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Die Suche nach einem Weg...

Nekoto

Neues Mitglied
Hallo!
Ich bin ganz frisch hier angekommen und entschuldige mich gleich zu Beginn für das Jammern, aber ich glaube ich muss das mal einfach rauslassen.

Ich weiß gar nicht wo ich genau anfangen soll, denn ich trage all dies nun fast 10 Jahre mit mir. Ich denke eigentlich schon länger.
Ich habe bisher noch nie wirklich mit jemandem darüber reden können, außer meiner Familie von der ich aber sehr weit weg wohne. Mich interessieren aber auch andere Ansichten. Freunde zu finden fällt mir extrem schwer. Ich leide an einer Angststörung, depressiven Phasen und möglicher Weise an einer Sozialphobie (Seit einigen Jahren aber in Therapie). So drehe ich mich mit meinen Gedanken meist um mich selbst um komme nie zu einer Lösung.

Ich bin seit mehr als 10 Jahren mit meinem Freund zusammen. Es lief eigentlich noch nie wirklich gut, aber ich klammer mich noch immer fest, als wäre es das Beste was mir je passiert ist. Objektiv hätte ich wahrscheinlich nach einer Woche wieder das Weite suchen sollen. Doch ich bin ich noch immer hier, nach all den Jahren. Mir geht es von Tag zu Tag schlechter und alles worum ich mich drehe ist der Versuch, von ihm gesehen, gehört, wahrgenommen und respektiert zu werden.
Ich habe vielleicht sehr romantisierte Vorstellungen von einer Beziehung. Aber ich bin nicht so naiv zu glauben, dass immer alles rosig ist. Im Gegenteil. Zumindest in Beziehungen kann ich ganz gut streiten. Und ganz sicher bin ich alles andere als Perfekt.

Ich würde so gerne meine Geschichte erzählen, aber es ist in den letzten Jahren so viel passiert, dass es wahrscheinlich einen Roman füllen könnte. Ich weiß nicht wo ich anfangen soll.
Ich beginne vielleicht mit einem Ausschnitt:

Ich habe mich sehr nach meinem Freund ausgerichtet. Hab meine geliebte Heimat und Familie verlassen um bei ihm sein zu können. Er sagte, er könne hier einfach nicht weg. Ich versuche Rücksicht zu nehmen wo ich nur kann, ihm den Rücken frei zu halten, eine Stütze zu sein. Aber ich hab doch auch Bedürfnisse und Wünsche. Aber ich habe das Gefühl ich verlange zu viel.

Mein Freund ist zur Zeit beruflich unterwegs und wird es auch noch ein paar Monate sein. Ich bin in dieser Stadt hier allein, kenne niemanden und habe keine Ahnung, wie ich Freunde finden soll. So bin ich, wenn ich nicht auf der Arbeit bin, den ganzen Tag mit mir und meinen Katzen allein.
Von ihm höre ich kaum etwas. Von sich meldet er sich kaum. Ich weiß er macht grad nicht viel mehr als schlafen oder arbeiten, er ist sehr müde und erschöpft. Aber ich wünsche mir nicht mehr als hin und wieder ein: 'Du fehlst mir' 'Ich wäre gern bei dir' oder 'Schön dass es dich gibt'. Ich wünschte mir, er hätte das Bedürfnis mal meine Stimme zu hören oder mir ein paar Minuten am Telefon Gesellschaft zu leisten.
Ich fühle mich sehr einsam. Habe ihm das auch mehr als einmal gesagt und habe nur noch das Gefühl scheinbar zu viel zu verlangen.

Ich bettle ihn fast regelmäßig nach Zuneigung, Aufmerksamkeit und Wertschätzung an. Ich schäme mich nur noch dafür. Ich dachte immer, dies sind Selbstverständlichkeiten in einer Beziehung. Ich versuche ihm immer und immer wieder zu erklären wie es mir geht, was mir wichtig ist, was ich brauche. Ich versuche ihm zu erklären wie ich mich von ihm behandelt fühle, im groben erhalte ich aber nur Antworten wie: 'Es is doch gar nicht so' 'Das mache ich doch gar nicht' oder 'Tut mir leid, dass du es so wahrnimmst'. Ich gehe ihm wahrscheinlich nur noch auf die Nerven.

Es ist schwer die gesamte Geschichte in einen Thread zusammenzufassen. Es ist natürlich in den letzten Jahren so viel mehr passiert. Dies ist nur ein kleiner Auszug von dem, was aktuell ist. Auch nur ein kleiner Teil vom großen Ganzen. Ich kann nur langsam nicht mehr klar denken und weiß nicht mehr weiter.

Viele Grüße und ich hoffe ihr habt schöne Tage,
Nekoto
 
Zuletzt bearbeitet:

Sunrise

Mitglied
Hmm in erster Linie denke ich, dass du dringend auch therapeutische Hilfe bräuchtest, wenn du nicht schon in Therapie bist. Angststörung, depressive Phasen, ggf Sozialphobie das sind alles Dinge, die man professionell aufarbeiten muss. Und solange man dies nicht therapeutisch begleitet, wird es wahrscheinlich ohnehin schwer in einer Beziehung. Denn ein Partner ist eben nicht der Therapeut, er kann das alles nun mal nicht auffangen, auch wenn du noch so sehr seine Aufmerksamkeit suchst. Es wirkt auch als wäre dein ganzes Leben aktuell viel zu sehr auf ihn ausgerichtet, als würdest du dein ganzes Dasein nur auf ihn konzentrieren und als gäbe es da nichts in deinem Privatleben, außen ihn eben. Das wirkt sehr stark bedürftig und abhängig. Irgendwie muss man ja auch außerhalb der Beziehung auch als selbstständiger Mensch funktionieren und sich selbst beschäftigen können.

Ich kann aber sehr wohl verstehen, dass du traurig bist, wenn er dir nicht genügend Nähe und Liebe zeigt und auf deine Wünsche, die du äußerst, nicht wirklich eingeht. Es klingt auch wirklich so, als hättest du ihm zuliebe vieles aufgegeben um an seiner Seite zu sein, ihm den Rücken zu stärken, aber was tut er für dich? Was sind denn die guten Dinge an ihm und eurer Beziehung, gibt's überhaupt etwas, wofür es sich lohnt, weiterzumachen? Was ist abgesehen von ihm, mit Deinem eigenen Leben, welche Ziele und Pläne hast Du für Dich und sind diese mit seinen überhaupt kompatibel?
 

Nekoto

Neues Mitglied
Hmm in erster Linie denke ich, dass du dringend auch therapeutische Hilfe bräuchtest, wenn du nicht schon in Therapie bist. Angststörung, depressive Phasen, ggf Sozialphobie das sind alles Dinge, die man professionell aufarbeiten muss. Und solange man dies nicht therapeutisch begleitet, wird es wahrscheinlich ohnehin schwer in einer Beziehung. Denn ein Partner ist eben nicht der Therapeut, er kann das alles nun mal nicht auffangen, auch wenn du noch so sehr seine Aufmerksamkeit suchst.
Genau, in Therapie bin ich. Auch schon mehrere Jahre und kann sicherlich behaupten, Fortschritte zu erzielen, auch wenn noch viel Arbeit vor mir liegt. Und die sozialen Ängste bleiben noch eine größere Baustelle.
Das letzte was ich will ist einen Partner als Therapeuten. Ganz im Gegenteil, im besten Fall wäre das nie ein Thema, auch wenn man das leider nie verhindern kann. Ob man will oder nicht, natürlich wirkt es sich auf das Umfeld aus. Ich verstehe auch, wie schwer und belastend das für einen Partner ist. Eine Schulter zum anlehnen würde mir lange reichen.
Als wir uns kennen lernten, hatte ich diese Probleme auch längst nicht so massiv. Die entwickelten sich ebenfalls erst in den letzten Jahren so weit, dass ich mir Hilfe suchen musste.

Es wirkt auch als wäre dein ganzes Leben aktuell viel zu sehr auf ihn ausgerichtet, als würdest du dein ganzes Dasein nur auf ihn konzentrieren und als gäbe es da nichts in deinem Privatleben, außen ihn eben.
Das sehe ich auch so. Ich war der festen Überzeugung, dass es irgendwann ein "aufeinander Zugehen" geben wird, sodass man gemeinsam schaut, dass beide glücklich werden. So ist es bisher nur nicht gekommen und ich bleibe irgendwie dennoch in diesem Gedanken stecken, dass es irgendwann anders wird. Dabei habe ich mich wohl irgendwo verloren und finde den Weg zurück nicht mehr so recht.

Was sind denn die guten Dinge an ihm und eurer Beziehung, gibt's überhaupt etwas, wofür es sich lohnt, weiterzumachen? Was ist abgesehen von ihm, mit Deinem eigenen Leben, welche Ziele und Pläne hast Du für Dich und sind diese mit seinen überhaupt kompatibel?
Das ist wohl der schwierigste Punkt von allem. Ganz objektiv wäre es wohl das Beste, getrennte Wege zu gehen. Ich baue nur schwer Bindungen zu Menschen auf, aber wenn, dann sind sie sehr stark und das Loslassen fast unmöglich. Natürlich kommen da auch ganze viele Emotionen dazu, Unsicherheiten, Angst vor dem allein sein, die Hoffnung darauf, dass doch alles Gut wird.

Bin mir auch bewusst, dass dies alles nur meine Seite der Geschichte und nur ein Bruchteil von allem ist.

Ich danke dir die Antwort und Sichtweise. Es ist immer hilfreich einen neutralen Blick von Außen zu bekommen, soweit es hier möglich ist. Das hilft beim Reflektieren. Vielen Dank :)
 

tonytomate

Sehr aktives Mitglied
Nekoto, hallo und guten Tag. Kommst Du aus Japan, Korea oder so? Wo ist Deine geliebte Heimat und warum hast Du sie verlassen? Hast Du hier studiert? Was machst Du beruflich? Was hast Du bisher unternommen, um Kontakte zu knüpfen?
 
G

Gelöscht 128790

Gast
Hallo und guten Tag 🌞
Wenn man um Zuneigung betteln muss....ist das auf jeden Fall klärungsbedürftig...

Könnt ihr euch nicht Hilfe holen...ein Beratungsgespräch....das heißt wenn es beiden wichtig ist ..
 

Nekoto

Neues Mitglied
Nekoto, hallo und guten Tag. Kommst Du aus Japan, Korea oder so? Wo ist Deine geliebte Heimat und warum hast Du sie verlassen? Hast Du hier studiert? Was machst Du beruflich? Was hast Du bisher unternommen, um Kontakte zu knüpfen?
Hallo. Das sind mal ein paar Fragen ^^
Ich komme ganz ordinär aus Deutschland und lebe nun in Österreich. Ich hege nur eine Liebe zu Japan und meinen Katzen ;)
Meine Heimat habe ich für meinen Freund verlassen. Klingt erstmal nicht besonders weit weg, aber es ist schon mit mehr Aufwand verbunden, mal die Familie zu besuchen.
Beruflich bin ich im Personalbereich unterwegs.

Das mit den Freunden ist eben so eine Sache. Ich verkrieche mich sehr viel. Ist an sich für mich nicht schlimm aber ein paar Kontakte wären dennoch schön. Also habe ich bisher so gut wie gar nichts unternommen. Ich bin ziemlich unkreativ was das angeht und mache mir so viele Gedanken darüber wie ich etwas anstellen könnte, bis ich am Ende gar nichts mache... großartig ^^


Hallo und guten Tag 🌞
Wenn man um Zuneigung betteln muss....ist das auf jeden Fall klärungsbedürftig...

Könnt ihr euch nicht Hilfe holen...ein Beratungsgespräch....das heißt wenn es beiden wichtig ist ..
Hallo :)
Ja das mit der Beratung wäre zumindest einen Versucht wert. Ich hoffe ich kann ihn dazu bewegen, wenn er wieder da ist.
 

Geißblatt67

Sehr aktives Mitglied
Hallo @Nekoto , willkommen hier!

Es ist nie gut, sich völlig von einem Partner abhängig zu machen. Dein Partner ist auch nicht dein Therapeut, der alle deine Defizite wie durch Zauberhand ausgleicht.

Sorge für dich. Mach eine Therapie, falls du das noch nicht getan hast. Sei ein eigenständiger Mensch, so dass du deinem Partner auf Augenhöhe begegnen kannst.
 

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