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eigentlich keine große sache

  • Starter*in Starter*in wintersonne
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wintersonne

Gast
Hallo!

Ich will gar nicht viel schreiben oder mich ausgiebiger damit beschäftigen, würde mich aber freuen etwas Mut zugesprochen zu bekommen.

Situation: Meine Exfreundin (de facto drei Jahre kein Kontakt) wurde von ihrem Partner verlassen. Für sie eine schlimme Situation, es hat sie sehr getroffen. Sie kam auf mich zu, da sie wohl dachte, dass ihr meine Gesellschaft helfen kann. Mir ging es zu dieser Zeit sehr gut, ich hatte mit ihr schon länger abgeschlossen, mein Leben ging nach vorne. Natürlich habe ich mir erst überlegt, ob ich ihr überhaupt helfen möchte, beschloss dann es zu tun.

Grund: Sie ist ein netter Mensch. Sie war im Grunde einmal mein bester Freund (also nicht nur "Beziehungsebene"; wir können gut miteinander reden). Und sie war in Schwierigkeiten.
Ziel: In den ersten Wochen der Trennung einfach Zeit für sie zu haben bis es ihr wieder besser geht. Wichtig: Ich hatte keine Hintergedanken - das alles war zeitlich sozusagen befristet. Gesagt, getan, sie ist über das schlimmste hinweg. Deswegen habe ich ihr heute gesagt, dass ich den Kontakt zu ihr abbrechen werde. Denn unser gemeinsames "Projekt" ist abgeschlossen und es gibt darüber hinaus keine Gemeinsamkeiten.

Doch mein Problem ist ein anderes: Ihre Familie hat mir viel gegeben in meiner "Jugend". Speziell ihre Mutter, die im Grunde ein großes Vorbild für mich war. Deshalb habe ich nach fast zwei Jahren ohne Kontakt ihren Eltern einen Gutschein für ein gutes Restaurant geschenkt (Beziehungen, kein wirklicher Aufwand!) - sozusagen als Dankeschön und Abschiedsgeschenk. Mehr Hintergedanken hatte ich nicht.

Dummerweise nahm sie gerade zu dieser Zeit wieder Kontakt mit mir auf.

Wichtig: Es sind für mich zwei verschiedene Bereiche: 1. Sie, der ich geholfen habe und mit der ich jetzt wieder keinen Kontakt pflegen werde, und
2. ihre Eltern. Sie haben mir mit ihrer Art und ihrer Einstellung zum Leben viel gegeben. Sie hat damit n-i-c-h-t-s zu tun.

Es ist jetzt so, dass mich ihre Eltern zum Essen einladen möchten. Ich werde bei ihnen anrufen und erklären, dass ich nicht kommen kann. Und ich muss ihnen wohl nochmals direkt sagen, warum ich ihnen dieses Geschenk gemacht habe. Aber es wird mich viel Überwindung kosten. Deswegen schreibe ich eigentlich gerade darüber. Ich habe Angst, dass sie es übertrieben finden oder nicht verstehen - obwohl ... eigentlich sind sie nicht die Menschen, bei denen das der Fall ist.

Ich würde mich echt freuen wenn mir jemand etwas Mut zusprechen könnte.
Danke fürs Lesen.
 
Hallo Wintersonne,

der erste Gedanke als ich anfing deinen Beitrag zu lesen war ehrlich: ach er verliebt sich wieder in sie und überlegt ob er dem Ganzen noch eine Chance geben soll.

Der zweite Gedanke: wow - so wie Du das alles trennen kannst ist beeindruckend! Hast Du es wirklich geschafft das als Projekt zu sehen und alle Gefühle dabei auszublenden??


Was mich nur etwas wundert ist ein Abschiedsgeschenk nach zwei Jahren. Die Idee Dich zu bedanken finde ich richtig lieb - aber die Eltern werden darüber sicherlich verwundert sein, gerade wenn sie zwei Jahre lang nichts von Dir gehört haben. Doch wenn es ein Abschiedsgeschenk sein soll, bzw. nur ein Dankeschön ohne Dich wieder mehr mit einzubringen, dann wirst Du es wohl auch irgendwie erklären müssen. Ein Dankeschön kann man da leichter erklären als einen Abschied...

Aber mach Dir vorher nicht zu viele Gedanken. Wenn sie Dich kennen, Du sie kennst ... warum sollten Sie sich dann nicht einfach über ein Dankeschön freuen? Es ist doch mal was besonderes, wenn jemand Danke sagt! Und darüber freut man sich und sollte es nicht lange hinterfragen.

Nur Mut, hab keine Angst, das schaffst Du!

Liebe Grüße, dreampudelchen
 
hallo dreampudelchen, hallo spock!

danke für eure kommentare. ich muss wohl noch etwas anfügen.

erstens: mit ihr ist wirklich nichts. das haben wir gestern auch endgültig beendet (= kein kontakt, da sie ihn nicht mehr benötigt/ich auch nicht). damit habe ich keinerlei probleme. kein bedauern, keine nachtrauern, keine übersprungshandlung. mein leben geht weiter und sie hat darin keinen platz. unser "projekt" ist beendet.

zweitens: ich wurde damals verlassen, auf schmerzliche art und weise. ich habe mich zwei jahre von allem ferngehalten was mit ihr igendwie zu tun hatte. ich habe mein leben weitergelebt und bin in vielem nach vorne gekommen. deshalb wollte ich mich irgendwann bei ihren eltern bedanken - als ich eben nichts mehr mit ihnen zu tun hatte und trotzdem noch für vieles dankbar war. ich denke, dass dieser wunsch nachvollziehbar ist, wenn es um bedeutende menschen geht.

ich hätte es lassen können, dachte aber, der kurze ausflug in die vergangenheit wäre es wert.

und mehr wollte ich nicht. hallo und danke sagen - und wieder gehen.

lieben gruß!
 
Hallo Wintersonne,
weißt Du was mich wirklich erstaunt? Wie Du diese beiden Angelegenheiten völlig nüchtern und sachlich sehen kannst. Da müssen doch auf beiden Seiten so viele Gefühle – welcher Art auch immer – sein.
Wie kann man das Aufarbeiten einer gescheiterten Beziehung als Projekt sehen? Bzw. zu einem bestimmten Termin abschließen … das klingt alles so schön nach Plan 🙂 wusste nicht, dass das geht.
Ihre Eltern haben sich doch nicht um Dich gekümmert oder Dir geholfen – völlig ohne dabei irgendetwas zu fühlen. Was meinst Du, wenn Du jetzt nach zwei Jahren auftauchst und gleich wieder für immer verschwindest, was es für sie bedeutet?
Aber wie auch immer: ich hoffe dass es für auch alle "gut" ausgeht und vielleicht ist dieses Danke sagen ja ein vernünftiger Abschluss für Dich.

Viele Grüße dreampudelchen

 
Hallo dreampudelchen!
Ich muss dieses Scheitern nicht mehr aufarbeiten. Dazu hatte ich zwei Jahre Zeit und diese habe ich genutzt. Ich bin über sie hinweg und habe ein schöneres Leben als je zuvor. Ganz konkret war es einfach so, dass ich mir letzten Herbst, als ich einmal in einer ruhigen Minute in Gedanken war, mich an meine Exfreundin erinnerte, ihr in Gedanken alles Gute wünschte und beschlossen habe, sollte sie einmal Hilfe brauchen, ich mich um sie kümmern und ihr helfen würde. Denn ich habe sie gern. Auch wenn unser Leben nicht mehr zusammen verläuft. Und es so auch am besten ist!

Einige Wochen später hat ihr Freund sie verlassen, sie innerhalb von zwei Wochen mit einer neue Freundin ersetzt und sie rief mich an. Weil sie niemanden hatte mit dem sie reden konnte. Warum SIE es getan hat? Sie meinte, dass sie mit jemandem reden müsste, der sie wirklich kennt. Und da wir uns mit 16 kennengelernt haben und einige intensive Jahre zusammen verbracht haben ist es einfach so, dass ich sie sowohl noch als das unsicheres Mädchen als auch als die selbstbewusste, wissbegierige Frau kenne die sie heute ist (und dazu habe ich vielleicht auch meinen teil beigetragen). Ich kenne etwa ihre vielen Schattierungen, gute ebenso wie schwerer erträgliche. Für mich ist ein besseres Beispiel auch mein bester Freund. Wir haben uns mit etwa 14 kennengelernt, einige turbulente Jahre miteinander durchlebt, bis er erst weit weg in die Provinz und dann zum Studium ziemlich weit nach Ostdeutschland gezogen ist. Und trotzdem haben wir immer noch engen Kontakt, vielleicht gerade weil wir jeweils die Zeiten erlebt haben in der die Persönlichkeit noch sehr wechselhaft ist (und in der Pubertät gibts sicherlich einige krasse Persönlichkeitswandlungen 🙂).

Da ich aber keinen Sinn darin sah dauerhaft Kontakt mit IHR zu haben (1. mögliche Gefühle bzw. 2. alte Konflikte, die wieder aufbrechen, da nicht gelöst) habe ich dieses "Für-sie-da-sein" zeitlich begrenzt: Ich bin solange für sie da, bis es ihr wieder besser geht und sie mich nicht mehr braucht. Bis dahin konnte sie immer zum reden, zum Abendessen oder zum ausheulen zu mir kommen.

Und was ich davon habe? Ganz einfach, ich empfinde es als Anerkennung, wenn nach all dem was vorgefallen ist, ich derjenige bin an den sie denkt wenn sie Hilfe benötigt. Denn ganz ehrlich, sie sagte, sie hätte erst erkannt, wie unfair sie zu mir gewesen ist, als sie selbst von heute auf morgen von meinem Nachfolger verlassen wurde. Sie hat also daraus gelernt - auch nicht schlecht.

So, jetzt braucht sie mich nicht mehr, es geht ihr gut, sie hat sich in einen Typen "ein wenig" 🙂-)) verliebt und... alles geht bei ihr seinen richtigen Weg! ... Und ich gehe meinen.

Ich hoffe, ich kann etwas beschreiben, warum ich so gehandelt habe. Ich bereue jedenfalls nichts.

Ich habe übrigens bei ihrer Mutter angerufen und es war wirklich kein großes Drama. Ich glaube, es ist einfach so, dass wir uns alle grundsätzlich mögen. Und damit finde ich es auch gut jetzt. Niemand hat ein Problem mit niemandem und ja... so finde ich es schön und alles passt.

Euch allen nochmal vielen Dank für eure Kommentare, ihr habt mir echt geholfen.
Ich wünsch euch was.
 

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