Wann stehst du denn auf? Stehst du jeden Tag immer zur selben Zeit auf?
Mir half definitiv, jeden Tag um 6 Uhr aufzustehen, sowohl an Wochenenden, Feiertagen, sonst was. Da merkte ich auch einfach abends wann ich wirklich müde werde. Jetzt geh ich meistens so um 9, halb 10 ins Bett und bin nach spätestens 30 Minuten am pennen.
Ein weiterer Punkt ist morgens, nach dem Aufstehen, Tagebuch zu führen. Habe ich das abends gemacht, dann habe ich mich an einigen Gedanken festgehalten und konnte nicht einpennen. Deswegen habe ich das auf morgens verlegt. Auch schreibe ich dann worüber ich beim Einschlafen nachgedacht habe (mache ich heute garnicht mehr, weil ich auch an nichts mehr denken kann. Wurde halt schon alles gesagt.)
Wie verbringst du deine Freizeit? Mir half auf jedenfall mich von sinnlosem abzuwenden. Also kein Fernsehen mehr, kein Serien schauen, kein daddeln, etc. Das geht aber ein mit einem Punkt der unten steht, Aktivität. Fernsehen etc ist passiv. Man tut es aber weil man denkt man tue sich etwas Gutes, um abzuschalten, zu entspannen. Aber im Grunde sollte das die Schlafenszeit sein. Mir half da, mir ein Hobby zu suchen, für welches ich auch schon so eine Leidenschaft entwickelt habe, dass ich in Erwägung zu ziehen es beruflich zu machen und es für mich schon auch eine "Entspannung" ist. Ich fühle mich unheimlich wohl dabei, tue etwas produktives für mich. Fernsehen etc. ist unproduktiv und man vergeudet sehr viel wertvolle Zeit. Ich bin halt aber auch kein Fernsehtyp, mehr der Pcaffine. Aber da war für mich das Problem, dass ich Serien etc angesehen habe. Bis ich mich fragte "Wieso? Was hab ich davon? Das sind fiktive Geschichten." Jetzt gucke ich nurnoch eine Serie, weil ich sie wirkich mega finde, aber ich gucke die eine Folge, und mache dann den Laptop aus und widme mich meinem Hobby. Vielleicht setz ich mich auch noch kurz hin und lese ein Kapitel in einem Buch. Das ist auch was hilfreich ist für "Schlafhygiene". Nicht zu sehr in Dinge reinsteigern. Alles in Maßen. Ein Buch bleibt das Buch was es ist, auch wenn man nur ein Kapitel liest. Zum einen hat man länger was vom Buch, und man kann sich viel besser mit den Dingen auseinandersetzen. Ein wie ich finde passendes Buch dafür ist "Haben oder Sein" von Erich Fromm.
Auch ist in meine Schlaf"bereich" nichts mehr außer mein Bett. Kein Kleiderschrank, keine Kommode, nur ein kleines Nachttischchen. Hab halt irgendwann so viel ausgemistet und aussortiert, dass das alles überflüssig war, also Kleiderschrank verschenkt und merkwürdigerweise hat auch das mir geholfen. Hab halt ziemlich viel unnötiges aus meiner Wohnung rausbringen können und irgendwie war dann alles viel freier und viel einfacher zu ordnen. Meine Mama sagte einmal "Wie dein Zimmer aussieht, so sieht es in deinem Kopf aus.". Jetzt ist es irgendwie viel einfacher meinen Gedanken nachzugehen und mich nicht an ihnen aufzuhängen. Ich "halte" nicht an ihnen, so wie ich alles andere an mir "halte".
Ein weiterer Puntk ist Körperpflege. Also nicht, sich jede Härchen zu kämmen, rasieren und zu spülen. Sondern Ernährung. Ich esse seit einem Jahr, etwas länger, hauptsächlich pflanzlich (vegan). Ich merke aber, wenn ich Milchprodukte esse werde ich unruhiger im Schlaf. Das kann aber abweichen. Aber statt morgens einen Liter Kaffee zu trinken, schwinge ich mich auf mein Fahrrad und fahre den längeren Weg zu einem Obsthändler, kaufe mir 1/2 Kilo Orangen etc und mache mir dann Zuhause einen frischen Saft daraus. Deswegen lohnt sich für mich früh aufstehen umso mehr.
Ich hab ja nun eigentlich einen sehr routinierten Schlaf, bei dem kleine Abweichungen sofort auffallen. Esse ich etwas "ungesundes" merke ich das sofort, mein Unterbewusstsein kann sich viel intensiver zu Wort melden. Eigentlich hatte ich nie Albträume, mein ganzes Leben nicht, vielleicht ein oder zwei. Letztens hatte ich dann aber einen Albtraum, ein Skorpion fiel mir auf den Rücken, und ich bin aufgewacht. Konnte danach zwar sofort wieder einschlafen, aber am nächsten Tag hat mich das ziemlich beschäftigt. Da ich Tagebuch führe konnte ich das ganz gut zurückverfolgen. Was hat mich vor kurzem beschäftigt? Eigentlich habe ich kaum noch negative Gedanken im Verlaufe eines Tages, da hatte ich aber welche und ich habe mich nciht wirklich mit ihnen beschäftigt.
Es ging darum, dass ich das Gefühl hatte ich geh einer Freundin auf den Keks.
Statt das aber passiv mit mir selber auszumachen, sprach ich die Freundin darauf an, wir konnten darüber reden und in der nächsten Nacht konnte ich wieder easy schlafen.
Das ist ein weiterer Punkt, Passivität. Klar kann es nützlich sein, Gedanken mit sich selber auszumachen. Führen sie aber langfristig zu nichts, muss man aktiv werden. Nun, leider geht das Hand in Hand mit einem besseren Schlaf, seit ich wieder besser schlafe bin ich VIEL aktiver. Früher war für mich morgens immer so "Näh, einfach... näh.", ich war den ganzen Tag über dermaßen passiv. Wenn mich jemand früh morgens mit etwas anquatschte war ich meistens so "Ist mir zu früh für solche Gespräche." oder "Ich brauch erstmal einen Kaffee.", diese Mentalität hat sich auf den ganzen Tag ausgebreitet. Dann hab ich mir festgesetzt, dass es nicht mehr so weitergehen kann. Ich bin damit nicht glücklich gewesen. Wieso hab ich es dann also weiter durchgezogen? Na ja, irgendwie dachte ich, würde ich damit aufhören, und mich "zwingen" aktiv zu sein, würde ich mich selber belügen. Im Nachhinein ist mir aber aufgefallen, dass es ziemlich egal ist was du machst oder nicht machst. Du bist zwar immernoch du, aber deine Persönlichkeit und Charaktereigenschaften sind mehr ... eine Illusion. Du tust was du tust, du tust nicht was du nicht tust. Das Gehirn ist da recht adaptiv und verändert sich sehr schnell mit.
Deswegen ist es zwar sinnvoll Tagebuch zu führen, aber auch mit den Dingen die einem aufkommen etwas anzufangen. Hast du ein Gefühl von Einsamkeit? Warum? Was kannst du ändern? Wer kann dir dabei helfen? Zu wem könntest du gehen und fragen "Hey, lass was machen, ich möchte gerne Zeit mit dir verbringen."?
Fühlst du dich nicht gefordert? Wieso? Was hindert dich an deiner Arbeit? Woran hälst du dich auf?
Im großen und ganzen was meine Insomnie "geheilt" hat. Hatte ich jahrelang, bin von Schlaflabor zu Neurologen, zu Psychotherapeuten, zu sonst was gerannt, aber niemand konnte so richtig helfen. Dann hab ichs selber in die Hand genommen. Kann klappen, wenn man denn will und es richtig durchzieht.