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Erzwungene Tatenlosigkeit

hirnundherz

Mitglied
Liebes Forum, ich hatte es an anderer Stelle schon geschrieben. Ich habe derzeit einen Bruch in der rechten Hand und bin verdonnert zum Nichtstun. Ich habe leider eine Vorgeschichte mit Depressionen und Aktivität und Struktur sind ein wichtiger Bestandteil meiner psychischen Gesundheit. Diese Handlungsunfähigkeit macht mir sehr zu schaffen. Noch weitere 6 Wochen mit einschränkendem Gips und 3 Monate Sportverbot stehen an. Arbeiten kann ich mit dem Gips auch nicht. Es bleibt nicht viel übrig und langsam geht es los, dass ich morgens ewig im Bett liegen bleibe, grübel, die kleinsten Aufgaben anstrengend werden, ja es geht bergab und irgendwann sitze ich dann im Loch. Merkt ja eh keiner, wenn ich nicht aufstehe.
Ich bin so frustriert, gerade hatte ich nach dem langen Winter Motivation gefunden, mal probeweise in eine andere Stadt zu ziehen, als Zwischenmiete. Das ist gecancelt. Ein neues Projekt ging los, ich bin selbstständig. Musste ich absagen. Tagebuch schreiben, was mir sonst hilft, geht nicht. Tippen auch mühsam. Kleine geplante Frühjahrstrips musste ich ebenso absagen. So sitze ich hier in der Bude rum. Ich lebe auch alleine (habe eine Mitbewohnerin, die aber fast nie da ist) und bin Single und ich fühl mich schon, als wär ich von der Bildoberfläche der Gesellschaft verschwunden.

Ich hab große Angst vor der bleiernen Schwere, wenn es wirklich zum depressiven Tief kommt. Dann bin ich auch unausstehlich und fange an mich zurückzuziehen. Ich hab schon Kleinigkeiten geplant, will 1x die Woche einen Spanischkurs besuchen. Aber das wird auch nicht alles rausreiße . Ich weiß es ist "nur" ein Bruch und wird wieder gut, aber die Depression damals hab ich als sehr sehr schlimm erlebt und ich spüre, sie ist im Anmarsch. Und mir sind die Hände gebunden bzw eingegipst.
 

Yara

Aktives Mitglied
Denkst du nun, dein Leben ist zu Ende, weil du einen Gipsverband trägst?
Der ist doch nur vorübergehend und in 6 Wochen wieder weg und du bist doch deshalb nicht absolut Hilflos.
Es gibt so viele Dinge die man trotzdem mit nur einer Hand tun kann.
Dein Spanischkurs kannst du doch trotzdem schon online beginnen.
Was ist mit Physiotherapie, die könntest du schon mal beginnen um deinen gesamten Bewegungsapparat in Schwung zu halten.
Für deine labile Psyche solltest du dich ebenfalls in Therapie begeben, das kannst du auch mit einem Gipsverband.
 

Mond-Wind

Aktives Mitglied
Das ist natürlich mühsam.

Mir fällt ein: spazieren gehen, Kino, ins Cafe setzen und lesen, dein Spanischkurs, Museum/Galerie besuchen, puzzeln, Hörspiele/Musik hören ...

6 Wochen dauern nicht ewig - Kopf hoch.
 

hirnundherz

Mitglied
Denkst du nun, dein Leben ist zu Ende, weil du einen Gipsverband trägst?
Nein ich denke nicht mein Leben ist vorbei, aber ich hab Angst vor einem depressiven Rückfall. Keine Struktur, viel alleine sein, keine Aufgabe, keine körperliche Betätigung. Vielleicht kann man das nur gut nachvollziehen, wenn man Depressionen kennt.

Ja, ich muss weiter rausgehen, unter Menschen. Die Tage an denen ich morgens einen Termin habe und nur bisschen im Wartezimmer ins Gespräch komme, sind schon besser als nur daheim rumzudümpeln
 
G

Gelöscht 119326

Gast
Sieh es vielleicht einfach als Urlaub an, den du jetzt in deiner Gegend verbringst. Klar ist die Hand etwas lästig, aber du kannst doch total viele Ausflüge machen, tolle Orte besuchen. Ob Natur oder Stadt, was dich am meisten interessiert. Egal wo man wohnt, in 6 Wochen kann man nicht alles in der Umgebung erkundet haben, selbst hier im engen Ruhrgebiet bei mir findet man immer noch ganz viel Natur, wenn man möchte. Ich glaube auch, das ist viel mehr dein Mindset, was hier ein Problem ist. Bewegung und Sonne hilft auch dabei, das man heitere Gedanken hat. Tu dir einfach was schönes und genieße es. Andere würden sich freuen, wenn sie so viel Zeit hätten. Was ist mit Wellness, aus Spass mit der linken Hand Dinge tun, die du sonst mit der anderen machst und diese trainieren, anderen Hobbies nachgehen, mit Familie/Freunden/Bekannten treffen, wenn du Zeit hast, ist es auch super zum daten (falls du denn nicht mehr single sein möchtest), frag deine Mitbewohnerin wenn sie wieder da ist, ob sie was zusammen machen möchte?
 

Schattenkind

Aktives Mitglied
Ich habe mir vor ein paar Jahren das Handgelenk zerlegt. Ich habe während der Heilungszeit verschiedene Techniken des einhandigen Schuhebindens geübt. Gewisse sportliche Aktivitäten gehen ja auch. Und wenn es nur Spazieren ist. Du hast jetzt sechs Wochen Zeit dir eine Liste zu machen mit Dingen, die du unbedingt noch machen willst, du kannst den nächsten Urlaub planen, eine Sprache aufbessern, etc.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Eine gebrochene Hand ist kein Weltuntergang.
Klar nervt es, aber es ist jetzt nicht so, dass du gar nichts tun kannst.
Denn du hast zwei Hände bekommen und je nachdem, wie weit deine Hand eingegipst ist, kannst du sie zumindest als Stütze nehmen. Dein Tagebuch kannst du auch tippen. Dauert mit links nur etwas länger, aber du hast es ja auch geschafft den Beitrag zu schreiben.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Liebes Forum, ich hatte es an anderer Stelle schon geschrieben. Ich habe derzeit einen Bruch in der rechten Hand und bin verdonnert zum Nichtstun. Ich habe leider eine Vorgeschichte mit Depressionen und Aktivität und Struktur sind ein wichtiger Bestandteil meiner psychischen Gesundheit. Diese Handlungsunfähigkeit macht mir sehr zu schaffen. Noch weitere 6 Wochen mit einschränkendem Gips und 3 Monate Sportverbot stehen an. Arbeiten kann ich mit dem Gips auch nicht. Es bleibt nicht viel übrig und langsam geht es los, dass ich morgens ewig im Bett liegen bleibe, grübel, die kleinsten Aufgaben anstrengend werden, ja es geht bergab und irgendwann sitze ich dann im Loch. Merkt ja eh keiner, wenn ich nicht aufstehe.
Ich bin so frustriert, gerade hatte ich nach dem langen Winter Motivation gefunden, mal probeweise in eine andere Stadt zu ziehen, als Zwischenmiete. Das ist gecancelt. Ein neues Projekt ging los, ich bin selbstständig. Musste ich absagen. Tagebuch schreiben, was mir sonst hilft, geht nicht. Tippen auch mühsam. Kleine geplante Frühjahrstrips musste ich ebenso absagen. So sitze ich hier in der Bude rum. Ich lebe auch alleine (habe eine Mitbewohnerin, die aber fast nie da ist) und bin Single und ich fühl mich schon, als wär ich von der Bildoberfläche der Gesellschaft verschwunden.

Ich hab große Angst vor der bleiernen Schwere, wenn es wirklich zum depressiven Tief kommt. Dann bin ich auch unausstehlich und fange an mich zurückzuziehen. Ich hab schon Kleinigkeiten geplant, will 1x die Woche einen Spanischkurs besuchen. Aber das wird auch nicht alles rausreiße . Ich weiß es ist "nur" ein Bruch und wird wieder gut, aber die Depression damals hab ich als sehr sehr schlimm erlebt und ich spüre, sie ist im Anmarsch. Und mir sind die Hände gebunden bzw eingegipst.
Mein simpler Kommentar in irgendeinem Forum wie hier wird Dir nicht helfen, da Du Dir selbst nicht zu helfen verstehst.
Es kann aber sein, -wenn Du es liest - dass es Dich beeinflusst, dass es hilft, um drum probier ich es.

Bei mir war es etwa in derselben Situation so, dass ich mir selbst gegenüber "knallhart" war.
Es war so etwas wie eine Entscheidung, wie eine Probe, was ich kann. Ein Held wollte ich aber nicht sein, darum ging es nicht.

Und darum bin ich mit fünffachem Kreissäge-Rausflieg-Klotz - Bruch am Mittelfinger rechts plus weg geflogener Fingerkuppe am Zeigefinger trotzdem ins Büro gegangen und hab mit links getippt und unterschrieben. Der rechte Arm hatte Pause, der war halt " ab".
Ich wollte das so. Ich hätte gar nichts gemusst, ich hätte zuhause bleiben können.

Ich fand es aber unlogisch - wenn auch berechtigt - dass ich zwar zuhause alles mögliche alleine hinbekommen musste, aber im Büro gar nichts können sollte.
Wie bei dir brauchte ich Struktur - und die hab ich mir geholt.

Richtig ist allerdings, dass Verletzungen Rücksicht brauchen: Meine abgerissene Schultersehne hat mir mal eben gezeigt, dass ich nicht wie vorher einen Bordstein runter gehen kann, weil es eine Erschütterung gibt, die man deutlich zu spüren bekommt.
So wird es auch mit Deiner Hand sein, also musst Du lernen "zu schweben".

Überleg was Du willst, nimm Rücksicht auf das was weh tut, aber zieh durch was geht.
So mein Rat.
 

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