Erste eigene Wohnung in anderer Stadt

Hallo,

ich bin 21 und ziehe demnächst in meine erste eigene Wohnung. Ich habe bisher noch nichts festes, und dort beginnt auch so gesehen das Problem. Ich kann mich bezüglich der Stadt nicht entscheiden. Aus meiner bisherigen Stadt will ich jedenfalls definitiv weg, weil sie zu klein und abgelegen ist.

Es stehen 2 Städte zur Auswahl. Nennen wir sie, damit es einfacher zu schreiben ist einfach Stadt A und Stadt B.

Stadt A ist an sich nicht besonders, es ist nicht besonders viel los, man hat aber eine gute Anbindung in alle größeren Städte in der Umgebung, was für mich ein sehr großer Pluspunkt ist, gerade im Vergleich zu meinem aktuellen Wohnort. Der Arbeitsweg würde sich auch nicht großartig ändern. Allerdings kenne ich in der Stadt selber so gut wie keine Leute, dafür aber in den umliegenden Städten, die ich dann einfacher erreiche als jetzt. Viele Ecken der Stadt sind leider etwas heruntergekommen und Asozial, das ist der Punkt der mich am meisten stört, dazu eben dass in der Stadt selber nicht viel los ist und ich gezwungen bin, immer woanders hin zu fahren wenn ich etwas unternehmen will. Das bin ich allerdings jetzt auch und aus Stadt A wäre das angenehmer.

Stadt B ist eine Großstadt, in der ich eigentlich am meisten Unterwegs bin. Dort zu leben wäre eigentlich sehr gut, gerade in meinem Alter, man kann viele Leute kennenlernen und man hat dort quasi alles. Dazu kenne ich dort schon sehr viele Leute. Allerdings ist der Arbeitsweg u.U. etwas länger als jetzt gerade und wahrscheinlich auch als von Stadt A. Die Anbindungen in andere Städte sind auch sehr gut, besser als in Stadt A. Was mich hier am meisten stört ist der Arbeitsweg. Man muss wirklich schon eine sehr gute Lage finden, damit der Weg ähnlich bleibt, wie jetzt gerade. Allerdings habe ich dort eben alles vor der Haustür und viele Möglichkeiten.

Ich kann mich irgendwie nicht entscheiden. Beides wäre sowieso besser als mein jetziger Wohnort. Aber ich weiß nicht, ob ich mehr Wert auf den Arbeitsweg legen soll, der aus Stadt A angenehmer ist, oder mehr Wert auf die Möglichkeiten in der Stadt selbst und die dementsprechend kürzeren Wege zu all den Freizeitsachen in Stadt B. Der Weg aus Stadt A nach Stadt B wäre übrigens ca. 30 Minuten mit dem Zug, also recht überschaubar, was eigentlich auch ein Argument für Stadt A ist. Ich bin ja schnell drüben. Allerdings kenne ich in Stadt B halt wie gesagt viel mehr Menschen und ich glaube tendenziell fühle ich mich dort generell Wohler.

Und dazu noch eine Frage. Ich habe quasi mein Leben lang hier in meiner Heimatstadt gewohnt. Die mag ich zwar nicht, aber trotzdem baut man da irgendwie eine Bindung auf und hat halt so ein Heimatgefühl. Man kennt einfach jede Ecke etc. Irgendwie habe ich sorge, dass ich mich generell in einer anderen Stadt nicht zuhause fühle. Meine Heimatstadt ist von beiden Städten zwar nur ca. 30-45 Min. entfernt, also kann jeder Zeit wieder nach hier zu meinen Eltern zu Besuch kommen oder zu meinen Freunden, trotzdem wird es natürlich eine Umstellung und sehr ungewohnt. Wie ist eure Erfahrung damit so, aus eurer Heimat wegzuziehen und in eine andere Stadt zu gehen?

Und wie fandet ihr generell so die Zeit in der ersten eigenen Wohnung? Überwiegt das gute, also die Privatsphäre, Freiheit etc. oder das schlechte, wie die Verantwortung, Putzen, Versorgung usw.?

Für ein paar Antworten und Erfahrungen zum ersten Umzug wäre ich dankbar! Schönen Abend

Ich kam leider überhaupt nicht klar alleine in der Stadt, in der ich anfangs studiert hatte. Hatte keine Freunde gefunden und leider versäumt,an irgend etwas Interesse zu finden. Ich zog oft allein durch die Stadt an Plätze und Stellen, wo sich kein Mensch aufhielt. Dann ging ich wieder heim in meine 1-Zimmer Studentenbude. Ich war froh, an den WE wieder ins Elternhaus fahren zu können, was ca. ne Stunde Fahrzeit entfernt lag.
Sorry, kann keine guten Erfahrungen einbringen.
Bei mir hat das mit der Selbständigkeit vielleicht auch deshalb nicht sonderlich gut geklappt, denn ich war zu eigensinnig. Vielleicht bin ich's immer noch und komm deshalb jetzt auch wieder nicht raus aus meinem Haus, mal taus aus dem Alltag mit meiner eigenen Familie.

Ich bin mit 22 von zu Hause weg. Großstadt, 600km entfernt, erst mal nur für ein Jahr im Studium, dann kurz danach für weitere Jahre. Für mich das Beste, was ich je getan habe.
Wegziehen hat mir einen gewaltigen Entwicklungsschub gegeben Richtung erwachsen werden. Und ähnliches hab ich auch bei anderen beobachtet, die dann in ihren 20ern von zu Hause ausgezogen sind.
Das war eindeutig eines der besten Dinge, die ich je getan habe. (man kann mir jetzt sagen, das lag daran dass ich mit meinen Eltern nicht gut konnte, aber mein Vater war da tatsächlich schon weg ... nur um dem gleich mal vorzubeugen ) Aber ja, es lag auch daran, dass ich mich diesem "Rausch der Freiheit" in der Großstadt voll hingegeben habe. Alles ausgenutzt, was es gab: Clubs, Theater, Bars... es war herrlich Auch die eigene Wohnung (ich war in einer WG)... ich fands toll.

ICH persönlich würde zur Großstadt raten. Geb dich dort dem Großstadtleben einfach mal hin, wenn es dich reizt. Und wenn du nach ein, zwei, drei Jahren merkst, das reicht dir jetzt, dann kannst du immer noch in die kleinere Stadt wechseln

ich würde die Stadt nicht danach aussuchen, wo du am meisten Leute kennst, denn du wirst Leute kennen lernen. Und so und so bist du von allen ja nicht so weit weg, wie du schreibst.

Wie sieht's denn mit den Mieten aus, normalerweise ist eine Großstadt ja um einiges teurer als kleinere Städte, und wie stehts mit den ÖPNV Preisen?

Ich würde in deinem Fall klar zur Großstadt tendieren.

Das einzige was da vielleicht (!) etwas (!) länger sein könnte (!) ist der Arbeitsweg.
Aber da kannst du ja erst mal nach günstig gelegenen Wohnungen schauen.
Ich würde jedenfalls lieber in einem Ort WOHNEN wollen, wo ich gerne WOHNE. Der Wohnort ist ja nicht nur der Ausgangsort für den Weg zur Arbeit.

Ich würde sagen, Stadt B klingt toller! Arbeitsweg ist zwar nicht unwichtig, aber alles was du über Stadt A erzählst klingt sonst eher trostlos.
Und wenn du dann in der Nähe Menschen kennst, die du nach der Arbeit spontan noch treffen kannst, relativiert sich der Arbeitsweg.

Wie sind denn die Mietpreise in den entsprechenden Städten? Und wie lang wäre denn der jeweilige Arbeitsweg genau? Es wäre schon ein Unterschied, wenn du von Stadt A 30min zur Arbeit brauchst und von Stadt B 60min. In dem Fall würde ich definitiv Stadt A wählen. Ein zu lange Arbeitsweg kann auf Dauer schon zu einer Belastung werden. Das merkt man aber auch erst, wenn man mal dieser Belastung ausgesetzt ist.
Und dann ist ja noch die Frage, wie oft du nach der Arbeit weggehen würdest. Bist du eher der gesellige Typ, der jeden Tag nach der Arbeit irgendwas unternehmen und sich mit Leuten treffen will, dann bevorzuge Stadt B. Reicht es dir, Unternehmungen auf das Wochenende zu verlegen und nur hin und wieder in der Woche Leute zu treffen, dann genügt auch Stadt A.

Eigentlich suche ich nicht so, dass ich mich erst für die Stadt entscheide und dann beginne zu suchen, sondern in beiden Städten Wohnungen suchen würde und die direkt vergleichen würde. Arbeitsweg, wie die Wohnung ist, Miete, sonstige Kosten (vielleicht nur ein teurer Edeka in der Nähe, wo man dann immer einkaufen müsste...).

unzun7 meinte:

Allerdings kenne ich in der Stadt selber so gut wie keine Leute, dafür aber in den umliegenden Städten, die ich dann einfacher erreiche als jetzt. Viele Ecken der Stadt sind leider etwas heruntergekommen und Asozial,

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Nicht machen!

Ich würde mich für Stadt B entscheiden. Ich lese aus Deiner Beschreibung heraus, dass (auch) Du eher dahin tendierst.