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Er überlegt ob es noch Sinn macht

G

Gast

Gast
Hallo Leute,
was meint ihr, wenn dein Freund zu dir sagt, dass er überlegt, ob es noch Sinn macht mit uns. Ist das wie Schluss gemacht? Er ist der Mann, den ich mir immer gewünscht habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemals wieder so einen Mann kennenlernen werde. Ich bin eher quirlig, nennen wir es aufgedreht, hab 1000 Ideen im Kopf, die ich auch ausspreche. Er ist ruhig und bedacht, sehr überlegt und handelt nicht emtional. Tja, so wie es aussieht sind wir da gegenteilig. Der eine hat, was dem anderen fehlt. Aber immer öfter geraten wir in "Grundsatzdiskussionen". Ach, ich weiß jetzt gar nicht, was ich sagen soll. Ich bin total geplättet dass er wirklich überlegt, ob wir beide eine Zukunft haben. Das zu hören löste in mir eine unglaubliche Ohnmacht aus. Ich fühlte mich von einem zum andern Moment hilflos, einsam, leer, traurig, ohnmächtig. Ich fragte, ob er Schluss machen will. Anscheinend nicht. Aber irgendwie ist das doch dasselbe oder? Ich kann die Dinge nicht klar sehen, da ich einfach darin verwickelt bin. Wie seht ihr das? Kennt ihr dieses verzweifelte Verlangen, dass jetzt einfach jemand herkommt, einen in den Arm nimmt und sagt "alles gut"? Und am besten soll es gerade die Person sein, bei der ich glaube mich noch vor zwei Stunden verhört zu haben?
 

Hannibal.

Mitglied
Ich kann dir nur sagen, was ich damit meinen würde, wenn ich diese Worte aussprechen würde.
Und zwar genau das, was sie aussagen. Dass ich Zweifel habe, ob eine weitere "Funktionalität" dieser Beziehung noch gewährleistet ist. Nun bin ich nicht dein Freund und kann somit nicht wissen, ob er das selbe damit meint wie ich. Aber wäre ich du, würde ich ihn fragen, was er damit meint und welche konkreten Dinge ihn zu diesem Gedanken gebracht haben. Unsinnig wäre es, dir die Antworten durch wildfremde Menschen in einem Forum geben zu lassen, obwohl der Einzige, der dir tatsächlich eine Antwort geben kann, bei dir zuhause sitzt.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Gast,
sowas zu hören, tut weh. Und ich kann gut verstehen, wenn Du Dich hilflos fühlst.
Es stellt sich für mich die Frage, wie "ich" in einer solchen Situation damit umgehen würde, sollte.

Zunächst sehe ich es als wirklich positiv, wenn Menschen auch über ihre Beziehungen nachdenken.
Ein "Nein" ist positiv, weil es ehrlich klingt und verhindert, dass es zu einer Unwohlfühlbeziehung kommt.
Ein "Ja" ist positiv, weil es nach Überlegung Ausdruck einer innerlichen Überzeugung ist.

Falsch finde ich, wenn ein "ich muß mal überlegen, ob..." der Ausdruck eines Wegwerfverhaltens ist.
Mit Wegwerfverhalten meine ich die negative Einstellung zu Menschen, sie zu benutzen, solange sie gut funktionieren (im Bett....Haushalt...) und Ansprüche erfüllen. Werden die benutzten Menschen als Spielzeug langweilig, entledigt man sich ihrer und sagt sowas wie "es passt nicht mehr". Und mit solchen Menschen möchte ich keine Beziehung eingehen. Dann ist Trennung auch etwas Positives.

Alles Gute,
Nordrheiner
 
G

Gast

Gast
Ja, das hast du wohl recht Hannibal. Danke für deinen Beitrag. Ich bin sehr froh, um eine männliche Rückmeldung. Es wäre aber auch interessant wie Frauen das auffassen.
Ich hab ihn gefragt, wie es weiter geht und er meinte, er weiß es nicht. Ich hab gefragt, ob er die Beziehung beenden möchte und er wandte sich ab und meinte nein. Aber im Grunde weiß ich überhaupt nicht woran ich bin und eigentlich will ich auch nicht, dass er das wirklich ausspricht. Ich sagte ihm jedoch, dass ich eine ganz klare Aussage brauche, da ich es sonst nicht "verstehe".
Ich glaube, er ist überfordert damit, dass ich einfach all meine Gedanken sofort ausspreche und glaubt, dass jede Idee sofort umgesetzt werden sollte. Aber so ist es nicht. Ich trage, wie man so schön sagt, mein Herz auf der Zunge.
Ich kann mir jedoch schon vorstellen, dass dies mitunter sehr anstrengend sein kann. Besonders für jemanden, der sonst eher introvertiert ist.
Aber ich verstehe nicht, dass man plötzlich all die guten und schönen Dinge vergisst, nach hinten stellt, nicht sieht. Diese Dinge stehen für mich immer im Vordergrund. Ich weiß jetzt irgendwie nicht was ich tun soll, damit wieder alles so ist wie es sein soll. Damit wieder Nähe und Zuneigung entsteht, damit auch er wieder in diese Richtung geht und auch für schöne Momente sorgt.
 
G

Gast

Gast
Ich muss hier aber ganz klar sagen, dass er NIEMALS eine Frau ausnutzen würde, um sie dann wegzuwerfen. Ganz im Gegenteil. Er ist jemand, der alles geben würde. Deshalb weiß ich auch, dass man nicht an jeder Ecke so einen Mann findet.
Ihn überfordert, dass ich mein Herz auf der Zunge trage und einfach immer alles ausspreche. Nur, für mich muss die ein oder andere Idee nicht sofort umgesetzt werden. Er fasst das jedoch so auf. Ja, ich glaub, es kann auch mühsam und anstrengend sein für jemanden, der sehr ruhig und bedacht ist, wenn ich übersprudle von Ideen.
Ich brauche immer ganz klare Ansagen, da ich sie sonst nicht verstehe.

Diese Aussagen gefallen mir Nordrheiner:
Zunächst sehe ich es als wirklich positiv, wenn Menschen auch über ihre Beziehungen nachdenken.
Ein "Nein" ist positiv, weil es ehrlich klingt und verhindert, dass es zu einer Unwohlfühlbeziehung kommt.
Ein "Ja" ist positiv, weil es nach Überlegung Ausdruck einer innerlichen Überzeugung ist.

Falsch finde ich, wenn ein "ich muß mal überlegen, ob..." der Ausdruck eines Wegwerfverhaltens ist.

Schön, dass ich so schnell so viel Anregungen erhalte.
 

Hannibal.

Mitglied
Liebe Gästin,
bei dem, was du schreibst, stellt sich mir die Frage, ob dein Freund denn nicht mittlerweile weiss, dass du dein Herz auf der Zunge trägst und gar nicht forderst, dass jede Idee sofort in die Tat umgesetzt wird. Ihr seid doch schon eine Weile zusammen, da kann man sowas doch eigentlich recht gut einschätzen, oder irre ich mich?

Du sprichst davon, dass er die schönen Dinge einfach vergisst. Ich glaube das nichtmal, dass er das tut. Ich glaube, das, was ihn zweifeln lässt, ist etwas ganz anderes. Wie alt seid ihr beide denn? Habt ihr vielleicht eine unterschiedliche Richtung, wo ihr im Leben mal hin wollt? Kann es sein, dass sich diese Richtung erst in der letzten Zeit entwickelt hat und der Fehler gemacht wurde, darüber nicht zu reden?

Hintergrund:
Man entwickelt sich stets weiter. Meinungen ändern sich, Ansichten ebenfalls und manchmal erscheint einem das, was man vor einiger Zeit noch als Lebensziel hatte, nun nicht mehr erstrebenswert und man verändert seinen Kurs. Ich nehme an, gerade wenn jemand introvertiert ist, passiert dieser Kurswechsel im Stillen und wird mit sich selbst ausgehadert. Und dann wird man als Partner irgendwann vor vollendete Tatsachen gestellt und ist völlig perplex, weil man überhaupt nichts gemerkt hat und nicht erkennt, wie diese Veränderung zustande gekommen ist.
Dann stellt man sich die Frage "Wieso? Eben war er doch noch wie immer und jetzt aufeinmal - wie kann das sein?"

Daher ist es ganz wichtig, dass du diese Entwicklungsschritte aus ihm rauskitzelst und ihn mal aus der Reserve lockst. Er hat dir ja nun erstmal die Versicherung gegeben, dass er sich nicht trennen möchte. Vertraue erstmal darauf, denn Misstrauen ist Benzin für die Zweifel, die er hat. Frage ihn, woher seine Unsicherheit kommt und wie der Weg zu dieser Unsicherheit ausgesehen hat. Frage ihn auch, was passieren müsste, damit die Zweifel wieder verschwinden.

Nur bedenke: Ich bin nicht er und kann daher nur für mich sprechen, was ich tun würde. Und wäre ich er, würde ich das Gespräch nicht ablehnen, sondern ehrlich sagen, was los ist, damit eine Lösung gefunden werden kann. Wichtig ist, dass das Gespräch nicht mit Vorwürfen aufgeladen, sondern in aller Ruhe getätigt wird.

Dir ist ja daran gelegen, dass die Beziehung dieses Problem übersteht. Und das würde ich ihm als Grund sagen, warum du dieses Gespräch überhaupt führen möchtest.
 
G

Gast

Gast
Lieber Hannibal,
danke, dass du dir so viele Gedanken darum machst und für deine ausführliche Antwort. Er legte mir ein Foto von uns hin, vor 2 Jahren und meinte, so sei es mal gewesen. Es zeigt eine unbeschwerte Zeit. Im Laufe des darauffolgenden Gespräch kam jedoch heraus, dass ich immer noch diese Frau bin. Spontan, lebensfroh und immer positiv, egal was gerade passiert. Alles hat einen Sinn. Aber er ist nicht der Mensch, der auf dem Foto ist. Er zweifelt, ist negativ, immer in Sorge um irgendetwas und auch unzufrieden. Das war eine interessante Erkenntnis. Wir sind seit 2 Jahren zusammen und Mitte 40. Es hört sich fast so an, als wären wir Teenager. Irgendwie gibt es für derlei Dinge vielleicht kein Alter.
Ja, die Entwicklungsschritte, das ist ein wirklich guter Ansatz. Das müssen wir aber ein andermal fortsetzen. Heut geht nix mehr. Schade, dass man überhaupt etwas aus jemanden herauskitzeln muss. Alles ist offen. Er fühlt sich durch meine Art "bedroht", überfordert. Was er vorher prickelnd, anregend, aufregend und abenteuerlich empfand ist nun zu schnell, spontan und was weiß ich. Tja, das hätte er mir auch damals schon sagen können.
Als wir uns kennenlernten hatte er gerade eine Trennung hinter sich. Seine Frau verließ ihn wegen einem anderen. Die Scheidung war während unserer Beziehung. Böse Zungen behaupten, dass es so eine Art "Aussteigerbeziehung" gibt nach einer langjährigen zerbrochenen Partnerschaft. Die bösen Zungen behaupten auch, dass erst der Partner nach der Aussteigerbeziehung wieder passen wird.
Ach was weiß ich. Ich sehe in allem etwas Positives, auch wenn das manchmal wirklich schwer ist und man ganz unten ankommt. (Was ja bisher noch nicht der Fall ist.) Es muss vorwärts gehen. Es geht immer vorwärts und es gibt immer ein Happy End - in irgendeiner Form. Ich hätte ihn nie kennengelernt, wenn ich die Beziehungen zuvor nicht so geführt und auch beendet hätte. Ich möchte diese Zeit nicht missen und wer weiß, vielleicht reißen wir das Ruder nochmal herum und alles wird gut - zwischen uns. Auf jeden Fall wird alles gut. Manchmal muss man sich selbst umarmen....
 

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