Ich denke, ich verstehe in etwa, was
@Zebaothling mit der Lüge meint. Ich persönlich empfinde die Lüge auch als schwieriger. Ich meine, wenn ich lüge, muss ich mich ja mit zwei Versionen der "Geschichte" befassen - also der Wahrheit und dem, was die Lüge sein soll. Je nach Umfang und technisch betrachtet, vergeudet das ja geistige Ressourcen. Oder man könnte auch sagen, dass man mit einer Lüge ständig Fehler in sein Denken bzw. Aussagen einbaut. Das mag manchmal der Weg des geringsten Widerstandes sein, auch nachvollziehbar, aber langfristig stellt einen das womöglich vor diverse Probleme, da man ja immer mal wieder der
harten Wahrheit begegnet und damit dann eventuell nicht besonders gut umgehen kann, was aus meiner Sicht eher schädlich bzw. nicht hilfreich ist.
Jetzt kann es natürlich auch sein, dass man so sehr in seinen Lügen aufgeht, dass man gar nicht mehr merkt, dass man sich selbst und andere belügt. Das macht es aber auch nicht unbedingt besser. Lügen führen aus meiner Sicht per se nicht zur Verbesserung von Umständen, psychischer Gesundheit oder eben Liebe. Ausnahmen bestätigen aus meiner Sicht eher die Regel.
Was nun den allgemeinen gesellschaftlichen Kontext betrifft, je mehr Leute lügen, aus welcher Motivation/Grund heraus auch immer, desto mehr Leute gewöhnen sich vielleicht daran, übernehmen das. Umgekehrt mag dasselbige gelten.
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Aus meiner Sicht gibt es zwischen wahrheitsliebenden Menschen und Lügenbolden immer einen zumindest latenten Konflikt. Man kann dann ja schauen, wer sich wem anpasst, oder auch nicht.