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großen Fehler gemacht

C

crazy

Gast
Hallo, ich bin bei der Suche im Netz auf diese Seite gestoßen und der Name der Seite hat es mir sofort angetan. Ich weiss nicht mehr weiter. Ich habe einen großen Fehler gemacht und würde am liebsten alles rückgängig machen. Die ganze Zeit habe ich gedacht ich würde mir einen großen Traum erfüllen und jetzt wo es tatsächlich so gekommen ist, fühle ich mich total schlecht damit. Ich kann mich einfach nicht auf meine Urteilsfähigkeit verlassen und mache immer wieder Fehler, wo ich vorher geglaubt habe, das ist genau das, was ich will und brauche. Seit Jahren geht das schon so, immer wieder, besonders bei Entscheidungen mit Tragweite. Den jetzigen Fehler habe ich vor ein paar Jahren schon einmal gemacht und Gott sei Dank wieder ausbügeln können, aber ich habe mich so geschämt weil niemand aus meinem Umfeld für so ein Verhalten Verständnis hat und mich glaub ich alle für verrückt halten. Und jetzt muss ich das alles noch mal durchmachen! Ich weiss nicht wie es weitergehen soll, ich bin verzweifelt. Was ist, wenn ich da nicht wieder rauskomme? Seit einer Woche liege ich nur im Bett zu heulen, ich will mein Leben wiederhaben! Kennt jemand das auch? Man entscheidet sich für etwas und glaub das ist das richtige, setzt alle Hebel in Bewegung und wünscht sich mehr als alles andere das es klappt und dann wenn man es hat, will man es nicht mehr...

Bitte ich würde mich über Antworten sehr freuen...
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
hallo Crazy,
erstmal willkommen hier im Forum :)

Was du schreibst kenne ich auch - vor allem als Kind habe ich mir ganz oft gewünscht, einen Tag oder ein Jahr noch einmal von vorne beginnen zu können.

Wenn du bei Entscheidungen dazu neigst, unvorsichtig und vorschnell zu sein, ist ein gutes Training, dass du dir generell mehr Zeit nimmst, dich genauer informierst, Alternativen herausfindest und abwägst, also mal öfters "Vielleicht" sagst anstatt immer gleich "Ja" oder "Nein".

Kannst du im aktuellen Fall nicht das Gleiche machen wie beim letzten Mal? Trau dich doch, mal konkreter zu schreiben, es ist ja anonym und hier sind wir (fast) alles gewohnt. Vielleicht (!) kennt ja jemand einen Trick, der dich nochmal rettet ...

Alles Gute,
Werner
 
C

crazy

Gast
Hallo Werner!

Danke für Deine schnelle Antwort. Bei mir ist es eher umgekehrt als bei Dir. Als Kind und auch junger Mensch hatte ich diese Probleme nicht, ich traf Entscheidungen und sie waren auch meist das richtige. Aber seit einigen Jahren mache ich nur noch Fehler. Ich entscheide eigentlich gar nicht spontan, sondern bin eher der Mensch der alles abwägt. Das ist ja das schlimme daran, ich glaube es ist das richtige, weil ich meine, gut überlegt zu haben. Aber dann wenn ich meinen "Traum" erreicht habe, merke ich, dass ich mich damit nicht wohlfühle. Es ist glaube ich die Angst vor Veränderung, so weit hab ich das mittlerweile rausgefunden. Aber in diesem Fall habe ich halt gedacht, dass es genau diese Veränderung ist, die ich wollte. Und dann hatte ich sie, und klick, als ob ein Schalter umgelegt wird, konnte ich das nicht mehr ertragen und wollte nur noch alles rückgängig machen. Sorry, aber konkreter mag ich (noch) nicht schreiben, es ist mir zu peinlich. Es ist so schrecklich, ich bin mir selbst eine Gefahr. Ich muss dazu sagen, dass ich single bin und darum niemand da ist, der mich vielleicht von solchen Fehlentscheidungen abhalten könnte. Ich neige zu Depressionen und es wird mir schnell alles zu viel. Ich bin überhaupt nicht belastbar. Genau aus dem Grund sollte ich sowas nicht machen...
 

jeffb.

Mitglied
Hallo Crasy,
mir ging es Früher genau so: Ich habe immer zurück geschaut, und gedacht, Mensch da ging's mir viel besser. Da hatte ich mehr Freunde, bin mehr weggegangen, hatte mehr Freizeitaktivitäten, hatte genug Geld zum gut Leben, konnte öfters in den Urlaub fahren, konnte shoppen gehen wann ich wollte, hatte meist ein Mädel an meiner Seite, hatte mehr Kontakt zu meiner Familie und vieles mehr.
Klick hat's erst gemacht als ich vieles erkannt hatte und sich so langsam mein Zukunftstraum heraus kristallisiert hatte.
Ich habe erkannt, dass ich schon immer unzufrieden war. In der Zeit, wo es mir vermeintlich besser ging war ich, nach längerem Überlegen, noch unzufriedener und wollte ja genau diese Veränderung haben. Hätte ich diese Veränderungen nicht gemacht, wäre wahrscheinlich mein persönlicher Alptraum war geworden: Schule, Ausbildung, Hausbau, Familie, und Jahre später feststellen: Moment mal, so habe ich mir das aber nicht vorgestellt, wollte doch eigentlich was im Leben erleben, was sehen von der Welt, Menschen und andere Kulturen kennen lernen, blöd jetzt habe ich Verantwortung und kann das nicht mehr.
Natürlich will ich das alles auch haben, aber halt alles zu seiner Zeit. Und wenn ich so zurück schaue, hat mich alles zu dem gemacht, was ich heute bin. Alles, auch die schlechten Erfahrungen, hatten in sich doch etwas Gutes. Ich habe daraus gelernt, habe mich weiterentwickelt. Fehltritte zeigten mir, wie ich was nicht machen soll, schlechte Erfahrungen zeigten mir, was ich in Zukunft nicht haben möchte und wie ich es vermeiden kann.
Und heute weiß ich, wenn ich das alles nicht auf mich genommen hätte, hätte ich es nie soweit gebracht und wäre wirklich unzufrieden geworden. Nichts ist schlimmer als der Gedanke, man hat etwas nicht erreicht, weil man es nicht versucht hat...

Ich wünsche auch Dir, dass Du diese Erfahrung machen wirst!! Grade die Überraschungen im Leben, machen es doch so spannend ;). Nur nicht verzagen und aufgeben! Immer wieder die Ziele und Traum vor Augen halten und alles tun um sie zu erreichen.
 
C

crazy

Gast
Hi Jeff, Du hast natürlich Recht, die Erfahrungen, auch die negativen, machen uns zu dem was wir sind. Hinterher, wenn ich meine Fehler wieder einigermaßen ausgebügelt habe, sage ich mir das auch immer, aber man muss ja die Krise erstmal überstanden haben und wenn man mittendrin steckt, sieht alles so ausweglos aus. Und dann sagt man sich "sowas passiert mir nie wieder" aber dann, ein paar Jahre später, macht man wieder einen ähnlichen Fehler, und dann fragt man sich nur, wie konnte ich (wieder) so dumm sein?
 
K

Karsten

Gast
So allgemein du schreibst, kann man dir kaum einen Rat geben.

Was mir hilft bei gemachten Fehlern ist die Erkenntnis, das ich nur nach besten Wissen und Gewissen handeln kann. Das heisst wenn hinterher rauskommt das das dumm war, akzeptiere ich das als 'Pech'. Da ich es nicht wissen konnte, ziehe ich meine damalig getroffene Entscheidung nicht in Zweifel. Im Gegenteil ich stehe dazu und zu dem Mensch, der ich dadurch wurde.

Manche Dinge, muss man mehrmals lernen.

Wie zB das Mein Bett unter einer Dachschräge ist. Müsste ich auch zwei-dreimal schmerzhaft lernen. Inzwischen sagt mir mein Gefühl schon, wann ich mich nicht mehr bewegen sollte.

Gute Nacht
wünscht
Karsten
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Es ist glaube ich die Angst vor Veränderung, so weit hab ich das mittlerweile rausgefunden.

Es ist so schrecklich, ich bin mir selbst eine Gefahr.
Guten Morgen, crazy,
wenn du Angst vor Veränderungen hast, wozu hast du dann Lust. Und wenn du derzeit keinen Partner hast, mit dem du dich besprechen kannst, wer käme stattdessen in Frage? Das eine ist, das wir etwas beklagen, das andere, dass wir uns Ziele setzen (keine Träume in diesem Fall!), die erreichbar sind, die wir auch probeweise angehen können um zu testen, wie es sich anfühlt, sie erreicht zu haben. Aber ohne das Fehlermachen geht es nicht, das gehört zum Menschsein dazu. Wer gar nichts tut, macht auf jeden Fall einen Fehler, wer etwas tut nur vielleicht.

Kannst du eine konkrete Erwartung formulieren, was du hier (oder generell) im Moment suchst oder zu finden hoffst?

Gruß, Werner
 

jeffb.

Mitglied
Hallo crasy,
ohne konkrete Beispiele ist es natürlich sehr schwer, einen Ratschlag zu geben. Aber oft ist die Situation gar nicht so ausweglos, wie man denkt und es gibt durchaus Wege aus der Krise zu kommen. Manchmal kann es helfen, einen Schritt zurück zu gehen und zu überlegen warum es eigentlich so ausweglos erscheint. Hat man schon alles versucht? Steht man sich vielleicht nur selber etwas im Wege? Gibt es Kompromisse? Was würde fehlen, um wieder alles gerade zu biegen? Kann ich mir Hilfe von Außen holen? Gibt es vielleicht nicht doch Menschen im näheren Umfeld, die helfen würden? Ist man vielleicht einfach nur "zu" stolz? Wie bin ich überhaupt in die Krise geraten und welche Faktoren kann ich ausschalten und muss ich Zukünftig vermeiden? Welche Neigungen begünstigen den Weg in diese Krisen und kann ich diese durch Selbstdisziplin mir abgewöhnen?
Wie Karsten schon sagte, sollte man auch lernen damalige Entscheidungen nicht mehr in Frage zu stellen.
Und Du hast doch schon mal vieles erkannt und weißt wo die Probleme liegen, das ist ein sehr guter und wichtiger Schritt. Halte Dich an deinem Erreichten fest und ziehe Dich nicht selber durch deine Fehltritte runter, da hat niemand etwas von und Du am wenigsten.
 
C

crazy

Gast
danke Euch nochmal für Eure Antworten. Ich weiss, dass ich ohne konkretere Angaben auch keine konkreten Antworten erwarten kann. Mir geht es auch in erster Linie um Eure Sichtweisen wenn man einen großen Fehler gemacht hat. Wie geht ihr damit um? Seit Ihr aus scheinbar ausweglosen Situationen wieder rausgekommen? Kennt Ihr das auch dass Ihr Eurem eigenen Urteil nicht trauen könnt? Wie kann man dann überhaupt Entscheidungen treffen?
 

jeffb.

Mitglied
Hm, also ich behaupte einfach mal, dass keine Situation ausweglos ist. Die Frage ist eher was ist man bereit zu tun? Und für mich kann ich sagen, dass ich schon aus sehr schweren Situation wieder heraus gekommen bin. Sicherlich gibt hier im Forum auch noch krassere Erlebnisse! Meine Sichtweise zu begangenen Fehlern ist, dass ich sie als Erfahrung hinnehme und in Zukunft versuche zu vermeiden. Ich versuche etwas besseres aus mir zu machen, für andere auch mal zurückstecken. So ungefähr nach dem Motto: Geben ist seliger denn nehmen. Irgendwie eine Balance zwischen mir und meinen Mitmenschen zu schaffen. Kommt halt ganz auf die Fehler an. Glaube finanzielle Fehler macht man aus Instinkt schon nur einmal :). Sind Menschen im Spiel, versuche ich mich zu entschuldigen, und versuche durch meine Taten zu zeigen, dass es mir Leid tut. Es ist erschreckend wie leicht es ist jemanden weh zu tun und wie schwer ihn um Vergebung zu bitten. Wiederholte Fehler in beruflicher Sicht kann man eigentlich auch recht gut vermeiden, oder sie als Erfahrungen hinnehmen.
Die Frage ist auch immer, in wie weit man überhaupt alleine für etwas verantwortlich ist?
Und ja ich bin mir auch sicher, dass wir alle mal Zweifel an unseren Entscheidungen haben.
 

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