Schroti, danke für die Bezeichnung "enthaltsames Elend". Das ist ja herrlich.
Vielen Dank für all eure Antworten und, dass ihr euch meinem Thema so angenommen habt.
Einiges hilft mir auch weiter oder bestätigt meine Vermutungen. Mich freut, dass viele mein Verhalten als angenehm beschreiben.
Anderes passt vielleicht nicht so. Ich denke nicht, dass ich kühl bin, aber wie soll man auch aus einem Online Beitrag gleich den Mensch durchschauen. Die Hüllen lasse ich ab und zu fallen, aber nicht immer. Vor allem früher manchmal tatsächlich etwas zu schnell. Ich war noch nicht so sensibel dafür, wann ich mich eigentlich nicht ganz wohl fühle mit der Situation und ab und zu ertappe ich mich, dass ich denke ich bin nun zu etwas verpflichtet.
Bedürftigkeit ist wohl das Schlagwort.
Ich denke auch eine große Rolle spielt die Stadt in der ich lebe und der allgemeine Zeitgeist.
Irgendwie ist alles unverbindlich, man will sich vieles bis zum Schluss offen halten, immer flexibel bleiben, keine festen Termine, immer neue Gesichter, persönliche Freiheit steht ganz oben. Dafür opfert man Zugehörigkeit und Sicherheit.
Dabei spreche ich jetzt nicht nur von Partnern sondern allgemein von dem sozialen Leben. 10 Whatsapp Gruppen aber mit niemandem wirklich Kontakt. Naja was übrig bleibt sind glaube ich wirklich mehr Menschen, denen es an Geborgenheit und Nähe fehlt und das sofort auf einen möglichen Partner projizieren und sich wie ein trockener Schwamm an einem aufsaugen wollen.
Eine Zeit ging es mir ähnlich, jetzt versuche ich das einfach mehr über Freunde, Vereine und eine feste Kunsttherapie Gruppe etwas zu kompensieren, dann stürzt man sich nicht so völlig ausgebrannt auf einen Mann.
Unfreundlich und ablehnend möchte ich nicht werden, auch nicht oberflächlich.
Am besten gebe ich dem nicht mehr so viel Raum und denke dann direkt, dass mich sowas verfolgt, ich niemals einen Partner finden werde und nach weiteren 50 Begegnungen schließlich einsehe, dass ich einsam und allein sterben werde ;-)
alle beziehen immer alles auf sich. das ist mir aufgefallen. und das ist für mich eines der probleme. @te, an deiner stelle wäre ich auch laufen gegangen. deine erlebnisse sind für mich ein klassisches beispiel für: wie mache ich aus einem eigenständigen wesen, mit einer eigenständigen gefühlswelt, ein ding das mir meine bedürfnisse erfüllt.
in wirklichkeit ist, auf beziehungsebene, dem gegenüber mein wesen egal. wie ich mich dabei fühle ist egal. im kern geht es nur darum wie ich den anderen benutzen kann, um meine bedürfnisse zu stillen. hätten sie nur einmal an dich gedacht, hätten sie ganz anders reagiert.
man darf uns menschen nicht so ernst nehmen. wir sind alle verrückt und außersich.
Ja Masi, ich hab auch inzwischen meistens das Gefühl, die Leute sehen einen garnicht, sind total auf ihrem Film. Ich könnte mich auch geschmeichelt fühlen, dass einige Männer "Interesse" an mir haben. Aber im Grunde weiß ich ja, es geht garnicht um mich. Genau so fühle ich mich dann auch oft, wirklich benutzt. Als wär ich nichts weiter als ein warmes, blondes Wesen das gern zuhört, ein paar Fragen stellt und an das man dann sofort Ansprüche stellen kann und noch Schuldzuweisungen macht, wenn ich die Frechheit besitze meinen eigenen Wünschen nachzugehen.
Einer war kürzlich total beleidigt, als ich allein nach Hause wollte nach dem Abendessen. Hat dann aber davon gesprochen er hätte sich halt verliebt....Wäre da irgendein echtes Gefühl, würde er wollen, dass ich mich gut fühle und mir nichts weiter als einen schönen Abend wünschen.
Dein letzte Satz hilft mir viel! Der nimmt die Schwere aus der Angelegenheit.
Wir
irren halt alle durch die Gegend.