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Freund klammert sehr (Verlustangst)

Marie v. E-E

Mitglied
Hallo Marie. Das klingt hart, ist aber so. Soll dich auch ein wenig wachrütteln.


Der Artikel, den du da gepostet hast ist ja fürchterlich!

Der bestätigt deinen Freund auch noch, alle 5 Minuten anzurufen und du hast ihn dann zu beruhigen, dass alles gut ist.


Wer schreibt denn sowas?!
Das hat mich auf jeden Fall etwas aufgeweckt und mir eine neue Sicht gegeben!
Der kleine Text entstammt einer Seite, die man mit dem Slogan
[h=3]Verlustangst? Mit diesen Tipps bekommst Du sie in den Griff[/h]
bei Google findet... *hust*

Ja kasiopaja, ich rede mich mittlerweile tot :( mit seinem Selbstbewusstsein ist es nicht weit her... der immer wiederkehrende Satz am Ende von Nachrichten oder Gesprächen "Vergiss mich nicht" macht mich jedes Mal sauer und hilflos zugleich :( man steht so machtlos da...
 

Bergsteigerin

Aktives Mitglied
Hallo Marie,

diese Seite, die du zitierst, richtet sich, wie du sagst, an Menschen die Verlustängste haben und nicht direkt an deren Partner. Das Partnerverhalten, das dort beschrieben wird, legst du offensichtlich schon an den Tag. Du bemühst dich sehr, so zu handeln. Für ihn scheint mir aber nun dieser kurze Hinweis deines zitierten Textes sehr wichtig zu sein:

damit man merkt, dass auch nach langer Zeit noch ernsthaftes Interesse an der eigenen Person besteht.
Das ist das, was er "tun" muss. Er muss lernen, aus deinem Verhalten zu erkennen (und immer mehr darauf zu vertrauen), "dass auch nach langer Zeit noch ernsthaftes Interesse" an ihm besteht.

Ich denke also, die große Frage ist die, was ist bei ihm los, wenn du mal für eine bestimmte Zeit nicht erreichbar oder verfügbar bist? Ich vermute, er "stirbt vor Angst" es ist für ihn kaum zu ertragen. Wenn du dann endlich wieder für ihn da bist, ist diese Angst zwar wieder weg. Er ist erleichtert und es geht ihm wieder besser, aber er hat im Grunde nichts daraus gelernt... Beim nächsten mal ist alles wieder genauso.

Diese notwendige "Arbeit" in seinem Inneren kannst du ihm nicht abnehmen. Das kann nur er. Da kannst du dich noch so sehr bemühen, im verlässlich deine Zuneigung zu zeigen. Der Erfolg ist gleich Null, wenn er nicht an seiner Angst wächst und lernt, aus deinem Verhalten Vertrauen zu schöpfen.

Mir kommt es so vor, als würdet ihr die Lösung momentan darin suchen, dass du möglichst gut lernst, wie du dich verhalten musst, damit er keine so große Angst hat. Indem du dich z. B. an fest vereinbarte Zeiten hältst, in denen du nicht erreichbar bist. Natürlich ist das gut und richtig, ihm auf diese Art am Anfang größtmögliche Sicherheit zu vermitteln. Aber dann ist es an ihm, zu schauen, was er tun kann, um weniger Angst zu haben. Viele neigen dann dazu, die Angst so gut es geht zu unterdrücken, um diese Zeiten der "Nichtverfügbarkeit" des Partners irgendwie überstehen zu können. Aber was unterdrückt wird, kommt irgendwann (meist umso stärker) wieder. Er muss sich also mit dieser Angst auseinandersetzen um sie wirklich Stück für Stück überwinden zu können.

Es kann und darf nicht zu deiner Aufgabe werden, ihm immer mehr und mehr Sicherheit zu geben. So kann er ja gar nicht lernen, die Angst zu überwinden. Im Gegenteil muss ein Partner m. E. (sehr behutsam!) diese extrem verlässliche Verfügbarkeit reduzieren! Wenn seine Angst dann aber sofort wieder ins Unermessliche steigt, kannst du nicht mehr helfen. Dann braucht er eben tatsächlich professionelle Hilfe, damit er lernt mit der Angst umzugehen. Gut dass ihr diesen Schritt gehen wollt!

Leider hab ich keinen Rat parat, wie ihr da direkt an schnelle Hilfe kommt. Ich würde auf jeden Fall versuchen, alle möglichen Quellen anzuzapfen. Es kann sicher nicht schaden, sich an mehrere Stellen zu wenden (Caritas, ProFamilia...) vielleicht auch der sozialpsychiatrische Dienst. Soweit ich weiß, kann man sich auch mehreren Therapeuten auf die Warteliste setzen lassen. Das erhöht bestimmt die Chancen.

Alles Gute
M.
 
K

kasiopaja

Gast



Ja kasiopaja, ich rede mich mittlerweile tot :(
Das wird sich auch nicht ändern. Reden hilft nichts. Handeln wäre besser.

mit seinem Selbstbewusstsein ist es nicht weit her...
Auch das wird nicht besser, wenn Du jedenmals nachgibst und zuviel Rücksicht nimmst.

der immer wiederkehrende Satz am Ende von Nachrichten oder Gesprächen "Vergiss mich nicht" macht mich jedes Mal sauer und hilflos zugleich :(
Dann sag ihm, dass Du auflegen wirst , wenn Du diesen Satz nochmals hörst und dass er Dir zum Hals raushängt und Du ihn nicht mehr hören kannst. Und dann leg auch auf, wenn der Satz nochmals kommt. Nur so lernt er es.

man steht so machtlos da...
Nein tut man nicht. Man muss nur Klartext reden und konsequent handeln.
 

Marie v. E-E

Mitglied
Ich denke also, die große Frage ist die, was ist bei ihm los, wenn du mal für eine bestimmte Zeit nicht erreichbar oder verfügbar bist? Ich vermute, er "stirbt vor Angst" es ist für ihn kaum zu ertragen. Wenn du dann endlich wieder für ihn da bist, ist diese Angst zwar wieder weg. Er ist erleichtert und es geht ihm wieder besser, aber er hat im Grunde nichts daraus gelernt... Beim nächsten mal ist alles wieder genauso.
Erstmal danke für deine ausführliche Antwort!
Das zitierte sehe ich ganz genauso! Er muss lernen, mit der Angst umzugehen und sie zu besiegen... und sie nicht einfach nur irgendwie mit Ablenkung zu unterdrücken.
 

Bergsteigerin

Aktives Mitglied
Er muss lernen, mit der Angst umzugehen und sie zu besiegen... und sie nicht einfach nur irgendwie mit Ablenkung zu unterdrücken.
Ja, aber das muss er ganz alleine einsehen und von selber wollen und bereit sein, dafür zu arbeiten. (Bereitschaft zur Therapie ist schonmal gut!) Du wirst ihn mit nichts in der Welt zu bringen können, wenn er das nicht wirklich einsieht und will. Weder mit Druck noch mit Überredungskunst und guten Argumenten noch mit Liebe...

Der von dir zitierte Abschnitt dieser Internetseite, kann aber jemandem mit Verlustangst sehr leicht suggerieren, dass es die Aufgabe des Partners ist, ihm (dauernd!) die benötigte Sicherheit zu geben. Diese Verantwortung darfst du dir (darf er dir!) nicht aufbürden. Ich befürchte aber, es ist typisch für Menschen wie deinen Partner, dass sie fürchterlich enttäuscht sind, wenn man versucht, ihnen die zunächst gewährte Sicherheit wieder Stück für Stück entzieht. Daran geht dann leider die Partnerschaft fast zwangsläufig kaputt...

Es kann unter Umständen (noch dazu, wenn er momentan noch gar keine Therapie macht), sehr, sehr lang, viele Jahre dauern, bis er lernt, diese Angst wirklich loszuwerden. So lange müsstest du also durchhalten... Wie lange kannst du ihm dieses Bedürfnis nach Sicherheit gewähren, ohne daran kaputt zu gehen? Bist du stark genug dazu? Es fällt dir ja (verständlicherweise) jetzt schon immens schwer, dauernd erreichbar und verfügbar zu sein. Und ich glaube, das Problem ist dann eben auch, dass jedes Mal, wo ihm - innerlich unvorbereitet - die Sicherheit von dir ein Stück entzogen wird, ein herber Rückschlag ist...

Bei einem Hund is das viel einfacher. Aber selbst da braucht man recht viel Geduld. Darf die Zeiten, wo man ihn allein lässt nur ganz langsam und behutsam steigern, damit sein Vertrauen, dass Herrchen oder Frauchen immer wieder kommt, egal wie lang es dauert, gefestigt wird.


 

Marie v. E-E

Mitglied
Stimme absolut mit dir überein, Bergsteigerin! Auch wenn es sehr schwer fällt... ich muss einen Schritt zurücktreten. Das wird für ihn natürlich noch schwerer :(

Die Aussicht, dass sowas extrem lange dauert, war mir klar... deprimiert mich aber dennoch :wein:
 

Diamond Dash

Mitglied
Die Frage ist, wieviel Leid kann man einen Menschen zumuten, den man aufrichtig liebt??

Die andere Frage, wieviel Nähe kann man Marie zumuten, damit sie nicht auch leidet,
was sie im Grunde ja auch schon tut.

Und das der Freund egoistisch ist, finde ich nicht richtig, er ist krank und er braucht eine
Therapie.

Und damit es besser wird, wird ihr Freund erstmal leiden müssen. Insgesamt keine guten Aussichten.

Was würde denn passieren, wenn Du Dein Handy zu Hause lässt oder ihm mitgibst, während Du
lernen möchtest, Marie?? Wenn Du also für ihn gar nicht erreichbar bist?? Also wenn er sich bewusst wird,
dass er seine Droge gar nicht bekommen kann...
 

Marie v. E-E

Mitglied
Was würde denn passieren, wenn Du Dein Handy zu Hause lässt oder ihm mitgibst, während Du
lernen möchtest, Marie?? Wenn Du also für ihn gar nicht erreichbar bist?? Also wenn er sich bewusst wird,
dass er seine Droge gar nicht bekommen kann...
Das käme so ein bisschen auf die Situation davor an... wenn ich nach einem Knatsch oder bei schlechter Stimmung z.B. sagen würde, dass ich jetzt mal für zwei Stunden nicht erreichbar bin, würde er das so nicht akzeptieren. Dann ginge der Dauerterror weiter.
Wenn man sich quasi "im Guten trennt" und die Stimmung vorher gut war, ist es für ihn akzeptabel. Dann kann er durchaus auch mal 2-3 Stunden durchhalten, ohne in ein Loch zu fallen.
 
K

kasiopaja

Gast
Wieso lässt man sich von jemandem "terrorisieren", wenn man nicht will?

Schalte das Handy aus oder stell es auf lautlos und geh nicht ran , wenn er anruft und gut ist es.
 

Ondina

Sehr aktives Mitglied
Mal so gesagt, willst du dieses Kino die nächsten 30 oder 40 Jahre so mitmachen mit der Option das es immer schlimmer wird, also mir würde jetzt schon die Lust vergehen.
 

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