Frührente oder gibt es eine andere Option

KaffeeKatze meinte:

Für dich tuts mir auch leid. 45 war ja auch noch kein Alter, um schon den Traumjob aufgeben zu müssen 🙁

Und wenn man in seinen 20ern schon Rente zugesprochen bekommt, wird man halt auch hingestellt von Außen, als hätte man für die Gesellschaft praktisch nichts geleistet. Stimmt wohl auch. O-Ton damals beim ersten Gutachten "Also Sie sind ja für den Arbeitsmarkt so echt nicht zu gebrauchen".


Darauf muss man sich einstellen, man wird erstmal gut von A nach B und von Termin zu Termin geschickt.

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Und selbst wenn frage doch mal ob sie mit dir tauschen wollen, ich denke wohl eher nicht.
Ich hatte einen Termin und sechs Wochen später war ich berentet da musste ich meinen Betrieb schliessen.

Shorn meinte:

Und dann noch ein Gutachten und noch eins usw. so leicht bekommt man keine Rente

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Das ist richtig. Ausser man will sie nicht. Mich hatte damals der Oberarzt in einer Klinik in seiner Mittagspause zu sich ins Büro gerufen und mit mir über diese über eine Stunde gesprochen, dass es nichts schlimmes sei, diese Rente. Erst danach habe ich diese Rente beantragt und es folgte ein Gutachten nach Aktenlage und nochmals eines bei einem Arzt. Danach ging sie durch. Ich musste zum Gutachter, weil ich dachte wenigstens nur Teilrente beantragen zu können. Aber dem war nicht so.
Die einen kämpfen jahrelang um diese Berentung, andere werden gleich kaputt geschrieben. Für mich war das sehr schlimm.

Schwanenherz meinte:

Das ist richtig. Ausser man will sie nicht. Mich hatte damals der Oberarzt in einer Klinik in seiner Mittagspause zu sich ins Büro gerufen und mit mir über diese über eine Stunde gesprochen, dass es nichts schlimmes sei, diese Rente. Erst danach habe ich diese Rente beantragt und es folgte ein Gutachten nach Aktenlage und nochmals eines bei einem Arzt. Danach ging sie durch. Ich musste zum Gutachter, weil ich dachte wenigstens nur Teilrente beantragen zu können. Aber dem war nicht so.
Die einen kämpfen jahrelang um diese Berentung, andere werden gleich kaputt geschrieben. Für mich war das sehr schlimm.

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Frag mich mal, ich denke das ist für jeden schlimm und je jünger je schlimmer.

KaffeeKatze meinte:

Und wenn man in seinen 20ern schon Rente zugesprochen bekommt, wird man halt auch hingestellt von Außen, als hätte man für die Gesellschaft praktisch nichts geleistet. Stimmt wohl auch.

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Sowas sagen nur Menschen, die sich nur über ihre Arbeit definieren. Leider sind wir halt eine Leistungsgesellschafft. Und das macht viele krank.

Rose meinte:

Sowas sagen nur Menschen, die sich nur über ihre Arbeit definieren. Leider sind wir halt eine Leistungsgesellschafft. Und das macht viele krank.

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Wobei Menschen da teilweise schon auch die Gesamtleistung sehen, wird man aber in den 20ern bereits verrentet und hat auch keine Kinder, hat man objektiv natürlich wirklich für die Gesellschaft nichts, bis fast nichts geleistet und ist in Summe ein "Minusgeschäft". Da wir aber immer noch eine menschliche Gesellschaft sind, wird das hoffentlich von den meisten trotzdem akzeptiert. Ich glaube für die meisten in den 20ern, die verrentet werden, ist das auch nicht schön.

chriseas meinte:

Wobei Menschen da teilweise schon auch die Gesamtleistung sehen, wird man aber in den 20ern bereits verrentet und hat auch keine Kinder, hat man objektiv natürlich wirklich für die Gesellschaft nichts, bis fast nichts geleistet und ist in Summe ein "Minusgeschäft". Da wir aber immer noch eine menschliche Gesellschaft sind, wird das hoffentlich von den meisten trotzdem akzeptiert. Ich glaube für die meisten in den 20ern, die verrentet werden, ist das auch nicht schön.

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Wenn es aber doch nicht anders geht, aber denke nicht da sie sich das ausgesucht oder gewünscht hat.

Ich denke auch, dass die menschliche Seite dabei oft etwas untergeht und man fühlt sich halt als minderwertiges und nutzloses Mitglied in der Gesellschaft, da einem das ja auch subtil oder offensiv überall so vermittelt wird. Man kann versuchen noch so sehr ein guter Mensch zu sein, solange man nichts erbringt/leistet, ist man trotzdem nichts wert. Ja, ich habe dadurch starke Minderwertigkeitskomplexe entwickelt, aber ich glaube das ist ja auch "normal".

KaffeeKatze meinte:

Ich denke auch, dass die menschliche Seite dabei oft etwas untergeht und man fühlt sich halt als minderwertiges und nutzloses Mitglied in der Gesellschaft, da einem das ja auch subtil oder offensiv überall so vermittelt wird. Man kann versuchen noch so sehr ein guter Mensch zu sein, solange man nichts erbringt/leistet, ist man trotzdem nichts wert.

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Ich habe etwas geleistet und bin nicht mehr wert wie du, mache dich nicht verrückt und lasse dir nichts einreden.

chriseas meinte:

Wobei Menschen da teilweise schon auch die Gesamtleistung sehen, wird man aber in den 20ern bereits verrentet und hat auch keine Kinder, hat man objektiv natürlich wirklich für die Gesellschaft nichts, bis fast nichts geleistet und ist in Summe ein "Minusgeschäft". Da wir aber immer noch eine menschliche Gesellschaft sind, wird das hoffentlich von den meisten trotzdem akzeptiert. Ich glaube für die meisten in den 20ern, die verrentet werden, ist das auch nicht schön.

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Ja... dabei ist eigentlich logisch, dass Menschen, denen es psychisch und/oder körperlich so schlecht geht, dass sie schon in jungen Jahren nicht (mehr) arbeiten können, dann auch i.d.R. keine Kinder haben (bzw. haben sollten). Tatsächlich kam mir das aber auch schon mehr als einmal unter, dass man mir subtil zu verstehen gab, dass ich ja wenigstens in Form von Kindern was zur Gesellschaft "beisteuern" könnte und das ich ja dann auch ein Ziel und eine Aufgabe vor Augen hätte, mich nützlich und gebraucht fühle, usw... was sich mir absolut nicht erschließt, weil das doch hochgradig unvernünftig wäre.

Aber das geht jetzt alles etwas am Ausgangsthema vorbei und vielleicht könnte man dazu mal einen extra Diskussionsthread eröffnen.

Wenn dich das Jobcenter für nicht leistungsfähig hält, wird es bei der gRV ein Verfahren anstoßen. Die beurteilen dann, ob du erwerbsfähig bist (Grundsicherung für Arbeitssuchende / Hartz IV) oder ob du erwerbsgemindert bist (Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung / Sozialamt) oder halt weder noch, wenn die Rente ausreicht.

Stellen die eine Erwerbsminderung fest, prüfen die von Amts wegen, ob du einen Rentenanspruch hast und fordern dich zur Antragstellung auf.

Du kannst dem aber schon selbst zuvor kommen und direkt selbst einen Antrag bei der gRV stellen, ohne das Verhalten des Jobcenters abzuwarten.

Der für dich einfachste Weg wäre aber beim Jobcenter zu sagen, dass du dich nicht mehr als erwerbsfähig siehst. Dann leiten die alles in die Wege und du bekommst vorübergehend ALG II.