klingt ein bisschen nach meinem alten leben.
es ist ein ganz hartes stück arbeit, man kann aber da raus kommen. du kannst erst mal schauen, ob du betreuung bekommst über den sozialpsychiatrischen dienst. meine betreuerin geht einmal die woche mit mir spazieren, kaffee trinken und ist mittlerweile eine enge vertraute, der ich alles erzählen kann.
ich habe außerdem ergotherapie. sie regelt viele behördliche dinge mit mir. und wir gehen zusammen einkaufen.
ich hatte eine schwere angststörung, nur noch auf der couch unter der decke gelegen. jetzt arbeite ich ehrenamtlich, bereite mich auf eine ausbildung vor, gehe in selbsthilfegruppen, auf kongresse, habe wieder freude am austausch mit menschen.
es ist ein langer, sehr schwerer prozess. ich denke auch, arbeit ist da erst mal eine riesige überforderung. es hängt zu viel davon ab. man ist in strukturen eingebunden, die keinesfalls hilfreich sind. so viele kollegen, der leistungsdruck, einen chef zu haben.
mir hat es gut getan wirklich gesund werden zu können nach meinem tempo und mit viel unterstützung von wie ich das nenne meinem kompetenzteam.
die ärztin in der klinik, da läuft alles zusammen und sie stellt die rezepte aus. zuerst hatte ich ergotherapie. die ist auch erst mal zu mir ins haus gekommen und das war schon alles was ich ertragen konnte. schwer genug. wir haben ganz langsam angefangen. sie hat mir dann beim finden von der einzelbetreuung geholfen. wieder ein schritt mehr.
es gibt auch sozialtherapie. da musst du dich bei der krankenkasse erkundigen, wer das bei dir anbietet. weiß ich leider nichts drüber. das konzept könnte dir aber gefallen.
möglich ist auch dann später mal tagesklinik. die haben programme wo man lernt wieder am sozialleben teilzunehmen.
es gibt ganz viele möglichkeiten. ich denke der kleinste schritt ist erst mal sozialpsychiatrischer dienst. ich meine, klar, kann auch sein, dass man ausgerechnet eine stelle hat in der nähe, die nicht so gut ist, trotzdem würde ich mal dort anfangen. mein weg war damals ja zuerst in die ambulante psychiatrie zu gehen. war auch okay. vom sozialpsychiatrischen dienst kommt eben allerdings halt jemand zu dir nach hause, wenn du nicht raus kannst.
es ist ein schwerer weg, aber man kann ihn schaffen und das lohnt sich. ich wünsche dir viel kraft dafür.