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Gesetzesalter für Strafmündigkeit herabsetzen?

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Callia80

Aktives Mitglied
Shorn, ich habe die Aussage aus dem Artikel zitiert. Und auch das kann ich mir vorstellen. Das Kinder selber Opfer waren, aber nicht sein müssen.

Nochmal: Ich kann das nicht beurteilen und sehe das eher aus der Sicht als Mutter und da geht mit mir alles durch.
Dennoch ist Rache und für immer wegsperren für mich keine angemessene Strafe.

Es gibt unzählige Wiederholungstäter die immer wieder so handeln, x mal entlassen werden, bis der Höhepunkt nach unzähligen Opfern erreicht ist und es zur Sicherheitsverwahrung kommt.

Du willst Kinder mit diesen Menschen gleichsetzen? Du willst eine härtere Strafe für Kinder die vielleicht in dem Alter nicht so denken können wie ein Erwachsener?

Alle für immer wegsperren und dann? Was willst Du mit einem 6 Jährigen machen der Opfer von sexueller Gewalt wurde und dadurch übergriffig wird? Für immer wegsperren? Ein Kind/Jugendlicher kann nicht denken wie ein Erwachsener.

Warum gibt es Pupertät? Warum gibt es diese massiven Krisen in diesem Alter? Weil alles ausgereift ist?

Wie Lunat schon sagte, erstmal aufgrund von Fremdgefährdung in die Kinder und Ju.Psy. - Das ist für mich die erste logische Konsequenz. Schutz für andere.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Nochmal Kinder wachen nicht morgens auf und wollen jemanden töten. Da muss zuhause sehr viel schiefgelaufen sein.
Und genau diese Frage muss erst beantwortet werden, BEVOR man beurteilen kann, welche Strafe angemessen ist und wie das weitere Leben dieser Mädchen verlaufen soll, findest Du nicht?
ich finde es auch total grausam, angesichts so einer katastrophe und so eines Horrors darüber reden zu müssen, wie die Täter weiterleben sollen: In mir schreit auch etwas, dass sie NICHT weiterleben sollen. TROTZDEM muss diese Frage geklärt werden. nicht von uns, sondern von Fachleuten.
Wir wissen nichts, also können wir nicht urteilen.
Nehmen wir mal an, diese Mädchen sind extrem schwer gestört: Also haben zB Psychosen. Dann würde man mit ihnen doch wohl anders verfahren, als wenn man zB feststellt, dass die aus total assozialen Verhältnissen kommen, die ganze Zeit schon auffällig waren usw.
Oder nochmal anders würde man verfahren, wenn man zB herausfinden würde, dass sie zuhause schweren Missbrauch erfahren haben und drum so sehr bereit waren, ihrerseits Gewalt auszuüben.
Und und und: Es gibt so viele denkbare Konstellationen. ich finde es richtig und wichtig, dass entsprechende Fachleute dies beurteilen.
Auf der anderen Seite fände ich es absolut wichtig, dass wir endlich mehr Prävention hätten: Aber auch hier: Prävention lebt davon, zu wissen ,WARUm sowas passiert. Wenn man solche Kinder einfach wegsperrt, wird man all das nie erfahren....bis es eben aufs Neue passiert.
 

CabMan

Aktives Mitglied
@ Schorn

Überleg‘ mal, es wären Deine eigenen Kinder.
Sie werden von Verbrechern verführt, Verbrechen zu begehen.
Sie sind zu jung, um zu beurteilen, was da vorgeht.
Sie folgen dem üblen Rat. - und werden jetzt selbst zu (unschuldigen) Verbrechern.

Würdest Du dann auch wollen, dass sie für ihr ganzes Leben in einem (Erwachsenen-)Knast vegetieren? Als EIGENTLICH Unschuldige?
Als eigentlich Unschuldige getötet? Das wird dann die Ausrede vieler Täter sein. Ein Pädophiler, der Kinder missbraucht, ist dann auch unschuldig, weil die Umstände wie er aufgewachsen ist, ihn dazu gebracht hat. Die meisten Eltern halten zu ihren Kindern, egal welche Greueltaten sie vollbringen.
 

CabMan

Aktives Mitglied
Wie bitte?
KINDERschutz.
Wie bitte? Warst Du nie Kind? Bist Du nie gemobbt worden? Ich schon. Waren die mobbenden Kinder oft nicht brutaler als die meisten Erwachsenen? Wer schützt die schwachen Kinder vor brutalen und mobbenden Kindern? Warum gibt es brutale und mobbende Kinder?
Ich glaube auch, dass viele Eltern einfach nur Kinder in die Welt setzen. Mit der anschließenden anspruchsvollen Erziehung sind sie oft hoffnungslos überfordert. Eltern müssen keinerlei Prüfung ablegen bzgl. ihrer Kompetenzen, obwohl ihre Verantwortung gewaltig ist. Überall sonst musst Du Prüfungen ablegen. Ich darf zwar ein Auto kaufen. Ich benötige aber einen Führerschein, bevor ich damit fahren darf. Ich trage auch Verantwortung für den korrekten Gebrauch des Autos. Wie ist das mit den Eltern der mordenden Kinder?
 

Kirschblüte

Aktives Mitglied
Nehmen wir mal an, diese Mädchen sind extrem schwer gestört: Also haben zB Psychosen. Dann würde man mit ihnen doch wohl anders verfahren, als wenn man zB feststellt, dass die aus total assozialen Verhältnissen kommen, die ganze Zeit schon auffällig waren usw.
Oder nochmal anders würde man verfahren, wenn man zB herausfinden würde, dass sie zuhause schweren Missbrauch erfahren haben und drum so sehr bereit waren, ihrerseits Gewalt auszuüben.
Da frage ich mich, wie denn anders verfahren? Die Eltern von Luise wird nicht interessieren, aus welchen Motiven dieser unsinnige Mord geschah. Wohlgemerkt geplant, ist ja nicht üblich, dass 12jährige mit Messern herumlaufen, und kaltblütig ausgeführt bei mehr als 30 Stichen. Sie wussten, was sie taten! Die kriminelle Energie der Täterinnen ist bei soviel Abgebrühtheit schockierend. Dem voraus ging wohl massives Mobbing, das, wie in so vielen Fällen anscheinend niemandem aufgefallen ist, obwohl Luise sich Erwachsenen anvertraut haben soll. Wo waren sie, die Erzieher, die Schulen, die Gesellschaft?

Ich weiß auch nicht, welche Strafe in welcher Form angebracht ist (als Mutter der Getöteten würde ich wahrscheinlich anders denken), ich weiß aber, dass ich nicht möchte, dass diese Täterinnen wieder in die Gesellschaft entlassen werden sollen, da sie mMn nicht resozialisierbar sind.
 
G

Gelöscht 125794

Gast
zum Thema


Zitat aus dem Link:
"Die mutmaßlichen Täterinnen müssten geschützt werden. „Gerade, weil sie noch Kinder sind“, betonte der leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler."
 

Sonnenblume4407

Aktives Mitglied
Ich glaube auch, dass viele Eltern einfach nur Kinder in die Welt setzen. Mit der anschließenden anspruchsvollen Erziehung sind sie oft hoffnungslos überfordert.
So ist als Mutter ist es meine Aufgabe meiner Tochter beizubringen sich an Regeln/Gesetze zu halten. Kein Diebstahl begehen, nicht betrunken Auto zu fahren und niemanden umzubringen.
Auch ist es die Pflicht das Eltern darauf achten was die Kinder sich im Fernsehen oder im Internet ansehen. Am sonsten gilt das als Kindeswohlgefährdung wenn Eltern es nicht verhindern.
Deswegen bin ich dafür das die Eltern bestraft werden.
Die haben in ihrer Erziehung versagt und wegen ihrem versagen ist ein Kind Tod.
Ich als Eltern würde mich zu Grund und Boden schämen.

Hier noch ein Video auf Facebook wo erklärt wird was passiert wenn Kinder unter 14 Jahren ein Verbrechen begehen.

 
G

Gelöscht 125650

Gast
Inzwischen weiß man mehr: 32 Messerstiche!!! Affekt?? NEIN. Sorry, aber da gibts keine Worte mehr, wenn Kinder zu so etwas fähig sind.
Es braucht dringend spezielle Einrichtungen grad für minderjährige Straftäter.
 

Callia80

Aktives Mitglied
Inzwischen weiß man mehr: 32 Messerstiche!!! Affekt?? NEIN. Sorry, aber da gibts keine Worte mehr, wenn Kinder zu so etwas fähig sind.
Es braucht dringend spezielle Einrichtungen grad für minderjährige Straftäter.
Sehr effektiv, wenn man bedenkt das der Geldgeber das Jugendamt ist und die alles auf Sparflamme gestellt haben. Das wird aus meiner Sicht dem ganzen nicht gerecht. Dann werden sie untereinander gewalttätig. Und ich weiß, dass das kein seltenes Phänomen ist, sondern schon fast ein trauriger Standard.
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Deswegen bin ich dafür das die Eltern bestraft werden.
Die haben in ihrer Erziehung versagt und wegen ihrem versagen ist ein Kind Tod.
Woher weißt du das? Kennst Du die Familienverhältnisse?



Die Prüfung der Schuldfähigkeit bedeutet nicht, dass man zu den Tätern besonders nett ist. Es heißt auch nicht, dass die Tat keine Folgen hat. Aber die Folgen müssen angemessen und für den Täter verstehbar sein. Und zwar in beide Richtungen, nicht zu lasch, aber auch nicht zu hart.

Bevor man über eine Herabsetzung des Alters redet, muss man erst mal überlegen, was Schuldfähigkeit überhaupt ist,

Die Schuldfähigkeit bezeichnet die Selbstbestimmung, die erforderlich ist, um persönliche Verantwortung zu übernehmen. Bei der Schuldfähigkeit sind zunächst das Alter und sodann die Einsichts- und Steuerungsfähigkeit maßgeblich. Bei einer Straftat geht der Gesetzgeber üblicherweise von einer Schuldfähigkeit aus, wenn der Täter über die Fähigkeit zur Einsicht sowie zur Steuerung verfügt.
siehe google

Bei Kindern mag die Einsichtsfähigkeit noch vorhanden sein, aber Steuerung müssen sie erst noch lernen. Für den Moment haben wir die Grenze zu Einsicht und Steuerungsfähigkeit bei 14 Jahren. Das beruht auf wissenschaftlichen (psychologischen und pädagogischen )Erkenntnissen. Wollen wir das ändern, müsste man erst mal neue Studien in Auftrag geben.

Grundlage unseres Zusammenlebens in Deutschland ist die Verfassung mit unseren Freiheits- und Persönlichkeitsrechten, die es zu verteidigen gilt. An allen Stellen, an denen der Staat diese einschränkt, muss das mit großer Sorgfalt passieren. Sonst schlittern wir Richtung Willkür.

Mit einer Strafe fügt man jemandem mit Absicht Übel zu. Spätestens wenn uns eine Strafe droht, wünschen wir uns, dass dies gerecht und nachvollziehbar passiert. --> Fahre ich zu schnell, möchte ich, dass der vor mir, der auch zu schnell fährt, die gleiche Strafe bekommt.

Zum einen dienen Strafen der Vergeltung von Rechtsverletzungen, zum anderen sollen sie auch zur Verhütung zukünftiger Straftaten beitragen (präventive Funktion), durch Abschreckung und durch „Besserung“ des Täters.

Wem bringt es etwas, diese beiden Mädchen nach Jugendgesetz zu behandeln?

Verstehen die Mädchen, was da mit ihnen passiert?

Wird es andere Kinder abschrecken? Ich denke, dazu sind die Fälle zu individuell.
Wird es die Kinder bessern? Sicher nicht dann, wenn sie die Strafe nicht verstehen.

Da muss man ansetzen. Sind Kinder mit 12 oder 13 in der Lage, zu verstehen, was eine lange Gefängnisstrafe bedeutet? Können sie ein Konzept wie lebenslänglich einschätzen? Kinder wissen auch, dass man vor dem Mittagessen keine Kekse klauen darf. Sie tun es trotzdem. Kinder wissen, dass man nicht morden darf. Aber können sie die Folgen wirklich einschätzen? Oder ist das ein bisschen wie Kekse klauen? ---> Na ja, dafür werde ich halt bestraft, aber drei Wochen Stubenarrest ist mir das wert.

Gibt es Studien dazu, dass Kinder einschätzen können, wie gravierend ihre Tat ist? Oder was Gefängnis bedeutet?

Für mich persönlich ist der entscheidende Punkt, wenn sie das nicht können, werden sie die Strafe als ungerecht ansehen und sich damit selbst zum Opfer inszenieren. Sie sind nicht in der Lage, die Verantwortung zu übernehmen. Mir persönlich ist das wichtig, dass sie irgendwann die Dimension ihrer Tat verstehen können. Ich glaube, das ist auch den Angehörigen gegenüber fair. (Ich jedenfalls leide sehr darunter, dass mein Vater glaubt, ich hätte ihn hintergangen und es ist meine Schuld, dass er im Gefängnis ist. Von Schuldeinsicht keine Spur.)

Dass sie nicht ins Gefängnis gehen, heißt nicht, die schickt man auf einen Ponyhof zum Spielen. Natürlich wird es Maßnahmen geben und bei einer dermaßen großen Gefahr von Fremdgefährdung wird es auch erst mal nichts mit Freigang. Die sind sicher in einer geschlossenen Psychiatrie, ohne Privilegien, kein Handy, fest umrissener Alltag.


Wir haben alle Erfahrung mit geschlossener Unterbringung. Es gibt einen geregelten Tagesablauf und keine Ausnahmen. Fehler werden sehr streng sanktioniert. Wir stellen hier einen typischen Tagesablauf dar, wie wir ihn erfahren haben. Je nach Vertrauen der Betreuer*innen zu dir und den Vorgaben aus dem strukturierten Tagesablauf, sind Ausgänge auf dem Gelände oder in die Stadt möglich. Am Wochenende wird gemeinsam gekocht, es werden Ausflüge gemacht und wir dürfen länger schlafen oder wach bleiben. Je nach Verhältnis zu den Betreuern kann man über den Tagesablauf auch mal diskutieren und sich ein paar Ausnahmen erlauben. In der Regel ist der Tagesablauf folgendermaßen:

Schaut euch Seite 12 an. Dort ist ein typischer Tagesablauf abgebildet.

Es ist nicht viel anders als im Gefängnis. Sie sind aber gezwungen, ihren Schulabschluss zu machen und mehr als zwei Stunden Freizeit am Tag ist nicht. Kooperieren sie nicht vollständig, gibt es harte Maßnahmen, im Zweifelsfall Sedierung oder Fixierung. Außerdem bekommen sie Therapie und MÜSSEN sich damit auseinandersetzen, was sie getan haben. Das ist im Gefängnis nicht unbedingt der Fall.

Es ist also keineswegs Ponyhof-Zeit für diese beiden Mädchen. Ob sie nun schuldfähig sind oder nicht.
 
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