Noch ein anderer Gedanke kam mir: Menschen sind ja nicht alle gleich, unterscheiden sich in Intellekt, Empathie-, Kommunikationsfähigkeit u.v.m.
Vielleicht hilft es auch, die Freunde nicht als einheitliche Masse anzusehen, sondern als Individuen mit eigenen Stärken und Schwächen. Während der eine also vielleicht etwas oberflächlicher ist, man dafür eine Stimmungskanone in ihm findet für einen spaßigen Abend, setzt der andere sich reflektiert und tiefgründig mit Problemen auseinander und hat immer ein offenes Ohr.
Will sagen: Wenn Menschen sich nicht einfühlen und Rückmeldungen geben in einer Art, die man sich wünscht, muss das nicht gleich daran liegen, dass sie neidzerfressen oder bösartig sind. Vielleicht macht es ja Sinn, dass du deine Freunde etwas differenzierter betrachtest und dich eben nur mit einigen von ihnen über deinen Job unterhältst. Und zwar mit denen, die es interessiert und die dir konstruktiven Input liefern.
Ansonsten ist es wie hier im Forum: Wer gleich zu Anfang formuliert, welche Erwartungen er an einen Thread hat wird mit den Antworten viel mehr anfangen können als der, der völlig ergebnisoffen schreibt und bei dem man raten muss, welche Hilfe er sich hier erhofft. Nicht selten beschweren sich TE, dass sie unpassende Ratschläge bekommen, sich unfair kritisiert fühlen. Dabei hätten sie nur im Eröffnungsbeitrag schreiben müssen: Bitte keine gut gemeinten Ratschläge, ich wünsch mir gerade nur ein bisschen Trost.
Entsprechend würde ich sagen: Versuch mit deine Freunden zu sprechen und deine Erwartungen an sie zu klären. Und dann steuere selber, mit wem du was thematisierst. Von jemandem, der ein Problem nicht gut erfassen ode analysieren kann, musst du dich trotzdem nicht gleich trennen. Er hat nämlich sicherlich andere Stärken, die ihm zu einem wertvollen Freund machen. Übrigens gibt es genügend Menschen, denen gar nicht bewusst ist, wie negativ sie unterwegs sind. Ich bemühe beispielhaft mal wieder mal meine Mutter, die zu jedem Thema Bedenken anmeldet. Da geht es gar nicht darum, einem etwas schlecht machen zu wollen, sie ist einfach voll mit Sorgen, wittert überall Gefahr. Mittlerweile kann ich damit gut umgehen; früher war das extrem schwierig, da ich mich ständig kritisiert fühlte.