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Fernbeziehung; gut oder schlecht?

Seegurke

Mitglied
Hallo liebe User und Gäste!

Das Thema Fernbeziehung beschäftigt mich schon eine ganze Weile. Jetzt würde ich gerne mal eure Meinungen hören - wie steht ihr dazu? Was habt ihr für Erfahrungen damit gemacht?

Meinen Freund und mich trennen bald aus beruflichen Gründen mehrere 100 km - ich bin ziemlich skeptisch! Mitziehen kommt für mich nicht in Frage, habe meinen Arbeitsplatz hier und er kommt nach 1,5 Jahren wieder hierher zurück.
Wie steht die Liebe soeine Zeit durch? Wie fühlt ihr euch dabei? Mir geht es schon jetzt schlecht, obwohl es noch etwas dauert...immer wieder wenn wir schöne Dinge zusammen unternehmen oder eine tolle Zeit verbringen ploppt mir im Hinterkopf diese bedrückende Tatsache auf. Natürlich können wir uns mal an den Wochenenden sehen, ok...aber keine Dauerlösung.

Für jeden Rat, jede Erfahrung und Anregung bin ich dankbar :eek:
 

Sorii

Mitglied
Ich bin Pro-Fernbeziehung :)!

Ich bin/war (war, weil mittlerweile eine "Kurzdistanz"beziehung :p) selber in einer, diese erstreckte sich über 10.000 km und 2 Kontinente.

Was ich als Vorteil sehe bei euch, dass es Gewissheit gibt, er kommt in 1,5 Jahren zurück. Ich fände es schlimm nicht zu wissen wie lange man das ganze durch ziehen muss. Und 1,5 Jahre finde ich jetzt nicht allzu lang.
 

LadyTania

Aktives Mitglied
Ich habe über 4 Jahre eine Fernbeziehung geführt und es käme für mich nicht mehr in Frage. Mit meinem Ex hatte es aber schon als Ferneziehung begonnen. Ich finde, dass ich in der Zeit abgestumpft bin. War ich bei ihm, vermisste ich meine Familie, war ich daheim, vermisste ich ihn. Jedes Mal finden wir am Punkt 0 an.
Mit meinem Partner, den ich jetzt ein Jahr habe, bin ich beziehungstechnisch schon viel weiter, als mit meinem Ex in 4 Jahren. Besonders was Vertrauen und Offenheit angeht. In der Fernbeziehung konnte ich auch schwer meine Meinung sagen, weil die wenigen gemeinsamen Tage perfekt sein sollten. Das empfinde ich als ungesund.
 

Sorii

Mitglied
Mit meinem Partner, den ich jetzt ein Jahr habe, bin ich beziehungstechnisch schon viel weiter, als mit meinem Ex in 4 Jahren. Besonders was Vertrauen und Offenheit angeht.
Sowas finde ich interessant, weils bei mir genau umgekehrt war.
Ich *musste* meinem Freund vertrauen und ich hatte (eigentlich habe ich es immer noch) wahnsinnige Vertrauensprobleme.
Z.b finde ich meinen Körper jetzt nicht besonders schön, mein Freund von 8 Jahren hat mir nie wirklich das Gefühl gegeben dass ich trotzdem schön bin.
Mit meinem jetzigen Freund ist es anders, ich kann in Schlüppi und Schlabbershirt rumhüpfen, weil ich ihm glaube (mehr vertraue) das er die Wahrheit sagt.
Ich würde sozusagen gezwungen seinen Worten eher zu glauben als seinen Taten.

In der Fernbeziehung konnte ich auch schwer meine Meinung sagen, weil die wenigen gemeinsamen Tage perfekt sein sollten. Das empfinde ich als ungesund.
Ich kenn das, nur muss man sich auch streiten können wenn man sich nicht sooft sieht. Man frisst sonst alles in sich rein und fährt evtl frustriert nach Hause. Und dann kommt der große Knall.
 

LadyTania

Aktives Mitglied
Ich kenn das, nur muss man sich auch streiten können wenn man sich nicht sooft sieht. Man frisst sonst alles in sich rein und fährt evtl frustriert nach Hause. Und dann kommt der große Knall.
Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Richtig problematisch wird es meiner Meinung nach, wenn man dann den Streit in die Zeit verlagert, in der man voneinander entfernt ist. Per Telefon oder Skype konnte ich nicht streiten - der Knopf auf den roten Hörer war einfach die leichtere Lösung.

Viel kommts wohl auch auf den Mann an. Vermutlich würde ich Fernbeziehungen anders empfinden, wenn ich sie mit dem richtigen Mann geführt hätte :)
 

Rainfarn

Mitglied
Ich hatte zwei Fernbeziehungen, jeweils 4 Jahre. Letztendlich sind beide nicht an der Entfernung gescheitert, sondern an fehlender anderweitiger Perspektive. So wird die Entfernung eher mit zum Anlass für die Trennung, aber sie ist nicht die Ursache. Letztendlich will doch zusammenwachsen, was wirklich zusammen gehört.

1,5 Jahre, das ist doch keine Zeit, wenn es wirklich von Dauer sein kann und will. Ich denke, wenn Eure Beziehung in dieser Zeit scheitert, dann wäre sie über kurz oder lang ohnehin geendet. Die innere Nähe kann durch die Entfernung auch gestärkt werden, dass muss nicht nur ein Nachteil sein, zumal die Zeit ja absehbar ist. Alles Gute Euch beiden!
 
G

Gast

Gast
Hallo Seegurke!

Ich bin mitten in einer Fernbeziehung, seit knapp zwei Jahren inzwischen. Am Anfang war es hart, ich war es gewohnt, ihn ständig zu sehen, und jetzt nur noch am Wochenende... die ersten Wochen habe ich häufiger geheult und auch das nächste halbe Jahr hatte ich mit vielen Vermissensanfällen zu kämpfen. Aber man gewöhnt sich dran, wirklich. Ich liebe meinen Freund immer noch richtig doll und freu mich auf unsere gemeinsame Zeit und genieße es und wir telefonieren viel und lange und immer, wenn mir etwas wichtiges passiert, schreibe ich ihm per Handy, genauso, wie er mit alle möglichen Gedanken schreibt. In Gedanken verbringen wir viel mehr Zeit zusammen als es tatsächlich der Fall ist und wir sehen uns auch unter der Woche als "wir".

Insgesamt bin ich glücklich mit der Situation, es könnte noch schöner sein, wenn wir noch mehr Zeit zusammen hätten, aber die Zeit, die wir haben, ist immerhin etwas.

Hier liest du ja sehr unterschiedliche Erfahrungen. Ich habe im Laufe der Zeit so einige Paaren kennen gelernt in Fernbeziehungen, und ob es gut läuft oder nicht, ist, denke ich, total individuell unterschiedlich.
Aber insgesamt glaube ich, wenn es nicht klappt in einer Fernbeziehung, dann hätte es auch mit mehr Nähe nicht geklappt.
Eine Freundin war ein Jahr in einer Fernbeziehung, es hat wunderbar geklappt, aber als sie dann zusammen ziehen konnten, ging es in die Brüche. Die beiden waren nur die Ausnahmesituation am Wochenende gewohnt, im Alltag hats dann nicht geklappt. Das ich auch ein Vorteil an Fernbeziehungen: Man kann sich dem Partner immer in seiner "Sonntags-Persönlichkeit" zeigen, wenn du verstehst, was ich meine. Nicht in seiner "Montags-Morgens-Stimmung".
Ich glaube, in Fernbeziehungen kann man die gemeinsame Zeit viel mehr wertschätzen und genießen. Streiten tut man natürlich trotzdem, das ist auch nur gesund.

Einpaar hundert Kilometer sind echt nicht die Welt, ihr könnt euch jedes Wochenende sehen, von Freitag Mittag vielleicht sogar bis Montag früh (Typsache), telefonieren, Skypen, Briefe und Päckchen schicken. Außerdem habt ihr ein Ende in Sicht. Das war bei uns anfangs nicht so sicher. Eineinhalb Jahre sind wirklich durchhaltbar!
Für unsere Beziehung war glaube ich der Schlüssel, dass wir beide sehr anhängliche Typen sind. Wenn mein Freund Sonntag Abend wegfährt, ich ihn vermisse und dann am Dienstag eine kleine Botschaft von ihm in meinem Zimmer entdecke, freue ich mich wie Sau. Wir wissen meistens, was der andere gerade macht. Bei uns klappts wunderbar. Auch, wenn wir uns auf das Zusammenziehen freuen! ;)

Ich glaube, der Anfang wird hart. So wars zumindest bei mir. Besonders, wenn er dann viele aufregend neue Dinge erlebt (neuer Job, neue Leute, neue Stadt sind immer aufregend), während du zuhause nur die Leere merkst, ist das anfangs sicher nicht so doll. Also mobilisier schon mal alle deine Freunde, um die Umgewöhnungszeit erträglicher zu machen! ;) Aber wenn man sich dann erst mal dran gewöhnt hat, ist es wirklich okay so.
Und die Alternative wäre ja nur gar keine Beziehung mit ihm, also nimmt man doch lieber etwas weniger als gar keine gemeinsame Zeit in Kauf, oder? ;)

Ich persönlich sag übrigens nicht Fernbeziehung, sondern Wochenendbeziehung. Das klingt so viel näher. Fernbeziehung kann ja auch über Kontinente hinweg sein, sodass man sich nur alle drei Monate mal sieht... Das ist sicher richtig hart. Jedes Wochenende sehen geht schon. ;)
 

Seegurke

Mitglied
Hallo ihr Lieben!

Ich danke euch für die Beiträge! Ihr macht mir wirklich etwas Mut - das tut so gut zu hören, dass es nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Respekt an alle die das über Jahre hinweg so konsequent durchziehen und von sich sagen können sie seien glücklich. Ich möchte mir ein Beispiel an euch nehmen.

Ich stelle es mir schwer vor, so alltägliche Dinge zu tun, die wir sonst gemeinsam gemacht haben ohne gleich traurig zu werden - z. B. einfach zusammen den Wocheneinkauf erledigen. Da denkt man doch ständig an den Anderen oder?

Wie habt ihr es geschafft euch so sicher zu sein, dass ihr ebenfalls vermisst werdet und das entgegengebrachte Vertrauen nicht verletzt wird? Vor allem in Sachen Treue habe ich tierisch Angst, weil man immer so viel mitbekommt. Hey, ich vertraue ihm! Aber ist doch selbstverständlich, dass man da mal zweifelt.
 
G

Gast

Gast
Hey!

Sicher wirst du ihn anfangs vermissen, auch bei Sachen, die du gewohnt bist, mit ihm zusammen zu machen.Aber gerade bei Gewohnheitssachen gilt: Man gewöhnt sich um. So hart es klingt, nach ein paar Mal einkaufen bist du es gewohnt, alleine einzukaufen.

Und du kannst dich immer bei ihm melden. Wenn du gerade etwas machst, das du sonst immer mit ihm zusammen gemacht hast, meld dich einfach kurz bei ihm und erzähl ihm das und dass du ihn vermisst. Ihm wird es doch sicher nicht anders gehen.
Er ist ja nicht weg. Ihr seht euch trotzdem drei von sieben Tagen und die dafür umso intensiver. Und wenn ihr euch nicht seht, könnt ihr telefonieren, stundenlang, wenn ihr wollt.

Ich kenne deinen Freund natürlich nicht, aber wenn eure Beziehung auf Gegenseitigkeit beruht (und davon gehe ich mal aus, sonst wäre sie wohl nicht so harmonisch), dann wirst du ihm doch genauso fehlen. Und wenn du merkst, dass er dich genauso vermisst wie du ihn, wenn er Sonntags abends ebenfalls immer traurig ist und dir viele kleine Nachrichten schreibt, wie schön es doch wäre, wenn du bei ihm wärst, dann kommt du gar nicht auf den Gedanken, er würde dich betrügen.

Euer Ziel ist es doch, nach eineinhalb Jahren wieder zusammen zu ziehen. Das will er doch auch. Warum sollte er dann was mit einer anderen anfangen?

Im Internet wird viel verbreitet, wie untreu angeblich doch alle sind. Und alle, denen sowas schon mal passiert ist, melden sich dann. Aber eben nicht die vielen, vielen, die immer treu waren und nie betrogen haben. Das Internet ist nicht repräsentativ, es melden sich immer nur die vom Thema Betroffenen. Und es gibt viele missgünstige oder zynische Menschen.
Du kennst deinen Freund am besten. Ist er ein Kerl, dem du zutrauen würdest, fremd zu gehen?
Wenn ja könnte er es auch ohne Fernbeziehung tun.
Wenn nein solltest du dich nicht von irgendwelchen Berichten aus dem Internet aus der Ruhe bringen lassen. Und wenn 75% der Männer fremdgehen würden... Du weißt, dass deiner zu den 25% gehört.
Du könntest in einer Fernbeziehung ganz genauso gut fremdgehen. Hast du das vor? Nein, natürlich nicht!
Ihr seht euch ja immer noch viel! Und die Wochenenden werden umso schöner, als wenn man eh rund um die Uhr zusammen hängt, glaub mir!
Konzentrier dich auf die Wochenenden, auf die vielen tollen Dinge, die ihr da zusammen machen könnt.
Ich finde, eine Fernbeziehung ist extremer als eine normale. Das Vermissen ist trauriger, dafür freut man sich schon ab Mittwoch auf den anderen. Und die gemeinsame Zeit ist dafür viel intensiver, man genießt sie so viel mehr, man ist viel glücklicher, den anderen zu haben.
Und dadurch, dass man beim Telefonieren nur die Stimme hat, und in der Zeit nichts anderes tut, schenkt man dem Partner viel mehr Aufmerksamkeit. Man tauscht mehr Inhalte aus, redet wirklich, darüber, was einen bewegt, was man erlebt hat, seine Sorgen, Hoffnungen... Das geht im Beziehungsalltag ja manchmal unter, dass man wirklich miteinander redet, in einer Fernbeziehung muss man es aber, weil man beim Telefonieren nur die Stimme zum Kontakthalten hat.

Also, kopf hoch! Ja, die erste Zeit wird hart. Aber dann pendelt sich alles ein und es kann trotzdem eine schöne Beziehung sein.

Und auf deine Frage, woher ich weiß, dass er mich auch vermisst... Na, er sagt es mir. Und wenn ich Freitags erst spät abends komme, beschwert er sich furchtbar. Und jammert herum, wenn ich mal ein Wochenende keine Zeit habe. Und bettelt um mehr Zeit zusammen. (Ich bin anders herum kein Stück besser! ;) Und wenn wir uns sehen, sagt er mir, dass er sich auf mich freut, bereitet was vor oder bringt was mit, sagt mir, wie schön er es findet, dass ich da bin...
Woher weißt du jetzt, dass er dich liebt? Aus den gleichen Gründen wirst du es später auch wissen, wenn Distanz zwischen euch ist. Vielleicht zeigt er es sogar noch mehr als jetzt, weil er dich sicher auch vermissen wird.

Das wird schon! ;) Is ja nicht für ewig. Und so eine Wochenendbeziehung machen viele Paare zeitweise durch, teilweise ja auch mit Kindern, wenn einer halt beruflich gerade weg muss.
 

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