Das man sich zeitweise sowohl als Mann, als auch als Frau definiert/fühlt... quasi im Wechsel.
Ich zitiere mal die "offizielle" Definition laut
Wikipedia:
genderfluid
Genderfluide Personen ziehen es vor, ihre Geschlechtsidentität anhaltend veränderbar zu halten („fließend“), statt sich auf ein Geschlecht festzulegen. Dabei können sie sich zwischen verschiedenen Geschlechtern bewegen oder mehrere Geschlechter gleichzeitig zum Ausdruck bringen.
[16][17]
LSBTIQ-Lexikon 2017: „Mit dem englischen ‚Gender-fluid‘ Konzept werden ‚flüssige‘, ‚liquide‘ Geschlechtsidentitäten beschrieben, die sich in Bewegung befinden und sich manchmal, oft oder sehr oft ändern können.“
[bpb: 5] Bezuggenommen wird dabei auf den
Sexualwissenschaftler Volkmar Sigusch, der dahingehend 2015 den Begriff
Liquid Gender definierte (von
lateinisch liquidus „flüssig“).
Bei der US-Umfrage 2015 beschrieben sich 20 % als
gender fluid / fluid[15]
Gender Census 2021: 23 %
genderfluid / fluid gender, 7 %
genderflux und 11 %
androgyne; insg. 68 %
nonbinary[8]
Das dies auf mich zutrifft, ist mir im Laufe meiner Entwicklung bewusst geworden. Die Erregung, von der ich schrieb, wenn ich Damen-Klamotten trug, ist keine sexuelle, sondern vielmehr das Gefühl einer Befreiung, endlich so leben und mich so zeigen zu können, wie ich mich auch fühle.
Eine solche Entwicklung verläuft nicht ohne Irrungen und Wirrungen. Die Erkenntnis kommt nicht plötzlich über Nacht.
Als ich mich einmal für einen Clubbesuch mit meinen Freunden in Damenklamotten und mit Schminke zurecht machte, dachte ich auch erst, das sei nur so eine Art "modischer Gag". Als ich aber in der Nacht alleine durch die Straßen nach hause ging, fühlte ich mich tatsächlich wie ein Mädchen.
Dieses Empfinden hat mir bewusst gemacht, dass eben mehr dahinter steckt als lediglich eine Kleidungsvorliebe oder gar ein "Fetisch".
Die Kleidung und die Schminke fungierten als Katalysator, um mir meine Gefühle und Empfindungen deutlich zu machen.
Also definierst du dich als Frau, sobald du Frauenkleidung trägst - oder vor allem auch unabhängig von Kleidung und Schminke? Oder definierst oder fühlst du dich als Mann, der Frauenkleidung trägt?
Erstens "definiere" ich nicht, sondern empfinde.
Ich empfinde mich als Mann mit stark ausgeprägter femininer Seite, die ich eben auch mal ausleben möchte und auch zeigen möchte.
Wie aber kann ich das zeigen?
Frauen haben weibliche Gesichtszüge, weibliche Figur, und tragen (meistens) weibliche Kleidung.
Als biologischer Mann kann ich meine weibliche Gender-Seite nur zeigen, indem ich mit Make-Up, Styling und Kleidung meine weibliche Erscheinung hervorhebe.
Da meine weibliche Seite lange Zeit eingesperrt war, drängt sie zur Zeit mit Macht nach draußen.
Für mich haben sich Selbstverständlichkeiten, nach denen ich immer lebte, ziemlich drastisch geändert.
Ich habe mir das nicht ausgesucht.
Ich mache das nicht zum Spaß.
Seit ich meine weibliche Seite auch durch meine Erscheinung auslebe, fühle ich mich befreit, lockerer, entspannter, mehr mit mir im Reinen, und letztlich auch viel zufriedener und glücklicher.
Ich verstehe zwar eine Unsicherheit bei Mitmenschen, nicht aber, weshalb mir hier im Forum zum einen meine Gender-Fluidität abgesprochen wird.
Besonders unangenehm und fies empfinde ich schwammige Andeutungen, bei mir stecke was anderes dahinter. Aber was diejenige vermutet, schreibt sie nicht, auch auf Nachfragen nicht.
Ich finde, das ist kein fairer Diskussions-Stil.
Andere Meinungen kann ich akzeptieren. Aber Akzeptanz ist keine Einbahnstraße.
Dass ich in bauchfreien Tops zur Bandprobe gehe, und dabei auf der Straße und von den Bandkollegen so in dieser Aufmachung gesehen werde, sind für mich auch "Mutproben", ob ich meine Gender-Fluidität auch soweit akzeptiere und leben möchte, dass ich so auch ganz normale Tätigkeiten wie Einkaufen oder Bandprobe durchführen kann.
Ohne mich unsicher oder plötzlich wie im falschen Film zu fühlen.
Es geht mir dabei auch darum, mir Freiheiten zu nehmen, so zu sein, wie ich bin.
Grüße