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DIS - wie wirkt sich das aus

G

Gelöscht 65548

Gast
Das war dissoziative störung nicht näher bezeichnet. Oder Ego-State-Disorder.

Eine DIs wurde nur diagnostiziert, wenn es zwei (oder mehr) von einander getrennte Alltagspersonen gab. Die jeweils eigene Abspaltungen (EP) hatten. Aber das ändert sich gerade. Die Diagnose wurde ausgesetzt. Und wird überarbeitet wieder kommen. (Mir fällt gerade nicht ein wann, es soweit ist). Laut dem neuen Text reicht es wenn der Patient sagt da sind noch andere. Heißt alle Ego-Statler bekommen DIS als neue Diagnose. Und aktuell kann niemanden DIS diagnostiziert werden.

Ansonsten ja der Uno/Gesunde hat eine Alltagsperson und mehrere EP, die in einem runden Kreis abgebildet werden und keinerlei Abspaltungen aufweisen. Dann wird dieser Kreis langsam ein Spiegelei, weil sich die Ep's von der Alltagsperson entfernen. Erst wenn ein EP außerhalb des Spiegeleis einen eigenen Kreis bekommt, ist es Ego State Disorder. Daher ja die Übergänge sind fließend.
Als ich mich das letzte Mal mit dieser Diagnose Beschäftigen musste, hatte mir meine Therapeutin es mir erklärt wie in meinem Text. Allerdings ist das jetzt schon einige Jahre her.

Was du schreibst klingt für mich Plausibel und ich scheine nun nicht mehr auf dem neusten Stand zu sein. Dafür entschuldige ich mich.

( Kurze Frage am Rande: Wofür steht EP ?)

Das dieses "Phänomen" auch nach Narkosen auftritt und auch sonst in einigen anderen Fällen ist mir bekannt von Erzählungen einiger Betroffener. Mir wurde allerdings ziemlich deutlich eingetrichtert das dies unmöglich sei und es nur durch schweren Missbrauch oder Traumatisierung im Kleinkindsalter hervortritt.

Natürlich habe ich da dann meiner Therapeutin vertraut.

Ich muss mich nun doch noch einmal in alles neu einlesen. Es scheint viel neues zu geben über das Thema.
 
Du brauchst dich nicht entschuldigen.

Ich habe vor 20 Jahren die Verdachtsdiagnose Dissoziative Identitätsstörung bekommen und vor 15 Jahren ist sie das erste mal bestätigt worden. Nachdem die ersten Therapien mehr Schäden als nutzen verursacht haben, habe ich mich eingelesen. Und mich dann mehrere Jahre, inklusive Ehrenamt damit befasst. Seit 5 Jahren ist das Thema aber sehr in den Hintergrund gerückt. Das es nun die neue Diagnosestellung gibt, habe ich nur mitbekommen, weil eine Freundin Probleme in/mit der Therapie hat und mich um Hilfe und Vermittlung gebeten hat. Von daher ist einiges was ich weiß sicher Auch veraltet und manches vergessen, was ich früher mal wusste.

Anderseits ist das auch eine Diagnose, wo unter Therapeuten unglaublich viel Unfug und Unwissen im Umlauf ist und man gut auf sich achtgeben muss, um die richtige Therapie zufinden. Wie man ja auch bei deiner Therapeutin sieht.

Das Wissen mit der Narkose gibt es schon bevor ich das erste Buch dazu gelesen habe. Dein Text stimmt aber auch, aber eben nur für die deren Ursache Frühkindliches Trauma ist. Ich glaube 3%? Sind aber erst später aus einer Narkose zu früh erwacht. Durch das Narkosemittel wird eine Art Barriere zwischen den Bewusstseinen geschaffen, die es ermöglicht komplett zu spalten, obwohl die Persöhnlichkeit schon voll ausgereift ist. Diese Spaltung ist eine Vollabspaltung und gehört damit zu der Dissoziativen Identitätsstörung, wie man sie früher diagnostiziert hat.

Ego State Disorder hingegen kann auch später entstehen. Das nennt man dann Teilabgespalten.

Das Spiegelei hat man damals so dargestellt um die Diagnostik besser abtrennen zu können. Das Schaubild gibt es heute noch und ist auch noch gültig um Voll und Teilabspaltungen darzustellen. Nur für die Diagnosestellung haben sie keine Wichtigkeit mehr.

Was mich frustriert, weil damit die Begrifflichkeiten verloren geht. Eine DIs Expertin ist die Therapeutin meiner Freundin und wird auch so empfohlen. Allerdings ist ihre Therapie gut und richtig zum verschmelzen von Ego States. Vollabgespaltene verschwenden damit nur die Zeit der Therapeuten und ihre eigene.
 
J

Jessica223

Gast
Die Ego-State-Disorder bzw. Dissoziative Störung nicht näher bezeichnet ist als Diagnose aktuell noch nicht im Dsm oder Icd 10 klassifiziert.
Es ist vielmehr eine Unterkategorie für dissoziative Erkrankungen, die nicht das volle Ausmaß eine DIS haben.
Sprich imnere Zustände wie Ego-States und Ich Zustände werden zwar vom Betroffenen bemerkt, aber es findet nach außen hin ein eher abgebildeten auffälliges Verhalten statt als bei der DIS.
Jemand mit Ego Stste Disorder ist demnach nicht multipel, sondern hat dysfunktionale innere Rollen die den Alltag stören.

Eine DIS entsteht i.d.Regel in der frühen Kindheit durch Traumata. Eine Ego State Disorder kann auch später auftreten. Ist aber auch mitunter Folge von Traumata.

Dissoziative Störung nicht näher bezeichnet Können auch Symptom einer kPtbs oder Komorbidität dazu sein. Oder eine Bezeichnung für Menschen mit dissoziativen Symptomen, die sich aktuellen Krankheitsbildern nicht eindeutig zuordnen lassen. Da sind die Übergänge manchmal fließend.
Eigenständig unter den dissoziativen Erkrankungen gibt es auch die Depersonalisations-Derealization Disorder.

Das Spektrum ist breit gefächert. Selbst in der Psychologie sind sich ja viele selbst nicht einig ob es die DIS überhaupt gibt.
 
G

Gelöscht 65548

Gast
Ich habe ebenfalls damals die Verdachts Diagnose erhalten. Natürlich habe ich mich versucht darüber zu informieren . Im Internet und unter den Therapeuten war alles irgendwie nur ein einziges durcheinander. So richtig zugehörig habe ich mich da auch nie gefühlt.

Als ich dann die Therapie wegen eines Vorfalls mit meiner Therapeutin abbrach, habe ich einen weiten Bogen um dieses Thema gemacht. Daher auch nur mein veraltetes wissen. Aber es ist gut das die Diagnose(kriterien) bald erneuert werden. Das war sicher auch bitter nötig.

Ich hoffe nur das sich dann auch unter den Therapeuten eine einigermaßen einheitliche Meinung dazu verbreitet, um die Therapie zu bekommen die man braucht.

Problematisch ist es ja auch meines Wissens nach, das die DIS so viele Symptome aus verschiedenen Psychischen Störungen haben kann. Was Betroffene dann sehr stark verunsichert. Wenn man dann ein ganzes Buch mit den verschiedensten Diagnosen die man im Laufe der Zeit bekommen hat, füllen kann, glaubt man am Ende gar nichts mehr.

Ich bin jedenfalls froh von dir diese neuen Informationen erhalten zu haben. Ich werde mir darüber sicher noch Gedanken machen und versuchen mich zu Informieren. Vielen Dank dafür :)
 
Die Ego-State-Disorder bzw. Dissoziative Störung nicht näher bezeichnet ist als Diagnose aktuell noch nicht im Dsm oder Icd 10 klassifiziert.
Trotzdem wird sie diagnostiziert. Ich hatte sie auf meinen Zetteln und eine Freundin vor zwei Jahren auch.

Heißt das das sie zwar gegeben wird, aber nicht zur Abrechnung hergenommen werden kann? Oder gibt es da einen anderen Grund dann?

Das Spektrum ist breit gefächert. Selbst in der Psychologie sind sich ja viele selbst nicht einig ob es die DIS überhaupt gibt.
Ja leider immer noch. Obwohl man das Krankheitsbild inzwischen nachgewiesen hat, weil man auf Bildgebende Verfahren im Gehirn die Wechsel sehen kann. Ich weiß nicht mehr ob es CT, oder Mrt war. Man hat auch die Probe gemacht und eine Gruppe Schauspieler ebenfalls getestet. Man kann eine DIS nicht simulieren.

Und die Veränderungen im Gehirn sind wohl auch sichtbar. Ähnlich wie Borderliner, die ja einen zu großen Mandelkern haben.

Natürlich habe ich mich versucht darüber zu informieren . Im Internet und unter den Therapeuten war alles irgendwie nur ein einziges durcheinander. So richtig zugehörig habe ich mich da auch nie gefühlt.
Es tut mir leid. Ich wollte nicht rüberbringen, dass du dich nicht informiert hast. Ich hätte das besser ausdrücken sollen.

Ich bin total exzessiv ins Thema eingestiegen, inklusive das Lesen von Fachbüchern und dem ständigen diskutieren mit Therapeuten. Das ist einer meiner Schutzmechanismen.

Aber ich hatte es auch viel leichter wie du. Ich gehöre nicht zu den 3%, habe daher mehr Literatur und mehr "gleichgesinnte" im Internet gefunden.

Ich hoffe nur das sich dann auch unter den Therapeuten eine einigermaßen einheitliche Meinung dazu verbreitet, um die Therapie zu bekommen die man braucht.
Es wäre wünschenswert, wenn die Diagnose aus der Schmuddelecke kommt.
Und von der Verdachtsdiagnose zur festen Diagnose ist wirklich ein Drama für sich gewesen. Ich habe ganz vergessen, wie verunsichernd das damals war.

Ich weiß aber nicht ob der neue Text helfen wird. Viele Therapeuten die ich kennen gelernt habe, würden die Diagnose grundsätzlich nicht geben, oder sie anerkennen. Aber vielleicht ist das ja die Chance das es nun besser wird.

Ich glaube aber nicht das die Fehldiagnosen viel weniger werden. Wie Jessica schon schrieb überschneiden sich einfach viele Symptome im psychischen Bereich. Manchmal sogar so sehr, dass man es gar nicht unterscheiden kann.

Und dazu kommt noch, dass Menschen mit DIs (weiß nicht ob alle, oder "nur" die mit Missbrauchserfahrungen), ihr Umfeld spiegeln, um sich zu schützen. Je intabiler, desto mehr und wenn man in Therapie geht ist man ja instabil.

Ein Therapeut der sich mit DIs auskennt klopft einem auf die Finger beim spiegeln. Oder er wird vorsichtiger, damit das spiegeln unnötig wird. Aber ein Therapeut der sich nicht auskennt, merkt nichtmal das er genau das bekommt was er möchte und vergibt dadurch auch Fehldiagnosen.
 
J

Jessica223

Gast
Trotzdem wird sie diagnostiziert. Ich hatte sie auf meinen Zetteln und eine Freundin vor zwei Jahren auch.

Heißt das das sie zwar gegeben wird, aber nicht zur Abrechnung hergenommen werden kann? Oder gibt es da einen anderen Grund dann?



Ja leider immer noch. Obwohl man das Krankheitsbild inzwischen nachgewiesen hat, weil man auf Bildgebende Verfahren im Gehirn die Wechsel sehen kann. Ich weiß nicht mehr ob es CT, oder Mrt war. Man hat auch die Probe gemacht und eine Gruppe Schauspieler ebenfalls getestet. Man kann eine DIS nicht simulieren.

Und die Veränderungen im Gehirn sind wohl auch sichtbar. Ähnlich wie Borderliner, die ja einen zu großen Mandelkern haben.



Es tut mir leid. Ich wollte nicht rüberbringen, dass du dich nicht informiert hast. Ich hätte das besser ausdrücken sollen.

Ich bin total exzessiv ins Thema eingestiegen, inklusive das Lesen von Fachbüchern und dem ständigen diskutieren mit Therapeuten. Das ist einer meiner Schutzmechanismen.

Aber ich hatte es auch viel leichter wie du. Ich gehöre nicht zu den 3%, habe daher mehr Literatur und mehr "gleichgesinnte" im Internet gefunden.



Es wäre wünschenswert, wenn die Diagnose aus der Schmuddelecke kommt.
Und von der Verdachtsdiagnose zur festen Diagnose ist wirklich ein Drama für sich gewesen. Ich habe ganz vergessen, wie verunsichernd das damals war.

Ich weiß aber nicht ob der neue Text helfen wird. Viele Therapeuten die ich kennen gelernt habe, würden die Diagnose grundsätzlich nicht geben, oder sie anerkennen. Aber vielleicht ist das ja die Chance das es nun besser wird.

Ich glaube aber nicht das die Fehldiagnosen viel weniger werden. Wie Jessica schon schrieb überschneiden sich einfach viele Symptome im psychischen Bereich. Manchmal sogar so sehr, dass man es gar nicht unterscheiden kann.

Und dazu kommt noch, dass Menschen mit DIs (weiß nicht ob alle, oder "nur" die mit Missbrauchserfahrungen), ihr Umfeld spiegeln, um sich zu schützen. Je intabiler, desto mehr und wenn man in Therapie geht ist man ja instabil.

Ein Therapeut der sich mit DIs auskennt klopft einem auf die Finger beim spiegeln. Oder er wird vorsichtiger, damit das spiegeln unnötig wird. Aber ein Therapeut der sich nicht auskennt, merkt nichtmal das er genau das bekommt was er möchte und vergibt dadurch auch Fehldiagnosen.
Das heißt einfach, dass sich die Diagnose in der aktuellen Version des DSM beispielsweise noch nicht befindet.
Mit Abrechnung hat das nichts zu tun.

Meine Diagnose kPTBS war bis vor einiger Zeit auch nicht in das aktuelle DSM aufgenommen gewesen. Erst seit Kurzem wurde das geändert.

Dsm und ICD 10 sind ja nicht in Stein gemeißelt, sondern es kommen ja in der Forschung psychischer Erkrankungen immer wieder neue Erkenntnisse dazu.

Bei Borderline wurde nicht festgestellt, dass die Amygdalla größer ist, sondern eher dass sie kleiner ist als bei gesunden Menschen und mit übererregung reagiert:
"Es fanden sich Volumenreduktionen des Hippocampus bei Patienten mit BPS gegenüber gesunden Kontrollgruppen um 16 %. Auch das Volumen der Amygdala war um 8 % verkleinert (Driessen et al., 2000). "
 
Danke für die Infos. Habe mich nie mit dem Dsm und Icd 10 befasst. Ausser die Auszüge, der Diagnose. Dachte halt weil die Therapeuten immer sagen sie brauchen eine Diagnose zum abrechnen, dass es dazu da ist.

Bei Borderline wurde nicht festgestellt, dass die Amygdalla größer ist, sondern eher dass sie kleiner ist als bei gesunden Menschen und mit übererregung reagiert:
Ich bin gerade etwas fassungslos, weil ich meine Info von einer Borderline Station habe. Aber du hast Recht.

Danke fürs verbessern.
 

Hase C.

Sehr aktives Mitglied
Ich kenne mich mit DIS ein wenig aus...
und sorry, wenn ich das jetzt äußere...
mein Gefühl...
kann es sein, das sich verschiedene Anteile eines menschlichen Körpers sich hier in dem Faden hier unterhalten? (Teilweise, nicht alle Teilnehmer gemeint)

Liebe Grüße!
 
kann es sein, das sich verschiedene Anteile eines menschlichen Körpers sich hier in dem Faden hier unterhalten?
Alles was aus unserem Körper kommt, ist von anonym geschrieben. Am Anfang steht noch Anonym 1, weil es aus einem anderen Faden abgetrennt ist.

Innerhalb von anonym ist es nicht ganz so einfach. Ich finde das Maskenthema nicht diskutierenswert, er hingegen das Disthema. Von daher sind es da zwei verschiedene in Anonym 1. Zudem ist Aussenzeit ein Thema, wodurch man sich immer mit einem Team abdeckt, dass für einen schreibt, wenn man selber nicht kann. Außer man kann sich Tage zum antworten lassen. Das kann, trotz aller Mühe immer wieder mit nicht einheitlicher Wortwahl oder Stil einhergehen. Tut mir leid falls das für Irritationen gesorgt hat.

Und geantwortet hat anonym immer Jessica oder Blue Shepherd und damit außerhalb.
 

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