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endogene Depression

Du solltest Dir mehr Zeit geben; der Weg zurück ins normale Leben ist ein
sehr langer Weg der kleinen Schritte auf dem es auch zu Rückschlägen
kommt. Das ist nichts ungewöhnliches. Die Alpträume zeigen an, dass
Dein Unterbewusstsein mit der Vergangenheit noch nicht abgeschlossen
hat. Möglicherweise gibt es auch noch viele Erinnerungen.

Ich habe nach langen Kampf diese Erinnerungen an die Vergangenheit weit-
gehend beseitigt. Es war ein schwerer Schritt, aber er hat sich gelohnt. Nur
noch selten komme ich mit dieser schweren Zeit "in Berührung". Ja, es be-
lastet mit nach wie vor, kann aber dank guter medikamentöser Einstellung
mehr oder weniger problemlos damit umgehen. Das Grübeln tritt kaum noch
auf.

Trotzdem bemerke ich manchmal, dass mir das Unterbewusstsein bei
Gelegenheit die "gelbe Karte" zeigt. Dann weiß ich, dass die Belastung mal
wieder zu hoch gewesen ist. ...muss ich halt mal ein paar Tage ausspannen
und danach gehts es dann wieder weiter.

Ich reise sehr viel und sehe mit interessante Dinge an, bin fast jedes Wochen-
ende unterwegs. Die Kamera ist immer dabei. Ein paar Bilder kannst Du Dir in
meinen Alben ansehen. Besonderes Interesse finden bei mir die Naturparks.
Da gehe ich dann sehr lange Strecken spazieren; das ist Erholung pur...

Zu Hause erweitere ich meine Fremdsprachenkenntnisse; 3x die Woche in
Abendschule. Dann ist der Kopf beschäftigt; ich träume weniger und schlafe
sehr viel besser.

LG

Jan
 
Ich gebe mir keine Schuld mehr für die Depression, es ist eine Krankheit und ich bin krank, selbst wenn es mir "vermeintlich" gut geht, habe ich trotzdem Symptome, wie z.B. ich bin langsam in allem was ich tue, ich kann mich schwer auf irgendetwas Konzentrieren, ich hab keine Lust zu schönen Aktivitäten, muss mich eigentlich immer zwingen was zu tun, ich werde schnell und grundlos müde, falle immer wieder in grübeleien, mir ist manchmal nach weinen zumute, doch ich kann nicht, mein Schlaf ist gestört, ich schlafe nicht richtig ein und nicht richtig durch, habe Alpträume, ich fühle mich irgendwie Hoffnungslos, glaube nicht das ich nützlich bin.

Hallo Merida,
offenbar läuft bei dir das volle Depressions-Programm ab 🙁 ... hört sich sehr schlimm an.

Ich hatte auch Depressionen und bin auch nur ein Laie, also ist das, was ich dir dazu schreibe, mit Vorsicht zu genießen. Ich hab mir das "Kompendium Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatische Medizin" von Freyberger, Schneider und Stieglitz (alles Hrsg.) gekauft, vollständig neu überarbeitet 2012, also noch sehr neu. Da ist nicht mehr die Rede von endogener Depression u. ä. (jedenfalls nicht im Kapitel über die Entstehung, und nur in Verweisen auf ältere Psycho-Literatur), sondern da werden die Symptome klassifiziert nach Syndrom und Verlaufsform. Also als Syndrom gibt es Depressiv, Manisch und die Kombination Depressiv/Manisch. Die jeweilige Verlaufsform ist entweder ein einmalige Episode, wiederkehrende Episoden oder eine Chronifizierung. Als Ursachen werden allgemein sowohl verschiedene körperliche als auch umweltbedingte Gründe angegeben. In einer Tabelle sind die Prozentzahlen der humangenetischen Befunde angegeben. Ich weiß jetzt nicht, ob es sich bei dir um eine unipolare oder bipolare Störung handelt - du hast Lithium erwähnt - aber ich schreib dir mal alle Prozentangaben:

Bei der unipolaren Störung (nur Depressionen):
a) Konkordanzrate für eineiige Zwillinge - 50 %
b) Konkordanzrate f. zweieiige Zwillinge - 20 %
c) Morbiditätsrisiko von Verwandten ersten Grades - 20 %
d) Risiko von Kindern mit zwei kranken Eltern - 55 %

Bei der bipolaren Störung:
a) (wie oben, bin zu faul, es auszuschreiben): - 80 %
b) 20 %
c) 24 %
d) 55 %

Bei Dysthymie:
a) 40 %
b) 20 %
c) 10 %
d) (nicht angegeben)

Wenn ich das richtig verstanden hab, liegt also die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer unipolaren Störung bei 100 einzelnen, nicht verwandten Zwillingen der andere eineiige Zwillig die Störung auch entwickelt, bei 50 %. Das heißt, dass es da immer auch nicht-biologische Faktoren, also Umweltfaktoren (inklusive meines eigenen Denkens und Verhaltens) gibt. In allen Fällen. Bitte korrigiert mich, wenn ich mir was Falsches zusammengereimt hab.
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei dir auch Umweltfaktoren bei dem Auftreten deiner depressiven Episoden vorliegen können, ist vielleicht also gar nicht so gering - das heißt, es könnte sein, dass du viel mehr Einfluss auf deine Krankheit hast, als du denkst. Ich weiß nicht ... ich bin nur Laie. Aber die Möglichkeit sehe ich nicht bei Null. Vielleicht hast du ja mal Lust herauszufinden, welche Ärzte oder Therapeuten dieses Konzept von "endogener Depression" noch benutzen. Und wenn du gar nichts daran ändern könntest, hätte man dir doch all diese Therapien nicht vorgeschlagen, oder? Bzw. sind sie nur für ein wenig Linderung gedacht?

Hast du keinen Anhaltspunkt dafür entdeckt, wann diese Depressionen auftauchen? Z. B. verändertes Denken/Selbstverurteilung, irgendwelche Auslöser aus der Umwelt, vielleicht hast du zu dem Zeitpunkt lange nicht mehr geweint, lange Zeit ganz schlechter Schlaf, sonstwas ...?

Ich hab auch große Schwierigkeiten mit dem Schlaf; ohne Antidepressiva abends zum Schlafen geht bei mir gar nichts. Und meine Laune und Energie sind natürlich deutlich schlechter/weniger, wenn ich zu spät ins Bett gegangen bin ...

Wünsch dir alles Gute 🙂
Kaela
 
ich glaube das es wichtig ist, sich ein stück eigenleben zuzumuten und zu suchen. damit man aus dem ganzen loch wieder raus kommt.
wenn du arbeiten möchtest und nicht wirklich kannst(kenne das habe auch so meine probs,aber dennoch passendes gefunden)
könntest du auch ehrenamtlich ein paar stunden nur in der woche, in einem bereich der dir freude macht, etwas tun. das wäre dann mal etwas anderes als nur zu grübeln oder nur dinge zu machen, die mit der depression zu tun haben.

ich glaube auch das das trauern sehr wichtig ist, sich dafür bewusst zeit nehmen und sie nicht vertuschen.
sich selbst erlauben so zu sein, macht glaube ich innerlich etwas mit einem. nicht immer alle "krankheiten" nur weg haben wollen, sondern schauen,was will mir das alles sagen. das leben dann eben so in angriff nehmen, wie man selbst es braucht,auf einem abgestimmt, ist wichtig.

(ich komme auch mit vollzeitarbeit und jeden tag um die selbe uhrzeit dort sein zu müssen,absolut nicht klar, mich setzt das völlig unter druck. so habe ich mir nach einiger zeit, eine arbeit gesucht, die eben auf meine bedürfnisse abgestimmt ist. schwierig aber dennoch denke ich machbar.)
 
ich habe unipolare Depressionen, habe auch schon mal die Diagnose "Double Depressionen" bekommen, was sich wirklich so anhört als ob ich das habe, aber die Diagnose ist mir egal, es ist nur wichtig wenn man beim Arzt ist!

In meiner Familie haben sehr viele Störungen, 1 Schwester mit Borderline und Depressionen, 1 Schwester mit Burn Out, 1 Bruder der Quartalssäufer ist, meine Mutter mit unbehandelter Depression, meine Oma mit vermutlicher Depression selbstbehandelt mit viel Alkohol und meine Tochter mit Depressionen.

Ich glaube, das ich lernen muss in den kurzen "guten" Phasen das beste draus zu machen, weil ich sowieso nicht verhindern kann das der nächste Absturz kommt. In den "schlechten" Phasen muss ich mir nur irgendwie klar machen, das auch mal bessere Zeiten kommen.

Heute war ich bei der Psychologin, wegen einem Gutachten, für eine Magenbypass-OP doch leider hält mich die Psychologin nicht für stabil genug, ich soll es in einem Jahr noch mal versuchen, haha, als ob es mir nächstes Jahr besser geht! **seufz**

Liebe Grüße
Merida
 

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