Gefangen im Elternhaus – wie kann ich mich befreien?

Hollunderzweig meinte:

Alles, was du hier beschreibst, ist eigentlich normal bei einer Familie. Jeder Vater, jede Mutter könnte auch so reden, es so sehen.

Zum Vergrößern anklicken....

Sag mal, was für einen Stoff hast du dir denn reingezogen?
Und glaubst du ernsthaft, diese seltsamen Ergüsse helfen der TE in irgendeiner Form?

Liebe SucheHilfe40,
Viele gute Tipps wurden bereits genannt. Beratungsstellen etc.
Ich würde gerne noch einen ergänzen:

Du solltest Dich bei Psychotherapeuten vorstellen, Deine Situation schildern und um Einschätzung bitten, ob eine Therapie angezeigt ist. So wie Du Dich, Deine Verzweiflung, Deine Situation schilderst und die traurige Art wie Deine Eltern Dich bon Kindheit an behandelt haben und wie sie Dich systematisch klein und hilflos gehalten haben, gehe ich davon aus, daß Gründe für eine Psychotherapie vorliegen.
Ja es dauert oft lang bis man einen Therapieplatz hat, gerade im ländlichen Raum, aber ich würde mich auf möglichst viele Wartelisten setzen lassen. Vielleicht kann auch Dein Hausarzt Dich unterstützen. Mir hst damals mein Gynäkologe geholfen, kurzfristig einen Therapieplatz zu bekommen.

Eine Therapie kann Dich stärken und Dir helfen, aus dem Gefühl der Ohnmacht und der Abhängigkeit herauszufinden. Sie kann Dich unterstützen, daß Du in Deine Kraft findest, aktiv zu werden, zu gehen und auch nicht zurückzukehren. Kann Dir auch helfen mit dem Leben allein klar zu kommen. Und Deine Wunden zu heilen aus Deiner Kindheit.
Und nicht zuletzt hättest Du mit einem guten Therapeuten einen Profi, der ohne zu werten einfach nur auf Deiner Seite steht. Allein das kann ungeheuer Kraft geben und heilend sein, wenn man das bisher im Leben nicht erfahren hat. Und Deine Eltern stehen trotz Eurer räumlichen Nähe nicht, so wie es für Eltern sein sollte, an Deiner Seite, sondern verlangen, daß Du an ihrer Seite stehst und nutzen Dich aus.

Als was arbeitest du eigentlich?
Und wie viele Stunden pro Woche?

Aus welchen Gründen haben sie dir das Haus überschrieben?

Du könntest das Haus jederzeit verschenken, zumindest deinen Eltern damit drohen, wenn sie dich nicht in Ruhe lassen….

Du hast ganz viele Krücken (Tipps) an die Hand bekommen, aber laufen musst du alleine.

Alles Gute dafür 🌻

Arbeiten deine Eltern nicht, oder woher nehmen sie die Zeit dich zu überwachen?

Suchehilfe40 meinte:

Aber im Grunde bin ich selbst Schuld. Hätte ich damals Nein gesagt und irgendwo Hilfe gesucht, wäre ich jetzt nicht so tief drin.

Zum Vergrößern anklicken....

Was du jetzt gar nicht brauchen kannst, das ist, dir Vorwürfe zu machen, dich auch noch zu drücken und zu jagen. Mach langsam.

Klar ist, ein Haus mit eigentlich noch jungen Eltern drin, mit einem Pflegefall drin, das ist für dich eher kein großer Gewinn.

So jung können deine Eltern auch nicht mehr sein, so um die 55.
Du kannst mit einem Anwalt telefonisch oder per Mail in Kontakt treten. Warum willst du warten?

In welchem Bereich arbeitest du? Hast du einen Arzt? Ärzte unterliegen der Schweigepflicht.

Suchehilfe40 meinte:

Vielen Dank.
Ja das Haus ist schon älter und durch das Wohnrecht muss ich das Haus erhalten. Ich habe mich da ein wenig eingelesen und mir wird Angst. Aber im Grunde bin ich selbst Schuld. Hätte ich damals Nein gesagt und irgendwo Hilfe gesucht, wäre ich jetzt nicht so tief drin.
Ich werde mir unauffällig eine Rechtsberatung holen, wenn sie Mitte Dezember von Samstag bis Mittwoch Urlaub machen

Zum Vergrößern anklicken....

Dir braucht nicht Angst werden, wegen des Wohnrechts.
Solange Du keinen Auftrag zu irgendeiner Renovierung gibst, musst Du auch keine zahlen, das ist Fakt!
Du kannst das Haus jederzeit verkaufen- auch mit Wohnrecht. Natürlich erzielst Du dann nicht den besten Preis, aber Du wärst das Haus los und das Geld wäre sicher eine gute Starthilfe, um auf eigenen Beinen zu stehen.
Rechtsberatung ist auf jeden Fall eine gute Idee und unterschreibe bloß nichts, damit Du Dic hnicht noch mehr reinreitest.
Wie hier aber schon oft geschrieben wurde: Die fesseln bestehen hauptsächlich in deinem Kopf. Deine realen Möglichkeiten sind sehr viel größer. Du musst "nur" den Mut aufbringen, diese Möglichkeiten auch zu nutzen.
Wenn deine Eltern im Dezember Urlaub machen könntest Du auch diese Zeit nutzen, zu "verschwinden".
Ein Frauenhaus wäre sicher erstmal das beste und neben der Rechtsberatung solltest Du Dir eben dringend unterstützung bei Caritas oder Diakonie oä holen. Wenn diese stellen selber nicht helfen können so haben sie zumindest die Adressen, wo Dir WIRKLICH geholfen werden kann.
Also Hilfe gibt es: Die Hürde ist es, sich diese Hilfe zu holen und eben nicht einzuknicken. Alles Gute dabei! Wenn Du es wirklich willst, dann schaffst Du es auch.

Bei einer Frauenberatung kann man auch Rechtsberatung bekommen und es gibt Telefonseelsorge mit Chat und email. Du kannst das Haus auch so verkaufen, du bist nicht verpflichtet es zu behalten oder zu renovieren, auch wenn sie dort weiter wohnen dürfen. Du solltest handeln. Du bist 40. Du hast nicht mehr viel Zeit, wenn du eine Familie gründen willst. Zieh das also durch.