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Gewalt in der Schule

Welle

Mitglied
Hallo liebe Mitglieder.
Unsere Tochter (2. Klasse) wurde Opfer einer Gewalteskalation auf dem Schulhof. Sie wollte einem Mitschüler helfen, der bedroht wurde. Daraufhin fiel der Fokus der Angriffe auf sie. Eine Gruppe Jungs schlug sie, verfolgte sie etc.
Da die Schule diesen Vorfall kaum zur Kenntnis nimmt, erwägen wir, andere Schritte zu gehen. Bei der Formulierung von Schreiben fehlt uns der Oberbegriff, wie man die gemeinschaftliche Gewalt Einzelner gegenüber nennt.
Falls jemand noch Tipps für Mittel und Wege weiß, immer gern her damit.
Danke. ❤
 

brandonf.

Aktives Mitglied
Damit es nicht komplett unter den Teppich gekehrt wird, auch das örtliche Schulamt und den Kreis anschreiben. Dann natürlich Anzeige erstatten und einen Rechtsanwalt mit dem Schwerpunkt Strafrecht, aber auch insbesondere Opferschutz beauftragen.
Lehrer meinen oft, dass die Schule ein rechtsfreier Raum ist. Aber ich als Elternteil habe einen Anspruch darauf, dass ich mein Kind körperlich unversehrt nach Schuldschluss wieder in die Arme schließen kann. Ansonsten sollte man sich ein dickes Fell aneignen. Wenn das Direktorium den ersten Brief erhält, wo drinsteht, dass ein Kind Opfer einer Gewalttat geworden ist, geht es ganz schnell mit der Täter-Opfer-Umkehr los und Eltern werden beschuldigt, dass ihr Schreiben ja „so böse gewesen ist“.

Aber: Nur wer schreibt, der bleibt. Gespräche mit der Schulleitung bringen meistens gar nichts.
Ggf. auch Ansprüche auf Schmerzensgeld und Schadensersatz für zerstörte Kleidung, Brillen usw. prüfen lassen.

Und falls keine Rechtsschutz vorhanden ist:
Nicht vergessen, dass es kostenlos ist, andere Personen anzuzeigen. Die Staatsanwaltschaft muss ermitteln und man zeigt, dass man sich nicht alles gefallen lässt und der Fall wird aktenkundig gemacht. Das kann den Tätern im Wiederholungsfall arg auf die Füße fallen, wenn sie dann strafmündig sind!
 

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Ich bin erschüttert,was eurer Tochter passiert ist .
Ich finde,der Vorfall darf nicht unter den Teppich gekehrt werden.
Es muss unbedingt Konsequenzen für die gewalttätigen Kinder geben.Einmal für diese,damit diese lernen,dass Gewalt nicht erlaubt ist und Konsequenzen hat und auch für eure Tochter.
Sie war mutig und ist für jemanden eingestanden und wurde dafür bestraft mit Schlägen.
Ich finde es wichtig,dass sie sieht ,dass da etwas passiert.Sie hat nichts falsch gemacht.
Die Schritte,die @brandonf. beschreibt,würde ich je nach Reaktion des Direktors gehen.
 

Pfefferminzdrops

Aktives Mitglied
Du schreibst, dass die Schule den "Vorfall kaum zur Kenntnis nimmt". Wie äußert sich dieses "kaum" denn und was wurde unternommen? Sofern solche Vorfälle nicht häufiger vorkommen würde ich der Schule zunächst die Chance auf angemessene Reaktion geben, sie allerdings auffordern, euch als Opferpartei eng einzubinden und transparent zu kommunizieren, wie verfahren wurde. Ich würde auch klarstellen, dass - sollte hier keine eindeutige Reaktion erfolgen, die sicherstellt, dass euer Kind absolut unbehelligt den Schulbesuch fortsetzen kann - ihr die Polizei einschalten würdet. Womöglich macht es Sinn, den Vorfall zumindest schon mal bei der Polizei zu melden; ob eine Anzeige angebracht ist könntet ihr dann gemeinsam besprechen; die Beteiligten sind ja nicht strafmündig. Ich würde mir einen Gesprächstermin besorgen, mir dann mein Kind schnappen und dort vorstellig werden für ein Beratungsgespräch. Die Beamten werden vermutlich auch euer Kind bestärken, alles richtig gemacht zu haben und Empfehlungen aussprechen, wie sie sich nun verhalten soll. Das gibt ihr Sicherheit, wenn sie demnächst wieder alleine unterwegs ist. Auch ihr als Eltern bekommt auf diese Weise Handlungssicherheit und womöglich auch Empfehlungen zum weiteren Vorgehen.

Vor einigen Jahren hat die Polizei an vielen deutschen Grundschulen sog. Anti-Aggressions- oder auch Anti-Bullying-Programme durchgeführt. Ich kenne es von der Grundschule, an der meine Tochter war; eine fast schon auffällig friedliche Schule übrigens, und trotzdem hat man das Programm dort durchgeführt. Auch da geht es um Gewalt-/Mobbing- Prävention an Schulen, womöglich ließe sich so etwas ja installieren. Das könntet ihr bei der Polizei mal anfragen und auch der Schule als Maßnahme vorschlagen. Das Konzept ist wie gesagt präventiv ausgerichtet, es muss also nicht erst Schlimmeres passieren ehe es für eine Schule sinnvoll ist. Hier noch ein paar Infos dazu - es läge m. E. durchaus im Bereich des Vorstellbaren, dass die gewalttätige Gruppe deine Tochter auf den Kieker nimmt. Daher fänd ich das Programm nicht verkehrt: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/jugendkriminalitaet/gewalt-an-schulen/

Das riesige Rad mit Info an sämtliche Instanzen hielte ich - sofern so etwas nicht schon häufiger vorgekommen ist - für überzogen. Für mich wäre das mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, so sehr ich eure aktuelle Entrüstung auch nachvollziehen kann. Kinder machen Fehler, müssen aber auch die Chance bekommen zu lernen. So etwas kann ansonsten auch sehr schnell eine Eigendynamik bekommen, bei der eure Tochter dann die Leidtragende ist, obwohl sie sich ja eigentlich sehr mutig und ehrenwert verhalten hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

Leere?Zukunft

Sehr aktives Mitglied
Kinder machen Fehler, müssen aber auch die Chance bekommen zu lernen.
Genau,das finde ich auch.
Deshalb muss sicher gestellt werden,dass das auch passiert.
Wenn keine Konsequenzen ( altersgerecht natürlich) für die Täter entstehen,ist fraglich,ob sie etwas daraus lernen.
Vor einigen Jahren hat die Polizei an vielen deutschen Grundschulen sog. Anti-Aggressions- oder auch Anti-Bullying-Programme durchgeführt. Auch da geht es um Gewalt-/Mobbing- Prävention an Schulen, womöglich ließe sich so etwas ja installieren
Das wäre doch eine gute Idee.
Außer deiner Tochter und der Täter gab es bestimmt auch viele Zuschauer der Angelegenheit.
Die Kinder sollten auch die Möglichkeit haben,das Geschehen einzuordnen und Vorschläge bekommen,welches Verhalten das Richtige wäre.
 

Welle

Mitglied
Danke, danke für eure Antworten und Bestärkungen.
Die Jungs würden beim Schulleiter ermahnt. Das war alles. Kein Erfragen der Opfersicht. Unsere Tochter schilderte den Vorfall der Lehrerin, die dann am Ende des Tages meine Frau darüber informierte. Am Folgetag wurde unsere Tochter vom Hauptverantwortlichen auf der Treppe geschubst und fiel hin. Am dritten Tag wurde der Schulleiter informiert. Die Eltern der betroffenen Verantwortlichen wurden nicht von der Schule, sondern von meiner Frau angerufen, um Stellungnahmen zu erhalten.
Soweit zum bisherigen Ablauf.
Vor allem, wie schon oben beschrieben wurde, muss unsere Tochter angstfrei die Schule besuchen dürfen. Es muss auch eine Signalwirkung für sie geben. Dass sie sich nicht allein gelassen fühlt. In der Klasse wurde gesagt, dass es für die Jungs beim nächsten Vergehen Strafen geben wird.
 
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