Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Einsamkeit trotz Freunden

Lea F.

Neues Mitglied
Hallo,
da ich nicht weiß, wem ich sonst von den Dingen, die mich belasten, erzählen könnte und ich niemanden damit zur Last fallen möchte, möchte ich hier alles loswerden.
Kurz zu mir: Ich bin 17 Jahre alt, bin ein sehr sozialer Mensch und brauche auch den Kontakt zu Menschen um mich herum, damit es mir gut geht.
Schon in der Volkschule hatte ich wenig Freunde, es kamen auch blöde Sprüche und ich habe mich sehr allein gefühlt. Auch beim Wechsel auf die Hauptschule wurde es nicht anders, damals war es mir wichtig "beliebt" zu sein, was ich nie war. Ich hatte immer schon starke Selbstzweifel und mein Problem ist nach wie vor, dass ich alle anderen mir selbst vorziehe und mein größtes Ziel ist, gemocht zu werden. Ständig habe ich das Gefühl ich mag meine Mitmenschen viel lieber, als sie mich mögen. Die einzige Person, bei der ich dieses Gefühl nicht habe, ist meine beste Freundin.

Bis vor ca. einem halben Jahr war alles noch anders, besser. Ich habe viel mit 2 guten Freundinnen unternommen und ich habe mein Leben geliebt. Angefangen hat die Einsamkeit dann, nachdem ich von einem Jungen, mit dem ich mir eine Beziehung vorgestellt habe, nach mehreren Monaten Kennenlernen von einen auf den anderen Tag knallhart abserviert wurde. Schon zu dem Zeitpunkt hatten alle meine Freundinnen eine Beziehung und dementsprechend immer weniger Zeit für mich. Sie so glücklich mit ihren Partnern zu sehen tat mir jedes mal weh, gleichzeitig schämte ich mich dafür, ihnen das nicht gönnen zu können.
Nach dem Sommer nahm der Kontakt zu meinen Freundinnen rapide ab. Ich habe sie öfters gefragt, ob sie Zeit hätten, etwas zu unternehmen, doch jedes Mal hieß es nein. Seit Oktober bin ich im Home-Schooling und sehe auch meine Freunde aus der Schule nicht mehr.
Seitdem geht es mir so oft so schlecht. Ich will doch einfach nur gemocht werden. Auch jetzt, in den Ferien haben meine Freunde keine Zeit für mich. 24/7 sind sie bei ihren Partnern oder machen etwas mit anderen Leuten, ich habe das Gefühl, ich bin ihnen nicht mehr wichtig und ich fühle mich so unglaublich einsam. Ich sitze den ganzen Tag zuhause und sehe in den Snapchat-Storys, dass alle anderen Leute mit ihren Freunden etwas unternehmen.
Ich komme mit der Einsamkeit nicht mehr klar und ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ständig habe ich das Gefühl, ich bin nicht gut genug. Keiner mag mich wirklich, ich bin für jeden nur der Zeitvertreib, nie eine Priorität.
 
M

MiniMinister

Gast
Sozialer Mensch; aber kaum Freunde, wenig Kontakte, das passt nicht.
Warum sollte dich jemand mögen, deine Erwartungen erfüllen?
Was du nicht hast, kann dir kein anderer geben:
Freunde sind wichtig.
Das wissen schon die Kleinsten und suchen sich – ganz intuitiv – ihre Lieblingsspielkameraden aus.
Die ersten Freundschaften werden im Kindergartenalter, also etwa mit drei Jahren geschlossen. Allerdings haben solche Beziehungen oft noch wenig mit dem zu tun, was Erwachsene unter Freundschaft verstehen.
Denn kleine Kinder sind naturgemäß sehr auf sich >selbst bezogen.
Bist du Erwachsen geworden und hast das abgelegt?
Erwachsen werden – erwachsen bleiben | FAIRliving Blog (fairliving-blog.at)
 

Fabienne

Aktives Mitglied
Ich verstehe genau was du beschreibst. Ging mir sehr lange Zeit ähnlich.

Von Kindergarten / Schule / Ausbildung sind mir keinerlei Freunde geblieben. Das hat sich mit der Zeit einfach auseinander gelebt und verloren. Die Kolleginnen in der Arbeit sind zwar auch privat oft mit mir unterwegs, aber die würde ich nicht zwingend als "gute" Freunde beschreiben.

Rational gesehen, würde ich 2 Menschen in meinem Leben als gute Freunde bezeichnen. Das war´s dann auch. Und bei beiden, liegen viele Jahre "Arbeit" an der Freundschaft hinter uns.

Du bist 17 - was genau machst du denn bzw wie gehts weiter? Schule, Studium, Ausbildung?
Schon mal andere Mitschüler angesprochen? Online in einem Forum umgesehen nach Freunden in deiner Nähe (gibt zB auch die Seite Beste Freundin gesucht).

Man darf sich nicht einfach einigeln und aufgeben. Freundschaften verändern sich, nur wenige Freunde bleiben einem wirklich ein Leben lang. Und es warten so viele nette Menschen da draußen - man muss einfach nur suchen :)

Alles Gute!
 

Fear.Less

Mitglied
Hallo Lea,

verständlich, dass dich die jetzige Situation traurig macht. Und durch Corona ist es leider schwieriger als sonst, neue Leute kennenzulernen, mit denen du dann etwas unternehmen könntest. Aber das wird sich ja in absehbarer Zukunft hoffentlich wieder ändern - verzage also nicht!

Leider sind die wenigsten Freundschaften für die Ewigkeit. Gerade im Teenageralter ist es ziemlich normal, wenn auch schmerzhaft, dass man sich auseinanderlebt und Freundschaften zerbrechen. Es kommt in dem Alter leider öfters vor, dass die erste eigene Beziehung über alles andere im Leben gestellt wird. Das ist meist nicht unbedingt klug, aber in jugendlichen Jahren recht häufig. Oft lernen die Menschen mit dem Erwachsenwerden dazu und unternehmen dann auch in einer festen Beziehung weiterhin unabhängig voneinander Dinge und pflegen ihre sonstigen Freundschaften.

Es hat jedenfalls nichts mit dir persönlich zu tun, dass deine Freundinnen sich so verhalten. Die durchleben jetzt gerade einfach nur ein hormonelles Auf-und-Ab und haben in dem Alter noch nicht die Reife und Erfahrung, ihre Prioritäten etwas anders zu setzen und nicht in jedem freien Moment mit dem Partner zusammenzukleben.

Du bist sicherlich ein sehr liebenswerter Mensch, auch wenn du das selbst noch nicht so sehen und annehmen kannst. Verliere nicht die Zuversicht - es liegen noch so viele neue Bekanntschaften vor dir, und aus einigen davon werden sehr wahrscheinlich gute Freundschaften entstehen!
 

Zauberfee78

Aktives Mitglied
Liebe Lea,

ich bin einiges älter als du, könnte vom Alter her deine Mutter sein. Aber was du hier schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Diese Gefühle, Erwartungen und Bedürfnisse - das hätte glatt meine eigene Geschichte sein können. Auch ich habe früher gejammert, dass ich nur eine Option, nur ein netter Zeitvertreib, aber meinen Mitmenschen nicht unbedingt wichtig war.

Du schreibst, dass du den Kontakt zu Menschen brauchst, damit es dir gut geht. Menschen möchten um ihrer selbst willen gemocht werden. Sie werden den Kontakt zu dir suchen, wenn du dich ernsthaft für sie interessierst und ihnen verdeutlichst, dass es dir wirklich um sie als Personen geht. Aber wenn du die Leute in erster Linie dafür benutzt, um deine innere Leere zu füllen und irgendwelche seelischen Löcher zu stopfen, werden sie dich auf Abstand halten. Weil sie genau spüren, dass es dir nicht um sie geht und sondern um die Betäubung deiner eigenen Einsamkeit.

Du bist jetzt 17 Jahre alt. Welchen Beruf strebst du nach der Schule an? Hast du ein konkretes Ziel, auf welches du hinarbeitest? Ich möchte dir gerne ans Herz legen, deine beruflichen Träume zu verwirklichen. Leider habe ich das in jüngeren Jahren ziemlich schleifen lassen, weil meine Gedanken fast nur um Männer und Freundschaften kreisten. Als die Menschen aus meinem Leben verschwanden, fühlte ich mich gewissermaßen um meinen beruflichen Erfolg betrogen. Das war natürlich Quatsch mit Soße, denn für meinen beruflichen Erfolg oder Misserfolg war ich ganz allein verantwortlich.
Solltest du deine beruflichen Pläne verwirklichen und eines Tages von einem Partner oder guten Freunden verlassen werden, hättest du immer noch etwas in deinem Leben, was dir Freude bereitet.

Aus dem gleichen Grund rate ich dir, deine Hobbys und Interessen zu pflegen und alles zu tun, worauf du Lust hast ;-). Es ist zwar schön, unter Menschen zu sein. Aber Menschen sind nur eine von mehreren Säulen in unserem Leben. Wenn du dich nur auf sie fixierst und sie eines Tages nichts mehr von dir wissen möchten, sieht dein Leben ganz schön leer und unerfüllt aus. Und du empfindest keine Freude mehr, weil es nichts mehr gibt, worüber du dich freuen kannst.

Den Vorschlag mit den Haustieren möchte ich auch unterstützen. Es gibt so viele Möglichkeiten, um dein Leben erfüllend zu gestalten, auch wenn gerade keine Gesellschaft in Form von anderen Menschen verfügbar ist :) .
 
G

Gelöscht 110110

Gast
Sozialer Mensch; aber kaum Freunde, wenig Kontakte, das passt nicht.
Totaler quatsch, ! Gerade soziale Menschen leiden oft am meisten da sie keine oder nur wenig Kontakte haben. Liegt wohl daran das sie sich am meisten ausnutzen lassen. Soziale Menschen können nicht anders und geben auch das wenige was sie haben. Auch hier sieht man doch wie die Zwei Freundinnen sich plötzlich rar machen. Eben wie die meisten Menschen die plötzlich einen Partner oder was auch immer haben und sich oftmals nicht mehr für den anderen Interessieren.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
T Einsamkeit ein gesellschaftliches Problem? Freunde 78
G Einsamkeit, bei mir meldet sich niemand Freunde 98
J Gefühl der Einsamkeit Freunde 25

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben