KleineSchwester
Neues Mitglied
Liebe Forumsleser,
Folgende Problemstellung beschäftigt mich nun seit einigen Wochen und ich gelange leider eigenständig zu keiner Lösung.
Es geht ums Erbe, bzw. um eine gerechte Verteilung des Immobilienbesitzes meiner Mutter (unser Vater ist leider schon vor 10 Jahren verstorben). Um der Erbschaftssteuer entgegenzuwirken möchte meine Mutter die in ihrem Besitz befindliche Eigentumswohnung an uns , Ihre beiden Töchter verschenken, die Doppelhaushälfte in der Sie z.Z. lebt noch für sich behalten.
Ich lebe selbst seit fast 20 Jahren in der Wohnung, habe die ersten 10 Jahre nur die Nebenkosten an meine Eltern bezahlt, seit dem Tod meines Vaters allerdings eine Miete plus Nebenkosten. Diese Zusatzzahlung war dazu gedacht, meiner verwitweten Mutter finanziell beizustehen. Sie verfügt nämlich selbst nur über eine sehr geringe Rente. Nach dem Tod meines Vaters stand kurz zur Debatte, ob ich die Wohnung nicht kaufen sollte. Nachdem meine Schwester aber die Preisschätzung „meines“ Schätzers anzweifelte, ich auch nicht unbedingt mein eigenes Erbe kaufen und auch die Finanzierung meiner Mutter (meine monatlich „Miete“) nicht gelöst werde konnte, behielt ich die Regelung einfach bei , ohne diese heikle Problematik rechtzeitig in der Familienrunde auf den Tisch zu bringen und zu lösen. So lief dieses System knapp 10 Jahre weiter, ich bezahlte gut 55 Tausend Euros an meine Mutter und die Wohnung verdoppelte Ihren Immobilienwert auf Grund des allgemeinen Booms in deutschen Großstädten. (Der Vollständigkeitshalber. Meine Schwester hat weit vor mir auch ca. 2-3 Jahre in der Wohnung gelebt und nur die Nebenkosten gezahlt.)
Vor kurzem haben wir nun versucht, einen Konsens bei einer vorzeitigen Schenkung der Erbes zu erzielen. Meine Mutter würde die Wohnung gerne an uns, die Töchter zu gleichen Teilen schenken, mit einer monatlichen kleinen Zahlung von beiden Töchtern an sie für ihr weiteres Auskommen. Allerdings sieht Sie, von meiner Schwester unter Druck gesetzt die von mir in den letzten Jahre gezahlte Miete als reine Zahlung an Sie an, die dabei nicht verrechnet werden soll. Man muss dazu vielleicht bemerken, dass meine Mutter ursprünglich nach dem Tod unseres Vaters die Wohnung hätte verkaufen wollen, um weiterhin existenzfähig zu bleiben. Fremdvermietung kam für sie nicht in Frage.
Angesichts der Tatsache dass meine Mutter die Wohnung vor 10 Jahren verkauft hätte und dieses Geld voraussichtlich nach und nach von ihr verbraucht worden wäre (wenn ich nicht darin wohnen geblieben wäre und Miete gezahlt hätte) würde ich nun gerne die gezahlte Miete wenigstens teilweise angerechnet bekommen. Ist das unverschämt oder ungewöhnlich?
Meine Schwester lehnt aber jegliche Art einer Ausgleichszahlung an mich vollkommen ab, obwohl Sie die letzten Jahre finanziell weder meine Mutter unterstützt hat noch etwas zum Erhalt des Familienbesitzes beigetragen hat. Am liebsten hätte Sie mich wahrscheinlich ganz aus der Wohnung raus und würde selbst einziehen, nachdem das Ihre Situation als Berufspendlerin sehr erleichtern würde.
Meine Mutter hat zwar bei unserem runden Tisch meine Schwester gebeten, ob Sie nicht mir bei der Schenkung (und der damit verbunden Auszahlung an sie) entgegenkommen könnte, dass hat aber meine Schwester vehement abgelehnt. Und noch schlimmer, die Tage darauf ist unsere Mutter vollends auf die Seite meiner Schwester umgeschwenkt und lässt nun keines meiner Argumente mehr gelten. (Anmerkung: meine Schwester ist 10 Jahre älter und war immer die Dominante). „Ich hätte ja schließlich in der Wohnung gewohnt!“ und „Es wird jetzt geschenkt“ Sind die Argumente die meine Schwester und durch sie auch meine Mama von sich geben.
Ich bin emotional vollkommen zerstört, fühle ich mich doch von meiner Mutter (und meiner Schwester) vollkommen unverstanden und finanziell über den Tisch gezogen (obwohl noch nichts endgültig entschieden ist).Vor allem der emotionale Aspekt der Geschichte macht mir schwer zu schaffen, kommt es mir doch vor als ob ich wenn ich nicht einlenke und nachgebe meine verbliebene Familie verlieren.
Liege ich mit meiner Forderung nach einer Form von „ Ausgleichszahlung“ so ganz verkehrt da es ohne meine Entscheidung zur Mietzahlung gar keine Wohnung mehr gebe und sich der Wert nicht verdoppelt hätte? Wie regeln so eine Problemstellung andere Familien?
Gilt hier nicht das Gleichnis vom Garten? (Eine Familie besitzt einen großen Garten, ein Kind pflegt und hegt diesen jahrelang und liefert die Früchte zum Teil artig bei den Eltern ab. Der Garten wächst und gedeiht prächtig, und als dann nach vielen Jahren der Vater das Erbe vorzeitig aufteilen will möchte das zweite Kind plötzlich die Hälfte haben….was ist da gerecht? )
Die rein rechtliche Seite würde ja nach dem Tod meiner Mutter soweit ich informiert bin, eine Ausgleichszahlung meiner Schwester nicht beinhalten, da wird strikt 50:50 aufgeteilt. Aber ist dies auch der anständige, Familien übliche Weg?
Ich bin schon auf Eure Antworten gespannt und bedanke mich herzlich dafür!
Folgende Problemstellung beschäftigt mich nun seit einigen Wochen und ich gelange leider eigenständig zu keiner Lösung.
Es geht ums Erbe, bzw. um eine gerechte Verteilung des Immobilienbesitzes meiner Mutter (unser Vater ist leider schon vor 10 Jahren verstorben). Um der Erbschaftssteuer entgegenzuwirken möchte meine Mutter die in ihrem Besitz befindliche Eigentumswohnung an uns , Ihre beiden Töchter verschenken, die Doppelhaushälfte in der Sie z.Z. lebt noch für sich behalten.
Ich lebe selbst seit fast 20 Jahren in der Wohnung, habe die ersten 10 Jahre nur die Nebenkosten an meine Eltern bezahlt, seit dem Tod meines Vaters allerdings eine Miete plus Nebenkosten. Diese Zusatzzahlung war dazu gedacht, meiner verwitweten Mutter finanziell beizustehen. Sie verfügt nämlich selbst nur über eine sehr geringe Rente. Nach dem Tod meines Vaters stand kurz zur Debatte, ob ich die Wohnung nicht kaufen sollte. Nachdem meine Schwester aber die Preisschätzung „meines“ Schätzers anzweifelte, ich auch nicht unbedingt mein eigenes Erbe kaufen und auch die Finanzierung meiner Mutter (meine monatlich „Miete“) nicht gelöst werde konnte, behielt ich die Regelung einfach bei , ohne diese heikle Problematik rechtzeitig in der Familienrunde auf den Tisch zu bringen und zu lösen. So lief dieses System knapp 10 Jahre weiter, ich bezahlte gut 55 Tausend Euros an meine Mutter und die Wohnung verdoppelte Ihren Immobilienwert auf Grund des allgemeinen Booms in deutschen Großstädten. (Der Vollständigkeitshalber. Meine Schwester hat weit vor mir auch ca. 2-3 Jahre in der Wohnung gelebt und nur die Nebenkosten gezahlt.)
Vor kurzem haben wir nun versucht, einen Konsens bei einer vorzeitigen Schenkung der Erbes zu erzielen. Meine Mutter würde die Wohnung gerne an uns, die Töchter zu gleichen Teilen schenken, mit einer monatlichen kleinen Zahlung von beiden Töchtern an sie für ihr weiteres Auskommen. Allerdings sieht Sie, von meiner Schwester unter Druck gesetzt die von mir in den letzten Jahre gezahlte Miete als reine Zahlung an Sie an, die dabei nicht verrechnet werden soll. Man muss dazu vielleicht bemerken, dass meine Mutter ursprünglich nach dem Tod unseres Vaters die Wohnung hätte verkaufen wollen, um weiterhin existenzfähig zu bleiben. Fremdvermietung kam für sie nicht in Frage.
Angesichts der Tatsache dass meine Mutter die Wohnung vor 10 Jahren verkauft hätte und dieses Geld voraussichtlich nach und nach von ihr verbraucht worden wäre (wenn ich nicht darin wohnen geblieben wäre und Miete gezahlt hätte) würde ich nun gerne die gezahlte Miete wenigstens teilweise angerechnet bekommen. Ist das unverschämt oder ungewöhnlich?
Meine Schwester lehnt aber jegliche Art einer Ausgleichszahlung an mich vollkommen ab, obwohl Sie die letzten Jahre finanziell weder meine Mutter unterstützt hat noch etwas zum Erhalt des Familienbesitzes beigetragen hat. Am liebsten hätte Sie mich wahrscheinlich ganz aus der Wohnung raus und würde selbst einziehen, nachdem das Ihre Situation als Berufspendlerin sehr erleichtern würde.
Meine Mutter hat zwar bei unserem runden Tisch meine Schwester gebeten, ob Sie nicht mir bei der Schenkung (und der damit verbunden Auszahlung an sie) entgegenkommen könnte, dass hat aber meine Schwester vehement abgelehnt. Und noch schlimmer, die Tage darauf ist unsere Mutter vollends auf die Seite meiner Schwester umgeschwenkt und lässt nun keines meiner Argumente mehr gelten. (Anmerkung: meine Schwester ist 10 Jahre älter und war immer die Dominante). „Ich hätte ja schließlich in der Wohnung gewohnt!“ und „Es wird jetzt geschenkt“ Sind die Argumente die meine Schwester und durch sie auch meine Mama von sich geben.
Ich bin emotional vollkommen zerstört, fühle ich mich doch von meiner Mutter (und meiner Schwester) vollkommen unverstanden und finanziell über den Tisch gezogen (obwohl noch nichts endgültig entschieden ist).Vor allem der emotionale Aspekt der Geschichte macht mir schwer zu schaffen, kommt es mir doch vor als ob ich wenn ich nicht einlenke und nachgebe meine verbliebene Familie verlieren.
Liege ich mit meiner Forderung nach einer Form von „ Ausgleichszahlung“ so ganz verkehrt da es ohne meine Entscheidung zur Mietzahlung gar keine Wohnung mehr gebe und sich der Wert nicht verdoppelt hätte? Wie regeln so eine Problemstellung andere Familien?
Gilt hier nicht das Gleichnis vom Garten? (Eine Familie besitzt einen großen Garten, ein Kind pflegt und hegt diesen jahrelang und liefert die Früchte zum Teil artig bei den Eltern ab. Der Garten wächst und gedeiht prächtig, und als dann nach vielen Jahren der Vater das Erbe vorzeitig aufteilen will möchte das zweite Kind plötzlich die Hälfte haben….was ist da gerecht? )
Die rein rechtliche Seite würde ja nach dem Tod meiner Mutter soweit ich informiert bin, eine Ausgleichszahlung meiner Schwester nicht beinhalten, da wird strikt 50:50 aufgeteilt. Aber ist dies auch der anständige, Familien übliche Weg?
Ich bin schon auf Eure Antworten gespannt und bedanke mich herzlich dafür!
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