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Erklären, dass man wütend ist - verstehen Kinder das gut?

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
hallo,

ich wollte nur mal fragen:
wenn man als eltern oder erwachsener allgemein der halt aber was mit nem kind zu tun hat
gerade wütend ist, aus irgendeinem grund, aber nicht wegen dem kind, ist es dann gut bzw.
funktioniert es gut wenn man dem kind dann genau das sagt also "hör mal XY, bitte lass mich
die nächste halbe stunde in ruhe, ich bin gerade wirklich wütend. es liegt aber nicht an dir.
aber ich bin jetzt sehr gereizt, deswegen versteh ich gerade keinen spaß" - oder so?

kann man das so sagen bzw. sollte man das vll sogar? verstehen das kinder? jeden alters?

verstehen sie es auch v.a. wenn man sagt, dass es nicht an ihnen liegt. aber dass, wenn sie einen
jetzt z.b. (unabsichtlich) provozieren, weil sie z.b. spielen wollen oder was erzählen o.ä.,
was einen jetzt aber halt nerven würde, dass man dann eben dementsprechend kurz angebunden,
genervt oder unfreundlich sein wird?
 
M

Monarose

Gast
Naja, es ist schon mal besser, als dem Kind eine scheuern, weil man gerade genervt ist.
Was man leider hier auch oft lesen kann...

Besser wäre es, wenn man dem Kind sagen könnte: "Ich bin gerade so genervt! Und deshalb freue ich mich, dass du mit mir spielen willst, denn dadurch denke ich an was Schönes und habe Spaß beim Spiel. Hinterher werde ich dann auch nicht mehr so wütend sein. Danke für dein Spielangebot."

Das geht aber nur, wenn man tatschlich gerne spielt und Kinder ernst nimmt.
 

Lúthien Tinúviel

Aktives Mitglied
Das geht aber nur, wenn man tatschlich gerne spielt und Kinder ernst nimmt.
Auch wenn man gern spielt und Kinder ernst nimmt, kann es mal sein, dass man in solch einer Situation nicht mitspielen kann.

@ Gretchen: Ja, das geht - aber es kommt immer auf das Kind an. Also darauf, wie alt es ist, ob es sich schon in andere hineinversetzen kann etc. Bei meiner Tochter ging das, seit sie fünf war - allerdings ist sie sehr rücksichtsvoll, was nicht bei allen Kindern so sein muss. Generell würde ich behaupten, so spätestens ab 7-8 dürften normal entwickelte Kinder das gut verstehen können. Ob sich dann dran gehalten wird ist eine andere Sache ;) Das können ja teilweise nicht einmal Erwachsene.

Unschön ist es natürlich trotzdem für das Kind, deswegen sollte man das nicht häufiger tun, besonders wenn man eine wichtige Bezugsperson ist.
 

Mittendurch

Moderator
Teammitglied
hallo,

ich wollte nur mal fragen:
wenn man als eltern oder erwachsener allgemein der halt aber was mit nem kind zu tun hat
gerade wütend ist, aus irgendeinem grund, aber nicht wegen dem kind, ist es dann gut bzw.
funktioniert es gut wenn man dem kind dann genau das sagt also "hör mal XY, bitte lass mich
die nächste halbe stunde in ruhe, ich bin gerade wirklich wütend. es liegt aber nicht an dir.
aber ich bin jetzt sehr gereizt, deswegen versteh ich gerade keinen spaß" - oder so?

kann man das so sagen bzw. sollte man das vll sogar? verstehen das kinder? jeden alters?

verstehen sie es auch v.a. wenn man sagt, dass es nicht an ihnen liegt. aber dass, wenn sie einen
jetzt z.b. (unabsichtlich) provozieren, weil sie z.b. spielen wollen oder was erzählen o.ä.,
was einen jetzt aber halt nerven würde, dass man dann eben dementsprechend kurz angebunden,
genervt oder unfreundlich sein wird?
Hallo Gretchen Wieners,
es ist schon gut dem Kind zu sagen, dass due gerade keine Ruhe hast etwas mit ihm zu machen und auch dass du auf jemanden/etwas wütend bist. Aber es hilft nicht eine nicht-Botschaft zu senden. Nicht verarbeitet das Gehirn falsch, so dass das Kind die Botschaft hört, du bist gerade wütend auf es.
Deshalb überlege wie du den Satz formulieren kannst.
Z.B. "Liebes Kind, ich bin gerade auf jemanden anderen sehr wütend, da ich sehr geärgert wurde, nun brasuche ich einen Augen blick für mich und meine Ruhe. ich möchte gern allein sein."
Vielleicht findest du da auch noch andere Formulierunge. Kinder, ab einem bestimmten Alter verstehen wenn du Ruhe und Zeit brauchst. Ich habe es einem 10jährigen Mädchen mal gesagt, dass wenn ich abends nach Hause komme, sie mir etwas Zeit lassen muss, damit ich ankomme und ich erst einmal in Ruhe einen Kaffee trinken möchte, bevor ich Zeit für sie habe. Auch meine Nichte, die damals etwa 3Jahre alt war verstand es schon, sicher sie kam an und guckte immer in meine Tasse und forderte mich dann nach einer gewissen Zeit auf doch auszutrinken, aber sie hatte schon Geduld. Danach spielte ich dann auch mit ihr.
Wichtig, dennke, ich schon ist es dein Bedürfnis zu nennen. Es wäre dann aber gurt etwas später die Zeit für euch beide zu nehmen.
LG
Mittendurch
 

kiablue

Aktives Mitglied
Doch, das verstehen Kinder und ich denke, es ist auch sehr wichtig, so etwas zu kommunizieren. Kinder spüren unsere Gefühle, sie können die aber nicht benennen und ohne Worte verstehen. Sie fühlen sich dann schuldig und wissen nicht, warum. Dem Kind so was zu sagen, ist ehrlich und zeigt doch nur, dass Eltern auch Gefühle haben und weiß dann auch, dass solche Gefühle erlaubt sind. Und das Kind lernt ganz nebenbei, wie man damit umgehen kann. Viel schlimmer ist, nichts zu sagen und so zu tun, als wäre nichts, einfach drüber weg zu gehen. DAS macht Kinder unsicher, eben weil sie es spüren und auf sich beziehen. Mal ne kurze Pause macht einem Kind nicht so viel aus, wenn es weiß und versteht, warum. Für mich gehört das dazu, wenn man Kinder ernst nehmen will.

Viele Grüße, kiablue
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
@ Lúthien Tinúviel

und was macht man dann, wenn es noch nicht so alt ist bzw. noch nicht so entwickelt ist, dass es sich in einen hinein versetzen kann? bzw. was macht denn das kind dann wenn es es nicht versteht?

und was ist, wenn man aber z.b. dauergenervt ist und jeden zweiten abend so nach hause kommt? und sowieso keine lust hätte mit dem kind zu spielen, weil man die spiele dumm findet und sich nicht hinein versetzen kann?
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
Hallo Gretchen Wieners,
es ist schon gut dem Kind zu sagen, dass due gerade keine Ruhe hast etwas mit ihm zu machen und auch dass du auf jemanden/etwas wütend bist. Aber es hilft nicht eine nicht-Botschaft zu senden. Nicht verarbeitet das Gehirn falsch, so dass das Kind die Botschaft hört, du bist gerade wütend auf es.
hi mittendurch,

was ist denn eine nicht-botschaft?
 

Lúthien Tinúviel

Aktives Mitglied
1) Eine "Nicht-Botschaft" ist z.B. wenn du sagst: "Du sollst nicht mit der Tür knallen." Kleinere Kinder können die Verneinung da noch nicht richtig verarbeiten. Sinnvoller ist es, zu sagen, was das Kind tun soll: "Bitte mach die Tür leise zu."


2)
@ Lúthien Tinúviel

und was macht man dann, wenn es noch nicht so alt ist bzw. noch nicht so entwickelt ist, dass es sich in einen hinein versetzen kann? bzw. was macht denn das kind dann wenn es es nicht versteht?

und was ist, wenn man aber z.b. dauergenervt ist und jeden zweiten abend so nach hause kommt? und sowieso keine lust hätte mit dem kind zu spielen, weil man die spiele dumm findet und sich nicht hinein versetzen kann?
Dann hat man ein Problem, und das Kind auch.

Wenn das Kind nicht versteht, was man von ihm will, wird es einen (ohne böse Absicht) wohl auch nicht in Ruhe lassen - außer man kriegt irgendwann einen Rappel und macht ihm Angst, fängt z.B. an zu schreien, was natürlich absolut unangebracht ist und gar nicht geht.

Wenn man dauergenervt ist und keine Lust auf kindliche Spiele hat, also praktisch gar keine Lust/keinen Nerv/keine Ressourcen hat, um sich um das Kind zu kümmern, ist die Frage, wieso man sich dann ein Kind zugelegt hat. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du von Elternteilen sprichst.

Dann ist, so blöd das klingt, Durchhalten angesagt. Ich habe das selbst hinter mir - bin damals emotional so manipuliert worden, dass ich gegen meinen Willen ein Kind bekommen habe, obwohl ich nie welche wollte. Das war extrem dumm, das kann ich heute nicht anders sagen. Inzwischen liebe ich sie sehr und wir kommen gut zurecht, aber die ersten Jahre waren extrem hart. Ich mag keine Kinder, keine Kinderspiele, und war auch damals schon psychisch sehr angeschlagen - aber ich wollte mich auch gut um keine Kleine kümmern, also musste ich da durch. Zähne zusammenbeißen und mitspielen solange es irgend geht, geduldig sein auch wenn man schreien möchte. (Hoffen, dass das Kind pünktlich schlafen geht, damit man etwas Energie tanken kann ;) )

Selbstbeherrschung ist DAS Zauberwort. Immer wieder vor Augen führen, was das Kind braucht, welche Verantwortung man ihm gegenüber hat, und dass man ihm nur schaden würde, würde man so genervt reagieren, wie man sich gerade fühlt. Eltern sind Gott in den Augen eines Kindes, das darf man nie vergessen.

Ganz wichtig ist da, das man sich seine Freiräume schafft und sich erholen und Frust etc. abbauen kann, wenn das Kind nicht dabei ist.

Hilft das?
 

Gretchen Wieners

Aktives Mitglied
@ Lúthien Tinúviel

hallo nochmal!

danke für deine ausführliche antwort!
also in diesem fall spreche ich von mir selbst, aber nicht als elternteil. ich habe nur gefragt, weil es sein könnte,
dass ich in nächster zeit mal direkten kontakt zu kindern bekomme. vll auch nicht, aber es zumindest ganz theoretisch im raum:rolleyes: und nur für den fall des falles wollte ich mal wissen usw....

also doch zähne zusammen beißen? aber merkt das kind dann nicht wieder auch unbewusst, dass man gar nicht
spielen möchte?
 

Lúthien Tinúviel

Aktives Mitglied
Okay, jetzt verstehe ich die Motivation hinter der Frage, und in diesem Fall ist das ja etwas ganz anderes. "Kontakt mit Kindern" impliziert ja nicht, dass du da als wichtige Bezugsperson auftrittst, oder? Wäre es bei diesem Kontakt denn so, dass da andere Erwachsene dabei wären? Eltern/Großeltern, Lehrer, Erzieher oder dergleichen. Denn dann könntest du auch, wenn es wirklich nicht geht, dir da Hilfe einfordern.

Zum Zähne Zusammenbeißen: Das ist alles eine Frage dessen, wie gut man sich zusammenreißen und schauspielern kann. Wenn man das nicht gut beherrscht, dann würde ich sagen ja, das können Kinder merken.
 

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