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Erfahrungen mit Therapie

Hallo,

ich wollte euch mal danach fragen, wie Therapie bei euch ablief. Ich habe eine Verhaltenstherapie begonnen, aber es besteht einfach daraus, dass man seit Monaten alle 1-2 Wochen 50min über Belangloses redet.

Ich hätte gedacht, dass man eigentlich zB Hausaufgaben o.Ä. kriegen müsste für zwischen den Sitzungen und dass man auch konkret über das Problem redet und reflektiert. Ich dachte erst, es wäre nur am Anfang so zum Kennenlernen, aber bin nun seit Monaten dort. Habe nun auch von anderen gelesen, dass es bei ihnen so war und dass sie dann nach Jahren die Therapie ohne Erfolge abgebrochen haben. Irgendwie klingt das nicht so sinnführend.
Gibt verschiedene Arten von Verhaltenstherapien.
Je nach Therapieansatz und Persönlichkeit sind viele Varianten sinnvoll.
Zu Beginn wird eine genaue Diagnose gestellt.
Die entscheidet welche Art der Therapie gewählt wird.
Anschließend legen der Therapeut und der Patient gemeinsam die Ziele der Therapie fest und stellen einen Therapieplan auf.
Schau mal hier ein, da wird das erklärt:
 
Guten Abend
ich finde die Therapie, so wie Du sie schilderst.... sagen wir mal merkwürdig. Da Du Beispiele von anderen Usern haben wolltest, bin ich gerne bereit, meine Erfahrungen mit Dir zu teilen (und ein wenig zu vergleichen).
Zu Beginn der Therapie wurden bei mir mehrere Fragebögen ausgefüllt, in denen man eventuelle Vorerkrankungen, Stimmungsbild und so weiter angeben sollte. Was es alles war, weiß ich nicht mehr genau. Danach sollte ich konkrete Ziele formulieren. Dabei ging es nicht darum, dass ich ihr gesagt habe, wegen welchem Problem ich da bin, sondern was genau durch die Therapie verbessert werden soll. Diese Ziele schauen wir uns in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen an und reflektieren sie. Sind sie überhaupt noch aktuell? Wo gab es Fortschritte? Gibt es vielleicht Ziele, die dazu gekommen sind? Diese Gespräche kann man auch gut dazu nutzen Feedback zu geben - positives oder negatives. Ist beides wichtig. Das scheint bei euch nicht der Fall zu sein.
Hausaufgaben gab es bei mir relativ selten. Das waren dann zum Beispiel ganz am Anfang, als meine Therapeutin mich noch nicht so gut kannte, so Sachen wie ein "Stimmungstagebuch" führen. Das wurde dann auch in der folgenden Sitzung besprochen.
Themen, die in einer Sitzung besprochen werden, bestimme im Endeffekt ich selbst. Meine Therapeutin hat zwar immer was auf Lager, das sie mir vorschlägt, aber wenn ich sage, dass ich lieber heute über das Thema XYZ sprechen möchte, dann machen wir das. Wie sagte sie kürzlich zu mir: Es ist Ihre Sitzung. Es geht um Sie. Also können Sie auch entscheiden, was wir machen....
Mit welchen Erwartungen bist Du denn in die Therapie gegangen? Mir war von Anfang an klar, dass meine Therapeutin mich nicht "heilen", sondern nur unterstützen kann. An Deiner Stelle würde ich diese Unterstützung auch in Deinen Sitzungen "einfordern". Deshalb ist es in meinen Augen wichtig, dass Du hier sehr aktiv sagst, was Deine Bedürfnisse sind.
Wie würdest Du denn das Verhältnis zwischen euch generell beschreiben?

Wünsche Dir alles Gute.
 
Hallo,

ich wollte euch mal danach fragen, wie Therapie bei euch ablief. Ich habe eine Verhaltenstherapie begonnen, aber es besteht einfach daraus, dass man seit Monaten alle 1-2 Wochen 50min über Belangloses redet.

Ich hätte gedacht, dass man eigentlich zB Hausaufgaben o.Ä. kriegen müsste für zwischen den Sitzungen und dass man auch konkret über das Problem redet und reflektiert. Ich dachte erst, es wäre nur am Anfang so zum Kennenlernen, aber bin nun seit Monaten dort. Habe nun auch von anderen gelesen, dass es bei ihnen so war und dass sie dann nach Jahren die Therapie ohne Erfolge abgebrochen haben. Irgendwie klingt das nicht so sinnführend.
Ich habe eine kognitive Verhaltenstherapie wegen meinem Waschzwang gemacht und es war sehr gut. Ich habe die Therapie in einem Ausbildungsinstitut für Therapeuten gemacht. Da wurde jede Therapiestunde auf SD-Karte oder Handy aufgenommen und ich musste mir die Stunde zuhause nochmal anhören und ein Protokoll der Therapiestunde schreiben. Das haben wir dann am Anfang der nächsten Stunde besprochen. Von diesen Protokollen bzw. meinem Therapieordner profitiere ich heute noch und das war auch in der Therapie sehr hilfreich. Ich habe auch durch die Therapie wie eine Art imaginären Werkzeugkoffer mitbekommen bzw. mit der Therapeutin erarbeitet, so dass ich weiß, wie ich mich richtig verhalte, wenn ich wieder Zwangsdruck habe.

Wir haben Therapieziele festgelegt und sind diese am Ende der Therapie auch nochmal durchgegangen und haben geguckt, inwieweit ich sie erreicht habe und ob ich damit zufrieden bin.

Am Anfang wurde mir erstmal erklärt bzw. wir haben herausgearbeitet, was Gefühle, automatische und nichtautomatische Gedanken sind und das eine Situation zu einem Gedanken und dieser zu einer Bewertung und die zu einem Gefühl und das Gefühl dann zu einem bestimmten Verhalten führt.

Ich habe auch gelernt, dass man etwas besser mit günstig oder ungünstig bewerten soll anstatt mit härteren Worten wie blöd, schlecht oder so. Wir haben geguckt, welche Gedanken und Bewertungen und welches Verhalten günstig und ungünstig im Sinne meiner Lebensziele ist. Zum Beispiel, ob es günstig ist, mich jetzt wegen irgendetwas verrückt zu machen und mir unnötig die Hände zu waschen oder ob es ungünstig im Sinne meiner Lebensziele ist, die ja unter anderem sind, die Situation gesund zu bewerten und kein Zwangsverhalten zu machen.

Dann haben wir mit SAEs, Selbstanalyse von Emotionen herausgearbeitet, was eigentlich hinter meinem Zwang steckt, die Expositionen vorbereitet und danach kam die Expositionsphase. Wir haben dann auch zuhause Expositionen gemacht. Und dann kam eine Abschlussphase, in der die Therapiestunden nicht mehr wöchentlich, sondern in immer größeren Abständen statt gefunden haben.

Die ganze Therapie war sehr strukturiert und für mich war es in der Stunde wie an einer Aufgabe zu arbeiten, so ähnlich wie bei Aufgaben auf der Arbeit.

Es war nicht einfach nur reden. Das hatte ich vorher in der tiefenpsychologisch fundierten Therapie, die mir aber beim Waschzwang nicht geholfen hat. Dafür war die kognitive Verhaltenstherapie genau richtig. Das stellt für mich auch einen Unterschied zwischen der kognitiven Verhaltenstherapie und anderen Therapieformen dar. Die kognitive Verhaltenstherapie ist für mich richtige Therapiearbeit mit Aufgaben, die von Therapeut und Patient zusammen ausgearbeitet werden. Meine Therapeutin hat mich durch Fragen und Hinterfragen zielgerecht zu Lösungen und neuen Bewertungen gebracht.

Da war es nicht wie bei anderen Therapieformen, die ich auch kennengelernt habe, ein hinkommen und über irgendetwas reden das mich beschäftigt. Es gab das zentrale Thema Waschzwang und das hat sich wie ein Faden durch die Therapie gezogen - außer am Ende, als wir noch ein bisschen die soziale Phobie behandelt haben. Meine Therapie war also in Phasen aufgeteilt: Psychoedukation, Vorbereitungsphase, Expositionsphase, Nachbereitungs- und Abschlussphase.

Es war anstrengend, aber auch sehr schön.

Falls du Fragen zu meiner Therapie hast, kannst du sie mir gerne stellen.
 
Gibt verschiedene Arten von Verhaltenstherapien.
Je nach Therapieansatz und Persönlichkeit sind viele Varianten sinnvoll.
Zu Beginn wird eine genaue Diagnose gestellt.
Die entscheidet welche Art der Therapie gewählt wird.
Anschließend legen der Therapeut und der Patient gemeinsam die Ziele der Therapie fest und stellen einen Therapieplan auf.
Schau mal hier ein, da wird das erklärt:

Schöne Antwort.
So kann der TE schauen, etwas vergleichen oder Ideen finden, was er nächstes Mal ansprechen kann. Wie es sich anhört, gabs all die Punkt beim TE noch nicht (?).. was ich auch etwas merkwürdig finde. Und Themen wie Obama oder so haben da nun auch nicht wirklich was verloren. Wenns MAL ist.. ok aber es hört sich so an, als wenn das öfter so läuft.


@TE:
-gab es denn schon irgend eine Diagnose?
-wurde daraufhin besprochen, welche Art Therapie sinnvoll ist?
-habt ihr beide gemeinsam schon Ziele besprochen und/oder Therapieplan?

Wenn nicht, sprich doch mal beim nächsten Mal alle diese Punkte an und frag mal, wann das denn beginnen soll, wann ihr damit anfangt. Ich würde die wertvollen Stunden dort nicht unbedingt vergeuden wollen.

Ich hatte mal eine Psychoanalyse gemacht (wenn ich mich richtig erinnere, ist schon länger her) und bei mir lief es ähnlich, meist hab nur ich geredet aber da es meine aller erste Therapieerfahrung überhaupt war, hab ich eben nicht viel geredet, weil ich überhaupt nicht wusste, wie das laufen soll und welche Rolle der Therapeut hat usw. Und wenn ich was gesagt hab, wurde auch nicht groß drauf eingegangen, kaum Feedback, kein Dialog, mein Therapeut trank sogar Kaffee währenddessen, was ich mega unhöflich fand. Aber damals war ich viel zu schüchtern und unerfahren, als dass ich was gesagt hätte, dachte das ist normal. Aber im Laufe der Zeit wusste ich, das war die sinnloseste "Therapie" die ich gemacht hatte, über ein Jahr.. aber der Therapeut hat immer gut abgerechnet...

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin eigentlich hier um zu fragen, was andere für Erfahrungen gemacht haben. Wie Therapie bei anderen abläuft und was da üblich ist.

Was üblich ist, kann man schwierig so sagen. Zuerst mal finde ich wichtig zu verstehen, dass Therapeuten nur ganz normale Menschen sind mit einer bestimmten therapeutischen Ausbildung. D. h. man kann sie genauso wenig miteinander vergleichen wie andere Menschen. Auch wenn du z. B. zwei Sekretärinnen hast, werden beide unter Umständen dieselbe Arbeit ganz unterschiedlich angehen und erledigen, die eine vielleicht chaotisch, die andere sehr strukturiert etc. So ist es bei Therapeuten auch. Auch sind nicht alle unbedingt gut in dem, was sie tun (leider). Hier ist es - so blöd es klingt - wie bei Ärzten, beim Bäcker oder im Restaurant: man kann erst sagen, ob es einem dort "schmeckt", ob es mit demjenigen passt für einen selber, wenn man es ausprobiert hat. Manchmal kann sich herausstellen, dass es nicht passt, dann ist ein Wechsel nötig/möglich... Aber erst mal würde ich den Therapeuten erst einmal ansprechen darauf, auf alles, was für dich so nicht passt, und warum.

Bei mir waren Therapien fast immer hilfreich und sie haben mich weitergebracht. Richtige "Hausaufgaben" kenne ich nicht, aber Impulse dazu, sich über dies oder jenes Gedanken zu machen z. B. oder auch mal etwas aufzumalen zum besseren Verständnis für die Therapeutin. Aber solche "Hausaufgaben" machen auch nicht bei jedem Problem Sinn, bzw. gibt es nicht unbedingt bei jedem Problem, auch wenn die Therapieart "VERHALTENstherapie" ist. Man redet dort trotzdem sehr viel, das ist normal. Denn schlussendlich kann man Verhalten auch über das Bewusstsein ändern. Mal ein plattes Beispiel: Jemand weiß nicht, dass Rauchen schadet, erfährt das dann aber und hört auf. So ähnlich geht es auch mit Verhaltenstherapie, dass man sensibler wird, auch durch das Reden, und dadurch einen anderen Umgang (= Verhalten) mit dem Problem finden kann.

"Übungen" (was du vielleicht als "Hausaufgaben" verstehen würdest) kenne ich nur aus bestimmten Therapieformen (z. B. KBT) und aus der Psychosomatik (Klinikaufenthalt). Von ambulanten Therapien kenne ich das nicht.

Es kann auch sein, dass dein Therapeut für sich noch in der "Kennenlern- bzw. Vertrauensbildungsphase" ist. Dass er dich von außen, aus seiner Perspektive heraus, bzw. eure Beziehung noch nicht als stabilisiert für "Eingriffe" (wie z. B. für "Hausaufgaben" etc.) sieht und deshalb lieber langsamer vorgeht. Aber wissen kann man das aus der Ferne nicht. Ich kann auch nur sagen, das alles einmal anzusprechen und sehen, was als Antwort kommt.

Fakt ist (leider) auch, es gibt keine "Qualitätssicherung" bei Therapie. Man muss selbst gut schauen, dass man einen Therapeuten hat, der einem weiterhelfen kann und mit dem es zwischenmenschlich gut passt. Wenn man da nicht auf einer "guten Wellenlinie" miteinander ist, dann kann es auch passieren, dass die Therapie mit diesem einen Therapeuten nicht das richtige für einen ist...
 
Bist du durch die Gespräche zu irgendwelchen Erkenntnissen gekommen? Hat sich ansonsten irgendwas verändert?
Nein, keine Erkenntnisse oder Veränderungen, eher Verschlechterungen (die aber nicht von der Therapie kommen, sondern davon, dass sich eben nichts gebessert hat und das Leben weiterging).
Gibt verschiedene Arten von Verhaltenstherapien.
Je nach Therapieansatz und Persönlichkeit sind viele Varianten sinnvoll.
Zu Beginn wird eine genaue Diagnose gestellt.
Die entscheidet welche Art der Therapie gewählt wird.
Anschließend legen der Therapeut und der Patient gemeinsam die Ziele der Therapie fest und stellen einen Therapieplan auf.
Schau mal hier ein, da wird das erklärt:
Mir wurde nie eine Diagnose genannt, von diesem Therapeuten zumindest nicht. Bei einem vorherigen Erstgespräch hat eine Therapeutin eine Verdachtdiagnose genannt. Aber gemeinsame Ziele oder ein Therapieplan wurde nie aufgestellt.
Ich habe eine kognitive Verhaltenstherapie wegen meinem Waschzwang gemacht und es war sehr gut. Ich habe die Therapie in einem Ausbildungsinstitut für Therapeuten gemacht. Da wurde jede Therapiestunde auf SD-Karte oder Handy aufgenommen und ich musste mir die Stunde zuhause nochmal anhören und ein Protokoll der Therapiestunde schreiben. Das haben wir dann am Anfang der nächsten Stunde besprochen. Von diesen Protokollen bzw. meinem Therapieordner profitiere ich heute noch und das war auch in der Therapie sehr hilfreich. Ich habe auch durch die Therapie wie eine Art imaginären Werkzeugkoffer mitbekommen bzw. mit der Therapeutin erarbeitet, so dass ich weiß, wie ich mich richtig verhalte, wenn ich wieder Zwangsdruck habe.

Wir haben Therapieziele festgelegt und sind diese am Ende der Therapie auch nochmal durchgegangen und haben geguckt, inwieweit ich sie erreicht habe und ob ich damit zufrieden bin.

Am Anfang wurde mir erstmal erklärt bzw. wir haben herausgearbeitet, was Gefühle, automatische und nichtautomatische Gedanken sind und das eine Situation zu einem Gedanken und dieser zu einer Bewertung und die zu einem Gefühl und das Gefühl dann zu einem bestimmten Verhalten führt.

Ich habe auch gelernt, dass man etwas besser mit günstig oder ungünstig bewerten soll anstatt mit härteren Worten wie blöd, schlecht oder so. Wir haben geguckt, welche Gedanken und Bewertungen und welches Verhalten günstig und ungünstig im Sinne meiner Lebensziele ist. Zum Beispiel, ob es günstig ist, mich jetzt wegen irgendetwas verrückt zu machen und mir unnötig die Hände zu waschen oder ob es ungünstig im Sinne meiner Lebensziele ist, die ja unter anderem sind, die Situation gesund zu bewerten und kein Zwangsverhalten zu machen.

Dann haben wir mit SAEs, Selbstanalyse von Emotionen herausgearbeitet, was eigentlich hinter meinem Zwang steckt, die Expositionen vorbereitet und danach kam die Expositionsphase. Wir haben dann auch zuhause Expositionen gemacht. Und dann kam eine Abschlussphase, in der die Therapiestunden nicht mehr wöchentlich, sondern in immer größeren Abständen statt gefunden haben.

Die ganze Therapie war sehr strukturiert und für mich war es in der Stunde wie an einer Aufgabe zu arbeiten, so ähnlich wie bei Aufgaben auf der Arbeit.

Es war nicht einfach nur reden. Das hatte ich vorher in der tiefenpsychologisch fundierten Therapie, die mir aber beim Waschzwang nicht geholfen hat. Dafür war die kognitive Verhaltenstherapie genau richtig. Das stellt für mich auch einen Unterschied zwischen der kognitiven Verhaltenstherapie und anderen Therapieformen dar. Die kognitive Verhaltenstherapie ist für mich richtige Therapiearbeit mit Aufgaben, die von Therapeut und Patient zusammen ausgearbeitet werden. Meine Therapeutin hat mich durch Fragen und Hinterfragen zielgerecht zu Lösungen und neuen Bewertungen gebracht.

Da war es nicht wie bei anderen Therapieformen, die ich auch kennengelernt habe, ein hinkommen und über irgendetwas reden das mich beschäftigt. Es gab das zentrale Thema Waschzwang und das hat sich wie ein Faden durch die Therapie gezogen - außer am Ende, als wir noch ein bisschen die soziale Phobie behandelt haben. Meine Therapie war also in Phasen aufgeteilt: Psychoedukation, Vorbereitungsphase, Expositionsphase, Nachbereitungs- und Abschlussphase.

Es war anstrengend, aber auch sehr schön.

Falls du Fragen zu meiner Therapie hast, kannst du sie mir gerne stellen.
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Das klingt eigentlich genau nach dem, was ich auch wollen würde, vor allem durch die Strukturiertheit und da konkrete Tipps gegeben werden, statt "nur" zu reden. Das war sehr hilfreich für mich um einschätzen zu können, wie Verhaltenstherapie gemacht werden kann. Ich werde das als Inspiration nutzen um vielleicht meine eigene Therapie besser gestalten zu können. Vorher war ich mir nicht ganz sicher, was normal ist und wie eine Therapie (für mich) idealerweise aussehen könnte.

EDIT: Was war das denn für ein Protokoll? Einfach alles nochmal zu verschriftlichen oder dann schon konkret die Gedanken zu analysieren?
-gab es denn schon irgend eine Diagnose?
-wurde daraufhin besprochen, welche Art Therapie sinnvoll ist?
-habt ihr beide gemeinsam schon Ziele besprochen und/oder Therapieplan?
Nein, was meinst du mit Art Therapie? Also der Therapeut bietet nur Verhaltenstherapie an, aber bei einem Erstgespräch, das ich vorher hatte, wurde gesagt, dass Verhaltenstherapie wahrscheinlich am besten wäre.
Ich muss sagen, Psychoanalyse-Therapeuten gibt es in meinem Umkreis gar nicht, aber das klingt wirklich nicht so hilfreich. Aber ich hatte eigentlich extra Verhaltenstherapie gewählt, um sowas zu vermeiden.
Wie würdest Du denn das Verhältnis zwischen euch generell beschreiben?
Dir auch vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht und die Anregungen! Ich denke, es ist jetzt kein schlechtes Verhältnis, aber es ist halt eher so als ob ich eine normale Konversation führen würde, als dass es sich hilfreich anfühlt. Außerdem hab ich das Gefühl, öfter Sachen wiederholen zu müssen, weil er es bis zur nächsten Sitzung vergessen hat. Oder dass seine Antworten nicht so hilfreich sind, wenn er z.B. versucht, nachdem ich geredet habe, eine Folgerung über mich zu ziehen und es passt meiner Meinung nach eigentlich gar nicht (das ist jedoch seit den Anfangssitzungen etwas besser geworden). Ich rede auch relativ schnell mit Gedankensprüngen und manchmal versteht er mich nicht (aber dann unterbricht er mich einfach und ich wiederhole es). Allerdings ist das glaube ich auch besser geworden in den letzten Wochen, da ich auch bewusst langsamer und klarer rede. Das alles führt zu einem leichten Gefühl, nicht verstanden zu werden, ist aber auch nicht so schlimm.

EDIT: Ach ja, er hat mir allerdings jetzt bei der letzten Stunde so einen Fragebogen mitgegeben u.a. mit Fragen zu konkreten Therapiezielen. Also vielleicht bessert es sich jetzt auch sowieso. Ich glaube, man kann sonst auch relativ problemlos auch in einer Therapie den Therapeuten wechseln?
 
Zuletzt bearbeitet:
Therapien brauchen Zeit und Mitarbeit. Wie schon gesagt wurde, solltest du ansprechen, was du hier schriebst.
In meiner Therapie wurde auch viel geredet darüber, was in der letzten Woche so war etc. Und irgendwie half es mir langfristig doch weiter. Schon deshalb, weil ich mich selber mehr ertappte, wenn ich wieder meinem Muster folgte. Ich hatte das Gefühl, ich muss jemandemb"Rechenschaft" ablegen, was ich machte, dass ich jetzt doch wieder nach besserem Wissen handelte. Und das half mir irgendwie dabei, mein Verhalten anzupassen und zu ändern.

Aber manchmal muss man auch die richtige Therapie erst finden.
 
Ich glaube, man kann sonst auch relativ problemlos auch in einer Therapie den Therapeuten wechseln?
Wenn man über diesen +/- 5 probatorischen Sitzungen liegt wird es schwieriger. Man gilt dann als Therapieabbrecher und der Nachfolgetherapeut müsste dann mit den beim Vorgänger bewilligten und bereits abgeleisteten Stunden mit der KK abrechnen.

Insbesondere wenn sich dies wiederholt und man als therapieerfahren gilt, will einen keiner mehr als anscheinend schwierigen Fall haben.

Wenn dann ginge es vielleicht noch als Selbstzahler. Aber das Portemonnaie dafür muss man halt haben und natürlich den festen Glauben, dass einem die Behandlung was helfen kann.

Ich will jetzt nicht den Teufel an die Wand malen. Es schadet aber nicht, wenn man als Therapieanfänger darüber mal was gehört hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
EDIT: Was war das denn für ein Protokoll? Einfach alles nochmal zu verschriftlichen oder dann schon konkret die Gedanken zu analysieren?
Das war nur eine Zusammenfassung der Therapiestunde bzw. was darin besprochen worden ist.

Ist die Therapie, die du machst, denn eine "kognitive" Verhaltenstherapie?

Willst du sagen mit welcher Diagnose du Psychotherapie vom Arzt verschrieben bekommen hast? Oder bist du ohne Verordnung zum Psychotherapeuten?
 
Habe nun auch von anderen gelesen, dass es bei ihnen so war und dass sie dann nach Jahren die Therapie ohne Erfolge abgebrochen haben. Irgendwie klingt das nicht so sinnführend.
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Manche Therapeuten machen sich "einen Lenz", reden eine Stunde über dies und das, es gibt allgemeine Ratschläge, die auch als Sinnspruch in einem Kalender stehen könnten und am Ende wird das alles über die Krankenkasse abgerechnet.
Wenn der Therapeut nicht strukturiert arbeitet bzw. arbeiten kann, ist es nicht die Aufgabe des Patienten, dies zu tun. Natürlich muss ich als Patient mitarbeiten, aber die Gestaltung der Therapie sollte beim Therapeuten liegen und nicht beim Patienten.
Ich würde mich in Rücksprache mit der Krankenkasse um einen anderen Therapeuten kümmern. So habe ich es gemacht und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Man kann schon innerhalb der probatischen Sitzungen merken, wie jemand arbeitet. Und wenn es da nicht passt, wird es auch später nicht besser.
 

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