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Ehefrau eines Langzeitstudenten

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Werner,
was meinst du denn mit dem Maximalglück? Genug zu haben, obwohl es noch mehr geben könnte?
Hallo Gast,
genau - genug zu haben, obwohl die Situation (für die meisten, die sie von außen anschauen) sehr unbefriedigend ist und die man anderen nicht als "schöne Beziehung" wünschen würde. Es kann durchaus sein, dass es FÜR DICH völlig okay ist, in einer solchen Beziehung zu leben (Gewohnheit, eben durch Vorbild). Angenommen du (oder dein Mann) erleben plötzlich eine "Außenbeziehung" mit neuem Beziehungsmuster, kommt die "Scheinzufriedenheit" stark ins Wanken und dann brechen viele aus der alten Beziehung aus.

Und eine andere Frage, wie finde ich denn eine Partnerberatung, die zu mir passt?
Muss gestehen, dass der Gedanke mir doch etwas absurd erscheint, einer realen fremden Person meinen "Kummer" zu berichten. Bin mir nicht sicher, ob ich das kann.
Da ich das beruflich regelmäßig mache kann ich nur Mut machen. Es ergeben sich viele Lösungen in solchen Gesprächen, manchmal auch nur Klärungen. Schreib mir doch per PN, in welcher Gegend du lebst, vielleicht habe ich dir einen Tipp. Oder schau mal auf www.conviato.de - da sind zumindest ein paar Kollegen aufgelistet, die so etwas anbieten.

Wäre nicht auch ein Schritt zu sagen, hier lies doch mal den Tread?
Hm. Könnte mir vorstellen, dass ihm das sehr unangenehm ist, wenn du seine "Misserfolgs-Geheimnisse" vor der ganzen Welt ausbreitest. Aber wenn du meinst, es könnte ein sinnvolles Gespräch anstoßen ...

Wie wäre es denn, aus deinen Texten einen Brief an ihn zusammenzustellen?

Gruß, Werner
 

CupCoffie

Aktives Mitglied
Den Partner aufzufordern, diesen Thread zu lesen, finde ich gefährlich.

Er könnte sich, wie Werner schon meint, bloßgestellt fühlen. (Du selbst müßtest das nachempfinden können, wenn es dir schon schwierig erscheint, Probleme einem bezahlten Profi in einem Therapieraum zu erzählen. Dies hier ist das worldwideweb!)

Und es könnte auf eine "Guck mal, die anderen sagen auch..."-Argumentation deinerseits hinauslaufen - es geht aber nicht um die anderen, sondern um DICH (DU schreibst hier) und DEINEN Umgang mit diesem Mann und Eurer Ehe.

Ich kenne niemanden, der sich durch Außendruck verändert hätte und dabei glücklich gewesen wäre. Gezwungen, unterdrückt, erpreßt: ja. Aber Änderungen müssen aus der Person selbst kommen, wenn sie nachhaltig sein sollen.
Wenn man sich anderen zuliebe ändern "muß", erzeugt das nur Groll, den man heimzahlen wird, direkt durch Aggression oder indirekt durch Boykott.

So sind zumindest meine Erfahrungen.

Mit besten Wünschen, CupCoffie
 
G

Gast

Gast
Hallo liebe Ehefrau des Langzeitstudenten,

ich schreibe dir mal von "der anderen Seite", ich bin Langzeitstudent und Ehefrau eines hart arbeitenden Mannes.

Seit 10 Jahre bin ich eingeschrieben für Rechtswissenschaften an der Uni. Relativ schnell wurde mir klar, dass das nicht DER job für mich ist, beschloss aber, mich durchzubeißen- so vergingen ein paar Jahre. Nicht mal ohne Erfolg, aber auch nicht glücklich.

Als ich meiner Familie zu verstehen gab, dass mich das Studium nicht wikrlich glücklich macht, wurde abgewiegelt, nach dem Motto: Nun hast du schon so viel Zeit investiert...

Konnte ich ja auch verstehen, also hab ich weiterstudiert. Und dabei ein richtiges "Trugbild" für meine Familie entwickelt. Was man mit dem Studium doch alles machen könnte etc...

Von Menschen, mit denen ich darüber sprach immer wieder "du kannst das nicht aufgeben", dann wurde eben heile Welt gespielt.

Ich bin fast scheinfrei, habe Anfang des Jahres nur eine Prüfung "verbockt"- und hier kam dann nach der Enttäuschung der Familie meine Tante ins Spiel, die zu meinem MANN sagte "es muss nicht alles richtig sein, für was man sich vor 10 Jahren entschieden hat".

Daraufhin stellte mein Mann mir die Frage, ob ich dieses Studium wirklich wollte- erst hier hatte ich den Mut zu sagen, dass ich das NICHT will.

Ich habe mich für einen anderen Studiengang beworben und hoffe sehr, dass ich eine Zulassung bekomme, mein Mann unterstützt mich, meine Familie weiß allerdings immnoch nicht bescheid.

Ich schreibe dir das, damit du deinen Mann vielleicht einmal fragst, ob DIESES Studium noch das richtige für ihn ist- auch wenn nur noch das Diplom fehlt muss man nicht unbedingt noch Zeit investieren, es zu bekommen.

Vielleicht nimmst du ihm Last von der Seele und er entscheidet endlich, wie er euer gemeinsames Leben weiterhin gestalten möchte!

Viel Erfolg...
 
G

Gast

Gast
Aus eigener Erfahrung fällt mir dazu ein, dass Dein Partner vielleicht durch die lange Phase des Wartens einfach totale Angst hat, dass sein möglicher Abschluss durch irgendwelche beknackten Formalia (Scheine, Prüfer, Studienordnung), über die er sich im Unklaren ist, gefährdet sein könnte und er dann praktisch vor dem Nichts stünde oder schlimmer noch, wieder einige Semester studieren müsste. Das war bei mir einer der Gründe, mich lange nicht aktiv um solche Dinge zu kümmern. Ich würde an dieser Stelle noch einmal bei ihm einhaken. Hat er definitiv alle Unterlagen beieinander? Bei mir hieß "scheinfrei sein" nämlich nach drei Semestern z.B. immer noch, dass die Scheine mit (für mich) fragwürdigen Ergebnissen zwar in den Seminaren theoretisch vorlagen, ich Sie aber immer noch nicht abgeholt hatte- aus vielerlei Gründen. War heilfroh, dass ich einfach nicht mehr in die Uni musste (habe sie gehasst!! Falsches Hauptfach! Falsche Stadt! etc. pp.), NICHTS wäre in diesem Augenblick schlimmer gewesen, als mich noch mal in ein Seminar setzen zu müssen. Hatte mich durch Nebenjobs Finanzierung Praktika etc. ziemlich verausgabt und bin nach dem letzten Semester einfach so "durch" gewesen, dass ich ne ganze Weile nicht mehr hin wollte und die Kraft nur noch für`s Kellnern und eine Psychotherapie gereicht hat. In solch einer Situation, die durch die Verdrängung immer unerträglicher wird, schwindet die Bereitschaft, die letzte Hürde zu nehmen und jedes mögliche Fragezeichen wächst sich zu monströsen Befürchtungen aus... Bin die Sache dann nach und nach angegangen und irgendwann hat's dann auch funktioniert--- mir hat vor allem der Umgang mit Menschen geholfen, die mir zum einen zugehört haben, mir zum anderen aber auch ein wenig in den Allerwertesten getreten oder mir die Perspektive wieder zurecht gerückt haben, wenn ich mich wieder in alles total reingesteigert habe. Aber, wie dem auch sei, bei mir hat es sich um "nur" drei Semester gehandelt und ich trage im Gegensatz zu einem Ehemann und Vater bisher nur Verantwortung für mich selbst... mein Tipp: hak besser noch mal nach, wie es um seine Scheinfreiheit tatsächlich bestellt ist, und falls er noch in der Uni Dinge abzuholen oder zu besprechen hat, begleite ihn vielleicht besser. Vielleicht hilft das. Alles gute!
 

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