zur Verfügung stellt.

Im vorgenannten Fall hat der Kapitän entschieden, wer geopfert wird. So ernährten sie sich also. Ein paar Tage später wurden sie von einem Frachter gerettet und auf Festland vor Gericht gestellt.

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Wie hättet ihr entschieden?

Die Verteidigung der Überlebenden wahr wohl, dass der geopferte Matrose im Gegensatz zu allen anderen keine Familie hatte, und somit das geringste Opfer gewesen sei.
Das erinnert mich an ein Szenario, das 2006 gesetzlich neu geregelt wurde.

Wenn ein Verkehrsflugzeug von Terroristen entführt wird, um es als Waffe zu benutzten - es soll z.B. in einem vollbesetzten Sportstadion zum Absturz gebracht werden - war es bis dahin legitim, das Flugzeug samt Insassen abzuschiessen. Also eine Abwägung nach dem Motto 300 Menschenleben gegen 30.000.

Das wurde vom Bundesverfassungsgericht gekippt mit der Begründung : Verstoss gegen Artikel 2 Absatz 2 Satz 1 Grundgesetz: Recht auf Leben.

Der ethische Grundsatz laut Grundgesetz wäre wohl, es ist nicht legitim, irgend jemanden zu opfern, ob mit Familie oder ohne.

Ich weiss allerdings nicht, was das Seerecht um Thema sagt....
 

Roselily

Sehr aktives Mitglied
Es gab ja in der Vergangenheit immer wieder Situationen , wo Menschen nur überleben konnten, weil sie andere Menschen gegessen haben. Klingt wirklich makaber... aber diese Menschen waren schon tot. Gestorben bei einem Flugzeugabsturz oder am Donner-Pass.

Ich weiss nicht, wie das im Rechtskundeunterricht vermitteltim wird, aber jemanden zu töten, um selbst zu überleben, ist für mich Mord.
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Ich könnte diese Situationen auch nicht mit meinen gewissen vereinbaren.
Aber Naja man kann viel philosophieren wenn man nicht in" dieser Realität" wirklich steckt, wenn man so dermassen Hunger hat..kp
 

_Tsunami_

Urgestein
Ich könnte diese Situationen auch nicht mit meinen gewissen vereinbaren.
Aber Naja man kann viel philosophieren wenn man nicht in" dieser Realität" wirklich steckt, wenn man so dermassen Hunger hat..kp
Ich würde ja auch eher sagen, dass ich niemals zum Kannibalen werde, sondern lieber verhungere, aber wenn man in bestimmten Situationen ist, die man ja nicht kennt, wer weiß.
 

_Tsunami_

Urgestein
Es gab ja in der Vergangenheit immer wieder Situationen , wo Menschen nur überleben konnten, weil sie andere Menschen gegessen haben. Klingt wirklich makaber... aber diese Menschen waren schon tot. Gestorben bei einem Flugzeugabsturz oder am Donner-Pass.

Ich weiss nicht, wie das im Rechtskundeunterricht vermittelt wird, aber jemanden zu töten, um selbst zu überleben, ist für mich Mord.
Selbst wenn der andere schon tot wäre, und ich verdammt großen Hunger hätte, ich weiß nicht so recht. Aber gut, wenn der andere bereits tot ist, und ich ihn nicht extra umbringen müsste, hat's vielleicht nicht so viel mit Moral oder so zu tun.

Jemand anderen zu töten, um selbst zu überleben, ist gewiss eine andere Sache. Da stellt man ja den Wert des eigenen Lebens über den Wert des Lebens eines anderen.
 
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