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Frau will nur noch zu Hause sein

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Liebe Forumsmitglieder,

wir haben seit 2 Monaten einen Sohn, der sich auch bestens entwickelt.

Leider möchte meine Frau seit seiner Geburt nirgends mehr hin und nur noch zu Hause sein. Sie macht sich enorme Sorgen, dass unserem Sohn etwas passieren könnte, wenn wir nicht zu Hause sind. Beim Einkaufen, sobald er ein wenig zu jammern beginnt, dreht sie um und geht wieder nach Hause.

Am Anfang dachte ich, das wäre normal und würde sich einpendeln. Natürlich ist man beim ersten Kind unsicher, das bin ich als Vater auch. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass sich eine Besserung abzeichnet, im Gegenteil. Während sie in den ersten Wochen noch ab und zu gesagt hat, dass wir bald mal wieder in die Stadt gehen sollten, erwähnt sie so etwas gar nicht mehr; äußert nur die Enttäuschung darüber, dass es nicht mehr möglich ist.

Unsere Eltern wohnen ca. 1 Stunde mit dem Auto entfernt. Wir waren seit der Geburt nicht mehr dort und ich weiß nicht, wann sie wieder hinfahren würde. Auch nur mal eine halbe Stunde irgendwo hinzufahren, um dort spazieren zu gehen (anstatt immer nur 10-15 Minuten um den eigenen Block zu laufen), ist nicht möglich mit ihr.

Ich versuche es mit Verständnis, rede ihr gut zu, ... Aber allmählich verliere ich die Geduld (was ich sie noch nicht spüren lasse). Wir können uns doch nicht aus Angst, dass ihm irgendetwas passierne könnte, zu Hause einsperren. Zumal sich das irgendwann auch auf das Kind übertragen wird, und er DANN tatsächlich nicht mehr aus dem Haus möchte. Sobald ich aber etwas in die Richtung sage, meint sie, dass eben das Kind an erster Stelle steht, sie ist auch nicht glücklich so, aber es geht mit ihm eben nicht anders. Sie lässt nicht mit sich reden.

Unser Sohn ist kein "Schreikind", hat keine Krankheit, er entwickelt sich völlig normal. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Und nur um es klar zu stellen: auch ich möchte ihn behüten, auf ihn aufpassen, sichergehen, dass ihm nichts passiert. Aber das heißt für mich nicht, sich zu Hause einzusperren.

Ich weiß nicht mehr, wie ich damit umgehen soll. Danke für ein Feedback.

Frank
 
Hallo Frank,

habt ihr eine Nachsorgehebamme? Wenn ja, würde ich sie an deiner Stelle mal unter zwei Augen darauf ansprechen und sie bitten, mit deiner Frau zu reden. Auf Profis hört man ja oft eher, grade in Ausnahmesituationen, was das plötzliche Leben mit einem Neugeborenen zweifelsfrei ist.

Ein zweiter Punkt, der mir spontan in den Sinn kommt: Würdest du Wochenbettdepressionen ausschließen? Verhält sie sich normal, wenn sie zu Hause ist, oder ist sie spürbar reizbarer, empfindlicher, schlapper und niedergeschlagener? Isst und schläft sie vernünftig? (Zumindest im Rahmen des Möglichen). Ich könnte mir nämlich auch vorstellen, dass sie eigentlich selber gar nicht raus WILL, was für Depressionen ja nichts ungewöhnliches wäre.

Nur zwei kurze Gedanken, allzuviel kann ich zu dem Thema mangels Erfahrung nämlich auch nicht sagen.
Ich drücke dir die Daumen, dass es bald besser wird und ihr eure Familie von ganzem Herzen genießen könnt.
 
Das Kind ist acht Wochen alt und Deine Frau eigentlich noch 4 Wochen im erweiterten Wochenbett. Lass es mal ruhig angehen hnd Deine Frau macht das schon ganz gut und richtig, das Kind langsam in der Welt ankommen zu lassen.
Sind Deine Eltern so gebrechlich, dass sie euch nicht besuchen können? Dann fahr doch allein hin?
Wir waren nach der Geburt meines Kindes das erste Mal bei den Großeltern, als der Mini 12 bzw. 14 Wochen alt war.
 
Für mich schwingt da schon eine irrationale Angst mit, die mit Vermeidungsverhalten beantwortet wird. Von da zu einer Phobie ist es nicht so sehr weit.

Was befürchtet sie denn genau, was ihm passieren könnte, wenn sie nicht Eure Wohnung in Griffnähe hat?

Und was sagst Du ihr, wenn sie mal wieder bedauert, ein Verlassen der Wohnung sei nicht mehr möglich? Denn mal ganz nüchtern betrachtet, ist das doch Blödsinn.

Natürlich muss sich erst ein Alltag herstellen und ich bin auch kein Freund davon, Neugeborene überall hin zu zerren, aber natürlich kann man Einkaufen gehen, bummeln, auf Parkbänken sitzen usw.

Da schwingt ganz viel Angst und Überforderung mit. Die Idee mit der Hebamme finde ich super. Sollte sie keine haben, kann sie aber auch jetzt noch dort Hilfe erfragen und sich beraten lassen. Vielleicht wäre auch eine Stillgruppe oder so gut, damits ie raus kommt und mit anderen frischgebackenen Eltern und Babies vergleichen kann.
 
ich schließe mich den bisherigen Meinungen an, möche aber noch hinzufügen: Vermeidungsverhalten ist ganz schlecht, das verselbständigt sich so schnell.
Deswegen solltest Du ganz sanft anfangen, sie "rauszulocken".
Wie wärs, wenn ihr erstmal anfangt, Leute (Freunde, Eltern) zu euch einzuladen? Jedes Wochenende solltet ihr Besuch haben. Und dann vielleicht mal ne Runde spatzieren gehen. Geh es langsam an. Vielleicht kann sie ja mal alleine rausgehen und Du bleibst mit dem Kind zuhause. es geht ja um IHRE Angst und die wird sie vielleicht leichter los, wenn sie sich insgesamt auch mal mit dem Gedanken abfindet, das Kind nicht IMMER bei sich zu haben. Sie kann doch zB allein einkaufen gehen und Du bleibst mit dem Kind zu hause.
Ich denke, solche kleinen Schritte führen sie sanft wieder in die Realität zurück. Hab Geduld, aber bleibe dran, dann wird das sicher wieder!
 
Was mir spontan einfällt, hatte sie schon mal eine Fehlgeburt , das sie jetzt Ängste entwickelt ? Wie war sie denn vor der Geburt drauf, eher ohnehin schon ängstlich oder litt sie an Depressionen. Ist sie vielleicht eben überfordert ? Traut sie sich mit dem Baby nicht in die Öffentlichkeit, da sie vielleicht noch stillt ? In der Öffentlichkeit stillen, ist nicht jedermanns sache, könnte ich nachvollziehen.
 
Das Kind ist acht Wochen alt und Deine Frau eigentlich noch 4 Wochen im erweiterten Wochenbett. Lass es mal ruhig angehen hnd Deine Frau macht das schon ganz gut und richtig, das Kind langsam in der Welt ankommen zu lassen.

Ich stimme dem Gast zu, da sind zwar so ein paar "komische Verhaltensweisen", aber das kann sich auch wieder einpendeln.
Mit der Hebamme würde ich nur vor meiner Frau sprechen, das kommt sonst so hinterrücks rüber. Du darfst ja drüber reden, wieso auch nicht.
Ehrlichkeit und Offenheit ist grade jetzt sehr wichtig für eure Beziehung.

Ich finde ihr Verhalten nicht unnormal. Ich habe 6 Kinder bekommen, und die ersten Wochen keinen großen Drang gehabt, weit vom Haus wegzugehen.
Man sagt eine Frau braucht genauso viel Zeit sich wieder in ihrem Körper normal zu fühlen, wie die Schwangerschaft gedauert hat.

8 Wochen ist keine wirklich lange Zeit, sich an das Leben mit einem Neugeborenen zu gewöhnen.
Ich denke, du solltest auch etwas auf ihren Instinkt vertrauen. Keine grade gewordene Mutter verhält sich gleich.
Ist meine Ansicht.

Liebe Grüße Pecky
 
als Mutter von drei Kindern (zwei schon erwachsen und außer Haus) kenne ich auch alle möglichen Phasen der Angst. Ich habe z.B. meine ersten beiden Kinder voller Vertrauen abends ins Bett gelegt, ohne mir auch noch die gerinsten Gedanken zu machen und geschlafen, wie ein Bär. Bei meinem dritten Kind brauchte ich plötzlich ein Atemüberwachunsgerät wegen plötzlicher Kindstodgefahr, welches ich übrigens 20 mal pro Nacht auf seine Funktionalität überprüft habe 🙂 und habe Wiederbelebungskurse gemacht. Keine Ahnung, warum beim dritten Kind und den ersten beiden nicht?
Was ich damit sagen will ist, dass Muttersein auch immer Sorge und Angst beinhaltet und man in diese Sicherheit hineinwächst. Druck bringt da gar nichts.
Hab Geduld mit deiner Frau. 8 Wochen sind keine lange Zeit. Sie muss wahrscheinllich die Sicherheit in ihrer Mutterrolle erst noch finden und das dauert eben seine Zeit.
Lobe sie doch einfach hin und wieder, wie toll sie ihren Job macht. Vielleicht tut ihr das gut.
Und sei unbesorgt: Irgendwann wird ihr das selbst auf den Keks gehen, weil sie andere Mütter sieht, die mit ihren Kindern draußen was unternehmen oder sie sich vielleicht selbst auch mal mit anderen Müttern treffen möchte.
Schlage ihr doch mal z.B. einen Baby Schwimmkurs vor, oder einen Kurs für Babymassage. Dann tut sie ihrem Kind was gutes und muss aus dem Haus, mit ihm!
Ich wünsche euch auf jeden Fall noch eine gute Zeit mit eurem Kleinen.
 
Klar, man muss mit einem so kleinen Kind jetzt keine Weltreise machen.
Ich kenne ein Paar, was dies tat und daraufhin blieb die Milch aus.
Aber das Verhalten ist schon sehr übertrieben.
Ein Kind zu haben bedeutet auch immer mehr Verantwortung abzugeben.
Wenn dies nicht geschieht, ist das negativ für die Entwicklung.
 
Das Kind ist acht Wochen alt und Deine Frau eigentlich noch 4 Wochen im erweiterten Wochenbett. Lass es mal ruhig angehen hnd Deine Frau macht das schon ganz gut und richtig, das Kind langsam in der Welt ankommen zu lassen.
Sind Deine Eltern so gebrechlich, dass sie euch nicht besuchen können? Dann fahr doch allein hin?
Wir waren nach der Geburt meines Kindes das erste Mal bei den Großeltern, als der Mini 12 bzw. 14 Wochen alt war.

Danke, gast:blume:genauso ist es!
 

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