Ich habe eine Frage:
Wenn ihr immer wieder mal von einem Menschen lest, dass er/sie traurig und verzweifelt ist, weil ein geliebter Mensch (immer Kind oder Ehepartner)verstorben sei, ihr jedoch wisst, dass es diese Kinder oder toter Partner/innen niemals gab - wie geht ihr damit um?
Einerseits sage ich mir, dass jemand, der solche Trauergeschichten konstruiert, unter großem Leidensdruck stehen muss und dieses Ventil vielleicht braucht, weil so Zuspruch und Anteilnahme garantiert sind.
Andererseits ärgert es mich, dass andere Nutzer sich mitfühlend intensiv mit diesen Geschichten auseinandersetzen und letztlich ihre Zeit für ein -Nichts verschwenden.
Würdet ihr das melden? Aber wie soll ich die persönliche Lage "beweisen"? Einfach lesen, mit den Schultern zucken und ignorieren? Ich beziehe mich nicht explizit auf den HR, sondern eher auf ein Elternforum.
Ja die Frage ist zum Einen: wie kannst Du bewesein, das es "konstruiert" ist?
Und zum Zweiten: selbst, wenn es konstruiert ist; die Leute wollen der Person helfen.
Hier z.B. vielleicht auch. Und vielleicht gibt es hier auch Lügner /- innen.
Die Hilfe zu einem Problem ist echt. Die Leute setzen echt damit auseinander. Irgendwas hat das "konstruierte" Thema auch mit den Helfer
👎-innen selbst zu tun. Sonst würden die sich kaum angesprochen fühlen; von dem leidenden Menschen.
Das es den Helfern "nichts" bringt, auch "konstruierte" Probleme zu lösen, sehe ich anders.
Das Nicht-wissen über das Problem, hat eine Art Placeboeffekt.
Ich werde ja in beiden Fällen mit dem Problem des Leids konfrontiert.
Ob ich nun von der Echtheit, oder der Falschheit weiß.
Die Darstellung des Leidens ist ( in der Theorie) vermutlich gleich.
--> den Gewinn als Helfer(in) für mich, ziehe ich allgemein aus dem Gedanken, wie ich eine entsprechende Situation lösen würde, wenn ich das Problem der betreffenden Person ernst nehme.
Diesen Gewinn kann ich für mich immer verbuchen; egal ob das Problem echt ist oder erfunden.
-> ich verstehe allerdings auch, wenn Du nahezu handfeste "Beweise" für erfundene Lügengeschichten hast, dass Dich dies wurmt.
Da würdest Du den Leuten eine Illusion rauben, die anderen "Lügnern" helfen, etwas zu lösen, was nicht existiert.
Und manche Leute helfen eben nur aus dem Gefühl der Anerkennung; und der Bestätigung; im Sinne "toll, dass Du mir geholfen hast"-mäßig.
Aber darauf verlassen, dass so etwas zurückkommt, kann sich niemand.
Deswegen suche ich den eigentlichen Gewinn eher darin, wie ich die Lösung für jmd. (aus meiner Sicht in seiner Situation) angegangen wäre.
Wenn die Person sich tatsächlich dafür noch bedankt, ist das ein zusätzlicher Bonus für mich.
Gruss
David Banner