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Gerade hilflos

stella nigra

Mitglied
Wie lang schläfst Du denn?
Wenn ich furchtbar müde bin, kann ich auch nicht essen. Da ist der Magen einfach zu. Ich hatte mal einen ganz unguten Kreislauf aus Nicht-Essen und Nicht-Schlafen-Können, der sich furchtbar aufgeschaukelt hat (mit nur 3 Stunden Schlaf). Da bin ich dann tatsächlich mal mit Schlaftabletten beigegangen, um den zu durchbrechen. Hab mich aber vom Hausarzt beraten und die verschreiben lassen und auch nur ganz leichte. Das hat dann schon geholfen.

Solang Du einigermaßen genug Schlaf bekommst, die Situation an sich stabil ist und Du nicht ohnehin Untergewicht hast, dann ist es für 2 Wochen so auch mal in Ordnung, denke ich. Das kommt schon einmal vor, dass man sich für so eine Zeit wie ein Zombie fühlt. Ich kann aus Erfahrung sagen: Das geht vorbei! Du bis ein Mensch und musst nicht funktionieren wie eine Maschine. Ich versteh aber auch, dass es Dich erschreckt. Und ist sicher gut, dass Du den Termin mit der Therapeutin schon hast.
 

Camomilla

Mitglied
Ich komme wohl an die knapp 5 Stunden Schlaf. Für mich viel zu wenig. Ich bin tagsüber ständig müde.
Mein Magen knurrt und nur daran merke ich, dass ich wohl Hunger habe.

Vorhin hatte ich richtig das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Hab es dann mal mit der Telefonseelsorge probiert, aber naja. Als wirklich hilfreich hab ich das nicht empfunden.
 

stella nigra

Mitglied
Wegen des Gefühls, keine Luft zu bekommen - hattest Du damals während der Depression auch Panikattacken? Und könnte das damit was zu tun haben?

Es ist schon okay auch mal eine zeitlang immer zu müde zu sein, wenn es einer schlecht geht. Allerdings gibt es eine Grenze, wo es tatsächlich physisch bedenklich wird, wenn man zu wenig schläft. Mein Hausarzt meinte, das wäre, wenn man weniger als 4 Stunden schläft. Ich fand das ehrlich auch schon ein bisschen arg kurz. Wenn man tagsüber keinen Gedanken mehr festhalten kann, ist das schon lästig. Geh doch mal zu Deinem Hausarzt und schildere ihm das Problem, vielleicht kann er Dir mit leichten Mitteln weiterhelfen auch was das Appetitanregen angeht.

Ich glaube, Medikamentenempfehlungen persönlicher Art sind hier nicht so gern gesehen, aber Du kannst mir gerne eine PN schicken, wenn Du möchtest. Man bekommt ja einiges auch frei in der Apotheke. Allerdings finde ich das bei Schlafmitteln schon ein bisschen kritisch, obwohl es mir selber durchaus auch schon geholfen hat;)
 

Camomilla

Mitglied
Ja, Panikattacken hatte ich früher oft und hatte jetzt auch welche im Zusammenhang mit dieser ganzen Geschichte.
Diese Atemnot ist irgendwie mehr wie ein Bruchteil von so einer Attacke. Irgendwie eine leichte Form. Als würde es in mir hochsteigen, wenn ich über all das nachdenke. Und dann bekomm ich keine Luft mehr, obwohl ich atme.

Eine 'richtige' Panikattacke geht bei mir dann immer mit Herzrasen und Übelkeit bis zum Erbrechen einher. Zittern, frieren, etc. gehören manchmal auch dazu.

Blöder Weise sind gerade alle Ärzte im Urlaub. Hausarzt, Neurologe, alle bis August nicht da. Ich bin auch kein Fan von Medikamenten. Ich trink maximal abends Schlaftee. Aber ich denke, das pendelt sich wieder ein, sobald es mir besser geht.

Am Schlimmsten empfinde ich tagsüber Momente, wenn die Traurigkeit in mir hochsteigt.

Ach ja, für eine PN bin ich wohl noch nicht lange genug da...
 

stella nigra

Mitglied
Panikattacken hatte ich auch. Haben sich bei mir nur etwas anders geäußert. Und Anflüge davon kamen auch immer mal wieder vor. Es wurde aber nie wieder richtig schlimm. Fand ich auch sehr viel einfacher in den Griff zu bekommen, als die Depression. Achte darauf, nicht zu hyperventilieren. Aber das kennst Du sicher schon :D Das mit den Ärzten ist grad doof, aber von Deiner Beschreibung her habe ich den Eindruck, dass Du Dich noch im einigermaßen grünen Bereich bewegst.

Schön geht anders, das ist mal klar. Aber Traurigkeit hat durchaus ihre Berechtigung, wenn sie eine nicht völlig verschluckt. Ist vielleicht in der Spaßgesellschaft etwas aus der Mode gekommen. Trauer zulassen zu können ist wichtig, finde ich, und ich hab auch lang gebraucht, das anzunehmen und zu lernen. Vielleicht hilft es Dir, die Trauer mit noch jemandem zu teilen? Deine Katze tut es ja schon ;)

Stimmt, PN geht erst nach zwei Tagen oder so. Jenun, solang hat das noch Zeit. Wenn es dann doch schlimmer werden sollte, kannst mich dann ja anpingen.
 

Camomilla

Mitglied
Ja, wahrscheinlich ist es das. Die Traurigkeit zulassen... Ich hab letztes Jahr im Sommer meine Therapie abgeschlossen und war sehr zufrieden damit und bin richtig gut klar gekommen. Ich merk auch jetzt, dass das Gelernte greift. Ansonsten würde ich mich wahrscheinlich um Klassen schlechter fühlen. Aber ich war sehr glücklich letztes Jahr, das erste Mal so richtig zufrieden mit mir selber, ohne dazu jemand anders zu brauchen oder haben zu wollen. Meine Kreativität blühte auf und ich fühlte mich wohl.

Das jetzt ist das ganze Gegenteil davon und wenn ich dann Nachrichten bekomme, in denen steht: Wie gehts dir? Bitte sag mir, wenn ich dir helfen kann! Dann möchte ich nur laut schreien: Es geht mir so mies wegen DIR! Wie willst du mir da verdammt noch mal helfen?!

Heute Abend telefonier ich mit ner Freundin, die leider weiter weg wohnt. Aber sie meinte, ruf an, heul dich aus, ich hör dir zu.

PN jederzeit gern, wenn das hier denn geht. Eigentlich sind zwei Tage und fünf Beiträge schon um. Weiß nicht, wo es hängt.

Wie hast Du gelernt, Trauer zuzulassen?
 

stella nigra

Mitglied
Herrje, dass Dich ein Jahr nach Abschluss so ein Trigger heimsucht ist aber auch gemein. Ich hätte Dir mehr Pause gegönnt. Aber man kann sich das nicht immer aussuchen.

Bei mir hat alles ziemlich lang gedauert. 4 Jahre nach der Therapie hab ich mich wieder richtig selbst gespürt, war wieder "ich". Ein absolut geiles Gefühl, das auch sehr lang anhielt. Davor hab ich mir aber das Leben recht schwer gemacht. Das ist jetzt ca. 15 Jahre her. Nicht, dass ich nicht zwischendrin Phasen gehabt hätte wie Du sie jetzt grad durchmachst. Und auch, wenn sie wirklich sehr selten geworden sind (dazwischen liegen mehrere Jahre), die letzte ist grad mal ein dreiviertel Jahr her. Hat mich total kalt und auf dem falschen Fuß erwischt. Von daher verstehe ich, dass Du Dir wie vor den Kopf gestoßen vorkommst. Wie gesagt, auch das geht vorbei.

Trauer zulassen - auch das hat bei mir recht lang gebraucht. Vor 5 Jahren starb meine Schwiegermutter, was mich sehr aus der Bahn geworfen hat. Da hatte ich dann teilweise auch die Telefonnummer einer Therapeutin in meinen Geldbeutel - better safe than sorry ;) Mir ging es zwar schlecht, aber Freunde waren da (gut, die wohnen auch weit weg, aber Telefon und Besuche gingen schon) und nach einem halben Jahr hab ich gemerkt, dass der große Hammer, auf den ich immer wartete, nicht kam. Ich hab gemerkt, dass "ich" einfach "nur" traurig bin. "Ich" war aber durchaus noch da und hatte nicht das geringste Bedürfnis, daran etwas zu ändern. Danach ging es mir dann auch bald besser. Nebenbei bemerkt finde ich die Definition, dass Trauer nur für 2 Wochen "normal" sein soll, total verrückt. Aber ich bin ja auch bekloppt ;)

Die Einsicht fand ich schwer, weil gerade der Beschluss, dass es mir, wenn ich denn schon auf der Welt sein muss, bittersehr auch gut gehen soll, mich dazu gebracht hat, mir Hilfe zu suchen. Allein konnte ich dafür nicht sorgen. Und nach der Therapie war für mich klar, dass ich das "nie wieder" zulasse, dass es mir so schlecht geht. Dass ich mir das selber schuldig bin. Wenn man traurig ist, geht es einem aber nun einmal mies. War ein langer Weg für mich, das zu akzeptieren. Aber besser spät als nie :D

Sorry, das war jetzt vielleicht ein bisschen lang.

Du machst schon alles ganz richtig. Halt Abstand von Deinem Ex bis Du seelisch wieder stabil genug bist und die Trennung verarbeitet hast. Er kann Dir in der Tat grad gar nicht helfen. Da muss er aber selber durch.

ps: kann Dir auch keine PN schicken - vielleicht nur eine Verzögerung im Freischalten
 
Zuletzt bearbeitet:

Camomilla

Mitglied
Ja, es ist irgendwie ein ständiges Auf und Ab gewesen und ich dachte, das hätte endlich ein Ende gefunden. Blöder Weise kann ich mit "alten Dingen" bzw. Situationen weit weniger gut umgehen als mit neuen. Alles was irgendwie 'von früher und von vor der Therapie' ist, kann ich wesentlich schlechter händeln. Dinge, die jetzt in mein Leben treten, gehe ich neu an. Seh sie mit anderen Augen, bewerte sie anders. Das jetzt ist aber irgendwie 'von früher' und hat eben damals meine Depression überhaupt erst ausgelöst. Es wundert mich nicht, dass ich so reagiere (obwohl ich mich zwar furchtbar enttäuscht und traurig, aber nicht restlos am Boden fühle).

Wäre ich ohne Therapie auf diese Situation gestoßen, würde ich jetzt schmerzgekrümmt auf dem Boden liegen, völlig verzweifelt, Rotz und Wasser heulen, mich selber schlecht machen und mir wahrscheinlich körperlich weh tun. Davon bin ich allerdings weit entfernt.

Es fällt mir nur grade extrem schwer, das alles zu akzeptieren und einzuordnen. Und dazu diese latente Traurigkeit, die einfach nicht verschwindet. Nur schwankt. Hab gestern was gelesen von...Die Traurigkeit käme in Wellen. Ja, genau so fühlt sich das an...

Gern mehr per PN, wenns dann geht. Morgen hoffentlich.
 

Diamond Dash

Mitglied
Was hast Du ihm denn geantwortet auf seine Mitteilung?

Und möchtest Du den Kontakt ganz abbrechen oder die Freundschaft nehmen, die er Dir anbietet?

Und gibst ihm die Schuld für Deinen momentanen Zustand?
Was hätte er anders machen können, wenn er die Beziehung nunmal nicht will?

Ja, so eine Katze merkt sowas, meine Meerschweinchen leider nicht;)
 

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