Findefuchs
Sehr aktives Mitglied
Für mich gibt es da viele verschiedene Szenarien, die das Verhalten der Söhne erklären. Und warum beispielsweise der eine Bruder so gekränkt war nach der Geburtstagsfeier.
So ein Konflikt ist für mich ja eine Entwicklung. Man wacht nicht plötzlich eines Morgens auf und denkt sich "Ich breche jetzt den Kontakt zu meiner Mutter ab", obwohl vorher alles okay war.
Mal einfach ins Blaue gedacht: Der eine Sohn merkt, dass es schon länger schwierig mit seiner Mutter läuft. Kann oder will diese tiefgehenderen Verletzungen nie ansprechen. Oder es ergibt sich nie. Er fasst sich ein Herz und bastelt seiner Mutter ein Fotoalbum zum Geburtstag. Weil er sie teilhaben lassen will an seinem Leben und weil er zeigen möchte, dass er sich bemüht. Und weil er hofft, seine Mutter hängt vielleicht das ein oder andere Foto von ihm auf. Seine Mutter reagiert vermeintlich nach außen so "Oh ... aha. Oh Hallo XY! ABC, Prost!" und legt es weg. (Jetzt absichtlich ganz überspitzt geschildert).
Wenn dieser Sohn dann sowieso vorher gedacht hat:
Dann hat er sich vermutlich schlimmstenfalls nicht wertgeschätzt gefühlt. Und überhaupt ist dann alles übergekocht. Weil es zu viel war. Beschränkt man es nur rein auf die Fotobuch-Sache, wirkt es einfach so, als hätte er Allüren und würde unverhältnismäßig beleidigt sein.
Und wenn er es bisher oft so empfunden hat:
dann fällt es noch schwerer, das Gespräch zu suchen.
Ohne jetzt näher die TE zu kennen und wie sie mit ihren Söhnen bisher umgegangen ist:
wenn das nur ab und an "anklagend" gefallen ist als Argument, das kann ein Volltreffer sein. Ich kenne das selbst von meiner Großmutter, als die noch gelebt hat. Was so nicht gestimmt hat. Aber sobald wir sie besucht haben oder irgendwas nicht gepasst hat kam "Ihr wollt ja sowieso nur Geld von mir". Und das verletzt sehr.
Hingegen ist halt:
Einfach assi. Sorry. Entweder, ich lasse den Kontakt distanziert, nehme allerdings dabei keine Gefälligkeiten mehr an oder ich bin auch für meine Mutter da, wenn sie mich mal braucht. Oder nehme ab und zu das Telefon in die Hand und unterhalte mich mit meiner Mutter. Finde das persönlich unmöglich, null Interesse zu zeigen, wenn die eigene Mutter im Krankenhaus liegt und mir jedes Gespräch aus der Nase ziehen zu lassen. ABER: das kann auch schlichtweg Ausdruck davon sein, wie kompliziert zu diesem Zeitpunkt der Kontakt schon war. Und dass es nicht so leicht war.
Vielleicht geht es da auch um Rollen: wenn das immer die Söhne waren, die bemuttert wurden und lauter Gefälligkeiten bekommen haben, allerdings nicht tiefgehender über manche Konflikte geredet wurde (?) oder was eine ausgeglichene Beziehung zwischen Eltern und Kindern ausmacht, dann haben sie es womöglich schlichtweg nie anders erfahren oder "gelernt". Dagegen steht meiner Meinung aber, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt als Erwachsener sieht, wie es laufen kann und was Sozialverhalten bedeutet. Weil man eben auch einen eigenen Freundeskreis hat, eine Partnerschaft, ein Studium, eine Ausbildung oder Job ... und sowas auch dort vermittelt bekommt, bzw. sich aneignen muss, damit es ausgeglichen läuft. Und mit über 20 kann man das langsam, vor allem dann, wenn man verheiratet ist und eine längere Partnerschaft führt.
Wenn ich mich dann hinsetze und mich anstrenge, um meiner Mutter ein Fotoalbum zu machen und die das weglegt, das kann wirklich sehr verletzend sein. Je nach Gestaltung macht sich so ein Album nicht von selbst. Und die Geste zählt. Mir sind selbstgemachte Geschenke oder welche, um die sich der Schenkende viele Gedanken gemacht hat tausendmal lieber, als ein unverfänglicher Gutschein oder irgendwas Schickes. Und wenn mir das Geschenk persönlich erstmal nicht so super gefällt, die Geste zählt. Und dass mir jemand eine persönliche Sache schenken und eine Freude machen wollte.
Klar, das "Album" können auch einfach ein paar Abzüge von Fotos sein, die man in ein Album geklatscht hat und fertig. Das denke ich aber in diesem Fall nicht, weil wenn der Sohn gekränkt war, dann hat er sich Mühe gegeben. Und dann geht es erstmal nicht nur um das Album, sondern auch um Wertschätzung.
Für die TE hingegen war es vielleicht aber so. Einfach die Angelegenheit mit dem Fotobuch an sich. Und wenn ihre Söhne nie mit ihr geredet haben, dann wusste sie schlichtweg ja auch nicht, was alles mit ihnen im Argen liegt und wie sie sich fühlen. Man kann oft nur ganzheitlich handeln und mit dem anderen offen und ehrlich reden, wenn man die Situation und Gefühlslage kennt oder was es für Probleme gibt.
Aber, wenn meine Söhne sich nur melden, wenn sie was brauchen und ich ihnen ständig nachlaufen muss, wenn ich Kontakt will und ich sie für die Besuche alle heilige Zeiten regelrecht überzeugen muss, dann sollte auch irgendwo klar sein, dass der Kontakt nicht so astrein ist ... Also so würde es mir gehen.
Vielleicht hat die TE dieses "Ich fand das ein komisches Geschenk und wie er sich da präsentiert und wie toll sein Leben ist" auch tatsächlich ein wenig ausgestrahlt. Oft senden wir Signale, die wir nicht bewusst steuern können. Weil wir es halt schlichtweg denken.
Das Vorschicken der Schwiegertochter kann auch einfach so passiert sein, dass sie wollte, dass die TE wenigstens ansatzweise bescheid weiß. Weil ihre Söhne den Kopf in den Sand stecken und den Kontakt auf Eis legen wollten. Oder ihr Mann war so aufgelöst und unsicher, dass sie angeboten hat, sich einzuklinken - was ich niemals getan hätte an ihrer Stelle. Weil ich finde, dass das eine Sache zwischen den Söhnen und der Mutter ist. So wie ich niemals wollen würde, dass mein Partner sich einklinkt, wenn ich Unstimmigkeiten mit meinen Eltern habe. Das zeigt aber auch, wie viel vielleicht im Argen liegt und aktuell (noch) nicht möglich ist. Weil man nicht mehr einfach bei einem Gespräch den Dialog suchen und sich aussprechen kann.
Das einfach mal als Gedankenspielereien. Ohne die Seite der Söhne oder die genaueren Umstände zu kennen.
So ein Konflikt ist für mich ja eine Entwicklung. Man wacht nicht plötzlich eines Morgens auf und denkt sich "Ich breche jetzt den Kontakt zu meiner Mutter ab", obwohl vorher alles okay war.
Mal einfach ins Blaue gedacht: Der eine Sohn merkt, dass es schon länger schwierig mit seiner Mutter läuft. Kann oder will diese tiefgehenderen Verletzungen nie ansprechen. Oder es ergibt sich nie. Er fasst sich ein Herz und bastelt seiner Mutter ein Fotoalbum zum Geburtstag. Weil er sie teilhaben lassen will an seinem Leben und weil er zeigen möchte, dass er sich bemüht. Und weil er hofft, seine Mutter hängt vielleicht das ein oder andere Foto von ihm auf. Seine Mutter reagiert vermeintlich nach außen so "Oh ... aha. Oh Hallo XY! ABC, Prost!" und legt es weg. (Jetzt absichtlich ganz überspitzt geschildert).
Wenn dieser Sohn dann sowieso vorher gedacht hat:
außerdem erzähle mein Sohn oft, wie sehr er in seiner Kindheit von mir missachtet wirden sei
Dann hat er sich vermutlich schlimmstenfalls nicht wertgeschätzt gefühlt. Und überhaupt ist dann alles übergekocht. Weil es zu viel war. Beschränkt man es nur rein auf die Fotobuch-Sache, wirkt es einfach so, als hätte er Allüren und würde unverhältnismäßig beleidigt sein.
Und wenn er es bisher oft so empfunden hat:
Es sei aber sowieso schwierig mit mir, ich wäre oft unfreundlich zu ihnen und zeige zu wenig Interesse an ihrer Familie
dann fällt es noch schwerer, das Gespräch zu suchen.
Ohne jetzt näher die TE zu kennen und wie sie mit ihren Söhnen bisher umgegangen ist:
Nehmen können sie immer gern, auch finanziell, aber sie geben nichts.
wenn das nur ab und an "anklagend" gefallen ist als Argument, das kann ein Volltreffer sein. Ich kenne das selbst von meiner Großmutter, als die noch gelebt hat. Was so nicht gestimmt hat. Aber sobald wir sie besucht haben oder irgendwas nicht gepasst hat kam "Ihr wollt ja sowieso nur Geld von mir". Und das verletzt sehr.
Hingegen ist halt:
Und die Folge ist: Seit Jahren bekomme ich maximal einmal im Halbjahr einen Anruf, werde nie aus eigenem Antrieb besucht, ich lade immer ein.
Wenn ich mal Hilfe brauche wie im letzten Jahr, als ich meine Schulter gebrochen hatte und im Krankenhaus war, war keiner von ihnen da. Wenn ich allein bin am Weihnachten, meine Söhne kümmert es nicht.
Einfach assi. Sorry. Entweder, ich lasse den Kontakt distanziert, nehme allerdings dabei keine Gefälligkeiten mehr an oder ich bin auch für meine Mutter da, wenn sie mich mal braucht. Oder nehme ab und zu das Telefon in die Hand und unterhalte mich mit meiner Mutter. Finde das persönlich unmöglich, null Interesse zu zeigen, wenn die eigene Mutter im Krankenhaus liegt und mir jedes Gespräch aus der Nase ziehen zu lassen. ABER: das kann auch schlichtweg Ausdruck davon sein, wie kompliziert zu diesem Zeitpunkt der Kontakt schon war. Und dass es nicht so leicht war.
Vielleicht geht es da auch um Rollen: wenn das immer die Söhne waren, die bemuttert wurden und lauter Gefälligkeiten bekommen haben, allerdings nicht tiefgehender über manche Konflikte geredet wurde (?) oder was eine ausgeglichene Beziehung zwischen Eltern und Kindern ausmacht, dann haben sie es womöglich schlichtweg nie anders erfahren oder "gelernt". Dagegen steht meiner Meinung aber, dass man ab einem gewissen Zeitpunkt als Erwachsener sieht, wie es laufen kann und was Sozialverhalten bedeutet. Weil man eben auch einen eigenen Freundeskreis hat, eine Partnerschaft, ein Studium, eine Ausbildung oder Job ... und sowas auch dort vermittelt bekommt, bzw. sich aneignen muss, damit es ausgeglichen läuft. Und mit über 20 kann man das langsam, vor allem dann, wenn man verheiratet ist und eine längere Partnerschaft führt.
Wenn ich mich dann hinsetze und mich anstrenge, um meiner Mutter ein Fotoalbum zu machen und die das weglegt, das kann wirklich sehr verletzend sein. Je nach Gestaltung macht sich so ein Album nicht von selbst. Und die Geste zählt. Mir sind selbstgemachte Geschenke oder welche, um die sich der Schenkende viele Gedanken gemacht hat tausendmal lieber, als ein unverfänglicher Gutschein oder irgendwas Schickes. Und wenn mir das Geschenk persönlich erstmal nicht so super gefällt, die Geste zählt. Und dass mir jemand eine persönliche Sache schenken und eine Freude machen wollte.
Klar, das "Album" können auch einfach ein paar Abzüge von Fotos sein, die man in ein Album geklatscht hat und fertig. Das denke ich aber in diesem Fall nicht, weil wenn der Sohn gekränkt war, dann hat er sich Mühe gegeben. Und dann geht es erstmal nicht nur um das Album, sondern auch um Wertschätzung.
Für die TE hingegen war es vielleicht aber so. Einfach die Angelegenheit mit dem Fotobuch an sich. Und wenn ihre Söhne nie mit ihr geredet haben, dann wusste sie schlichtweg ja auch nicht, was alles mit ihnen im Argen liegt und wie sie sich fühlen. Man kann oft nur ganzheitlich handeln und mit dem anderen offen und ehrlich reden, wenn man die Situation und Gefühlslage kennt oder was es für Probleme gibt.
Aber, wenn meine Söhne sich nur melden, wenn sie was brauchen und ich ihnen ständig nachlaufen muss, wenn ich Kontakt will und ich sie für die Besuche alle heilige Zeiten regelrecht überzeugen muss, dann sollte auch irgendwo klar sein, dass der Kontakt nicht so astrein ist ... Also so würde es mir gehen.
Vielleicht hat die TE dieses "Ich fand das ein komisches Geschenk und wie er sich da präsentiert und wie toll sein Leben ist" auch tatsächlich ein wenig ausgestrahlt. Oft senden wir Signale, die wir nicht bewusst steuern können. Weil wir es halt schlichtweg denken.
Das Vorschicken der Schwiegertochter kann auch einfach so passiert sein, dass sie wollte, dass die TE wenigstens ansatzweise bescheid weiß. Weil ihre Söhne den Kopf in den Sand stecken und den Kontakt auf Eis legen wollten. Oder ihr Mann war so aufgelöst und unsicher, dass sie angeboten hat, sich einzuklinken - was ich niemals getan hätte an ihrer Stelle. Weil ich finde, dass das eine Sache zwischen den Söhnen und der Mutter ist. So wie ich niemals wollen würde, dass mein Partner sich einklinkt, wenn ich Unstimmigkeiten mit meinen Eltern habe. Das zeigt aber auch, wie viel vielleicht im Argen liegt und aktuell (noch) nicht möglich ist. Weil man nicht mehr einfach bei einem Gespräch den Dialog suchen und sich aussprechen kann.
Das einfach mal als Gedankenspielereien. Ohne die Seite der Söhne oder die genaueren Umstände zu kennen.