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Gefangen im immer gleichen Job beim selben Arbeitgeber bis zur Rente?

LW84

Aktives Mitglied
Hallo @Juke ,

vielleicht hilft es auch, sich der eigenen privilegierten Situation bewusst zu werden, im Sinne von Dankbarkeit und Demut? Ich reise seit ungefähr zehn Jahren befristeten Stellen hinterher und obwohl ich immer optimale Leistungen bescheinigt bekomme, hat das noch nie zu einer festen Stelle mit einer Zukunftsperspektive geführt. An Familiengründung, Nachwuchs, Hausbau etc. war und ist überhaupt nicht zu denken. Das komplette Leben fühlt sich fremdbestimmt an.

Grundvoraussetzung für ein gelungenes Leben ist Sicherheit. Daran mangelt es dir nicht. Wohl eher an falschen Prioritäten. Ich würde versuchen, zunächst die Arbeitszeit zu reduzieren und die Zeit mit der Familie zu intensivieren. Den Fokus also von der Arbeit wegzurücken, angesichts der Routine sollte das auch leicht fallen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das zu einem deutlichen Plus an Lebenszufriedenheit führt.
 
D

Dragnagur

Gast
Ich habe diesen Schritt getan und bereue ihn zutiefst.
Ich hatte einen lukrativen, über dem Durchschnitt bezahlten Job bei einem lokalen Weltmarktführer. Nur leider war das eine Art Fließband und sehr monoton und ich als Arbeiter habe mir 'mehr' gewünscht. Deswegen habe ich mit Anfang 30 angefangen in Teilzeit zu studieren und mich für einen Job mit mehr Verantwortung, höheren Einsatzzeiten und viel anspruchsvollerer Arbeit beworben. Natürlich ist die Vergütung auch weitaus lukrativer. Ich dachte mir 'ich bin noch jung und kann schnell lernen und mein Arbeitgeber wird mich mit Sicherheit unterstützen'.

Obwohl ich mit vollem Elan in den Job gestartet bin, musste ich leider schnell feststellen, dass es bei dieser Firma festgefahrene Hierarchien gibt. Dh. es ist schwer überhaupt einen Draht zu den langeingesessenen Mitarbeitern zu bekommen und deswegen kriegt man kaum etwas erklärt, weil man es ja 'besser wissen sollte, weil man doch gerade erst vom Studium kommt'.
Stattdessen teilen mich diese Mitarbeiter, die mir eigentlich alles zeigen und erklären sollten, nur für die Drecksarbeiten ein, die sie selbst nicht machen wollen.
Seit fast 2 Jahren werde ich auch immer mal wieder alleine zu weniger wichtigen Kunden geschickt und muss mir vor Ort dann selbst zusammenreimen und stundenlang Anleitungen durchstöbern, bis ich die Lösung auf Probleme gefunden habe. Das hinterlässt beim Kunden einen schlechten Eindruck und ich bin auch nicht zufrieden, weil ich eigentlich als Fachmann wahrgenommen werden will, und nicht als ein Laie, der dort zur Not hingeschickt wurde.

Mich jetzt mit fast 40 noch auf eine andere, ähnlich gut bezahlte und anspruchsvolle Stelle zu bewerben ist fast aussichtslos, weil ich in der Rente sein werde, bis ich dort wirklich ein Experte bin. Zu meiner alten Firma könnte ich noch zurückkehren, weil wir im Guten auseinandergegangen sind, aber dann wäre halt auch mein Studium für die Katz gewesen. Wie das für meine alten Kollegen aussehen würde ganz zu schweigen...

Was ich sagen möchte: Bei mir war es eine absolute Fehlentscheidung, aus dem 'gemachten Nest' rauszugehen, indem ich wahrscheinlich bis zur Rente hätte bleiben können.
Mein Drang zu mehr beruflicher Anerkennung ist leider genau in das Gegenteil umgeschlagen und meine Zukunft ungewiss. Ich bin mir aber fast schon sicher, dass mein Aufenthalt bei meinem jetzigen Arbeitgeber gescheitert ist und ich deswegen bald wieder auf Jobsuche sein werde.
Das will ich hier nur jemanden mitgeben, dem Sicherheit im Leben wichtig ist.
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Ein einiger Arbeitgeber lebenslang?
Nein, dass ichst nichts für mich.... Gehalt passt aber nach 8 Jahren (Ausbildungszeit bereits mit drin), bim ich an dem Punkt angelangt an dem ich nichts Neues lerne.
Hallo Nohara und erstmal vielen Dank für die Rückmeldung.
Genauso ist das bei mir ja im Grunde auch, dass ich nichts neues mehr lerne. Ich stumpfe ab.

Aber bist du denn auch in der Situation wie ich, dass du eine Familie mit kleinen Kindern hast und helfen muss ein Haus abzubezahlen? Und ggf. auch schon an die 40? Und als Ehemann und Hauptverdiener der Familie gewinnen bei mir derzeit halt nun mal die Werte Sicherheit und Verantwortung gegenüber Wissbegierigkeit und persönlicher Weiterentwicklung. Und genau das frustriert mich immer mehr. Zumindest hab ich noch keinen Weg gefunden, wie sich beides irgendwie vereinen lässt.
Ich verstehe mittlerweile auch die andere Seite. Vor ca. einem Jahr ist z. B . eine Kollegin, die ich sehr geschätzt habe auch weg von meinem Arbeitgeber aus dem Grund dass sie nichts mehr gelernt hat. Aber die Dinge bei Ihr lagen anders.: Alleinerziehend, früh ein Kind bekommen (Tochter macht aber bald Abi, braucht daher vermutlich kaum mehr große Unterstützung), zur Miete wohnend, weltoffen und sie konnte es sich - warum auch immer leisten - ein komplettes Jahr ohne Job zu überlegen wie es weitergeht. Und ich glaube sie inzwischen, sie hatte sich ihr Leben ganz bewusst so gewählt, damit sie eben einfacher dem Wunsch 'immer wieder Neues zu lernen', nachgehen kann (eben kein Haus, früh ein Kind bekommen, keine familieren Verpflichtungen, usw.). und somit problemlos immer Mal wieder den Arbeitgeber aus ungekündigter Stellung zu wechseln, usw.
Jetzt nach einem Jahr Auszeit ist sie gewechselt in eine kleine Klitsche nach Luxembourg (auch nicht weit weg von mir) und ist u.a. IT Ausbilderin geworden. Irgendwie alles beneidenswert... Und ja, sie hatte während ihrer Arbeitszeit bei uns nebenher noch ein Onlinestudium im Ausland absolviert weil sie damit für sich die Frage nach dem 'Wozu?' klar hatte beantworten können ( hat in ihrer Heimat in Afrika mit ihrer Schwester ein Consulting Startup gegründet, in dem sie zur Zeit wahrscheinlich zwar wenig mit drin hängt - aber ganz sicher war das ein Mitauslöser nochmal nebenher zu studieren). Naja gut, andere Geschichte...

Gruß, Juke
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Hallo @Juke ,

vielleicht hilft es auch, sich der eigenen privilegierten Situation bewusst zu werden, im Sinne von Dankbarkeit und Demut? Ich reise seit ungefähr zehn Jahren befristeten Stellen hinterher und obwohl ich immer optimale Leistungen bescheinigt bekomme, hat das noch nie zu einer festen Stelle mit einer Zukunftsperspektive geführt. An Familiengründung, Nachwuchs, Hausbau etc. war und ist überhaupt nicht zu denken. Das komplette Leben fühlt sich fremdbestimmt an.

Grundvoraussetzung für ein gelungenes Leben ist Sicherheit. Daran mangelt es dir nicht. Wohl eher an falschen Prioritäten. Ich würde versuchen, zunächst die Arbeitszeit zu reduzieren und die Zeit mit der Familie zu intensivieren. Den Fokus also von der Arbeit wegzurücken, angesichts der Routine sollte das auch leicht fallen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das zu einem deutlichen Plus an Lebenszufriedenheit führt.
Hallo LW84,
vielen Dank für die Rückmeldung.
Demut und Dankbarkeit üben. Das ist völlig richtig und wichtig. Mir fällt es oft schwer und mein Gedankenkarussell geht wieder an ... Ich Versuche es zu beherzigen.
Und den Fokus von der Arbeit wegrücken ist auch völlig richtig und wichtig. Mit kleinen Kindern aber leider oft nicht einfach. Man schwankt zwischen Job und Familienleben - dazwischen kaum Raum für einen selbst. Mir hilft Sport oft - einfach ne Runde Laufen gehen, reagiert mich ab und macht den Kopf frei. Aber oft denke ich: Jetzt MUSS ich wieder laufen gehen, damit ich mal wieder klar komme... Mir fehlt oft der Spass dabei...
Gruß, Juke
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Ich bin 10 Jahre älter und stecke gerade in der Vorbereitung, um etwas ganz Neues zu starten. Leg los!
Hallo Weltkind und vielen Dank für die Rückmeldung.
Wow! Mit 50+ nochmal was Neues starten? Wie schafft man das? Ist es ein Hobby was du intensiviert oder gar eine Umschulung/Studium? Meinen Respekt hast du jedenfalls.
Ich glaube mir mangelt es an fehlenden Wünsche und Zielen, weshalb ich mich so schwer tue, was zu verändern . Und ich sehe in jedem Positiven auch gleich wieder die negativen Seiten und lasse es dann ganz bleiben...
Naja, ich hab noch nicht aufgegeben und bleibe dran!
Gruß, Juke
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Guten Morgen liebe Juke,
wenn du mich frägst würden wahrlich sehr viele mit dir tauschen wollen.
Seh doch mal das Positive und was du schon alles erreicht hat - wer kann dies von sich behaupten?
Im Job bist du sehr Erfolgreich und anerkannt - ansonsten würdest du es deutlich spüren.
Privat - Familie -Haus .......
Du hast alles in eigener Hand - und als Softwareingeneurin verdienst du sicherlich nicht schlecht.
Da ziehe ich wirklich den virtuellen Hut vor dir. 🎩
Dir stellt sich die Frage wie es weitergeht - auch logisch.
Hier gibt es ne Menge was du schon selbst genannt hast. Ich hab den Eindruck das Weiterkommen bezieht sich nur auf den beruflichen Bereich.
In deiner sehr konfortabel Situation würde ich mir was suchen was mich wirklich interessiert - Was ist das Genau?
Dann schauen was für Vorraussetzungen verlangt werden und diese mir aneignen - zunächst ohne Arbeitgeber - später den Arbeitgeber mit ins Boot holen.
Vor Jahren war ich in einer ähnlichen Situation wie du - ich hab mich Nebenberuflich weitergebildet mit einen Fernstudium - die ersten Jahre war dies Privat - dan wollte ich den Arbeitgeber mit ins Boot holen, aber leider ist der in extreme finanzielle Schieflage gerutscht - das wars dann mit den sicheren Job.
Nun bin ich heilfroh das Fernstudium abgeschlossen zu haben und arbeite in diesem Bereich.
- Zurzeit aber gar nicht glücklich damit-
Du siehst nichts ist umsonst. Sei zufrieden und gehe mit Freunde an die Arbeit und verwirkliche dich Persönlich.
Hallo wt15309!
Danke für deine Rückmeldung.

Ich bin männlich und Softwaretester, nicht Softwareingenieur. :) Das ist schon ein großer Unterschied - vermutlich auch was Gehälter betrifft. Aber ich beschwere mich deshalb auch nicht, denn ich bekomme gutes Schmerzensgeld für die "Fabrikarbeit", die ich dort leiste. Bloß ist mir halt des Spaß und die Sinnhaftigkeit an meiner Arbeit über die Jahre abhanden gekommen. Ich brenne nicht mehr für den Job und es fällt mir schwer mir Ziele zu setzen. Träume hatte ich eigentlich nie wirklich - auch als Kind nicht. Klar: sowas wie reisen und neue Kulturen kennen zu lernen hätte ich schon Spaß dran. Aber das ist, wenn man für Haus und kleine Kinder sorgen muss eher nicht möglich.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass ein nebenberuflichen Studium, so wie du es absolviert hattest jmd. aus so einem Hamsterrad rausholen kann bzw. froh warst es durchgezogen zu haben weil du dann in deinem alten Job gekündigt würdest und somit aufgrund des Studiums was neues starten konntest.
Aber du schreibst auch, dass du jetzt in dem entsprechenden Bereich arbeitest und auch dort nicht mehr glücklich bist. Und nun? Nochmal nebenberuflich studieren?

Gruß, Juke
 

bocksrogger

Aktives Mitglied
Man ist gar nirgendwo "gefangen" oder mit der Firma verheiratet. Die meisten bloß Angst die "Komfortzone" zu verlassen.
Aber: Denke immer an Henry Ford: "Es kapitulieren mehr Menschen, als das sie scheitern".

Entweder suchst du dir einen neuen Job oder du machst wie ich z.b. und suchst dein Glück im Privatleben.
Mein jetziger Job ist sicher nicht perfekt, aber auch nicht schlecht, und er ist gut bezahlt. Viele finden ihn "chillig" wenn ich davon erzählt. Mir gefällt er nicht zu 100% aber ich hatte schon schlechtere und habe gelernt mit den Nachteilen zu leben.
Ich trenne Arbeit und Privat aber zu 100%. Erzähle nichts privates und nicht mehr als nötig, geh auf keine Firmenfeiern oder sonstiges und schalte um auf "Privat" sobald die Stechuhr "Geht" anzeigt udn mache gleichzeitig mein Diensthandy aus.

Für mich die beste Lösung, als mich irgendwo beruflich verwirklichen zu wollen. Aber machen kannst du es, du musst besimmt noch einige Jahre arbeiten und in der Kiste liegst hinterher sowieso doof gesagt..
 

wt15309

Aktives Mitglied
Hallo wt15309!
Danke für deine Rückmeldung.

Ich bin männlich und Softwaretester, nicht Softwareingenieur. :) Das ist schon ein großer Unterschied - vermutlich auch was Gehälter betrifft. Aber ich beschwere mich deshalb auch nicht, denn ich bekomme gutes Schmerzensgeld für die "Fabrikarbeit", die ich dort leiste. Bloß ist mir halt des Spaß und die Sinnhaftigkeit an meiner Arbeit über die Jahre abhanden gekommen. Ich brenne nicht mehr für den Job und es fällt mir schwer mir Ziele zu setzen. Träume hatte ich eigentlich nie wirklich - auch als Kind nicht. Klar: sowas wie reisen und neue Kulturen kennen zu lernen hätte ich schon Spaß dran. Aber das ist, wenn man für Haus und kleine Kinder sorgen muss eher nicht möglich.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass ein nebenberuflichen Studium, so wie du es absolviert hattest jmd. aus so einem Hamsterrad rausholen kann bzw. froh warst es durchgezogen zu haben weil du dann in deinem alten Job gekündigt würdest und somit aufgrund des Studiums was neues starten konntest.
Aber du schreibst auch, dass du jetzt in dem entsprechenden Bereich arbeitest und auch dort nicht mehr glücklich bist. Und nun? Nochmal nebenberuflich studieren?

Gruß, Juke
Guten Morgen Juke,
sorry, da hab ich was verwechselt - wobei es ja ziemlich egal ist ob Weiblich oder männlich.
Ich habe eine sehr ähnliche Situation - auch Haus - Schulen, kleine Kinder......
Nun zu deinen Fragen
Ich bin unglücklich mit meinen Job weil ich absolut keine Unterstützung von Seiten des Arbeitgeber bekomme und ein absoluter Alleinkämpfer bin. Bei Fragen werden erst gar nicht beantwortet.
Es liegt mehr an Arberitgeber, als an den Aufgaben. Deshalb will ich unbedingt den Arbeitgeber wechseln, aber in der Branche bleiben. Für mich ist die Zusammenarbeit mit den Kollegen wichtig!
Ein Studium nebenbei würde ich nicht mehr machen, denn dies ist schon extrem hart. Ich weiß gar nicht wie ich es geschafft habe.
Von den Uni`s oder Hochschulen wird immer so ca. 20Std/Woche empfohlen - nun ja, diese Zahl ist eher positiv gestaltet. Das Alter ist da egal. Es kommt nartürlich auch an wie effektiv du Lernen kannst. Wenn du da schon Jahre drausen bist muss du das Lernen wieder lernen - dauert auch seine Zeit.
Verstehe mich nicht falsch - ich würde das Fernstudium wieder machen, allerdings kein 2. Fernstudium.
Grundsätzlich rate ich Jedem sich weiterzubilden, um beruflich nicht stehen zu bleiben.
Vielleicht ist es bei dir ratsamer ein bereufliches Weiterkommen durch Zusatzausbildung, wie Lehrgänge ... zu erreichen, ob nun Privat oder im Job.
 
G

Gelöscht 119860

Gast
Ich würde versuchen, zunächst die Arbeitszeit zu reduzieren und die Zeit mit der Familie zu intensivieren.
Leider kann ich das nicht. Dazu verdiene ich zu wenig und die Raten für unser Haus drücken zu schwer.
Die harte Schule, abhängig beschäftigt zu sein...
 

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