Danke für den Hinweis, ich werde das mal in einem Expertenforum und bei meinem Facharzt nachfragen.
Dass Amphetaminpräparate antriebssteigernd sind, ist jetzt nicht so eine Überraschung - das erklärt ja auch die Beliebtheit als Partydroge
Im ursprünglichen Posting sprachst Du aber ja von Motivation - ist das für Dich dasselbe wie Antrieb?
LG
Leonard
Hallo Leonard,
naja, Motivation entsteht ja einige Ebenen höher, sozusagen als psychsiche Funktion. Aber auch für die höheren Prozesse muss der chemische Unterbau stimmen. Bzw. das Gleichgewicht im Rückkopplung, denn wenn alles im Lot ist bedingen psychiche Prozesse wiederum bestimmte Transmitterlevel. Hierbei spielen Dopamin, Serotonin und Noradrenalin ihre Rollen.
Ich hatte daher auch oben die entsprechenden Textstellen - aktivierend, serotonerg/antidepressiv und antriebssteigernd - rausgesucht, denn daraus hatte ich für mich damals geschlussfolgert, das LDX leicht antidepressiv (Serotonin), aktivierend (Noradrenalin) UND konzentrationsfördernd wirkt und somit den besseren Nährboden für Motivation bietet.
Wobei man das garnicht so genau auftrennen kann. Und ohne "psychisches Training" (ZEN-Meditation, Verhaltenstherapie,....) bringt der chemische Unterbau vlt. auch nicht viel. Um es mal so auszudrücken. Gefühlt geht es jedenfalls in die Richtung, zumindest bei mir.
Ich hatte/habe bei MPH das Gefühl, dass es bei mir 50% der Symptome (innere Unruhe, inneres Chaos durch Gedankenrasen, mangelnde Aufmerksamkeit - auch eine zwischenmenschlich daraus resultierende) gut beeinflusst. Aber es fehlt die besagte "Aktivierung" und manchmal hätte ich gerne eine leichte Stimmungsaufhellung....
LDX - welches dem verlinkten Text nach passenderweise an anderen Stellen wirkt als MPH -, deckt die anderen 50% mit ab. ABER es wirkt bei mir gefühlt schon fast in zuvielen weiteren Bereichen. So ist mein Tinnitus stärker verstärkt. Und ich fühle mich (bei hinreichender Konzentrationsanhebung viel "zu aktviert"/"speedy". Etwas, was ich von D/L-Amphetamin her schon hasste und was ich bei Dexamphetamin (was LDX ja letztlich dann auch wird) nicht erwartet hätte. Denn die D-Form soll ja mehr dopaminerg wirken.
Unangenehm an LDX war bei mir insbes., dass ich mich auch in Pausen, Tage nach niedriger dosis, noch unangenehm verändert fühlte. Ähnlich den Amphetamindepris oder so, aber vor allem auch, was den Tinnitus angeht.
Mit abflachen der Wirkung geht es bei mir los mit einer Ausgelaugtheit, die sich künstlich anfühlt.
Bei MPH sind bei mir hingegen keinerlei Nebenwirkungen deart aufgetreten. Und ich nehme es punkuell unretardiert, ca. jeden 2. Tag. Seit 20 Jahren.
Aber bei anderen Menschen (insbesondere Erwachsenen) ist es genau umgekhrt: Sie berichten von einer natürlicheren/nachwirkungsfreieren Wirkung von LDX/Dexamph . im Gegensatz zu MPH.
Also den Versuch ist es wert, wenn ihr auf MPH nicht klarkommt.... Ich komm nicht so gut klarmit LDX, leider....
LG
Wolf