Seit dem 30. 09. 2018 bin ich hier. Gelandet bin ich hier, um mich mit anderen Betroffenen auszutauschen und um zu lernen und zu begreifen. Aber nicht nur deswegen bin ich hier gelandet, es gibt zumindest einen wesentlichen weiteren Punkt. Nachdem ich Krisen in meinem Leben durchlebt habe, fragte ich mich danach stets, wie kann ich aus diesen negativen Erfahrungen etwas Positives gedeihen lassen. Damit wollte ich aus den Lebenskrisen etwas Sinnvolles entstehen lassen. Oft führte mich dies dazu, dass ich anderen Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite stand.
So war ich im Jahr 2005 für etwas über einem Jahr arbeitslos. In dieser Zeit wurden mir falsche Bescheide zugeschickt und drei davon musste ich korrigieren lassen. Alle meine Schriftsätze verfasste ich selbst. Damals sagte ich mir, viele Sachbearbeiter kennen verschiedene Verfahrenshinweise nicht ausreichend und stellte mir die Frage, wie viele falsche Bescheide gehen raus und die Betroffenen wissen es nicht? Ich begann also ehrenamtlich Arbeitslose zu beraten. In besonders schwierigen Fällen empfahl ich den Betroffenen aber auch spezielle Beratungsstellen. So konnte ich vielen helfen.
2016 wurde ich Opfer einer schweren Straftat. Ich bin zurzeit noch dabei, diese für mich aufzuarbeiten. Deswegen bin ich noch sehr mit mir selbst beschäftigt. Der Kern meiner Seele fragt mich aber wieder, was kann ich aus diesem Negativen Positives entstehen lassen. Ich antworte, ein Teil von mir ist immer gewesen, Erfahrungen weiter zu geben und anderen helfen zu wollen. So machte ich mich auf, und fing erst einmal in meinem nächsten Umfeld an. Ich schrieb wieder Schriftsätze sowohl für mich, als auch für zwei weitere Menschen, um nach dem OEG anerkannt zu werden. Nach nun fast 4 Jahren sind nun 2 Fälle positiv beschieden worden. Der letzte ist noch vor Gericht anhängig. Da drei Fälle mir aber nach 3 Jahren zu viel wurden, schaltete ich zuletzt auch eine Rechtsanwältin ein – vorher ging es aus finanziellen Gründen nicht.
Die Verfahren zeigten mir, dass die Tat eine wesentliche Veränderung in mir als Mensch verursachte. Ich bin nicht mehr so belastbar wie früher. Ich muss mir zwischendurch auch intensive Pausen nehmen, um die nächste Hürde bewältigen zu können. Stress ist zu einem Faktor geworden, der mich triggern kann, Stress wirft mich zurück und lässt Erfolge meiner Genesung auch wieder schrumpfen.
Darin liegt der Grund, weswegen ich auch hier zwischendurch meine Auszeiten nehme. Denn in diesem Rahmen kann ich nicht durch Schriftsätze helfen, aber durch zuhören. Letztes Jahr begleitete ich via Email lange Zeit einen Menschen, der sich Sorgen um einen anderen machte und daran verzweifelte. Als dies zu ende ging, brauchte ich erst einmal wieder eine Auszeit für mich und nun bin ich wieder hier. Manchen versuche ich durch meine Worte Trost zu spenden, zu zeigen Du bist nicht alleine, es gibt Menschen, die Deine Sorgen verstehen. Wie gesagt, ich versuche dadurch aus dem Schlechten, dass Gute gedeihen zu lassen – auch wenn man mir verzeihen möge, dass auch ich dabei Fehler machen kann.
Warum schreibe ich dies alles, warum lass ich meine Zeilen Dich lesen, wenn Du bis hierher durchgehalten hast? Ich schreibe dies, um zu begründen, warum ich ein Herz für Betroffene habe. Ich möchte das Gute gedeihen lassen, damit es dem Schlechten stets Paroli bieten kann und damit das Gute letztendlich auch durch einen kleinen Beitrag von mir gewinnen kann. Auch wenn ich nicht mehr ehrenamtlich politisch aktiv bin, so bin ich stets ein politisch und sozial denkender Mensch. So setze ich durch mein privates Handeln mein politisches Denken im kleinen Rahmen fort.
Vor nicht zu langer Zeit, gab es hier einen Streit, bei dem es darum ging, dass man auch die Täter als Menschen beachten müsste. Als Gedanke ist das nicht falsch und ich befürworte auch, dass es Menschen gibt, die sich um die Täter kümmern, um sie zurück in die Gesellschaft holen zu können oder zumindest den Versuch zu unternehmen.
Ich selbst möchte daran aber nicht teilnehmen, mein Herz ist für viele Täter nicht offen, mein Herz ist fast nur offen für die Betroffenen. Wenn ihr meine bisherigen Zeilen auch genau gelesen habt, dann wisst ihr auch die Antwort, warum dies bei mir so ist. Ich konzentriere mich auf die Opfer, weil die Tat bei mir bewirkte, dass ich nicht mehr so belastbar wie früher bin. Meine geringeren Ressourcen muss ich deswegen überlegter einsetzen. Und für mich ist keine Frage, für welche Seite ich mich dabei entscheide. Deswegen bitte ich euch, auch bei anderen zu akzeptieren, wenn sie euch sagen, nein, über die Täter möchte ich nichts hören . Und was könnt ihr machen, wenn ihr euch über die Täter unterhalten wollt? Ich bitte euch dann, euch andere Gesprächspartner zu suchen, als diejenigen, die sich nicht über Täter unterhalten können oder wollen. Ich wünsche jedem, dass er hier findet, was er braucht, ohne Grenzen von anderen zu überschreiten.
So war ich im Jahr 2005 für etwas über einem Jahr arbeitslos. In dieser Zeit wurden mir falsche Bescheide zugeschickt und drei davon musste ich korrigieren lassen. Alle meine Schriftsätze verfasste ich selbst. Damals sagte ich mir, viele Sachbearbeiter kennen verschiedene Verfahrenshinweise nicht ausreichend und stellte mir die Frage, wie viele falsche Bescheide gehen raus und die Betroffenen wissen es nicht? Ich begann also ehrenamtlich Arbeitslose zu beraten. In besonders schwierigen Fällen empfahl ich den Betroffenen aber auch spezielle Beratungsstellen. So konnte ich vielen helfen.
2016 wurde ich Opfer einer schweren Straftat. Ich bin zurzeit noch dabei, diese für mich aufzuarbeiten. Deswegen bin ich noch sehr mit mir selbst beschäftigt. Der Kern meiner Seele fragt mich aber wieder, was kann ich aus diesem Negativen Positives entstehen lassen. Ich antworte, ein Teil von mir ist immer gewesen, Erfahrungen weiter zu geben und anderen helfen zu wollen. So machte ich mich auf, und fing erst einmal in meinem nächsten Umfeld an. Ich schrieb wieder Schriftsätze sowohl für mich, als auch für zwei weitere Menschen, um nach dem OEG anerkannt zu werden. Nach nun fast 4 Jahren sind nun 2 Fälle positiv beschieden worden. Der letzte ist noch vor Gericht anhängig. Da drei Fälle mir aber nach 3 Jahren zu viel wurden, schaltete ich zuletzt auch eine Rechtsanwältin ein – vorher ging es aus finanziellen Gründen nicht.
Die Verfahren zeigten mir, dass die Tat eine wesentliche Veränderung in mir als Mensch verursachte. Ich bin nicht mehr so belastbar wie früher. Ich muss mir zwischendurch auch intensive Pausen nehmen, um die nächste Hürde bewältigen zu können. Stress ist zu einem Faktor geworden, der mich triggern kann, Stress wirft mich zurück und lässt Erfolge meiner Genesung auch wieder schrumpfen.
Darin liegt der Grund, weswegen ich auch hier zwischendurch meine Auszeiten nehme. Denn in diesem Rahmen kann ich nicht durch Schriftsätze helfen, aber durch zuhören. Letztes Jahr begleitete ich via Email lange Zeit einen Menschen, der sich Sorgen um einen anderen machte und daran verzweifelte. Als dies zu ende ging, brauchte ich erst einmal wieder eine Auszeit für mich und nun bin ich wieder hier. Manchen versuche ich durch meine Worte Trost zu spenden, zu zeigen Du bist nicht alleine, es gibt Menschen, die Deine Sorgen verstehen. Wie gesagt, ich versuche dadurch aus dem Schlechten, dass Gute gedeihen zu lassen – auch wenn man mir verzeihen möge, dass auch ich dabei Fehler machen kann.
Warum schreibe ich dies alles, warum lass ich meine Zeilen Dich lesen, wenn Du bis hierher durchgehalten hast? Ich schreibe dies, um zu begründen, warum ich ein Herz für Betroffene habe. Ich möchte das Gute gedeihen lassen, damit es dem Schlechten stets Paroli bieten kann und damit das Gute letztendlich auch durch einen kleinen Beitrag von mir gewinnen kann. Auch wenn ich nicht mehr ehrenamtlich politisch aktiv bin, so bin ich stets ein politisch und sozial denkender Mensch. So setze ich durch mein privates Handeln mein politisches Denken im kleinen Rahmen fort.
Vor nicht zu langer Zeit, gab es hier einen Streit, bei dem es darum ging, dass man auch die Täter als Menschen beachten müsste. Als Gedanke ist das nicht falsch und ich befürworte auch, dass es Menschen gibt, die sich um die Täter kümmern, um sie zurück in die Gesellschaft holen zu können oder zumindest den Versuch zu unternehmen.
Ich selbst möchte daran aber nicht teilnehmen, mein Herz ist für viele Täter nicht offen, mein Herz ist fast nur offen für die Betroffenen. Wenn ihr meine bisherigen Zeilen auch genau gelesen habt, dann wisst ihr auch die Antwort, warum dies bei mir so ist. Ich konzentriere mich auf die Opfer, weil die Tat bei mir bewirkte, dass ich nicht mehr so belastbar wie früher bin. Meine geringeren Ressourcen muss ich deswegen überlegter einsetzen. Und für mich ist keine Frage, für welche Seite ich mich dabei entscheide. Deswegen bitte ich euch, auch bei anderen zu akzeptieren, wenn sie euch sagen, nein, über die Täter möchte ich nichts hören . Und was könnt ihr machen, wenn ihr euch über die Täter unterhalten wollt? Ich bitte euch dann, euch andere Gesprächspartner zu suchen, als diejenigen, die sich nicht über Täter unterhalten können oder wollen. Ich wünsche jedem, dass er hier findet, was er braucht, ohne Grenzen von anderen zu überschreiten.