Acromantula74
Sehr aktives Mitglied
Ich bin ratlos. Echt.
Muss mal ein bissl weiter ausholen: Schon seit ich mich erinnern kann, war ich ein absoluter Pferdefreak. Als Kind war streicheltechnisch kein Pferd vor mir sicher und ich hab meinen Eltern immer mit dem Wunsch nach Reitstunden in den Ohren gelegen.
Da sie aber damals jeden Pfennig für´s Haus gespart haben und wohl auch Angst um mich hatten, durfte ich nie reiten lernen. Musste stattdessen (wie ich im ko-Tropfen-Thread geschrieben hatte) ins Judo und Karate, was ich inbrünstig gehasst hab.
Als ich dann (mit 20) mein erstes eigenes Geld verdiente, stand ich sofort im nächsten Reitstall auf der Matte. Leider war der Unterricht qualitativ total mau, so dass ich einen denkbar schlechten Einstieg hatte. Ich musste als Anfängerin schon nach nur 2 Longenstunden in die Abteilung und dort auch gleich galoppieren.
Mein Problem war, dass von Anfang an die Angst immer mitgeritten ist. Auch, wenn ich es im Laufe der Zeit immer besser gelernt hab, wirklich entspannt saß ich sehr selten auf dem Pferd. Trotzdem - genauso groß wie die Angst war auch immer die Faszination des reitens.
Irgendwann dachte ich dann, es würde mit einem eigenen Pferd besser gehen - und war so doof, mir eine freche, nur 4 Jahre alte und nur angerittene Fjordstute aufdrehen zu lassen. Wir kamen nicht wirklich miteinander klar, irgendwann hab ich mich nur noch getraut, Bodenarbeit zu machen und hab sie auch dann wieder verkauft. Sie kam zu einer tollen Familie, wurde da richtig gefördert und geht inzwischen mit der ältesten Tochter E-Dressuren.
Auch der 2. Versuch mit einem ehemaligen Schulpferd, das ich mir kaufte, ging nicht besser aus. Anfangs kam ich mit "Peri" prima klar, aber dann kam ein Ausritt, bei dem er sich vor irgend etwas erschreckt hat, ich ihn nicht mehr händeln konnte - und da war auch zu ihm das Vertrauen weg. Ich hab ihn dann meiner Reitbeteiligung verkauft, die mit ihm begeistert lange Ausritte unternimmt.
Trotzdem liess mich das reiten nie los und ich machte weiter...
2006 hatte ich dann, bei einer Reitstunde mit einem Schulpferd, einen ganz schlimmen Unfall. Ich bin abgebuckelt worden, auf dem Bauch gelandet und lag 2 Wochen mit einem Leberriss im Krankenhaus.
Ich bin zwar danach wieder geritten, aber die Angst war auch hier wieder immer dabei. Bei Ausritten bin ich, sobald es mir zu "haarig" wurde (z.B. steil bergab) abgestiegen, worüber sich meine Reitlehrerin immer fürchterlich aufgeregt hat.
Im letzten Sommer war mein Freund ein paarmal mit zum zuschauen und selbst ihm als Laien fiel auf, wie ängstlich ich auf dem Pferd sitze.
Bei anderen Sportarten hab ich nicht so eine Angst. Ich flitze auf meinen Skiern fröhlich über die Pisten, und ich fahre gern und auch zuweilen recht flott Auto - völlig locker. Hab darüber neulich mal mit meinem Freund geredet und da kam mir die Erkenntnis, warum das so ist!
Weil Skier und Autos kein "Eigenleben" haben, ich also z.B. nicht befürchten muss, dass meine Skier auf einmal mit mir wild hopsend in Schussfahrt die Piste runterjagen oder mein Auto eine 180°-Wendung macht und mit Vollgas in den Gegenverkehr rast.
Und beim Pferd muss man ja immer mit sowas rechnen.
Ich hab schon alles versucht: hab einen Anti-Angst-Kurs besucht, hab einen "Fallkurs" mitgemacht, hab mir in Reitschulen immer die ruhigsten Pferde geben lassen, und bin zum Schluss ganz auf Isländer umgestiegen (handlicher und cooler) - aber es half alles nichts, seit 14 Jahren reitet die Angst mit.
Einerseits bin ich am überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, ganz aufzuhören...
Andererseits üben Pferde und reiten trotz allem eine unheimliche Faszination auf mich aus und immer, wenn ich an einer Koppel mit Pferden vorbeikomme, kribbelt es.
Was meint Ihr? Sind hier Reiter mit ähnlichen Erfahrungen, die mir Tipps geben können?
Muss mal ein bissl weiter ausholen: Schon seit ich mich erinnern kann, war ich ein absoluter Pferdefreak. Als Kind war streicheltechnisch kein Pferd vor mir sicher und ich hab meinen Eltern immer mit dem Wunsch nach Reitstunden in den Ohren gelegen.
Da sie aber damals jeden Pfennig für´s Haus gespart haben und wohl auch Angst um mich hatten, durfte ich nie reiten lernen. Musste stattdessen (wie ich im ko-Tropfen-Thread geschrieben hatte) ins Judo und Karate, was ich inbrünstig gehasst hab.
Als ich dann (mit 20) mein erstes eigenes Geld verdiente, stand ich sofort im nächsten Reitstall auf der Matte. Leider war der Unterricht qualitativ total mau, so dass ich einen denkbar schlechten Einstieg hatte. Ich musste als Anfängerin schon nach nur 2 Longenstunden in die Abteilung und dort auch gleich galoppieren.
Mein Problem war, dass von Anfang an die Angst immer mitgeritten ist. Auch, wenn ich es im Laufe der Zeit immer besser gelernt hab, wirklich entspannt saß ich sehr selten auf dem Pferd. Trotzdem - genauso groß wie die Angst war auch immer die Faszination des reitens.
Irgendwann dachte ich dann, es würde mit einem eigenen Pferd besser gehen - und war so doof, mir eine freche, nur 4 Jahre alte und nur angerittene Fjordstute aufdrehen zu lassen. Wir kamen nicht wirklich miteinander klar, irgendwann hab ich mich nur noch getraut, Bodenarbeit zu machen und hab sie auch dann wieder verkauft. Sie kam zu einer tollen Familie, wurde da richtig gefördert und geht inzwischen mit der ältesten Tochter E-Dressuren.
Auch der 2. Versuch mit einem ehemaligen Schulpferd, das ich mir kaufte, ging nicht besser aus. Anfangs kam ich mit "Peri" prima klar, aber dann kam ein Ausritt, bei dem er sich vor irgend etwas erschreckt hat, ich ihn nicht mehr händeln konnte - und da war auch zu ihm das Vertrauen weg. Ich hab ihn dann meiner Reitbeteiligung verkauft, die mit ihm begeistert lange Ausritte unternimmt.
Trotzdem liess mich das reiten nie los und ich machte weiter...
2006 hatte ich dann, bei einer Reitstunde mit einem Schulpferd, einen ganz schlimmen Unfall. Ich bin abgebuckelt worden, auf dem Bauch gelandet und lag 2 Wochen mit einem Leberriss im Krankenhaus.
Ich bin zwar danach wieder geritten, aber die Angst war auch hier wieder immer dabei. Bei Ausritten bin ich, sobald es mir zu "haarig" wurde (z.B. steil bergab) abgestiegen, worüber sich meine Reitlehrerin immer fürchterlich aufgeregt hat.
Im letzten Sommer war mein Freund ein paarmal mit zum zuschauen und selbst ihm als Laien fiel auf, wie ängstlich ich auf dem Pferd sitze.
Bei anderen Sportarten hab ich nicht so eine Angst. Ich flitze auf meinen Skiern fröhlich über die Pisten, und ich fahre gern und auch zuweilen recht flott Auto - völlig locker. Hab darüber neulich mal mit meinem Freund geredet und da kam mir die Erkenntnis, warum das so ist!
Weil Skier und Autos kein "Eigenleben" haben, ich also z.B. nicht befürchten muss, dass meine Skier auf einmal mit mir wild hopsend in Schussfahrt die Piste runterjagen oder mein Auto eine 180°-Wendung macht und mit Vollgas in den Gegenverkehr rast.
Und beim Pferd muss man ja immer mit sowas rechnen.
Ich hab schon alles versucht: hab einen Anti-Angst-Kurs besucht, hab einen "Fallkurs" mitgemacht, hab mir in Reitschulen immer die ruhigsten Pferde geben lassen, und bin zum Schluss ganz auf Isländer umgestiegen (handlicher und cooler) - aber es half alles nichts, seit 14 Jahren reitet die Angst mit.
Einerseits bin ich am überlegen, ob es nicht sinnvoller wäre, ganz aufzuhören...
Andererseits üben Pferde und reiten trotz allem eine unheimliche Faszination auf mich aus und immer, wenn ich an einer Koppel mit Pferden vorbeikomme, kribbelt es.
Was meint Ihr? Sind hier Reiter mit ähnlichen Erfahrungen, die mir Tipps geben können?