@Nordheiner:
Zwischen Relevanz und Sinn sehe ich den unterschied, dass der Sinn eine Sache sein kann den man sich selber gibt. Zum Beispiel ich setze mir als Sinn die Luftfahrt zu Revolutionieren und sie Volkstauglicher zu machen. Eine Relevanz verstehe ich dagegen so, dass sie von anderen Mensch heraus zur aktuellen Zeit auf einen fällt. Zum Beispiel, ob man irgendwo sicher gebraucht wird, wie in der Forschung, wo das wegfallen bestimmter Teammitglieder katastrophal wäre. Man selber gibt sich jedoch nicht diese Relevanz sondern sie entsteht von außen, während man einen Sinn sich selber gibt, diesen aber durchaus auch darin sehen kann Relevant für etwas zu sein.
Deine Beschreibung der Diskrepanz ist mir bekannt, sie ist jedoch, so finde ich, eine sehr subjektive Sache, die jeder für sich selber bildet. Wenn man denn die Idee dahinter kennt
.
Ich würde das Leiden allerdings nicht als Mittel zum Zweck sehen, schließlich kann die Erkenntniss nach dem durchleben der erhöhten Diskrepanz auch eine sehr negative sein, sodass die Endqualität des späteren Lebens nicht zunimmt sondern abnimmt. So können durch das Umstellen oder neuerlernens neuer Werte, die eigene Moral-Vorstellung so auf den Kopfgestellt werden, dass sie mit den eigenen Charaktereigenschaften kollidieren würden.
Deinen offenen Fragen würde ich auch zunächst zustimmen, aber ich habe auch gelernt eine Baustelle erstmal fertig zu machen bevor man die nächste anfängt.
@Ombera: Autsch "schwurbelige philosophische Gedanken". Wenn das meine Dozenten hören würden ...
Aber du hast nicht ganz unrecht. Das ständige drum herum gerarbeite um das Problem hat mir bis jetzt nicht sonderlich geholfen und wird es vermutlich auch nicht. Hat man ein moralischen Konflikt beendet, beginnt gleich der nächste usw... Eine Entscheidung werde ich demnach sicherlich bald fällen.
Dennoch kann die Philosophie und Ethik uns in solchen Konflikt Situationen oft helfen uns für eine nachhaltik besser Handlung zu bewegen (Natürlich ist "nachhaltig besser" wieder Disskutierbar
).
Was ich damit sagen will ist, dass man eine gute Mischung zwischen Bauchgefühl und der Ethik finden sollte. Ich frage mich ja auch nicht bei der Bestellung einer Pizza ob ich das jetzt moralisch korrekt finde, was für Schinken darauf ist.
Zu der Bauchgefühlsfrage : Ja es gibt Anzeichen in diese Richtung. Es gibt aber auch Anzeichen in die andere.
Ich neige oftmals dazu die Extremzustände mir im Kopf vorzustellen, sodass die Offensichtlichkeit nicht gerade an mir vorbeirauscht. Aber das leigt einfach daran, dass ich Menschen nur sehr schlecht einschätzen kann und da meinem Bauchgefühl weniger traue.
@Cucaracha
Ich gebe dir Recht eine Beziehung mit der eigenen Schwester ist in meiner persönlichen Ansicht (darin bin ich etwas voreingenommen klar) nicht soo schlimm heutzutage. Ich versuche mich ja nur moralisch selber zu überzeugen, dass es falsch ist, weil mein inneres Interesse zum best möglichen Leben meiner Schwester, welches ich im Falle einer Beziehung nicht garantieren könnte, und meine eigenen Gefühle kollidieren. Dadurch, dass ersteres eine wichtige Maxime für mich ist, müsste ich nach meiner eigenen Überzeugung heraus meine eigenen Gefühle zurücknehmen. So der Hintergrundgedanke meines Dilemmas. Aber ich kann dir zustimmen, dass ich durch Wissenschaft und ethische Überlegungen meine Lage nicht groß weiter gebracht, sondern eher verschlechtert habe.
Und auch die Meinung der Öffentlichkeit ist eher ein kleine Übel für mich. Wenn ich jetzt schonmal irgendwo hingehe und die Leute fragen einen:" Ja was machen sie denn so ?" Und ich antworte, dass ich Philosophie studiere, dann bekommen viele gleich schon fragende Gesichter. Wenn ich dann noch angebe, dass ich als Hobby die Sterne und das Universum beobachte ist die Unterhaltung meist engültig vorbei :lautlachen:.
@Cloudy:
Ein wunderbarer Einwand ! Wie ich ja schon beschrieben habe bin ich momentan am Ende meines langen Geduldsfaden angekommen und tendiere dazu, die Sache in nächst kommender Zeit abzuschließen auf die eine oder andere Weise. Daher arbeite ich momentan an einem verschüsseltem Text, welchen ich meiner Schwester zuschicke, inder alle wichtige Infos drinn stehen, unter anderem mein oben immer wieder beschriebenes Dilemma.
Ich würde ihr dann diesen Text zukommen lassen (Mit vorheriger absprache) und sie dürfe nach ihrem Belieben, ob sie den Schlüssel zur decodierung erhalten möchte, mit dem Hintergrund wissen, dass es im schlimmsten Fall wie die Büchse der Pandora wirken könnte. Wenn sie die Entschlüsselung fordert, dann kann ich zumindest aus den ganzen Hypothesen die in meinem Kopf schwirren einen realen Sachverhalt machen, mit dem sich arbeiten lässt. Wenn nicht, dann bedeutet dass für mich auch eine Art Abschließung, da sie die Gefühle dann bei so einer Gelegenheit sicherlich nicht erwiedert.
Bestimmt ist in meinem Grandiosen Plan ein fataler Denkfehler aber der fällt mir dann im Nachhinhein wieder ein...
Vielen Dank an all die ausführliche Antworten !!
LG Michalski