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endogene Depression

Merida

Mitglied
Hallo,

seit 2 1/2 Jahren bin ich jetzt schon an Depressionen erkrankt habe gute Phasen und schlechte Phasen, nur leider überwiegen die schlechten Phasen. Ich fange dann sofort an zu grübeln, was ich falsch gemacht habe, doch ich komme zu keinem Ergebnis, auch meine Therapeutin, bei der ich jetzt über 2 Jahre bin, bestätigt mir immer wieder, das ich nicht Schuld sei.

Ich bekomme auch schon seit 2 1/2 Jahren div. Antidepressiva, wobei ich nicht das Gefühl habe, das die jemals angeschlagen hätten.

Ich denke das Zauberwort heißt hier "annehmen", die Krankheit als solches annehmen und das beste aus der Situation machen. Doch obwohl ich das weiß, kann ich die Depression immer nur als Feind ansehen und nicht als Krankheit.

Hat einer von euch Ideen, wie ich es schaffen kann, diese Krankheit als solche anzunehmen und damit zu leben, auch wenn das bedeuten würde, das ich nie wieder arbeiten gehen kann. (jetzt wo ich das geschrieben habe, werde ich voll traurig - nie wieder arbeiten - das macht mich echt traurig)

Liebe Grüße
Merida
 
Hallo,

die Depression ist nicht Dein Feind, sondern Symptom einer Erkrankung.
Für diese Krankheit gibt es einen oder mehrere Auslöser, die es zu finden
gilt. Man kann Geschehenes nicht einfach so vergessen, aber man kann
versuchen, es zu verdrängen. Das ist zeitweise ganz hilfreich, aber keine
endgültige Lösung.

Nimm' die Sachen so, wie sie sind und versuche, damit besser umzugehen.
Es ist nicht einfach und es dauert viele Monate und machmal auch Jahre,
aber Du wirst erkennen, das dies der einzig sinnvolle Weg ist.

Das bedeutet, dass Du die Gegebenheiten unter Umständen neu bewerten
musst. Vllt hilft es Dir, Dein Leben vorübergehend zu vereinfachen? Suche
Dir Menschen, mit denen Du reden kannst, nutze Hilfsangebote und versuche,
erst einmal zur Ruhe zu kommen. Erst danach kannst Du die Belastung eines
"normalen" Lebens wieder nach und nach ertragen.

Alles Gute, Jan
 
Hallo Jan,

ich weiß ganz genau was ich tun sollte, versuche das auch immer hinzubekommen, gehe zu meinen Therapiegesprächen, zur Kunsttherapie, zur Bewegungstherapie usw. Versuche viel spazieren zu gehen oder bei schlechtem Wetter gehe ich regelmäßig auf mein Ergometerrad, ich habe 2 vers. Selbsthilfegruppen die ich regelmäßig besuche und versuche mir Hilfe im Onlineforum zu holen, manchmal sind es nur kleine Tipps, die ich bekomme, manchmal auch große Ideen, die mich weiterbringen.

Leider helfen die Antidepressiva nicht, ich habe schon mehrere ausprobiert und bin gerade bei Lithium in Kombination mit einem anderen Mittel. Ich kann machen was ich will, es geht mir höchstens 2-6 Wochen gut bis ich wieder voll abstürze.

Es gibt Tage, da möchte ich einfach aufgeben!:wein:

LG Merida
 
Hat einer von euch Ideen, wie ich es schaffen kann, diese Krankheit als solche anzunehmen

Ich helfe mir etwas Belastendes zu ertragen und anzunehmen, indem ich es verständnisvoll beantworte, Merida..

In deinem Fall der wieder aufkommenden depressiven Verstimmung wäre vielleicht die Antwort passend:
"Meine Seele will noch trauern, sie braucht es noch zu trauern, denn sie hat noch nicht ihren ganzen erlebten Schmerz zum Ausdruck gebracht, ihr Leidensdruck noch nicht ganz abgegeben und vielleicht von mir noch nicht genügend Trost und liebevoller Zuwendung bekommen.."

Diese Antwort beinhaltet auch die Hoffnung, dass dieser Zustand auch mal sein Ende findet und deine Seele, von ihrem Leid entlastet, sich wieder erholen und aufbauen kann.

Das wünsche ich dir sehr!
Lenja
 
Du solltest nicht versuchen nach dieser Diagnose zu leben, sondern versuchen zu leben mit dem Wissen, wenn alles mies ist, dann liegt es an der Krankheit. Deswegen nicht mehr arbeiten gehen nur weil jemand sowas diagnostiziert hat, grenzt eher an selbstaufgabe. du solltest einen Weg daraus suchen und nicht direkt einschlagen
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Moment geht es mir relativ gut, ich kann es zwar genießen, aber die Angst vor dem nächsten Tief ist riesengroß. Ich grübel einfach zu viel. Die letzten 2 1/2 Jahre waren echt schlimm ich war 9x in der Psychiatrie 1x zur Reha und 1x in der Tagesklinik und ich musste jedesmal aus einem schlimmen Tief herausgeholt werden. Ich hab in der Zeit 2x versucht mich umzubringen.

In den Momenten, in denen es mir gut geht, denke ich auch daran wieder arbeiten zu gehen, doch ich glaube nicht das die Firma das so mitmacht, das ich 4 Wochen arbeite und dann 6 Wochen ausfalle. Der Vorschlag von meinem Psychiater finde ich gar nicht so schlecht, er hat vorgeschlagen auf dem 2. Arbeitsmarkt für 2 Stunden täglich zu arbeiten.
 
Dran denken zu arbeiten ist doch so für Zukunftsdenken ein schönes Ziel.

Ansonsten tanke doch jetzt ordentlich auf, so aus dem Vollen, wenn du aus Erfahrung ahnst, dass das nächste Tief schon winkend vor der Türe steht.
 
.....
In den Momenten, in denen es mir gut geht, denke ich auch daran wieder arbeiten zu gehen, doch ich glaube nicht das die Firma das so mitmacht, das ich 4 Wochen arbeite und dann 6 Wochen ausfalle. Der Vorschlag von meinem Psychiater finde ich gar nicht so schlecht, er hat vorgeschlagen auf dem 2. Arbeitsmarkt für 2 Stunden täglich zu arbeiten.

Ich denke, dass die Belastung einer Vollzeitstelle zu groß sein könnte
und die Gefahr des Scheiterns einfach zu groß. Selbst die Verpflichtung,
jeden Tag zur Arbeit zu müssen...

Hast Du die Möglichkeit, Dich an den kritischen Tagen abzulenken? Gibt
es ein Hobby, dass Dir Freunde macht?
 
Ich habe ein Hobby, fotografieren, leider habe ich das Gefühl was ich dazu brauche nicht mehr in mir und ohne das Gefühl werden die Fotos nicht und das macht mich eher traurig. In der Depression habe ich das Malen für mich entdeckt und das macht mir sehr viel Spass.
 
Ich gebe mir keine Schuld mehr für die Depression, es ist eine Krankheit und ich bin krank, selbst wenn es mir "vermeintlich" gut geht, habe ich trotzdem Symptome, wie z.B. ich bin langsam in allem was ich tue, ich kann mich schwer auf irgendetwas Konzentrieren, ich hab keine Lust zu schönen Aktivitäten, muss mich eigentlich immer zwingen was zu tun, ich werde schnell und grundlos müde, falle immer wieder in grübeleien, mir ist manchmal nach weinen zumute, doch ich kann nicht, mein Schlaf ist gestört, ich schlafe nicht richtig ein und nicht richtig durch, habe Alpträume, ich fühle mich irgendwie Hoffnungslos, glaube nicht das ich nützlich bin.
 

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