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Gelöscht 118642
Gast
Hallo
Kennt das jemand hier, evt jemand der auch von AD(H)S betroffen ist?
Wie es aussieht habe ich schon seit mindestens dem Teenageralter eine exekutive Dysfunktionsstörung. Das heisst zum Beispiel, ich kann Dinge nicht anfangen. Es ist, als würde ich auf ein Startsignal warten, welches nicht kommt. Und das völlig unabhängig davon, ob die Sache, die ich tun will, was Schönes ist oder was Mühsames. Beispiel? Ich hab seit einer halben Stunde Durst, krieg es aber nicht hin, aufzustehen und die drei Schritte zum Tisch zu gehen, um was zu trinken.
Bitte keine Klugscheisserbeiträge wie "musst dich halt zusammenreissen" oder "bist halt einfach nur faul" oder so!
Mich beeinträchtigt die EDS in eigentlich allen Bereichen des Lebens, und wahrscheinlich ist sie eng mit der Depression verknüpft. Das fängt bei aufstehen um x Uhr an, geht weiter zu mit dem Hund spazieren (was ich natürlich trotzdem mache, dazu unten mehr) und hört bei diese neue tolle Serie schauen die ich so mag nicht auf. 🙄
Es ist KEIN Problem der Intelligenz. Ich WEISS, was ich tun muss, wie ich es tun kann und welche Konsequenzen mir drohen. Dennoch tue ich es nicht.
Hinzu kommt, dass ich durch die ADS keine eigene, innere Motivation habe. Für eigentlich gar nichts. Ich brauche effektiv eine äussere Motivation; sprich: es kommt Besuch, also muss ich aufräumen. Der Hund muss raus (bzw es sind vier/fünf Stunden vergangen seit wir draussen waren), also gehen wir raus.
Aber mich schminken? Will ich! Ich hab auch alles da! Ich kann das!
Aber warum TUE ich es dann nicht?!?
Es ist zum Mäuse melken.
Leider kennt auch meine Therapeutin die EDS nicht, oder noch nicht richtig. Deshalb hat sie oft Ratschläge, die mir nicht helfen. Aber an anderen Dingen arbeiten wir super, darum bleibe ich bei ihr.
Ich hab auch noch eine Vor-Ort-Hilfe. Die nützt besser, weil die zu mir nach Hause kommt, sprich: äussere Motivation. Meist steht sie neben mir, während ich aufräume, manchmal hilft sie, manchmal gehen wir spazieren und reden. Das tut sehr gut, weil es in meinem Alltag stattfindet.
Die Medikamente gegen das ADS helfen bedingt. Woran ich noch arbeiten muss, ist das Verständnis für mich selber. Weil es ja eben nichts mit dem denkenden Teil des Gehirns zu tun hat.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel Text. Vielleicht hat es ja auch noch jemand, dann könnten wir uns austauschen.
Kennt das jemand hier, evt jemand der auch von AD(H)S betroffen ist?
Wie es aussieht habe ich schon seit mindestens dem Teenageralter eine exekutive Dysfunktionsstörung. Das heisst zum Beispiel, ich kann Dinge nicht anfangen. Es ist, als würde ich auf ein Startsignal warten, welches nicht kommt. Und das völlig unabhängig davon, ob die Sache, die ich tun will, was Schönes ist oder was Mühsames. Beispiel? Ich hab seit einer halben Stunde Durst, krieg es aber nicht hin, aufzustehen und die drei Schritte zum Tisch zu gehen, um was zu trinken.
Bitte keine Klugscheisserbeiträge wie "musst dich halt zusammenreissen" oder "bist halt einfach nur faul" oder so!
Mich beeinträchtigt die EDS in eigentlich allen Bereichen des Lebens, und wahrscheinlich ist sie eng mit der Depression verknüpft. Das fängt bei aufstehen um x Uhr an, geht weiter zu mit dem Hund spazieren (was ich natürlich trotzdem mache, dazu unten mehr) und hört bei diese neue tolle Serie schauen die ich so mag nicht auf. 🙄
Es ist KEIN Problem der Intelligenz. Ich WEISS, was ich tun muss, wie ich es tun kann und welche Konsequenzen mir drohen. Dennoch tue ich es nicht.
Hinzu kommt, dass ich durch die ADS keine eigene, innere Motivation habe. Für eigentlich gar nichts. Ich brauche effektiv eine äussere Motivation; sprich: es kommt Besuch, also muss ich aufräumen. Der Hund muss raus (bzw es sind vier/fünf Stunden vergangen seit wir draussen waren), also gehen wir raus.
Aber mich schminken? Will ich! Ich hab auch alles da! Ich kann das!
Aber warum TUE ich es dann nicht?!?
Es ist zum Mäuse melken.
Leider kennt auch meine Therapeutin die EDS nicht, oder noch nicht richtig. Deshalb hat sie oft Ratschläge, die mir nicht helfen. Aber an anderen Dingen arbeiten wir super, darum bleibe ich bei ihr.
Ich hab auch noch eine Vor-Ort-Hilfe. Die nützt besser, weil die zu mir nach Hause kommt, sprich: äussere Motivation. Meist steht sie neben mir, während ich aufräume, manchmal hilft sie, manchmal gehen wir spazieren und reden. Das tut sehr gut, weil es in meinem Alltag stattfindet.
Die Medikamente gegen das ADS helfen bedingt. Woran ich noch arbeiten muss, ist das Verständnis für mich selber. Weil es ja eben nichts mit dem denkenden Teil des Gehirns zu tun hat.
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel Text. Vielleicht hat es ja auch noch jemand, dann könnten wir uns austauschen.