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Eifersucht Tochter auf Stiefschwester

Oldboy

Neues Mitglied
Hallo ich bin neu hier und erhoffe mir ein paar Tipps, da ich im Moment völlig ratlos bin.
Folgender Sachverhalt:
Ich habe eine 15 jährige Tochter. Sie ist bis vor 2 Monaten bei ihrer Mutter aufgewachsen. Leider bestand bis vor 9 Monaten kein Kontakt. Aus verschiedenen Gründen. Nun bin ich seit 12 Jahren mit meiner Frau zusammen und kenne genauso lange ihre 13 jährige Tochter. Ich bin für sie der eigene Vater und ich sehe sie wie meine leibliche Tochter.
Mals nun der Kontakt zu meiner 15 Jährigen Tochter zustande kam, hab ich mich total gefreut. Leider habe ich dann auch erfahren, ob welchen schlimmen Verhältnissen sie lebt. Ich war dann natürlich sofort für meine Tochter da. Die Kindesmutter hat ihr wohl kaum Liebe gegeben. Hat sie oft schlecht behandelt etc. Es wurde immer verhindert, dass ich Kontakt zu meiner Tochter bekomme. Aber das wäre jetzt etwas zu viel für hier.
Nun haben wir meine Tochter kurz vor Weihnachten zu uns genommen und weil sich meine Stieftochter und sie echt gut verstanden haben, ließen wir uns zu der Entscheidung hinreißen, sie bei uns zu behalten. Alles in Absprache mit dem Jugendamt etc. Das alleinige Sorgerecht ist auch beantragt. Sie hat ein Zimmer eingerichtet bekommen und hat sonst alles was sie braucht.
leider ist es so, dass sie eine enorme Eifersucht auf alles mögliche entwickelt, was ihr zeit mit mir raubt. Ich bin Soldat und muss manchmal in der kaserne bleiben oder länger im Dienst sein. Das bereitet ihr dann bereits schlechte Laune. Wenn nun meine Stieftochter abends zb mit im Wohnzimmer sitzt, „kotzt meine Stieftochter“ richtig ab. Es gibt oft kleinere Streitereeien zwischen den beiden. Ich gebe mir große Mühe, meiner Tochter das Gefühl von Zuneigung zu geben und einen guten Dreht zu ihr aufzubauen. Aber sie fühlt sich immer ausgeschlossen. Sie sagt, wir hätten die perfekte Familie und sie sei einfach kein Teil davon. Ich kann das einfach nicht verstehen. Wir beziehen sie überall mit ein und behandeln sie genauso wie meine Stieftochter. Vielleicht hat hier jemand mal eine ähnliche oder vllt sogar die selbe Situation erlebt und kann mir Rat geben. Denn die Stimmung hier zuhause ist teilweise echt am Boden wegen diesen Hakeleien. Weil meine Tochter dann teils enorm schlechte Laune hat bzw. Meine Stieftochter nicht sonderlich nett behandelt. Wir versuchen es jetzt etwas damit, auf Durchzug zu schalten und nicht auf „alles direkt zu reagieren“ damit hier etwas Ruhe einkehrt.
 

Oldboy

Neues Mitglied
Vielleicht hilft es, wenn du jeweils mit einer Tochter mal alleine etwas unternimmst.
Habe ich in der Tat bereits gemacht. Ich habe meiner Tochter auch vorgeschlagen, dass ich mir 2 Abende die Woche einfach für sie allein nehme. Das scheint ihr nicht genug zu sein.
Wenn wir zu dritt auf dem Sofa sitzen, ich zu niemandem sage und nur zu meiner Frau und meiner Stieftochter rüberschaue, fühlt sich meine Tochter bereits ausgeschlossen.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Naja, zuerst muss man sich damit abfinden, dass beide in der Pubertät sind. Solange es nur kleinere Streitereien sind, würde ich dem Ganzen nicht viel Beachtung schenken. Du kannst dir ja mal einen Tag nur für deine Tochter freihalten und etwas unternehmen. Du solltest dabei das Gespräch mir ihr suchen. Ihr klarmachen das sie genauso ein Teil der Familie ist und das du, erwartest das, ihr alle an einem Strang zieht.

Ich denke, am besten fährst du damit, wenn du sie fragst was ihr am besten gefällt / am meisten stört. Dann frag sie was man ändern müsste / was sie bereit ist zu ändern. Lass dir erklären, weshalb sie den Eindruck hat, dass sie nicht dazu gehört. Es kann auch passieren, dass sie mit Vorwürfen kommt und dir ein schlechtes Gewissen macht. Hör genau zu und achte darauf, was wirklich ein Bedürfnis ist und was davon nur Forderungen sind, um ihre Grenzen auszutesten.

Für Dinge, die sich nicht ändern lassen (wie z.Bsp. Vergangenheit, oder beruflich) Verständnis zeigen, aber auch klar Linie beziehen.
Sei dir bewusst, dass sie wahrscheinlich auf alles genervt reagiert und "aber ich will ...aber ich will....aber ich will..." kommt. Mache ihr klar, dass es bei euch ein "wir" gibt und alle gemeinsam daran arbeiten müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Oldboy

Neues Mitglied
Naja, zu erst muss man sich damit abfinden das beide in der Pubertät sind. Solange es nur kleinere Streiterein sind, würde ich dem Ganzen nicht viel Beachtung schenken. Du kannst dir ja mal einen Tag nur für deine Tochter freihalten und etwas unternehmen. Du solltest dabei das Gespräch mir ihr suchen. Ihr klarmachen das sie genauso ein Teil der Familie ist und das du erwartest das ihr alle an einem Strang zieht.
Ich denke am besten fährst du damit wenn du sie fragst was ihr am besten gefällt / am meisten stört. Dann frag sie was man ändern müsste / was sie bereit ist zu ändern. Lass dir erklären weshalb sie den Eindruck hat das sie nicht dazu gehört.
Für Dinge, die sich nicht ändern lassen (wie z.Bsp. Vergangenheit, oder Beruflich) Verständnis zeigen, aber auch klar Linie beziehen.
Sei dir bewusst, dass sie wahrscheinlich auf alles genervt reagiert und "aber ich will ...aber ich will....aber ich will..." kommt. Mache ihr klar das es bei euch ein "wir" gibt und alle gemeinsam daran arbeiten müssen.
Leider kann sie nicht genau beschreiben, was genau ihr diese Eindrücke vermittelt.
Obwohl wir sie so gut wie möglich einbeziehen, ändert es einfach nichts.
gesprochen habe ich schon öfter mit ihr. Leider immer wieder nahezu ergebnislos. Einmal sagte sie, dass meine Stieftochter den Vater hatte, den sie 15 Jahre lang hätte haben sollen und das macht sie wütend.
meine Frau und meine Stieftochter macht das alles ziemlich fertig
 
Sie macht sich selber zum Außenseiter. Dafür dass sie erst später zur Familie gekommen ist, kannst du ja anscheinend nichts. Aber vielleicht brauch deine Tochter sowas wie Familientherapie mit dir. Um zu verarbeiten, dass sie keinen Vater hatte. Ihr müssen aber auch klare Grenzen aufgezeigt werden: Die Situation ist wie sie ist und es ist ihre Entscheidung, ob sie dazu gehören oder sich selbst boykottieren möchte.
 

unschubladisierbar

Sehr aktives Mitglied
Leider kann sie nicht genau beschreiben, was genau ihr diese Eindrücke vermittelt.
Obwohl wir sie so gut wie möglich einbeziehen, ändert es einfach nichts.
gesprochen habe ich schon öfter mit ihr. Leider immer wieder nahezu ergebnislos. Einmal sagte sie, dass meine Stieftochter den Vater hatte, den sie 15 Jahre lang hätte haben sollen und das macht sie wütend.
meine Frau und meine Stieftochter macht das alles ziemlich fertig
Dann musst du jetzt aufpassen. Das ist das was ich gemeint habe "mit Dingen die sich nicht ändern lassen" und "was Forderungen sind um Grenzen auszutesten".
Gerade in Situationen wie du sie beschreibst, musst du auch immer im Hinterkopf haben, dass es auch eine Manipulationsmasche sein kann (auch wenn es schwerfällt).

Sie kann selbst nicht sagen, weshalb sie dieses Gefühl hat und ihr reißt euch ein Bein aus. Mit Schuldgefühlen und Vorwürfen lässt sich als Teenager viel manipulieren. Du kannst die Vergangenheit nicht rückgängig machen. Und es hilft auch nicht, wenn du 200 % gibst. Es wird immer so bleiben, wie es war. Mach ihr klar, dass es dir leid tut, dass ihr erst jetzt die Zeit miteinander habt und du schon gerne früher für sie dagewesen wärst, aber es ist wie es ist. Und jetzt wo sie bei euch ist, lohnt es sich in die Zukunft zu blicken und nicht in die Vergangenheit.

Aufpassen solltest du, wenn egal was versucht wird, sie spätestens dann, wenn sie ihren Kopf nicht durchgesetzt bekommt, mit dem "ich gehöre ja eh nicht dazu" anfangen wird. Oder sollte sie irgendwann anfangen und es gegen deine Partnerin oder ihre Tochter zu nutzen, dann sollten bei dir die Alarmglocken angehen.
 

Blaumeise

Aktives Mitglied
Ich gebe mir große Mühe, meiner Tochter das Gefühl von Zuneigung zu geben und einen guten Dreht zu ihr aufzubauen. Aber sie fühlt sich immer ausgeschlossen. Sie sagt, wir hätten die perfekte Familie und sie sei einfach kein Teil davon. Ich kann das einfach nicht verstehen. Wir beziehen sie überall mit ein und behandeln sie genauso wie meine Stieftochter.
Sie ist zwei Monate bei euch und hat die ganze Zeit gesehen, was sie hätte all die Jahre haben können, aber was sie bei ihrer Mutter nicht bekommen hat - Liebe und Zuneigung. Sie sieht, dass deine Stieftochter jahrelang ihren Platz eingenommen hat und das bekommen hat, was sie sich all die Jahre gewünscht hat - Liebe und Zuneigung.
Das ist schlicht zu viel für sie und das zu verarbeiten dauert. Zudem muss sie sich auch noch in eine neue Familie integrieren. Ihr seid für sie noch zu fremd, daher fühlt sie sich auch noch nicht zugehörig. Und es ist aufgrund der ganzen Umstände auch nicht verwunderlich, dass sie starke Eifersuchtsgefühle entwickelt hat.

Hast du deine Tochter mal gefragt, was ihr tun könnt, damit sie sich nicht ausgeschlossen fühlt?

Ich rate ja nicht so schnell dazu, aber vielleicht wäre in eurem Fall auch eine Familientherapie sinnvoll. Die destruktiven Eifersuchtsgefühle deiner Tochter könnten auf längere Sicht auch viel Schaden anrichten. Gerade die Beziehung unter den Geschwistern könnte immer mehr Schaden nehmen und irgendwann ist wahrscheinlich nichts mehr zu retten.
 

Northern Light

Sehr aktives Mitglied
Meine beiden Teenietöchter sind auch zwei Jahre auseinander und da "hakelt" es auch sehr oft. Mir ist nach der Rückkehr meiner Jüngeren nach einem halben Jahr Schüleraustausch zuletzt nochmal so richtig aufgefallen, wie einfach und friedlich es mit nur einem Kind war. Bis zu einem gewissen Grad ist das also völlig normal und wird sich auch nicht ändern.

Bei euch kommt jetzt aber hinzu, dass deine leibliche Tochter von außen in ein bestehendes Gefüge kommt; dass sie sich in Abläufe und Dynamiken eingliedern muss, die außer ihr allen bekannt und seit Jahren vertraut sind. Natürlich fühlt sie sich (nach zwei Monaten!) wie das fünfte Rad am Wagen, und das Unwohlsein muss halt irgendwo hin.

Dass sie in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen ist, macht die Sache nicht leichter. Ihr werdet da ganz viel langen Atem und Verständnis brauchen; es kann Monate oder auch länger dauern, bis sie nicht nur vom Verstand her, sondern auch gefühlsmäßig daran glauben kann, dass sie jetzt fest, und gleichberechtigt, zu euch gehört. Das ist eine Riesenaufgabe für sie!

Eure Erwartungshaltung, dass nach zwei Monaten doch bitte alles rund laufen soll und sie zu schätzen wissen möge, was sie bei euch hat, ist total fehl am Platz, entschuldige den harschen Ausdruck. So treibt ihr sie nur weiter weg.

Alle Beteiligten müssen eine neue Rolle im Familiengefüge finden; du und deine Frau habt da noch den einfacheren Part. Aber die Rollenverteilung der Geschwister neu zu definieren, sich damit zu arrangieren und diese Rolle dann auch mit Selbstverständlichkeit zu leben, das wird ein ganz schwieriger und sicher teils auch schmerzhafter Prozess, für beide Mädchen. Ich würde das unbedingt professionell begleiten lassen.

Alles Gute für euch!
 

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