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Einladung zur Klassenfahrt mit Menschen, die einen gemobbt haben? Was denkt ihr?

E

earlywinter

Gast
Nachtrag: Ups, es sollte Klassentreffen heißen, nicht Klassenfahrt.

Hallo alle zusammen,

ich habe vor 2 Tagen überraschend eine Facebook-Nachricht von einem ehemaligen Mitschüler bekommen, mit dem ich die mittlere Reife gemacht habe. Ich habe diese Schule und die meisten Leute seit fast 10 Jahren nicht mehr gesehen... und ehrlich gesagt bin ich auch nicht wirklich gewillt, sie wieder zu sehen.

Erst hab ich gar nicht erkannt, wer dieser Typ sein soll, der mir geschrieben hat - habe ihn dann aber durch den Namen irgendwie aus dem Gedächtnis rauskramen können. Da er seine Freundesliste offen hatte, habe ich in diesem Zug ein wenig herumgestöbert und auch viele ältere Klassenkameraden wiedergefunden. Ich habe manche sogar komplett vergessen. Und das hat auch einen Grund.

Ich wurde seit der 5. Klasse zuerst leicht und dann stark gemobbt. Es haben mich zwar nicht alle gemobbt, da gab es ein paar Leute, die es ganz besonders auf mich abgesehen haben, aber die meisten - oder eigentlich alle, kann man sagen, haben sich nicht für mich interessiert. Als ich krank war, wollte keiner mir Hausaufgaben vorbeibringen. Bei Klassenfahrten war ich auch immer der Depp. Es war eine schlimme Zeit, die ich nicht misse.

Ausgerechnet einer, der auch noch in den letzten Wochen vor Schulschluss gemeint hat, mich zu mobben, schreibt mich an und fragt, ob ich da mitkommen möchte, da ich "ja auch dazu gehöre".

Einerseits finde ich unhöflich, nach 10 Jahren da mit alten Kamellen zu kommen, andererseits wüsste ich auch nicht, wieso ich überhaupt dorthin gehen sollte? Ich hatte mit den meisten Leuten dort keinen großen Kontakt und ich möchte auch nicht schon wieder die Opferrolle spielen. Jeder weiß, dass ich ein Außenseiter war.

Klar, jetzt könnte man sagen "Ja, dann sag doch einfach ab".

Meine Frage ist aber eher an die Allgemeinheit gerichtet: was würdet ihr in so einer Situation tun? Findet ihr das übertrieben, dramatisch? Sollte ich es groß begründen, wieso ich nicht gehen möchte? Sollte ich mich vielleicht zusammenreisen und die Vergangenheit einfach ruhen lassen nach dem Motto, die sind ja alle erwachsen geworden?

Ich musste an dem Abend viel nachdenken, einerseits will ich nicht der Typ sein, der jedem ein schlechtes Gewissen machen möchte, auf der anderen Seite gibt's Leute, die ich nicht sehen möchte und ja, ich hab auch kein Bock so auf Alte Freunde zu machen.

Was denkt ihr drüber?
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gelöscht

Gast
Ich denke mal, du wurdest nur der Vollständigkeit halber eingeladen, nicht aus echtem Interesse, oder weil man irgendwas klären will.

Ich war noch nie auf einem Klassentreffen (Abi ist 25 Jahre her!), bekomme immer eine Einladung, sage immer ab oder ignoriere. Ich bin bei denen im Verteiler.

Was willst du? Hingehen, auf heile Welt machen und dich danach ärgern, weil du eben nichts angesprochen hast? Hingehen, das Mobbing von damals ansprechen und dich danach ärgern, weil da alles wieder hochgekommen ist?

Du kannst ihm neutral absagen, du hast kein Interesse und er soll dich aus dem Verteiler schmeißen. Du kannst ihm absagen, indem du ihm sagst, aufgrund des Mobbings von damals hast du kein Interesse. Wird dir nichts bringen, aber immerhin hast du nachgetreten.

Oder du gehst da selbstbewusst hin, erklärst, wie es in deinem Leben gelaufen ist und versuchst den Abend zu genießen. Wenn es da aber tatsächlich niemand gibt, den du wieder sehen möchtest, würde ich auch nicht hingehen.
 

Insta

Sehr aktives Mitglied
Unabhänig von Deiner Situation sage ich das generell ab. Ich habe mit einigen wenigen ehemaligen Mitschülern noch Kontakt und sogar zwei Freundschaften. Weil man sich mag und Gemeinsamkeiten hat.

Bei dem Rest ist es nicht so, deswegen ist der Kontakt auch verlorengegangen. Jeder entwickelt sich weiter. In unterschiedliche Richtungen. Daher habe ich kein Interesse an solchen Treffen. Mich verbindet mit den Leuten nix, ausser dass man vor 15 Jahren Mal auf einer Schulbank war. Daher, ich sag immer ab.
 

Baffy

Aktives Mitglied
hi,,,,
Meinem Sohn ging es genauso wie dir. Er erhielt auch nach 10 Jahren solch eine Nachricht und hat garnicht erst geantwortet. Zu mir meinte er nur: " Die können mich mal".....
 

Lúthien Tinúviel

Aktives Mitglied
Ich wurde zu einem Stufentreffen eingeladen - nach ca. 15 Jahren. Da wurde ich auf FB in einen Chat geadded, wo es darum ging. Und ich dachte mir auch nur: "Ist jetzt nicht wahr, ihr glaubt doch nicht, dass ich irgendwas mit euch zu tun haben will nach dem, was da gelaufen ist?" Leider habe ich das nicht gesagt, sondern nur: "Hey, das ist nichts für mich." - und bin raus. Neun Jahre haben diese Idioten mich gemobbt oder zugesehen, da treffe ich mich bestimmt mit keinem von denen.

Niemand zwingt dich, hinzugehen, wenn du dich nicht danach fühlst. "Alte Kamellen" sind keine alten Kamellen, wenn es immer noch wehtut - noch dazu, wenn keiner sich je entschuldigt hat. Wozu sollte man sich das antun?
 

pecky-sue

Aktives Mitglied
Hallo Großstadtlegende,
Wenn ich so fühlen würde wie du, das Erlebte nicht verarbeitet und abgeschlossen, du hast noch Verletzungen die schmerzen.
Wenn du nicht drüber stehst und das scheint mir nicht so...
Nein, ich würde nicht zu dem Klassentreffen gehen, wenn ich in deiner Situation wäre.

Ich würde in meiner Absage auch keine weiteren Informationen geben, ein einfaches "Ich habe keine Zeit", dürfte reichen.

Auch würde ich den Zugang zu meiner FB-Seite einschränken.
Joa das würde ich so machen.

Liebe Grüße Pecky, ach und schön das du wieder da bist :)
 

weidebirke

Urgestein
...

Ausgerechnet einer, der auch noch in den letzten Wochen vor Schulschluss gemeint hat, mich zu mobben, schreibt mich an und fragt, ob ich da mitkommen möchte, da ich "ja auch dazu gehöre".....
Also nicht, weil es sie interessiert, was aus Dir geworden ist. Nicht, weil sie Dich wiedersehen wollen.

Weil Du ja (???) dazu gehörst. Weil es sich so gehört. Weil sie großmütig entschieden haben, Dich nicht auszuschließen.

Nee, mein Lieber, tu Dir das nicht an. So ein Vollpfosten.
 
G

Gelöscht 71014

Gast
Auch wenn die alle mittlerweile erwachsen sind - ich tät' es nicht. Dazu scheint zuviel vorgefallen zu sein.
 

Sofakissen

Aktives Mitglied
Ich würde es davon abhängig machen, ob DU dort hin willst und ob DU meinst, dass es dir was bringen könnte (z.B. mit der Sache besser abschließen).

Ich war in meiner Klasse in einer ähnlichen Rolle. Ich war nur einmal bei einem Klassentreffen, anfangs, als ich noch als "erfolgreich" galt. Und naja. Gemobbt wurde ich natürlich nicht, so erwachsen waren schon alle. Aber ich hatte wieder mal gemerkt, dass ich nie so richtig dazugehörte und das auch nie tun werde. Denn anfangs waren sie schon an mir interessiert, wollten mich ein wenig ausfragen, was ich so mache. Als aber jeder wusste, dass ich wie alle anderen studierte (damals war ich sogar noch in Regelstudienzeit), war ich schnell uninteressant. Zumal ich noch einen "schweren" Studiengang hatte und niemand meine tollen Berufsaussichten mit ihren überlaufenen bzw. brotlosen Studiengängen vergleichen wollte :rolleyes:.
Außenseiter zu Klassentreffen einladen macht schließlich nur dann Spaß, wenn man auch schön auf sie herabschauen kann. Danach saß ich den Rest des abends da wie bestellt und nicht abgeholt. Eben wie in der Schule. Ich war dabei, ohne dazuzugehören. Entschuldigt hat sich auch keiner. Ich glaube, die haben ihr damaliges Verhalten gar nicht als Mobbing gesehen. Ist doch vollkommen in Ordnung, z.B. einem Typ von der Nachbarsschule 50€ dafür zu geben, mir eine Beziehung vorzuspielen und die ausgetauschten Privatnachrichten an alle weiterzuleiten :mad:. "War ja nur Spaß".

Ich werde künftig jedenfalls nicht mehr zu solchen Treffen gehen. Gewissermaßen dienen die doch nur noch zu Schwanzvergleichen. Jeder will zeigen, dass er/sie ja was "Besseres" ist als die anderen. Wer den besten (im Sinne von Gehalt) Job hat. Wessen Partner/Partnerin gut aussieht und mehr verdient. Wer auch ja schon ein Haus, ein Auto oder sonstigen teuren Schnickschnack hat.
Da habe ich keine Lust, mir meine jüngsten Erfolge gleich wieder schlecht reden zu lassen, nur weil ich durch psychische Probleme (welche zumindest teilweise noch vom Mobbing stammen) länger gebraucht habe als andere.

Wenn sie sich wirklich für mich interessieren würden, wäre es ein Leichtes, mich auf Facebook und Co zu finden und mich zu kontaktieren. Aber ich sehe es nicht ein, mich den anderen selbst zum Fraß vorzuwerfen. Zumal ich auch dann nicht der Typ dafür wäre, wenn "alles im Lot" wäre und ich zu den "Besseren" gehören sollte. Denn was bringt es mir, auf andere herabzuschauen, nur weil sie (warum auch immer) weniger (oberflächlichen) Erfolg haben? Warum sollte ich mich zu einem Teil dieser Vergleicherei machen?

Ich habe immer höflich abgesagt, dass ich da leider schon was anderes vorhätte. Wobei ich mich mittlerweile einfach nicht mehr zurückmelde. Die können mich mal.
 

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