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Eine schlechte Tochter..?

Nadine3221

Mitglied
Heyy,

ich war lange offline hier und ich habe vieles in meiem Leben geändert...vieles aber auch nicht.
Ich habe es sehr sehr lange geschafft nicht zur Klinge zu greifen, wenn ich nicht weiter wusste und ich habe es auch geschafft mich Freunden zu öffnen.
Meine beste Freundin weiß, dass ich mich selbst verletzt habe und sie weiß auch, wie ich mich fühle und warum es mir schlecht geht.
Ich kann aber bis Heute nicht glücklich sein, obwohl ich mich öffne..und ich erzähl euch jetzt warum, weil ich nicht mehr weiter weiß. Diesen Schritt gehe ich jetzt, weil ich vor kurzem einen Rückfall mit dem Ritzen hatte und ich will dass das endgültig aufhört...!

Also woum es geht..
Ich werde hier zuhause runtergemacht.. Jeden Tag höre ich mir an wie faul ich bin, wie frech und pubertär ich bin (mit 18?!) und dass ich mein Leben vergeude und wegschmeiße. Klingt jetzt erstmal relativ harmlos. Ich bin kein Ass in der Schule und trotzdem - gerade jetzt wo es drauf ankommt (ABI 2014) - meckern die am laufenden Band an meinem Leben rum. Die setzen mich unter Druck, eine 3 reicht nicht mehr, wehe ich lerne nicht jeden Tag, Einstellungstests kommen auf mich zu + Klausurphasen in wenigen Wochen und ich schaff es einfach nicht zu lernen!! Ich hab nie den Kopf frei, weil ich ständig nur am heulen bin, weil ich mir anhöre wie (sorry) scheiße ich bin. Am liebten würde ich mich nurnnoch ins Bett legen und heulen und dadurch dass ich mich sehr zurückziehe bin ich wieder nur faul.
Das mach ich jetzt seit knapp einem Jahr mit und so langsam geht mir das an die Substanz. Ich kann nicht mehr, ich schaff das so nicht mit dem Abi, wenn's nach mir geht bin ich hier weg.
Bei jeder kleinsten Kritik gehe ich sofort an die Decke, weil ich mir hier nurnoch anhöre, was ich im endeffekt für eine beschissene Tochter bin.
Bin ich das? Bin ich eine schlechte Tochter nur, weil ich mir hier nicht alles bieten lasse? Ich bin psychisch angeschlagen von damals und jetzt, wo ich merke wie mich das alles unter Druck setzt, falle ich direkt in alte Muster zurück. Ich brech wieder auseinander...fühl mich jeden Abend schlecht und weine. Jeden Tag Streit, jeden Tag höre ich wa ich falsch mache und bekomme kein bisschen Anerkennung für das was ich tue.

Ich brauch ganz dringend ein paar Tipps wie ich das Jahr hier noch überlebe...Ausziehen ist einfach nicht drin. Einen Nebenjob packe ich neben dem Abi physisch und auch pychisch nicht.
Ach by the way...reden bringt da nichts - die machen dicht.

Also bitte...hilfe... Ich kann es einfach nicht mehr ignorieren. Es macht mich kaputt hier so eine schlechte Tochter zu sein..

Liebe Grüße
Nadine
 

cucaracha

Urgestein
Wenn Eltern ihr Kind abwertend und vorwurfsvoll behandeln,kann es das Kind psychisch krank machen..
Auch wenn es von den Eltern vielleicht positiv gemeint ist...
An deiner Stelle würde ich versuchen auszuziehen..
Ich bin damals mit 16 J ausgezogen und lebte mit meinem Freund zusammen,es half mir sehr und mein Abitur konnte ich damals aufeinmal ganz leicht schaffen..
 

Minensucher

Aktives Mitglied
hi nadine,

deine situation ist natürlich nur schwer zu beurteilen, wenn man es nicht selbst gesehen oder erlebt hat, aber ich werde mal versuche dir ein paar tips zu geben...

das wichtigste ist deine grundeinstellung. ich habe damals gelernt dass meine einstellung zu mir selber den unterschied ausmacht, ob beleidigungen an mir abprallen oder ob ich durch worte verletzt werde. versuch die kritiken und "anfeindungen" nicht persönlich zu nehmen, lass sie nicht so weit an dich ran dass sie dich runterziehen können.
ich kenne deine eltern nicht, aber bei so verhaltensweisen gibts hauptsächlich zwei arten von eltern... die einen fordern sehr viel von ihren kindern (notentechnisch), weil sie sich haben einreden lassen, dass man mit nicht perfekten noten heutzutage nicht weit kommt etc, die andere seite sieht in ihren kindern sich selbst und verpasste chancen, dabei lassen sie den frust auf sich selber an den kindern aus. zweiteres ist natürlich nicht fair, aber so personen zur einsicht zu bewegen ist selten ohne hilfe möglich. sprüche wie "nur weil du das nich geschafft hast musst du mich jetzt nicht stressen" sind suboptimal und sorgen nur für nochmehr ärger.

versuch zu verstehen warum deine eltern so auf die noten abgehen, nimm ihre kritik hin aber nimm sie dir nicht zu herzen. nicken, ja sagen und lächeln, im endeffekt weisst du selber sowieso besser warum eine klausur danebenging oder wo die defizite liegen.

red dir nicht ein eine schlechte tochter zu sein, sowas gibts nur in extremfällen, in der regel ist alles auf die eltern selber zurückzuführen.

da ich dich nicht kenne konnte ich es nur recht allgemein halten, aber vielleicht hilft dir das als ansatz.

lg und kopf hoch :blume:
 

Nemo

Aktives Mitglied
Liebe Nadine,

Dass du mal sagst, wenn dir etwas nicht passt ist nicht pubertär, sondern eher ein Zeichen von persönlicher Reife. Man braucht sich echt nicht alles gefallen lassen, und dass man für seine Interessen einsteht, ist irgendwo essentiell.

Dein Problem ist, dass du - aus deiner Wohnsituation heraus - ständig mit deinen Eltern konfrontiert bist.
Die eine mögliche Option, die ich dir schon ein paar mal geraten habe war: Versuch es mit einem halbwegs anständigen Psychologen. Ich kenne dich gut genug um zu wissen, dass du ein unheimlich lieber aber auch unheimlich empfindsamer Mensch bist, und ein Ausweg wäre eben, dass du lernst dich emotional deinen Eltern gegenüber abzugrenzen. Du kannst lernen, dass ihre ständigen Entwertungen bei dir in einem Ohr rein, beim anderen wieder raus gehen, ohne großartig etwas in dir auszulösen.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass du anfängst dir ein "Gegengewicht" zu schaffen: Deine Eltern sehen die Sache ja sehr einseitig: Was du machst ist entweder schlecht, oder noch schlechter. Fang deshalb an, deine eigenen Erfolge zu würdigen. Und in einem bekloppten Fach... sagen wir mal Mathe ist eine drei ein Erfolg. Und egal wie das deine Eltern sehen, so wissen wir doch beide, wie schlimm so ein Fach sein kann, und dass eine drei oder vielleicht sogar eine vier immerhin keine fünf ist - insofern ein Erfolg. Versuch das zu schätzen, was du bist und was du erreichst. Da gibt es nämlich so einiges zu schätzen, und das weißt du hoffentlich auch.
 

Nadine3221

Mitglied
Ich schaffe es oft Kritik an mir abprallen zu lassen. Dann bin ich trotzdem spätestens abends wieder depressiv und denk mir ich habe alles falsch gemacht. Und irgendwann hab ich dann den Punkt erreicht, an dem ich einfach total ausraste, obwohl ich kaum kritisiert wurde. Einfach weil es mir dann zu viel ist und es mir reicht.

Ich habe letzte Woche vier Tage bei meiner besten Freundin übernachtet und ganz ehrlich? Es ging mir schon lange nicht mehr so gut. Und kaum bin ich wieder zuhause....naja.
Es wäre super mit dem ausziehen und das möchte ich auch sobald das eben möglich ist. Sprich: Abitur machen, Ausbildung bekommen, Wohnung suchen. Und das geht eben erst nächstes Jahr. Abgesehen davon dass meine Eltern es falsch verstehen werden, wenn ich ausziehe ohne die finanziellen Mittel dafür zu haben.

Keine Ahnung ob ihr das versteht, ich kann meine Eltern nicht vor den Kopf stoßen, indem ich sage: Ich will hier weg.
Dafür liebe ich meine Familie zu sehr...Deswegen möchte ich einfach warten bis ich wenigsten etwas Geld hab und sagen kann: Ich möchte selbstständiger werden.

Und ich weiß wer ich bin, ich weiß ich bin mehr als meine Eltern mir zutrauen. Aber wenn ich jeden Tag höre was falsch an mir ist fang ich an daran zu zweifeln, zumindest rückt alles andere in den Hintergrund.
Und das geht soweit, dass ich mich auf nichts mehr konzentrieren kann. So viel zu lernen (Wollte eigentlich was recherchieren..und was mach ich gerade? ;D).

Liebe Grüße
Nadine
 

cucaracha

Urgestein
Wenn Eltern ihr Kind als schlecht bezeichnen,hat es NUR etwas mit ihnen selber
und ihrer Biographie zu tun...
Ich kann dir nur den Rat geben ,nimm ihr Gerede nicht so ernst und persönlich .

Aber das ist schwierig in einer gemeinsamen Wohnsituation.
Versuche dich unabhängiger und selbständiger zu machen....
Mit Sicherheit bist du nicht schlecht....
Abwertendes Verhalten schwächt einen Menschen...und macht depressiv
(die Aggression geht nach innen anstatt an den Angreifer )
 

Nemo

Aktives Mitglied
Hey,

Ich denke grade, dass es dir Abends wieder so schlecht geht ist ein Zeichen dafür, dass das mit "Kritik abprallen lassen" doch nicht ganz so gut funktioniert.
Schreib doch abends deine Gedanken und Gefühle schamlos ehrlich auf. Und les es dir am nächsten Tag mit folgender Fragestellung im Hinterkopf durch: Stimmt das wirklich, was ich da geschrieben habe? Habe ich vielleicht einen Knick in meiner Logik?

Eine weitere Strategie ist, dass du bei deinen Eltern genauer hinsiehst. Was sie sagen, ist ja sehr eindeutig. Die Frage ist eher, warum sie das sagen. Du hast dir den Grund zurechtgelegt, dass du wohl ne schlechte Tochter sein könntest.
Kann es aber nicht sein, dass die wegen ganz anderer Sachen in ihrem Leben angepisst sind?
Kann es nicht sein, dass deine Mutter wegen ihrem Haushalt Stress hat?
Kann es nicht sein, dass dein Vater im Job viel Stress abbekommt?
Kann es nicht sein, dass dein Vater allein schon aus gesundheitlichen Gründen oft angepisst ist?
Kann es nicht sein, dass die irgendwie mit ihrem eigenen Leben unzufrieden sind?
Ist ja eigentlich unerhört, die Tochter beim Abi dermaßen zu stressen, anstatt stolz darauf zu sein dass sie die Einzige in der Familie ist, die diesen Abschluss überhaupt erreichen wird.

Mit deinem letzten Post bist du ausweichender geworden... Dass du deine Eltern nicht konfrontieren willst, dass du ihnen das nicht antun könntest... Fast so, als ob du vor dir selbst rechtfertigen wolltest, wieso du lieber alles in dich hineinfrisst, anstatt aktiv zu werden und für dein eigenes Glück einzustehen...
 

Nadine3221

Mitglied
Hm ja. Vielleicht nimmt es mich mit. Wäre ja auch schlimm wenn es mir egal wäre.
Meine Eltern haben damals schon nicht verstanden wieso es mir schlecht ging. Sie werden es Heute genauso wenig vertehen und sie werden auch nicht verstehen, wenn ich ihnen sage dass mich das alles kaputt macht...Ich werde also definitiv kein klärende Gespräch mit denen führen.

Ich merke ja, dass es mir so nicht gut geht und deswegen möchte ich auch dass es anders wird, aber ich möchte den Schritt einfach nicht gehen meine Eltern schlecht zu reden...Klar tue ich das hier, aber nie wieder vor denen! Selbst wenn ich es nett formuliere werden sie sich angegriffen fühlen.

Aufschreiben was ich denke? Mach ich oft. Bringt mir nur selten was. Zu lesen wie es mir geht/ging und zu wissen dass es heute nicht besser ist macht mich sogar noch mehr runter.
Klar im Gegenzug klarzustellen, ob diese Gedanken berechtigt waren klingt ganz nett, aber ich bin mir nicht sicher, ob es mir was bringt zu lesen wie schlecht ich von allem denke...
 

cucaracha

Urgestein
Vermutlich haben deine Eltern viele eigene Probleme und sind allgemein unzufrieden mit ihrem Leben.
Das wäre meine Hypothese.
Lass dich von ihnen nicht herunterziehen..
Du scheinst in der Schule relativ gut zu sein.Darauf könnten sie stolz sein.....

Tagebuch schreiben half mir damals auch...
 

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