Einheitliche Schulkleidung: PRO und CONTRA

Hallo Sehnsüchtige!

Sehnsüchtige meinte:

Ich bin gegen eine Schuluniform. Jeder sollte den Kindern doch die Werte vermitteln, auf die es wirklich im Leben ankommt...

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Im Prinzip meine ich das auch. Was für Werte meinst Du denn? Dass jeder eine andere Kleidung haben sollte?

... Außerdem, wie weit soll und darf so ein "Gleichheitsmensch" denn gehen? Wo soll diese Gleichstellung wieder aufhören? Bei den Schultaschen, Armbanduhren, Halsketten, Federtaschen, Stifte, Haarfrisuren, Haarfarbe....? Soll das auch alles einheitlich sein? ...

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Du hast aber nichts dagegen, dass alle Schüler auf dieselbe Schule in dieselbe Klasse gehen? Dass sie dieselben Bücher benutzen und von denselben Lehrern unterrichtet werden? Und dass sie denselben Lehrplan haben und ihnen dieselben Werte vermittelt werden?

...Wobei ja auch bedacht werden sollte, daß die Kinder im privaten Bereich ja eh wieder vermitteln und zeigen dürfen, was sie "eigentlich" für Bekleidung bevorzugen...

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Privat ist eben Privat und öffentlich ist eben öffentlich. Oder gehst Du mit dem Bademantel zur Arbeit 🙂?

...Ich finde, wir Menschen sind mit unserem ganzen Handeln und Sein ein Individuum - und jeder sollte das Recht behalten, auch eins sein zu dürfen...

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Wir sind aber auch Wesen, die sich in sozialen Feldern bewegen. Normierungen sind nötig, wenn man in Gemeinschaften lebt. Das ist schon so in Familien. Wenn jeder ißt, wann er will, gibt es kein Familienleben mehr. Gemeinschaft erfordert auch so etwas wie eine gewisse Disziplin. Dazu gehören zB auch Kompromisse. Wer nur noch Individualismus will, der hat schnell Egoismus.

Das aber das Vorschreiben von Kleidung von oben ein völlig lächerliches und dummes Diktat ist - darauf kommst Du wohl erst gar nicht?
Was soll daran "vernünftig" sein? Es ist einfache Unterdrückung. Das Individuum, der persönlcihe Geschmack soll dem Jugendlichen genommen werden. Als hätten die Deutschen nicht mit dämlichen Uniformierungen schon genug Blödsinn angerichtet.

Hallo Rübe!

Rübe meinte:

Eben nicht. der Gedanke ist richtig, in der Realität sieht es aber so aus, dass sich die Besserverdiener eine qualitativ höhere Schuluniform leisten können als die Geringverdiener...

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Selbstverständlich sollte es keine Unterschiede in der Schuluniform geben. Das ist doch der Sinn einer Uniform. Genauso falsch wäre es, wenn manche Schüler auf besseren Stühlen sitzen könnten oder die besseren Lehrer bekämen oder die schnelleren PCs oder wenn bestimmte Klassenräume nicht beheizt würden.

Hallo mikenull!

mikenull meinte:

Das aber das Vorschreiben von Kleidung von oben ein völlig lächerliches und dummes Diktat ist - darauf kommst Du wohl erst gar nicht?
Was soll daran "vernünftig" sein? Es ist einfache Unterdrückung. Das Individuum, der persönlcihe Geschmack soll dem Jugendlichen genommen werden. Als hätten die Deutschen nicht mit dämlichen Uniformierungen schon genug Blödsinn angerichtet.

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Komisch, dass Du Dich nicht über den einheitlichen Lehrplan aufregst. Der Lehrplan steht doch dem individuellen Geschmack des Schülers entgegen! Und diese Verkehrsregeln -sind doch Unterdrückung. 🙂 Und warum sind alle Steckdosen genormt? Soll doch jede Firma ihre eigene Steckdosengröße herstellen.

Regeln können auch sinnvoll und menschenfreundlich sein.

EuFrank meinte:

Hallo Sehnsüchtige!

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Im Prinzip meine ich das auch. Was für Werte meinst Du denn? Dass jeder eine andere Kleidung haben sollte?


Du hast aber nichts dagegen, dass alle Schüler auf dieselbe Schule in dieselbe Klasse gehen? Dass sie dieselben Bücher benutzen und von denselben Lehrern unterrichtet werden? Und dass sie denselben Lehrplan haben und ihnen dieselben Werte vermittelt werden?


Privat ist eben Privat und öffentlich ist eben öffentlich. Oder gehst Du mit dem Bademantel zur Arbeit 🙂?


Wir sind aber auch Wesen, die sich in sozialen Feldern bewegen. Normierungen sind nötig, wenn man in Gemeinschaften lebt. Das ist schon so in Familien. Wenn jeder ißt, wann er will, gibt es kein Familienleben mehr. Gemeinschaft erfordert auch so etwas wie eine gewisse Disziplin. Dazu gehören zB auch Kompromisse. Wer nur noch Individualismus will, der hat schnell Egoismus.

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Das sind aber soziale Felder, auf die nicht jeder so großen Wert legt, wie vllt. so manch anderer. Es ist eben jeder anders - und das ist auch gut so. Das ist völlig normal.

Und Nein, ich gehe nicht im Bademantel zur Arbeit, weil ich diese komischen Dinger hasse...😉 Ich ziehe aber schon das an, was mir gefällt. Da lasse ich mir auch von der Mode keine Vorschriften machen, ich habe ja schließlich eine eigene Meinung.🙂

Wenn es nach mir gehen würde, hätten wir auch keine Schulen, so wie die meisten sie von uns kennen.
Außerdem muß man doch "privat und öffentlich" nicht unbedingt voneinander trennen...

Zudem habe ich nicht gesagt, daß ich dagegen bin, gleiche Werte zu vermitteln. Ich bin aber dagegen, aus Menschen 0815-Typen machen zu wollen.

Welche Werte ich meine? Dazu fällt mir dieser Spruch ein. Er sagt in kurzen Worten genau das aus, was ich meine.


" Viele sehen, was du scheinst.
Nur wenige fühlen, wer du bist."


Liebe Grüße,
Sehnsüchtige

Frank, wenn ich deiner Logik mal folge, so heißt das für mich in letzter Konsequenz auch

Kindergartenuniform

Einheitshaarschnitt bis man 21 ist

bei privaten Treffen mehrere Kinder ist darauf zu achten, dass alle die selbe Jeans, das selbe Shirt anhaben. Sonst fühlt sich einer benachteiligt und wird vielleicht sogar gemobbt

Technische Spielereien wie Handy, Konsole etc nur noch mit FSK 21

usw.usw.

Es ist schon richtig, dass kinder wegen ihrer Kleidung ausgegrenzt und gemobbt werden (können!). Bei uns war das so bis zur 6. Klasse etwa. (Gymnasium ), Als wir älter waren war eher der individual Gekleidete der höher Angesehene.
Mein Bruder war auf der Hauptschule, dort war es bis zur 10. Klasse so.

Wenn man also was an der Werteeinstellung und der Toleranz der Kinder/Jugendlichen ändern möchte, so sollte man bei grundlegenden Dingen anfangen und nicht Makulatur betreiben bei der Kleiderwahl.
Das bringt doch nichts.

Zitat Eu-Frank

Selbstverständlich sollte es keine Unterschiede in der Schuluniform geben. Das ist doch der Sinn einer Uniform. Genauso falsch wäre es, wenn manche Schüler auf besseren Stühlen sitzen könnten oder die besseren Lehrer bekämen oder die schnelleren PCs oder wenn bestimmte Klassenräume nicht beheizt würden.
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Es ist doch wohl vollkommen klar, das es sich bei dem einen um lebende Menschen handelt - und beim anderen eben um tote Gegenstände. Ich rege mcih ja aucht darüber auf, das die Butterpäckchen im Supermarkt alle gleich sind.
Und in noch einem Punkt widerspreche ich Dir: Es ist eben gerade nicht so, daß man in einer "Schuluniform" besonders gut lernen würde. Die Menschen - und das ist meine Erfahrung aus vielen Jahren - bringen in ihrer individuellen Kleidung ihre beste Leistung. Einfach weil man sich darin am wohlsten fühlt.

Im übrigen: Niemand in der BRD will ernsthaft Schuluniformen. Das ist - in regelmäßigen Abständen - die Erfindung eines politischen Hinterbänklers, der etwas zum "Sommerloch" beitragen will. Und das sei erlaubt.

Hallo Sehnsüchtige!

Sehnsüchtige meinte:

...
Zudem habe ich nicht gesagt, daß ich dagegen bin, gleiche Werte zu vermitteln. Ich bin aber dagegen, aus Menschen 0815-Typen machen zu wollen...

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Glaubst Du, dass man aus Ärzten 0815-Typen macht, wenn man ihnen eine bestimmte Berufskleidung vorschreibt?
Glaubst Du, dass man aus Köchen 0815-Typen macht, wenn man ihnen eine bestimmte Berufskleidung vorschreibt?
Glaubst Du, dass man aus Verkehrsteilnehmern 0815-Typen macht, wenn man ihnen eine bestimmte Verkehrsordnung vorschreibt?

In bestimmten Fällen ist es wünschenswert, dass sich Menschen gleichförmig verhalten.

Hallo Rübe!

Rübe meinte:

Frank, wenn ich deiner Logik mal folge, so heißt das für mich in letzter Konsequenz auch

Kindergartenuniform

Einheitshaarschnitt bis man 21 ist

bei privaten Treffen mehrere Kinder ist darauf zu achten, dass alle die selbe Jeans, das selbe Shirt anhaben. Sonst fühlt sich einer benachteiligt und wird vielleicht sogar gemobbt

Technische Spielereien wie Handy, Konsole etc nur noch mit FSK 21

usw.usw...

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So habe ich das nicht gemeint. In privaten Bereichen möge sich jeder so verhalten, wie er es für nötig ansieht. Auch hier ist es gelegentlich nötig, dass man sich an gewisse Normen hält, wenn man auf Mitmenschen trifft. Z.B schaut man sich in die Augen, wenn man miteinander spricht. Es wäre nicht gut, wenn man sich mit dem Rücken zum Gesprächspartner dreht etc. Sobald man sich also im Netz sozialen Verhaltens aufhält, entstehen oft durchaus sinnvolle Regeln des Miteinanders (oft automatisch und vollkommen unbewußt).

Allerdings ist der private Bereich durchaus viel freier als der schulische zB. Der öffentliche Bereich erfordert es, dass die Freiheit der anderen mit meiner Freiheit in Übereinstimmung gebracht wird. Das heißt, dass ich nicht alles machen kann, was ich will (siehe zB unsere Gesetzbücher). Das Schulwesen hat entsprechende Gesetze aufgestellt.

...Wenn man also was an der Werteeinstellung und der Toleranz der Kinder/Jugendlichen ändern möchte, so sollte man bei grundlegenden Dingen anfangen und nicht Makulatur betreiben bei der Kleiderwahl.
Das bringt doch nichts.

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Ich finde auch, dass Kleidung etwas relativ unwichtiges ist. Daher muss es doch verwundern, dass sich niemand darüber aufregt, was den Kindern inhaltlich an den Schulen vermittelt wird. Was in den Lehrplänen steht ist doch viel wichtiger, aber darüber regt sich keiner auf. Schulischer Unterricht zwingt die Kinder doch, an dieselben Dinge zu denken und dieselben Lernziele zu erreichen. Darüber regt sich keiner auf, aber über eine einheitliche Kleidung, die wesentlich ungefährlicher ist als ein einheitliches Denken! Ist doch komisch, oder?

Hallo mikenull!

mikenull meinte:

...
Es ist doch wohl vollkommen klar, das es sich bei dem einen um lebende Menschen handelt - und beim anderen eben um tote Gegenstände. Ich rege mcih ja aucht darüber auf, das die Butterpäckchen im Supermarkt alle gleich sind...

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Dieses Argument verstehe ich nicht im Zusammenhang mit meinem Zitat.

... Es ist eben gerade nicht so, daß man in einer "Schuluniform" besonders gut lernen würde. Die Menschen - und das ist meine Erfahrung aus vielen Jahren - bringen in ihrer individuellen Kleidung ihre beste Leistung. Einfach weil man sich darin am wohlsten fühlt...

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Ich verstehe, was Du meinst; überzeugen tut es mich nicht. Ein nicht ganz ernst gemeintes Beispiel dazu: Stelle Dir vor, dass unsere Fussballnationalmannschaft in individueller Kleidung spielen würde. Würden die wirklich besser spielen?

...Im übrigen: Niemand in der BRD will ernsthaft Schuluniformen. Das ist - in regelmäßigen Abständen - die Erfindung eines politischen Hinterbänklers, der etwas zum "Sommerloch" beitragen will. Und das sei erlaubt.

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Womit nichts Argumentatives gegen die positiven Wirkungen einer Schuluniform in Deutschland gesagt wäre. Was gut ist, wird nicht immer gewünscht.