Kann es einen guten Menschen außerhalb der Religion und eines gerechten Glaubens überhaupt geben?
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Alternativ gefragt: Wie bezieht ein Atheist seine Grundlagen für Gutheit?
Da fühle ich mich doch direkt angesprochen.
Okay, ich gehöre keiner Glaubensgemeinschaft an, bin zwar christlich sozialisiert, aber mein Glaube an höhere Mächte war nie sehr ausgeprägt. Ich weiß nicht, ob ich ein guter Mensch bin, das müssen andere beurteilen.
Aber ich wundere mich immer wieder über die Verbindung "Glaube = Moral". Erst die Angst vor einem höheren Wesen würde Menschen dazu bringen, sich ethisch zu verhalten.
Tja, ich möchte niemandem zu nahe treten, der an einen Gott/ Göttin glaubt. Sicher, sämtliche Glaubensgemeinschaften bieten ein moralisches Grundgerüst. Aber richten sich unsere eigenen Wertmassstäbe allein nach solchen Vorgaben?
Wir richten unser Verhalten nach einem gültigen Rechtssystem aus, nach kulturellen Normen, nach Normen, die uns die Eltern mitgegeben haben - und auch nach einem persönlichen moralischen Kompass für Gerechtigkeit und Werte.
Okay, löst noch nicht die Frage nach dem " guten Menschen".
Gut sein, oder Gutes tun?
Warum sollte ein Mensch, der nicht an Gott glaubt, keine Werte haben? Das würde wohl bedeuten, dass alle Atheisten moralische Wracks sind?