Ok, keinem steht es zu, unverschämt zu werden, das ist nicht die feine englische Art, um es mal seicht zu formulieren. Mein Leben, und mittlerweile bin ich 57 Jahre alt, hat mir beigebracht, dass man es nicht jedem Recht machen kann. Das fand ich 53 Jahre vor der Tat und 4 Jahre nach der Tat nicht schlimm. Unverschämtheiten machen mich ja - und ich betone mich, bei anderen kann das auch anders aussehen - nicht hilfllos, denn ich kann mich diesen Unverschämtheiten entziehen, indem ich einfach gehe, oder ich kann mich sogar wehren. Sie verletzen ja nicht mein Leben ( dies kann z.B. bei Menschen anders sein, die schon in sehr frühen Jahren ständig herabgesetzt wurden). Ich erlebe also einen verbalen Griff nie als lebensbedrohend, allenfalls als im weiteren Sinne verletztend, wenn die Person mir nahe steht. Nun habe ich durch die Tat gelernt, dass es harmlos, wenn ich Unverschämtheiten erlebe. Unverschämtheiten belasten mich also gar nicht mehr. Wenn ich selbst betroffen werde, gehe ich einfach, wenn ich sehe, das andere angegriffen werden, stehe ich ihnen aber auch bei. Bei mir selbst hat sich es geändert, weil es mir viel wichtiger ist, wieder mit dem Leben zu beginnen, als mich über andere aufzuregen. Soviel zu mir, aber nun zu einem ganz fiktiven Fall, ohne dass sich jetzt jemand angesprochen fühlen sollte.
Fiktiv gedacht: hier im Forum beleidigt jemand eine andere Person direkt oder indirekt, in dem er bewusst Themen setzt, bei dem er weiß, dass dieses Thema den anderen belastet, ihn eventuell sogar quälen könnte. In dem Moment wäre es für mich eine Grenzüberschreitung, auch wenn man sich in dem Moment über eine Unverschämtheit aufregt (und wer weiß irgendwann schon wirklich, wer irgendwie anfing,vielleicht hat jemand gar nicht mitbekommen, dass eine Aussage den anderen verletzte?). Denn hier können wir nicht das Argument benutzen, ich wusste ja nicht, was diesen Menschen quält, so dass er vielelich nur verbal zuschlug, weil er getriggert wurde. Hier im Forum wissen wir grob, wer wie durch was traumatisiert wurde, und wenn wir es nicht genau wissen, so wissen wir zumindest, dass irgendein Trauma voliegt.
Und nun haue ich mal gedanklich auf den Tisch: verdammt noch mal, warum nehmen wir nicht wenigstens untereinander Rücksicht? -----fiktiver Gedanke zu ende.
Kannst Du nachempfinden, was ich meine?
Auch fiktiv; Nun gibt es natürlich Menschen, die weniger Selbstbewusstsein haben wie ich und ich kann diese verstehen,sollten ihnen Unverschämtheiten das Gefühl geben können, gebrochen zu werden. Draußen ist die Welt aber nicht nur gut, so dass ich diesen Menschen wünsche, dass sie ihr Selbstbewusstsein stärken können - und das von Herzen...ebenso wäre es wünschenswert, dass ide Betroffenen , die sich irgendwann nur noch durch eigene Unverschämtheiten wehren können, weil sie sich wieder als Opfer fühlen, verstehen, dass nicht alle Aussagen wirklcih böse gemeint sind.
Ich habe ein schlechtes Beispiel genommen, aber mit dem was du schreibst, hast du ja Recht.
Wenn mir gegenüber ein Mensch bewusst unverschämt ist, dann interessiert es mich in dem Augenblick nicht, ob er/sie eine schwere Kindheit hatte oder Betroffener ist. Mit der Unverschämtheit übertritt er/sie Grenzen.
Ich nehme das Beispiel mit Unverschämtheit, weil unverschämt sein einen nicht gleich zum Täter macht (strafrechtlich). Ich sage auch bewusst unverschämt, weil kein Mensch perfekt ist und manchmal unbewusst oder ohne böse Absicht etwas sagt oder tut.